Die Deadline ist vom Tisch - es lebe die Deadline

Einer von Indy 21.02.2013 14:37 Themen: Indymedia

Vom 15. bis zum 17. Februar 2013 fand in Hamburg ein bundesweites Treffen (BWT) für de.indymedia.org statt. Diesmal mit größerer Beteiligung als beim letzten Mal. Der wichtiste Beschluss zuerst: de.indymedia.org wird nicht am 1. April 2013 abgeschaltet! Aber: Es gibt noch viel zu tun, damit der Weiterbestand gesichert ist. Bis zum Sommer soll möglichst eine neue Seite online gehen. Nächstes Treffen: Am 3.- 5. Mai im Wendland.

Der aktuelle Stand

Es konnten in den letzten Wochen mehrere neue Leute eingebunden werden. Ferner fanden regionale Treffen statt: Z.B. in Hamburg (Ergebnis). Für den Umstieg auf das neue Content Management System (CMS) Drupal wurde schon viel erreicht:

  • Es konnte evaluiert werden, was für Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um mit der OpenSource-Software Drupal in der Version 7.x die Seite zu realisieren und alle bestehenden und darüber hinaus neue Möglichkeiten umzusetzen.
  • Es wurden benötigte Module bestimmt, sowie indy-spezifische Konfigurationen erstellt.
  • Ferner ähnelt das CSS schon sehr der aktuellen Seite.
Durch den Umstieg auf Drupal können einige Beschlüsse vergangener BWTs sowie schon lange erwartete Verbesserungen durchgeführt werden, die bisher durch veraltete Technik nicht möglich waren. Auf dem BWT wurde dafür gestimmt, die NutzerInnen stärker in den Moderationsprozess einzubinden ("UserInnen-Moderation"), eine regionale Komponente einzubauen, die Moderationsboxen aufzulösen und durch extra Bereiche zu ersetzen, Blogwire endlich richtig zu implementieren sowie ÜbersetzerInnen besser zu integrieren. Im Einzelnen...

Neue Möglichkeiten

Die folgenden Features sind derzeit schon realisierte oder noch ausstehende aber als einfach umsetzbar eingestufte Funktionen.

  1. An einem wichtigen Element wurde besonders Wert gelegt: die UserInnen-Moderation. Durch das neue CMS soll jedeR SeitenbesucherIn die Möglichkeit haben, einen Artikel oder eine Ergänzung "zu melden", d.h. für das Verstecken zu stimmen. Nach einer bestimmten Anzahl X solcher Meldungen wird der Artikel / die Ergänzung automatisch versteckt. Ein Moderator kann fälschlicherweise versteckte Artikel (z.B. durch Nazis) wieder freischalten und die Anzahl der Meldungen dauerhaft überstimmen. Ferner kann jedeR NutzerIn der Seite für Newswire oder Feature stimmen. Dies führt nicht zu einem automatischen hochstufen der Artikel, jedoch gibt es den ModeratorInnen eine Hilfestellung, was die NutzerInnen wünschen und kann danach handeln. Dies soll die bisher sehr ineffiziente Kommunikation zwischen NutzerInnen und ModeratorInnen über die Ergänzungen ersetzen. Die Idee hinter der UserInnen-Moderation ist, die indy-BesucherInnen stärker in die Administration der Seite einzubinden. Zunächst wird diese Funktion nur für angemeldete NutzerInnen zur Verfügung stehen, da wir Erfahrungen mit der Spammer- und Nazi-Szene abwarten wollen.
  2. Und das ist auch eine neue Funktion: AutorInnen können sich registrieren (das kennt mensch ja schon von anderen Indy-Seiten, welche Drupal benutzen). Dadurch können Artikel nachträglich editiert werden. Hiermit ist auch de.indymedia.org im 21. Jahrhundert angekommen.
  3. Verschwinden der "Kästen"/"Mod-Boxen": Auf dem BWT wurde beschlossen, dass Termine, Aufrufe und Meinungen/Stellungnahmen/Diskussionspapiere nicht mehr als unerwünscht gelten, sondern mit dem neuen CMS ein neuer Bereich geschaffen wird, in dem diese aufgehen können. Es wird somit auf der Startseite neben dem Links zu Openposting, Newswire-Archiv und den Topics auch Links zu Unterseiten für Aufrufe, Termine sowie Meinungen/Stellungnahmen geben.
  4. Regionale Ausrichtung: Um die Dezentralisierung von de.indymedia.org voranzutreiben, soll für jeden Artikel ein Ort/eine Region anzugeben möglich sein. Hierdurch kann mensch nach Artikeln zu einem bestimmten Ort suchen. Es wird angestrebt, basierend auf dieses Attribut auch extra gestaltete optional per Layout abgesetzte Unterseiten zu generieren. Hier muss jedoch noch der Aufwand abgeschätzt werden.
  5. Aggregator-Funktion: Neben dem Newswire-Bereich soll es noch einen Blogwire-Bereich auf der Startseite geben. Hier können Weblog-Feeds aufgenommen werden, die sich über die editorial-Email-Liste angefragt haben. Hier gibt es noch Diskussionbedarf, wie die Blogs sortiert werden sollen.
  6. ÜbersetzerInnen welcome! Derzeit existiert keine effizente Struktur mehr, um Inhalte andersprachiger Indymedias koordiniert auf die deutsche Seite (oder umgekehrt) zu bringen. Neu soll also auch ein Link auf der Startseite zu einen Übersetzungs-Arbeitsbereich sein. Dort können fremdsprachige Inhalte eingestellt (analog zu Openposting: ein OpenTranslation) und von ÜbersetzerInnen bearbeitet werden und schließlich in den OpenPosting-Bereich übernommen werden.

