[B]Solidemo Griechenland und Refugeeproteste

NoBorderNoNation 18.01.2013 00:50 Themen: Antifa Antirassismus Freiräume
19. Januar, 14.00 Uhr Refugeecamp Oranienplatz!

Internationale Solidarität mit griechischen Antifaschist_innen und weltweiten Flüchtlingsprotesten!
Gegen Kriminalisierung und Repression! Für Freiräume!

International Solidarity with Greek antifascists and global refugee protests!

19. Januar: Fight against Tolerance for Racism und Fascism!

14.00 Uhr Demonstration vom Refugeecamp Oranienplatz zur griechischen Botschaft und anschließend zur französischen Botschaft

Für den 19. Januar rufen griechische Antifaschist_innen weltweit zu Protesten vor den griechischen Botschaften auf, um herauszuschreien,
„dass die Nazis nicht willkommen sind, und dass uns die rassistische Politik der Koalitionsregierung mit FRONTEX- Internierungslagern und der Verweigerung der Staatsbürgerschaft für die Kinder von Einwanderern ebenso erzürnt, wie die barbarischen Kürzungen, die Hunderttausende in die Erwerbslosigkeit treiben. Wir können nicht hinnehmen, wenn jene Reichen und die Regierung, die die Armut aussäen, die zu immer mehr Selbstmorden führt und die Wohnungslose in die Warteschlangen der Suppenküchen schickt, die Schuld für die Krise auf Migranten und Migrantinnen abwälzten und sie zu Sündenböcken ihrer Politik macht ...“ ( http://athensantifa19jan.wordpress.com/2013/01/07/der-aufruf-aus-griechenland-zum-19-01-%CE%B7-%CE%B1%CF%81%CF%87%CE%B9%CE%BA%CE%AE-%CE%B4%CE%B9%CE%B1%CE%BA%CE%AE%CF%81%CF%85%CE%BE%CE%B7-%CF%83%CF%84%CE%B1-%CE%B3%CE%B5%CF%81%CE%BC%CE%B1%CE%BD%CE%B9/)
Die faschistische griechische Partei Chrisi Avgi („Golden Dawn“) gewinnt an Einfluss und Unterstützung, rassistische An- und Übergriffe nehmen zu und die Situation von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationsgeschichte oder jenen, die diese zugeschrieben wird, verschlechtert sich nicht nur in Griechenland weiter dramatisch. Gleichzeitig räumte der griechische Staat und die Polizei bereits zum dritten Mal in den letzten Wochen eines der in der Krise mehr und mehr an Bedeutung gewinnenden sozialen selbstverwalteten Zentren. Sie spielen damit den Faschist_innen und Rassist_innen weiter in die Hände und versuchen sozialen Protesten und dem aktiven Kampf gegen Rassismus den Boden zu entziehen.

Die Kürzungsprogramme, an deren Konstruktion und Durchsetzung Deutschland entscheidenden Anteil hatte, haben die soziale Lage zuletzt drastisch verschärft. Die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung in vielen Ländern und ihre Ursachen werden von den Faschist_innen völkisch-nationalistisch umgedeutet und ausgenutzt. Offener Rassismus wurde so zum Massenphänomen. Auch in Deutschland verbreiten sich rassistische Hetze und menschenfeindliche Ressentiments mit Bezug auf eine vermeintliche Herkunft, Religion, Lebensweise oder den sozialen Status. Sie untermauern den institutionellen Rassismus der deutschen Asylverwaltung,die rassistischen Sondergesetze gegen Menschen mit Migrationsgeschichte und Abschreckungsstrategien gegen Asylsuchende. Antifaschistische und antirassistische Proteste werden dagegen wie z.B. gegen Naziaufmärsche in Dresden oder zuletzt in Magdeburg massiv kriminalisiert und mit Polizeigewalt angegriffen. Besetzte und geschaffene autonome bzw. „linke“ Freiräume werden verstärkt bekämpft und geräumt.

Es wird Zeit dem Versuch Betroffene einer menschenverachtenden Asyl- , Migrations- und Krisenpolitik zu Sündenböcken für alle gesellschaftlichen und sozialen Fehlentwicklungen zu konstruieren und zu kriminalisieren sowie ihnen elementare Menschenrechte abzusprechen, Einhalt zu gebieten sowie unseren aktiven Widerstand entgegenzusetzen. Hier geht es darum, die eigentlichen systembedingten Ursachen und ihre Verursacher_innen sowie Profiteur_innen zu enttarnen und zu benennen. Nicht nur in Griechenland, auch in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und vielen weiteren Ländern, in denen Flüchtlinge und Menschen mit Migrationsgeschichte mit ihren Unterstützer_innen gemeinsam auf die Straße gehen, um für ihre Rechte und gleichberechtigte Teilhabe zu kämpfen sowie Faschismus und Rassismus den Kampf anzusagen.

