Fracking konsequent verbieten!

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz 11.02.2013 11:49 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
Der BBU fordert von CDU/CSU und FDP im Bundestag ein Ende der ideologisch motivierten Fracking-Politik: Fracking nicht regeln, sondern konsequent verbieten

Mit Empörung hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf die nun bekannt gewordenen Pläne von CDU/CSU und FDP reagiert, Genehmigungsanforderungen für Fracking noch in dieser Legislaturperiode festzulegen. Ziel der Regierungsfraktionen ist es, das in einigen Bundesländern faktisch existierende Moratorium für die extrem umweltgefährdende Methode der Gasgewinnung zu brechen und die Ausbeutung der Erdgasvorkommen zu ermöglichen.
Der BBU bezeichnet diese Pläne von CDU/CSU und FDP als Provokation der Anti-Fracking-Bewegung. Er fordert die Fraktionen auf, ihr Vorhaben sofort fallen zu lassen und den Entwurf eines Fracking-Verbotsgesetzes vorzulegen.

Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU nimmt hierzu Stellung: „Michael Kauch, umweltpolitischer Sprecher der FDP im Bundestrag, stellt die Realität auf den Kopf, wenn er behauptet, dass man sich kein ’ideologisches Verbot‘ von Fracking leisten könne. Die bisherigen Gutachten zu Fracking, die von staatlichen Stellen in Auftrag gegeben worden sind, zeigen, dass enorme Wissenslücken existieren. Bereits dies belegt, dass Fracking nicht zu verantworten ist. Und die Umweltschäden in den USA bestätigen die unverantwortlichen Gefahren des Gasbohrens. Wer heute Fracking befürwortet, kann dies nicht aus naturwissenschaftlichen Gründen, sondern nur aus ideologischen Gründen tun. Ganz offensichtlich geht es der Regierungskoalition nur noch darum, der Gasindustrie kurz vor der Bundestagswahl, deren Ausgang ungewiss ist, den Weg zu ebnen.“

Der BBU betont: Während sich täglich neue Initiativen gegen Fracking bilden, wollen es CDU/CSU und FDP auf eine Kraftprobe ankommen lassen. Anscheinend haben die Regierungsfraktionen nichts aus dem Erfolg der Anti-AKW-Bewegung oder dem Widerstand gegen das gescheiterte Projekt Stuttgart 21 gelernt. Wer versucht, Politik gegen die Bevölkerung und die Umwelt zu machen, wird letztlich am Widerstand der Menschen vor Ort scheitern. Der BBU wird diesen Widerstand konsequent unterstützen.

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Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.
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Ergänzungen

Erdgas ist Erdgas

ben 18.02.2013 - 20:12
In der BRD steigen die Erdgaspreise. Unaufhörlich. Die Republik ist fast vollständig von auswärtig erbohrtem Erdgas abhängig.

In den USA sinken die Erdgaspreise. Unaufhörlich. Die Steinkohle und Erdöl verfeuernden Kraftwerke beklagen die wachsende Konkurrenz, die Strom per Erdgas, erheblich billiger, produziert. Diese Wende ist auf die mittlerweile enormen, per Fracking gewonnenen Erdgasmengen zurückzuführen.

Das Verfahren gilt allgemein als sicher. Einzelne Zwischenfälle in den USA werden von der Antifrackinglobby, bei der anzunehmen ist, dass Interessen von Steinkohle- und Erdöl- Produzenten nicht ausgeklammert sind, groß und überdimensional herausgestellt.

In der BRD hat die mächtige, russische Gasprom (hallo Schröder!) ein überaus starkes Interesse daran, dass hier auf keinen Fall heimisches Erdgas gefördert wird.

Dabei wird bei so gut wie jeder Trink- und Brauchwasserbohrung gefrackt. Ebenso bei jeder Geothermiebohrung. Und so gut wie jeder Erdöl- und Erdgasbohrung in der Vergangenheit, seit vielen Jahrzehnten, in Deutschland und weltweit. Denn das Verfahren ist nicht auf die Speichergesteine der unkonventionellen Förderung beschränkt, sondern quasi Standardpraxis bei Bohrungen auf flüssige und gasförmige Ressourcen.

Im Prinzip gibt es die Risiken und Gefahren von Fracking also schon sehr lange. Warum das nun so hochgekocht wird? Weil es bisher Dank Unwissenheit darüber keine Rolle spielte im Bewusstsein der VerbraucherInnen. Und weil es nur sehr selten Komplikationen gab, was sich aller Voraussicht nach auch nicht ändern wird. Zudem gibt es inzwischen etwas teurere Verfahren, die wegen der verwendeten Materialien die befürchtete Verunreinigung von Trinkwasser definitiv ausschließen.

Aber die Gasprom, der größte Erdgas fördernde Konzern der Welt, ist sehr sehr mächtig... nicht zuletzt Dank unserer vielen an sie gezahlten und, wenn wir nicht mit der sog. unkonventionellen Gasförderung beginnen, weiterhin zu zahlenden Milliarden. Ein Hund, wer Schlechtes dabei denkt?