Anpassung der Moderationskriterien

Die zuvor genannten Änderungen bedingen die Anpassung der Moderationskriterien. Beschlossen wurde, die bisherige Aufteilung in Openposting-Bereich (wie bisher als Unterseite), Newswire, Feature und Special (auf der Startseite) sowie die Unterseiten Topics beizubehalten. Die Regeln, Artikel in die entsprechenden Bereiche inzusortieren bleibt weitgehend bestehen. Neu ist aber:

  • Termine und Aufrufe ("Flugblattständer") bzw. Meinungsäusserungen, Stellungnahmen von Gruppen sowie Diskussionspapiere können als solche durch die NutzerInnen markiert werden und gelangen somit automatisch in den entsprechenden Bereich. Sie erhalten keine "Wir wollen Euch nicht"-Box (Moderations-Box) mehr.
  • Crosspostings: BloggerInnen haben die Möglichkeit, sich und ihren Feed in den Blogwire eintragen zu lassen. Somit laden wir BlogerInnen ein, sich das Portal Indymedia zu bereichern, ein Kopieren des Inhalts ist nicht mehr nötig. Kopien von kommerziellen Medien werden in Zukunft in der Regel als Spam eingestuft und versteckt. Meist wird früher oder später von den Medien, von denen der Inhalt stammt, ein verstecken angemahnt.
  • UserInnen-Moderation: Angemeldete UserInnen können für das Verstecken von Artikel und Ergänzungen stimmen. Der Schwellwert, wann diese dann automatisch verschwinden wird in einer Übergangszeit ermittelt und dann veröffentlicht. Ferner können ModeratorInnen wie bisher Inhalte verstecken. Versteckte Artikel können von ModeratorInnen wieder frei geschaltet werden. Einmal von ModeratorInnen freigeschaltete Artikel und Ergänzungen können von den UserInnen nicht mehr versteckt werden.
  • Angemeldete und anonyme UserInnen können für Artikel im Openposting-, Newswire-, Feature- und Special-Bereich stimmen. Dies sind unabhängige Zähler, die dem/der ModeratorIn eine Hilfestellung geben.

Diskussion

Auf dem regionalen Treffen in Hamburg wurde die derzeitige Ergänzungsfunktion in Frage gestellt. Leider konnte dieser Punkt auf dem BWT nicht mehr diskutiert werden. Zur Auswahl stehen

  • Ergänungen komplett abzuschaffen. AutorInnen können Artikel selbst verändern sowie kontroverse Meinungen können als eigenen Artikel erstellt werden.
  • die Möglichkeit, dass der/die AutorIn die Ergänzungen des Artikels selbst moderiert.
  • ein Forum unter jedem Artikel einzurichten. Hierfür wird ggf. eine extra Moderation benötigt.
  • die Trennung zwischen Off-Topic und On-Topic aufzuheben


Entschieden werden muss ferner, wie die verschiedenen Blog-Feeds in den Blogwire einsortiert werden soll. In einer ersten prototypischen Realisierung wurde schlicht chronologisch soritert. Der Nachteil ist hier jedoch, dass aktive Blogs weniger aktive verdrängen. Eine Alternative könnte eine gruppierte Sortierung sein, nach Themen oder Regionen / Orte.

