[CZ]: Diskriminierung von Sinti und Roma

Solidarity with Czech Roma 04.02.2013 13:24 Themen: Antifa Antirassismus Repression Soziale Kämpfe
Freitagnacht (01. Februar 2013) erreichte den Infoladen Zittau der Hilferuf der Initiative „Wohnung für Alle!“ aus Ústí nad Labem. Kurzfristig wurden wärmende Anziehsachen organisiert. Der Antifa-Versandhandel „Autonomal Versand“ sowie das projekTTheater Zittau organisierten ebenfalls Kleidung. Der Kreisverband der LINKEN. Görlitz übergab 250 Äpfel für die Betroffenen. Der Tamara Bunke Verein stellte zweihundert Euro Soforthilfe zur Verfügung.
Am 03. Februar machten sich Mitglieder des Infoladen Zittau und des Tamara Bunke Verein auf den Weg, um sich vor Ort ein Bild über die Lage zu machen und die Spenden zu übergeben. Ebenfalls vor Ort war der tschechische Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments, Jaromír Kohlíček. Kohlíček gehört der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens an. (Bild 3)
Mit Freude wurde die Botschaft der AktivistInnen der Initiative „Wohnung für Alle“ aufgenommen, nachdem zwei Familien bereits Wohnungen zu normalen Preisen beziehen konnten. Für die verbleibenden Menschen in der Herberge, die noch ohne Strom, Gas und Wasser leben müssen, sollen ebenfalls schnell Wohnung gefunden werden.
Zum Hintergund:
Eine Odyssee durchlaufen etwa 100 Sinti und Roma im Norden der tschechischen Republik, in der Stadt Ústí nad Labem.
Im November 2012 wurde eine große Familie der Roma und Sinti im Stadtteil "Předlice" gezwungen, ihr Haus zu räumen. Dieses war in einem katastrophalen Zustand, dem Eigentümer interessierte dies nicht. Nun drohte der Einsturz des Gebäudes in dem die Menschen lebten. Die auf die Straße gesetzten Roma wurden vorübergehend in einer Turnhalle einer Grundschule untergebracht. Ein paar Monate vorher wurde im selben Stadtviertel eine Frau von Teilen eines einstürzenden Hauses getötet.
Seit Dezember 2012 diente als Herberge eine private Unterkunft auf der Straße Čelakovského 4 im Viertel "Krásné Březno". (Bild 1 und 2)
„Die Firma CPI ( http://www.cpi.cz/), die Eigentümerin des Wohnheims, war angeblich mit der Einquartierung nicht einverstanden. Deshalb kündigte diese den BewohnerInnen zum 31. Januar 2013 die Unterkunft und stellte zum 01. Februar die Strom-, Gas- und Wasserversorgung ein.“, so der tschechische Menschenrechtsaktivist Markus Pape.
Da den Betroffenen kein alternativer Wohnraum in der Stadt angeboten wurde, beschlossen diese, das Haus nicht zu räumen. So harren sie seitdem aus.

Tschechische AktivistInnen der Initiative „Wohnung für Alle“ versuchen die Stadtverwaltung zu überzeugen, alternativen Wohnraum zu stellen und organisieren Hilfe für die Betroffenen. Wohnraum, der nicht völlig überteuert an Sinti und Roma durch mafiose Strukturen vermietet wird. So wurde in der bisherigen Unterkunft zwischen 10.000 und 14.000 Kronen für eine Wohnung als (Wucher-)Miete verlangt, der Normalpreis beträgt 3.000 Kronen. Eine deutliche Diskriminierung, die scheinbar in der tschechischen Republik zur Normalität gehört.

