Solidarität leben – MD unterstützt – DD ruft

Antifa's aus Sachsen 18.01.2013 11:12 Themen: Antifa
Es nähert sich der 13. Februar 2013. Für Antifaschist_innen ist dies, nicht nur in Sachsen ein festes Datum, wollen doch regelmäßig mehrere hundert Nazis in Dresden aufmarschieren. In den letzten Jahren konnte der Marsch erfolgreich durch das Engagement zahlreicher entschlossener Nazigegner_innen blockiert werden. Dies ist vor allem mit Hilfe von angereisten Unterstützer_innen des Bündnisses „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ gelungen.
Um einen Teil der erfahrenen Solidarität zurückzugeben, unterstützten nicht wenige Antifaschist_innen aus Sachsen am 12. Januar das Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ bei dem Versuch, den dort stattfindenden Naziaufmarsch zu blockieren. Sächsische Verhältnisse konnten die koordinierte Anreise nicht behindern.
Repressionsbehörden versuchten Busunternehmen einzuschüchtern, teilweise wurden Drohungen ausgesprochen.
Hoch motiviert in Magdeburg angekommen begab mensch sich zugleich zu einem strategisch wichtigem Ort. Um die Menschen auf den Blockadepunkt zu motivieren und um auch für den 13. Februar 2013 nach Dresden zu mobilisieren, wurde dieses Grußwort von „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ verlesen:

„Grußwort von „Nazifrei! Dresden stellt sich quer“ an „Magdeburg Nazifrei!“
Im Jahr 2009 zogen rund um den 13. Februar über 6000 Nazis durch Dresden, in großen Teilen ignoriert durch die Stadtbevölkerung und protegiert durch eine Gedenkkultur, die ihrer nationalsozialistischen Ideologie Anknüpfungspunkte geboten hat. Das „Stille Gedenken“ führte zum Wegschauen, der Opfermythos von der „unschuldigen Stadt“ zur weitverbreiteten Annahme, Dresden wäre ohne Grund bombardiert worden.
Heute, nur vier Jahre später, konnte durch Antifaschistinnen und Antifaschisten aus ganz Deutschland und ihr Engagement erreicht werden, dass der ehemals größte Naziaufmarsch Europas vorläufig Geschichte geworden ist. Nach 2012 wird es auch 2013 keinen großen Wochenendaufmarsch in Dresden mehr geben. Und auch am 13.02. selbst werden wir uns in Dresden erneut allen auftauchenden Nazis mit Blockaden in den Weg stellen.
Die Lehren aus dem erfolgreichen Wirken in Dresden führten seit 2010 zu zahlreichen Gründungen von weiteren Blockadebündnissen mit dem Namenszusatz „Nazifrei“. Sei es in Sachsen mit Chemnitz oder Plauen oder in ganz anderen Regionen des Landes, zum Beispiel in Dortmund. Und nun gibt es also auch erstmals ein Blockadebündnis in Magdeburg – Magdeburg Nazifrei!
Wir, als aktive Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Dresden freuen uns, dass ihr es in eurer Stadt geschafft habt, nach Jahren stetig wachsender Teilnehmerzahlen auf Naziseite bei den Demos in Magdeburg und untauglicher Gegenaktionen wie der Demokratiemeile, ein breites, antifaschistisches Blockadebündnis zu schmieden. Unsere Erfahrungen aus Dresden bestärken uns in der Annahme, dass einzig Blockaden die wirksamste Form sind, Naziaufmärsche nicht nur zu verhindern, sondern auch langfristig den Nazis den Spaß zu vermiesen.
Wir wissen aber auch, dass es erfolgreiche Blockaden nicht ohne großen organisatorischen Aufwand, ohne riesiges zivilgesellschaftliches Engagement, ohne den Mut zu zivilem Ungehorsam und nicht ohne die Unterstützung möglichst vieler Gleichgesinnter geben kann. Deswegen wollen wir euch mit diesem Grußwort nicht nur unsere Solidarität, sondern auch unsere Unterstützung und unseren Respekt für eure Arbeit in Magdeburg aussprechen.
Wir wünschen euch, für beide Aktionstage, maximale Erfolge. Blockiert die Nazis, wo ihr könnt. Getreu dem antifaschistischem Motto: Keinen Fuß breit den Faschisten, nirgendwo, niemals!
No pasaran – Sie kommen nicht durch! „Nazifrei! Dresden stellt sich quer!“

Im Laufe des Tages wurde versucht, nachdem klar war, wo die Nazis marschieren, diesen näher zu kommen. Leider gelang dies aufgrund von taktischen Fehlern seitens des Bündnisses „Magdeburg Nazifrei“ und dem Agieren der Polizei nicht.

Ein Fazit sächsischer Antifaschist_innen:
Wir haben es nicht bereut, das Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ zu unterstützen. Erst durch die bundesweite Mobilisierung konnte ein Nazimarsch durch die Innenstadt verhindert werden. Dennoch ist das Ziel, den Naziaufmarsch zu blockieren nicht erreicht worden.
Auch in Dresden war der Erfolg am 13. Februar erst nach mehreren Jahren möglich. Daher versichern wir unsere Solidarität auch für das nächste Jahr.
Letztendlich appellieren wir an alle Antifaschist_innen am 13. Februar 2013 in Dresden mit uns gemeinsam den Aufruf „Nicht lange fackeln – Nazis blockieren 2013“(1) in die Tat umsetzen.

Eine Auswertung des Bündnisses [365TageOffensiv] unter  http://de.indymedia.org/2013/01/340412.shtml

Quellen:
(1)  http://www.dresden-nazifrei.com/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=8&Itemid=54&lang=de

Antifa`s aus Sachsen
Januar 2013
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