Was zu tun ist

  • Das CSS ist noch eine Baustelle. Das Layout der Seite ist noch nicht perfekt an das aktuelle Aussehen angepasst. Hier könnten wir noch CSS-SpezialistInnen gebrauchen.
  • Die zuvor genannten Diskussionen müssen geführt werden
  • An der Skalierbarkeit der Seite (Proxies, Cache...) muss noch gearbeitet werden. Hier könnten wir noch ein wenig technische Hilfe gebrauchen
  • Auf dem Produktionsserver muss noch Drupal / PHP installiert werden.
  • Es sollte sich möglichst zeitnah noch einmal getroffen werden. Mögliche Termine wurden schon festgelegt: 19.-21. April, 26.-28. April bzw. 3.-5. Mai. Ort steht noch nicht fest..
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Infopolitik

schwach 21.02.2013 - 15:09
danke für diesen Bericht, wie hätten Interessierte VOR diesen Treffen von jenen erfahren können um evtl dran teilzunehmen?
Schön, dass die Resourcen-Probleme gelöst/angegangen werden, das unterstützende Partizipieren scheint -auf den ersten Blick- ähnlich nebulös gestaltet, also eher abschreckend..es gab ja -gerade in HH- einige Treffen, doch die Termine wurden maximal hinterher bekannt, das macht niedrigschwelliges Einsteigen unmöglich und zB ich fühle mich weder eingeladen noch aufgefordert mich einzubringen tzotz Interesse und klarer Pro-Einstellung zu den meisten indymedias...
Das könnte dann ja auch noch geändert werden in Zukunft, aber ersteinmal toll, dass es weitergeht und weiterentwickelt wird!

oh

man 21.02.2013 - 15:26
vllt ist ja genau das gewollt...

Achtung Fake-Kommentare

zbg32S 21.02.2013 - 16:39
Eins gilt es bei Kommentaren zu beachten: Indymedia steht auch im Fokus von zB Pi-News und Altermedia. Dort wird die Krise Indymedias natürlich mit Hohn registriert, vermehrt findet sich dort in den Kommentarspalten der Aufruf, dass man mit Fake-Kommentaren Unsicherheit und Zwietracht sehen soll. Das bedeutet: nicht alles, was hier anonym mit Vorwürfen um sich wirft, kommt von Aktivist_innen, sondern mitunter von bewusst das Projekt Indymedia schädigenden Arschlächern der rechten Seite. Das bedeutet auch nicht, dass jegliche Kritik, die auf Indymedia geäußert wird, mit der Annahme "Eh nur ein Fake-Kommentar" abgeblockt werden sollte. Aber nachdenken über Kommentare tut not.

Und wie das Problem zukünftig zu lösen ist - auch hinsichtlich der seit Jahren hier tobenden Auseinandersetungen zwischen "Antideutschen" und "Antiimps" - muss bei den nächsten Indy-Treffen diskutiert werden.

Ansonsten: rock on, liebe Indys. Macht weiter so!

ohoo

shinigami 21.02.2013 - 16:58
"Durch das neue CMS soll jedeR SeitenbesucherIn die Möglichkeit haben, einen Artikel oder eine Ergänzung "zu melden", d.h. für das Verstecken zu stimmen."

Yeah,ich wette JEDER Bericht wird versteckt werden.Bei diesem ganzen Unfug,den man die letzten Jahre gelesen hat,ist es natürlich logisch,dass man den Usern noch mehr Freiheit gibt.
Abgesehen davon,dass es gelangweilten Nazis oder sonstwem richtig Spaß macht,dafür zu sorgen dass wirklich jeder Bericht in der Versenkung verschwindet.

Mach doch mal einen Verbesserungsvorschlag

Harry P. 24.02.2013 - 01:37
Achso, ich finds gut, danke den Leuten die sich engagieren.

Was fehlt?!

Langzeituser 26.02.2013 - 02:31
Euch fehlen vier Dinge:
- Respekt vor der Autonomie der User, selbst über ihre Politik zu entscheiden
- Der Wille zu Transparenz und Kommunikation eurer Moderationsentscheidungen
- Selbstkritik, um den eingeschlagenen Kurs der Bevormundung und Gängelung der User zu verlassen
- Aktuelle Software, die halbwegs dem aktuellen technischen Stand entspricht

Der Text oben geht nur auf den letzten Punkt ein, deshalb wird eure neue Seite ein Flop. Aber da ihr nicht selbstkritisch seid, werdet ihr die Fehler nicht bei euch suchen.