Die Nichtregierungsorganisation „Konexe“, die mit den Aktivisten vor Ort zusammen arbeitet, stellt ihr Konto für Spenden zur Verfügung. Mit diesen soll den Betroffenen geholfen werden, beispielsweise beim Stellen der Kaution für die neuen Wohnungen.
Diese können überwiesen werden an:
o.s. Konexe
IBAN: CZ43 2010 0000 0025 0027 1703
BIC: FIOBCZPPXXX
Variable symbol: 3332013
Verwendungszweck: „dormitory“

"Wir danken jeden für seine Hilfe - den Menschen aus Usti und diejenigen, die weit fahren um uns zu unterstützen, darunter auch den Menschen aus dem benachbarten Deutschland. Wir danken denjenigen, die bereits Spenden auf unser Konto gesendet haben und sind sehr dankbar für ihre Hilfe. Wir werden weiterhin warme Mahlzeiten und Getränke, alternative Wärmequellen und Beleuchtung für die Betroffenen, die noch immer im Wohnheim leben müssen, organisieren. Mobile Heizgeräte halten die Bewohner während den kalten Nächten warm. Wir hoffen, wir bald Wohnungen für alle haben, jeder wird in ihr neues Zuhause umziehen!", sagte Lenka Novotna, eine tschechische Aktivistin vor Ort.

www.infoladen-zittau.de
www.tamarabunkeverein.de.vu
 http://autonomal-versand.net/shop/
 http://projekttheater-zi.de/

Zittau, 04. Februar 2013


Weitere Informationen:
 http://fda-ifa.org/presseerklarung-vom-samstag-den-02-februar-der-initiative-housing-for-all-zu-den-vorgangen-in-usti/
 http://www.romea.cz/en/news/czech/czech-police-arrest-12-after-demo-against-evictions
 http://www.romea.cz/en/news/czech/czech-firm-to-evict-residential-hotel-tenants-tonight
 http://www.romea.cz/en/news/czech/czech-republic-romani-tenants-removed-from-dangerous-building-to-gym
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Ergänzungen

Call for Support and Solidarity

Call for Support and Solidarity 04.02.2013 - 14:09
Call for Support and Solidarity

Please support families with children in Ústí nad Labem. They were left in lodging house without water, electricity and heating just because they tried to ensure themselves worthy housing.

Before several months were gypsy families evacuate by municipal officers from house, which was left in dilapidated conditions by his owner. Makeshift accommodation was intended to find new adequate housing. In fact, however, no competent person was looking for it. There were some offers, but only buck-passing spaces with unacceptable hygienic conditions or rented by local loan-sharks or rooms in asylum house, where only mothers with children can live, not whole families. These families weren´t permitted to participate in official negotiations about their destiny. They tried to find some accommodation themselves, but it was unavailing, because as underprivileged and moreover Gypsies they are permanently discriminated.

From 31st January they tried with support of activists associated in initiative Bydlení pro všechny (Housing for All), in which are also members of ČSAF; to achieve negotiations about a solution of situation with owner of house, from which they were evacuate, with owner of lodging house, in which they were evacuate, with municipal officers and with organization Člověk v tísni, which participate in solution only formally. These attempts have not born results yet. Since Friday´s morning families have had no water, electricity or heating, and some children are ill. They stay in lodging house together with activists. In addition, attending tabloid contribute to xenophobic moods against discriminate families.

Support these families by your presence and truthful information about situation.
ČSAF

Spenden Kto. und interessanter link

(muss ausgefüllt werden) 04.02.2013 - 17:55
Spenden¶ Es werden noch ungefähr 1000€ benötigt: IBAN: CZ43 2010 0000 0025 0027 1703 BIC: FIOBCZPPXXX Verwendungszweck: dormitory Wenn man als Verwendungszweck zusätzlich “loan” angibt, handelt es sich nur um ein Darlehn, was die Aktivist*innen zurückzahlen wollen, wenn alles mit der Sozialversicherung geregelt ist. Libertäres Netzwerk Dresden

Bruckhausen: Rassisten ziehen über Roma her

Ergänzungsformular 04.02.2013 - 22:14