Meint ihr das wirklich ernst?

fragende_r 26.02.2013 - 15:37
Ferner fanden regionale Treffen statt: Z.B. in Hamburg (Ergebnis)
Wo noch? Überhaupt irgendwo?
Ferner ähnelt das CSS schon sehr der aktuellen Seite.
Ob das sinnvoll ist?

die UserInnen-Moderation. Durch das neue CMS soll jedeR SeitenbesucherIn die Möglichkeit haben, einen Artikel oder eine Ergänzung "zu melden", d.h. für das Verstecken zu stimmen. Nach einer bestimmten Anzahl X solcher Meldungen wird der Artikel / die Ergänzung automatisch versteckt. Ein Moderator kann fälschlicherweise versteckte Artikel (z.B. durch Nazis) wieder freischalten und die Anzahl der Meldungen dauerhaft überstimmen. Ferner kann jedeR NutzerIn der Seite für Newswire oder Feature stimmen. Dies führt nicht zu einem automatischen hochstufen der Artikel, jedoch gibt es den ModeratorInnen eine Hilfestellung, was die NutzerInnen wünschen und kann danach handeln. Dies soll die bisher sehr ineffiziente Kommunikation zwischen NutzerInnen und ModeratorInnen über die Ergänzungen ersetzen. Die Idee hinter der UserInnen-Moderation ist, die indy-BesucherInnen stärker in die Administration der Seite einzubinden. Zunächst wird diese Funktion nur für angemeldete NutzerInnen zur Verfügung stehen, da wir Erfahrungen mit der Spammer- und Nazi-Szene abwarten wollen.
Arbeitsentlastung wird euch das nicht bringen, ihr müsst immer noch alle Artikel lesen.
Die "Durchlässigkeit funktioniert nur nach unten, wie im deutschen Schulsystem, wird für Frust sorgen
Wenn ihr weiterhin so lahm moderiert, werden fälschlicherweise versteckte Artikel tagelang versteckt bleiben, wird für Frust sorgen

Es wird somit auf der Startseite neben dem Links zu Openposting, Newswire-Archiv und den Topics auch Links zu Unterseiten für Aufrufe, Termine sowie[..] Meinungen/Stellungnahmen geben.
Und den Unterschied definiert ihr? wird für Frust sorgen

Die zuvor genannten Änderungen bedingen die Anpassung der Moderationskriterien.
Aha, aus der Technik wird die Politik abgeleitet?

Termine und Aufrufe ("Flugblattständer")
Wer fühlt sich vom Begriff "Flugblattständer", so wie ihr ihn verwendet eigentlich nicht verarscht?

Kopien von kommerziellen Medien werden in Zukunft in der Regel als Spam eingestuft und versteckt.
Die Nutzer_innen wollen gerne kommerziellen Medien kopieren, um die Artikel zu archivieren, ihr werdet sie verstecken, wird für Frust sorgen

@fragende_r

7zwerge 26.02.2013 - 17:55
Wenn Du so gefrustet bist, mach ne Therapie aber lass die Leute in Ruhe, die Zeit, Geld und Herzblut geben, um dieses wichtige Projekt zu erhalten.

Forderungen nach dem Motto "moderiert gefälligst schneller!!1elf!" sind für'n Arsch. Was tust Du denn für de.indy? Schon mal wenigstens einen ordentlichen Bericht geschrieben oder kommentierst Du nur?

Flugblattständer ist ein noch sehr nettes Wort. Einfach mal in die Moderationskriterien schauen. Nichts für ein Projekt tun aber deren Regeln nicht befolgen wollen und allein negativ zu kritisieren - wer braucht das? Für Aufrufe und Termine gibt es befreundete Projekte. Die machen eine tolle Arbeit - warum also doppelt?

Ein (Müll)Archiv von kommerziellen Medien oder anderen Seiten fordern. Meine Fresse. Schau doch mal auf archive.org, da gibt es ein hervorragendes Netzarchiv.

Die Moderationskriterien sind für alle transparent und nachvollziehbar auf der Seite. Diese sind das Ergebnis von vielen Diskussionen zwischen Denen, die das Projekt aufgebaut und am Leben erhalten haben. Jede und Jeder konnte sich entweder über Modgruppen oder über die verschiedenen Listen am Diskussionsporzess beteiligen. Jahrelang nichts tun aber dann Forderungen stellen gibt es vielleicht bei "Wünsch dir was". Oder im Supermarkt. Da musste aber dann auch dafür bezahlen.

Solche Trottel haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass sich engagierte Menschen aus dem Projekt verabschiedet haben. Berechtigte Kritik führte zu Veränderungen, die, soweit technisch möglich, auch umgesetzt wurden. Die letzten Treffen sind Ausdruck dafür, das Projekt zeitgemäß und zukunftsorientiert zu erneuern. Das ist ein Prozess, der nur gelingen kann, wenn Menschen aktiv mitarbeiten. Vom Nörgeln wird es nicht besser.

@7zwerge

@7zwerge 26.02.2013 - 23:47
Ich bin - im Gegensatz zu den Macher_innen von de.indymedia.org - nicht gefrustet, den ich stecke (inzwischen) meine Zeit, Geld Herzblut in andere funktionierende (Medien-)projekte.

Den Frust den ich meinte, sehe ich übrigens auf allen "Seiten" - wenn man den Seiten aufmachen will - bei Leser_innen, Schreiber_innen und Moderator_innen.

Der Frust entsteht, wenn Leute sich missverstanden fühlen. Die Moderator_innen sagen: Wir wollen weder Flugblätter noch Aufrufe, noch kommerzielle Kopien, und werden von den Nutzer_innen missverstanden. DIe Reaktion: die verstecken wir, gheosieren wir im OP, brandmarken wir mit Modboxen.

Die Schreiber_innen beweisen Tag für Tag, dass sie genau diese Postings wollen und sind gefrustet über die Moderationspraxis.

Wer hat Recht? Braucht indymedia Flugblätter? Ist mir egal! Aber Indymedia ist eine Open-Publishing-Plattform, dass ist das Alleinstellungsmerkmal, also liebe Moderator_innen: Springt über euren Schatten! Aktzeptiert das Open-Publishing-Prinzip.

Btw: Ich habe nicht gefordert, das irgendwer schneller moderiert. Ich habe nur auf die Konsequenz aus den Technikvorschlägen und dem Moderationsverhalten hingewiesen. Da du mich fragst, ob ich schon mal nen ordentlichen Bericht geschrieben habe: Ja, habe ich, ich habe an mindestens zwei dutzend Featuren mitgewirkt, vor langer, langer Zeit, auch mit dir zusammen.

Ich soll die Regeln befolgen, mach ich, ich schreibe woanders, denn mir wurde mehrfach, mehr als deutlich gemacht, dass maximal 2% meiner Artikel erwünscht sind! Aber diese Diskussion jetzt ist mir wichtig, weil so wie es ist, kann es nicht weitergehen. Ich habe die Hoffnung gehabt, dass das Projekt im Frühling archiviert wird, und Platz macht für neue spannende, nicht so dogmatische Projekte, die mit ihren Nutzer_innen in Kontakt treten, anstatt sie zu bevormunden. Leider werdet ihr mit einer großen Kraftanstrennung weitermachen und mal wieder, wie so oft den Absprung verpassen.

Vermutlich wird das Projekt dann nach einem Festplattencrash einfach ohne Archiv in der Versenkung verschwinden. Ich sollte schnell noch die Artikel sichern, die mir am Herzen liegen, leider ...

Antworten eines Beteiligten am Prozess

just_me 27.02.2013 - 14:30
@Infopolitik:
Du machst auf ein Problem aufmerksam, welches wir bei unserem Treffen auch besprochen hatten:
Wir kommen aus einer anderen Zeit. Wir sind anscheinend zu alt. Oder altmodisch.
Will heißen: Wir kommunizieren viel über E-Mail Listen und unsere E-Mail-Listen sind auch der Ort, an dem genau so etwas veröffentlicht wird. Weil es bei uns immer hieß: Du willst bei de.indymedia mitmachen oder interessierst dich dafür? Trag dich auf imc-germany ein. (Steht so ähnlich auch immer noch auf unserer Seite unter dem Punkt "Mitmachen") Es gab in HH Treffen, zu denen auf eben der Hauptliste von de.indy ( imc-germany@lists.indymedia.org) aufgerufen wurde. Der erste Start-Termin wurde sogar auf der Internetseite beworben, danach wurde über die e-mail Liste kommuniziert. Deren Archiv ist auch offen einsehbar - aber um von der Hauptseite dahin zu kommen braucht es 5 Klicks oder so.
Heutzutage ist E-Mail aber anscheinend nicht mehr hoch angesehen. Irgendwo sich in eine E-Mail Liste einzutragen ist out - social media ist in. Web 2.0 halt.
Auch der Aufruf für das Bundesweite Treffen in Hamburg ging "nur" über die E-Mail Liste.  http://lists.indymedia.org/pipermail/imc-germany/2013-January/0201-v4.html Das war anscheinend ein Fehler und um daraus zu lernen wurde der neue Termin bereits in diesem Artikel angekündigt obwohl er noch nicht einmal konkret fest steht.

Anders ausgedrückt: Für uns gilt immer noch der Spruch "Wenn ihr mal nicht weiter wisst gründet eine E-Mail List" - während heute wohl eher Facebook-Gruppen eröffnet werden.
Aber wie gesagt, wir versuchen das in Zukunft zu ändern bzw. darauf zu achten. Eine Facebook-Gruppe werden wir wohl nicht gründen.

@shinigami:
User-Moderation ist ein großes Topic, auf dass ich nicht in angemessener Kürze hier antworten kann. Nur soviel: Gegen Missbrauch durch Nazis ist ein Hebel eingebaut. Ansonsten ist die User-Moderation ein Test und nichts Feststehendes. Wir wollen mit ihr experimentieren und uns immer näher dem Annähern, was sinnvoll ist. Fragend voranschreiten. Das ist uns aber erst mit einem Wechsel des CMS möglich, da das alte CMS Änderungsresistent ist. Wenn wir feststellen, dass die User-Moderation nix taugt können wir sie wieder ausstellen. Aber Probieren geht bekanntlich über Studieren ;)

@Langzeituser:
Deine erste und dritte Forderung klingen, als wenn du in uns einen Dienstleister siehst, der den Usern zu dienen habe. Dies ist mitnichten so. Wenn du eine derartige Indymedia-Seite haben willst steht es dir doch frei, eine solche zu gründen und zu betreiben. Ich glaube aber nicht, dass du das lange durchhälst oder viele Leute findest, die diesen Weg der Selbstgängelung und Selbstausbeutung mitgehen wollen - aber probier es ruhig.
Transparenz über die Mod-Entscheidungen bedeutet Arbeit. Momentan wird das imho sogar gewährleistet über die E-Mail imc-request. Und noch immer arbeiten Freiwillige nur daran, diese Transparenz zu bewerkstelligen. Das das manchen nicht reicht ist klar - aber nur rumpampen hilft hier nicht. Verbesserungsvorschläge fehlen - die Transparenz z.B. von linksunten finde ich, ohne sie dafür angreifen zu wollen, nicht wirklich besser. Es fehlt immer noch ein System, was diese Transparenz herstellen kann. Mach Vorschläge, wie es besser laufen soll.

@fragender:
Wenn tatsächlich zu lahm moderiert wird, dann wird sowas eintreten, dass fälschlicherweise versteckte Artikel länger versteckt sind. Vielleicht ist das aber auch ein Motivationsfaktor, sich an der Moderation zu beteiligen? Meiner Beobachtung nach war es durch das bisherige Moderationssystem so, dass wir regelmäßig neue Leute bekommen haben, die dann zwischen drei und sechs Monate durchgehalten haben. Dann hatten sie gefrustet die Schnauze voll. Wenn es aber in Zukunft positiv läuft, ist die Motivation, warum moderiert wird, doch eine andere oder? Auch kann die User-Moderation noch erweitert werden - z.B. bei Leuten, die immer NW-Artikel schreiben, dass sie automatisch dort einsortiert und damit "unversteckbar" werden. Nur eine von vielen Möglichkeiten, die diskutiert werden.
Die Trennung von Newswire und Flugblattständer ist elementar für die Ausrichtung von de.indymedia. Es soll nach wie vor eine Nachrichtenseite sein und so muss das Rauschen im Newswire gemindert werden eben durch solche Sortierungen. Es gibt bereits ein anderes IMC in Deutschland, dass einen anderen Kurs fährt weil es eine andere Ausrichtung hat. Ich verstehe nicht, warum wir deren Kurs übernehmen sollten. Ein zweites Szene.Indymedia brauchen wir glaube ich nicht - oder zumindest wäre das nicht mehr die Seite, für die ich meine Zeit und Arbeit geben würde.
Was findest du denn am Begriff Flugblattständer so negativ? In den autonomen Zentren, selbstverwalteten Cafe´s etc. in denen ich so gern meine Freizeit verbringe, gibt es überall Flugblattständer, warum sollte de.indymedia keinen haben?
Aber da wir für dich anscheinend eh kein Existenzrecht haben und du der Meinung bist, dass nur etwas Neues entstehen kann wenn wir weg sind... tjoa. warum antworte ich dir dann eigentlich, wenn du meine Arbeit so wenig wert schätzt?
Nur ein Tipp noch: Das Internet hat viel Platz, glaub mir. Links, rechts, oben und unten von de.indymedia.org ist also immer noch Platz für eine weitere Open-Posting Plattform. Warum gründest du sie nicht dort? Funktionieren die (Medien-)projekte, an denen du beteiligt bist eigentlich nach dem Open-Posting Prinzip? Welche sind das denn?

Feedback

Langzeituser 27.02.2013 - 17:00
> Transparenz über die Mod-Entscheidungen bedeutet Arbeit.
> Momentan wird das imho sogar gewährleistet über die
> E-Mail imc-request.

Das soll wohl ein Witz sein? Monate nach einer Anfrage kommt vielleicht eine Antwort. Aber woher soll ich die richtigen Fragen stellen? Es gibt ja keine Möglichkeit zu sehen, was ihr gelöscht habt.

> Verbesserungsvorschläge fehlen - die Transparenz z.B.
> von linksunten finde ich, ohne sie dafür angreifen zu
> wollen, nicht wirklich besser. Es fehlt immer noch ein
> System, was diese Transparenz herstellen kann. Mach
> Vorschläge, wie es besser laufen soll.

War ja klar, dass du nichts weiter dazu zu sagen hast außer "linksunten macht das auch nicht besser". Wieso eigentlich? Ich zumindest habe linksunten nicht erwähnt. Aber da du es tust: dort bekomme ich immer eine Antwort, egal auf welchem Weg ich frage. Vor allem aber sehe ich, was versteckt und zensiert wurde.

Und bezüglich "Dienstleistungsunternehmen": du tust so, als ob den Mods de.indymedia.org gehört. Das ist nicht richtig. Ihr habt lediglich einen Eigentumsanspruch und bisher leider die Macht, den durchzusetzen. Aber ihr habt weder Erfolg noch eine Zukunft. Und das ist gut so.

transparenz ist schwer, herumpampen leicht

just_me 27.02.2013 - 18:33
> War ja klar, dass du nichts weiter dazu zu sagen hast außer "linksunten macht das auch nicht besser". Wieso eigentlich? Ich zumindest habe linksunten nicht erwähnt. Aber da du es tust: dort bekomme ich immer eine Antwort, egal auf welchem Weg ich frage. Vor allem aber sehe ich, was versteckt und zensiert wurde.

ich habe nicht vorgehabt, linksunten zu diskreditieren. (das hatte ich in meinem originalpost auch kenntlich gemacht) linksunten ist für mich nur ein beispiel wie es anders läuft. ich hätte auch imc-ch aufführen können, deren transparenz-system ich z.b. favorisiert hätte - wenn da nicht dann auf einmal klagen kämen etc. aber ich dachte, linksunten sei bekannter und da es das jüngste deutschsprachige imc ist fand ich es als vergleich ganz gut, da ihr transparenz-system versucht, lehren aus denen der "vorgänger" zu ziehen.
wenn du es also so hören willst: linksuntens system ist warscheinlich das fortschrittlichste der imc´s - und trotzdem nicht gut.
wir haben uns linksuntens transparenz-ansatz angeschaut und überlegt, ob der sinnvoller ist. ist er unserer meinung nach aber nicht. die aufteilung in versteckt und zensiert verwirrt mehr, als dass sie zur transparenz beiträgt. nichts anderes wollte ich sagen. es fehlt nach wie vor ein zufriedenstellendes system der transparenzherstellung. eines verbesserungsvorschlages bist du ja anscheinend auch nicht fähig also fasse ich deine kritik als reine abwertung auf. dein hass auf de.indymedia und der wunsch, dass diese seite endlich vom netz geht bestätigt dies.
der vorwurf der fehlenden transparenz allerdings trifft zu - egal wie hassverblendet du bist. so ist das in meinen augen tatsächlich ein problem von de.indymedia und aller anderen open-posting plattformen, dem sich auch de.indymedia mal wieder annehmen könnte.

danke

egal 04.03.2013 - 17:54
danke für euren einsatz! bin froh das ihr eure zeit investiert.

IP und Texteingabe

......... 08.03.2013 - 22:36
Ein Vorwurf der euch immer wieder gemacht wurde, ist der dass ihr IP-Adressen speichern würdet, im Gegensatz zu anderen Indy Seiten. Wenn dies wirklich so ist, hoffe ich dass ihr dies auch abändert!

Zudem ist die Eingabemaske momentan recht umständlich gestaltet. Ich hoffe in Zukunft brauch man den
Text nicht mit html Befehlen ausschmücken ehe dieser eine gescheite Form annimmt.

Ansonnsten freue ich mich dass ihr das Projekt weiter betreibt und an Verbesserungen arbeitet.

Lesen

ROTZ 11.03.2013 - 01:15
Der Trollfütterer soll die Kommentare des letzten Artikels über die Deadline lesen. Darin ist fast alles enthalten. Man könnte sich auch mal bei linken Gruppen umhören. Dort findet man die gleichen Argumente, sofern man nicht nur in der eigenen Suppe köchelt.

was ging am ersten mai wochenende?

fragende 15.05.2013 - 10:27
Gibt es Feedback von dem Treffen am 3. bis 5. Mai im Wendland? Hat das Treffen stattgefunden? Waren Leute da? Wird das Projekt weitergeführt?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

Erstmal erleichterung dann die Auseinanderset

zung mit de Realität 22.02.2013 - 09:14
Ja freut mich !
habe natürlic hwas zu melden :

"An einem wichtigen Element wurde besonders Wert gelegt: die UserInnen-Moderation. Durch das neue CMS soll jedeR SeitenbesucherIn die Möglichkeit haben, einen Artikel oder eine Ergänzung "zu melden", d.h. für das Verstecken zu stimmen. Nach einer bestimmten Anzahl X solcher Meldungen wird der Artikel / die Ergänzung automatisch versteckt. Ein Moderator kann fälschlicherweise versteckte Artikel (z.B. durch Nazis) wieder freischalten und die Anzahl der Meldungen dauerhaft überstimmen."

Meine (utopischen) Wünsche/Gedanken hierzu:
1.Nichts was: Konstruktiv, Ordentlich und Relevant ist gehört versteckt.
2.Spammer (auch nazispammer) sind kacke aber wenn es Menschen sind ... die nicht vom VS bezahlt werden.. dann würdee ich gerne ihre Meinung hören - unter Beachtung Punkt 1.
3.Das mit dem Abstimmen und Zählen von "Flags" hört sich schwierig und (IMO) unrealistisch an.

Erstmal alles Gute!!!

Trotz allem schön...

Indy-User 22.02.2013 - 10:51
Erstmal schön das ihr fleißig seid und an der Seite arbeitet. Indy ist wichtiger für viele Menschen als es viele der Kommentator_innen hier vermuten lassen. Hier ist sicher einiges im Argen, aber unterm Strich eine erhaltenswerte Seite.

Mein Wunsch: nehmt euch der leider zu häufig eckelhaft verpackten Kritikpunkte an. Macht das Beste aus Indy.

enttäuschend

klkllklk 01.03.2013 - 23:16
wie ihr konsequent jeglicher politischen positionierung hinsichtlich eurer moderationskriterien ausweicht. ist das wirklich so schwer, es einfach hinzuschreiben statt zu zensieren?

Kritik

ROTZ 07.03.2013 - 13:16
Schade. Wäre sachdienlicher gewesen Indymedia abzuschalten und die freigewordenen Ressourcen für etwas Anderes zu verwenden. Die geplanten Änderungen hören sich nicht erfolgsversprechend an. Vielleicht führen Sie aber endlich zum Kollaps von de.indymedia. Indymedia hat der Sache in der letzten Zeit eher geschadet, aus den Gründen die schon oft genannt wurden, aber bei indymedia wohl keine Interessieren. Das heißt die Probleme werden zwar manchmal wahrgenommen, bleiben aber ohne Konsequenz.

@ROTZ

trollfütterer 07.03.2013 - 16:12
schönes trollposting :)
inwiefern würden denn durch den wegfall von de.indymedia.org ressourcen frei werden? warum sollten die leute, die jetzt de.indymedia betreiben dann etwas anderes tun, was dir angeblich besser gefällt?
inwiefern hat de.indymedia.org denn der bewegung mehr geschadet als genützt? wie lautet denn die "immer wieder" herangetragene kritik und wie könnte de.indymedia auf sie eingehen? warum sollten die änderungen "endlich" zu einem kollaps führen?

irgendwie wirkt dein post ein wenig inhaltsleer. aber pups nur weiter rum. de.indymedia.org hat in dem letzten halben bis dreiviertel jahr soviel zuspruch von bekannten gruppen und medienaktivistinnen erhalten, dass die motivation, die seite neu zu gestalten und das projekt vorwärts zu bringen durch posts wie deine hoffentlich nicht zu knacken ist.

eine noch von keinem pupsenden anti-de.indymedia troll beantwortete frage ist übrigens auch noch offen: warum liest und kommentierst du noch auf dieser seite wenn du sie doch so sehr hasst?