Wir werden uns von den politisch Herrschenden weder zu Opfern noch zu Einzelschicksalen konstruieren lassen. Wir sind viele. Wir sind hier, weil ihr unsere Länder und unser Leben zerstört! Deshalb: Bleiberecht für alle! Niemand ist illegal!

Wir solidarisieren uns mit allen Flüchtlingen, Menschen mit Migrationsgeschichte und sozial Ausgegrenzten gegen eine neoliberale Sparlogik und Krisenpolitik, die unsere Existenz und Lebensumstände unter Finanzierungsvorbehalt stellen, Freiräume abschaffen und einige wenige immer reicher machen sollen! Die Umverteilung von unten nach oben muss gestoppt und umgedreht werden! Wir wenden uns gegen Abschiebungen, Diskriminierungen und eine Repressionspolitik, wie wir sie zuletzt u.a. gegen das Flüchtlingscamp in Wien, gegen Flüchtlinge auf dem Pariser Platz, gegen Roma oder die Hungerstreikenden in Lille erleben mussten. Wir lassen uns nicht weiter diskriminieren und kriminalisieren sowie aus der Gesellschaft ausgrenzen! Freiräume und Bewegungsfreiheit für alle!

Für eine gemeinsame, solidarische, selbstbestimmte und emanzipierte Gesellschaft am 19. Januar um 14.00 Uhr auf die Straße!

Die Protestdemonstration wird vom Refugeecamp Oranienplatz zur Unterstützung der Antifaschist_innen in Griechenland zur griechischen Botschaft und dann zur Unterstützung der kaum wahrgenommenen bis vor kurzem noch 72 Tage lang hungerstreikenden Flüchtlinge in Lille zur französischen Botschaft verlaufen. Schließt Euch an!

Die protestierenden Flüchtlinge und Supporter_innen in Berlin.

Route: Oranienplatz (Auftakt) gegenüber Refugeecamp-Oranienstraße-Dutschkestraße-Friedrichstraße-Französische Straße-Oberwallstraße-Jägerstaße (Zwischenkundgebung vor griechischer Botschaft)-Markgrafenstraße-Französiche Straße-Friedrichstraße-Unter den Linden-Pariser Platz (direkt Vorplatz Französische Botschaft) Endkundgebung

Im Anschluss:

In Gedenken an Hrant Dink – Für Gerechtigkeit – Gegen Nationalismus!
Kundgebung: 17.00 bis 18.00 Uhr Kottbusser Tor, Berlin-Kreuzberg

18.00 Uhr Multitude-Cafe im sozialen Zentrum in der besetzten Schule


Englisch:

International Solidarity with Greek antifascists and global refugee protests!

19th January 2 pm: Fight Against Racism and Fascism! And any tolerance of it!

Demonstration from Refugeecamp Oranienplatz to the Greek Embassy and then to the French Embassy

For 19t January Greek antifascists worldwide call for protests against the Greek embassies to cry out,

"that the Nazis are not welcome, and that the racist policies of the german government with FRONTEX -detention and the denial of citizenship to the children of immigrants make us as angry as the barbaric austerity that drive hundreds of thousands into unemployment. It is unacceptable when those rich and the government that seed the poverty which leads to more suicides and the homeless into the waiting lines of soup kitchens, shift the blame for the crisis on migrants and make them scapegoats for their policy ... "

The fascist Greek party Chrisi Avgi ("Golden Dawn") is gaining influence and support, racist attacks are increasing and the situation of refugees and migrants - and those who are called so - not only in Greece continues to deteriorate dramatically. Meanwhile the Greek government and the police has evacuated for the third time in the recent weeks one of the self-managed social centers. They are more and more important. They log-roll the fascists and rasists and try to pull the rug out from under the social protests and the active struggle against racism .

Germany played a crucial role in the installation and enforcement of all programs of decrease . They have tightened the social situation in Greece dramatically. The impoverishment of the population and their causes are misused and advertised by the fashists in a populist-nationalist way. Open racism is being a mass phenomenon. But even in Germany racist propaganda and misanthropic sentiments with regard to an alleged origin, religion, lifestyle and social status are increasing. This backs up the institutional racism of the German asylum management, the racist special laws against people with immigrant history and the stragegies of fear against asylum-seekers. Antifascist and antirasist protests are continuesly criminalized and attackt by the police as seen during the Nazi demonstrations in Dresden and Magdeburg. Occupied and founded leftist and selfdetermined spaces are fought and evacuated more and more.

It's time to put to an end to the attempt, that takes victims of an inhumane asylum and migration policy as scapegoats for all social failures and criminalizing them and rejecting them basic human rights. It´s time to stop all this and oppose our active resistance. This will aim to unmask the real systemic causesas well as their initiators and Profiteurs and call the mby their names. This is valid not only in Greece, it is also valid in Germany, France, Italy, Austria and many other countries where refugees and migrants take to the steets together with their supporters to fight for their rights and fight fascism and racism.

We will not allow the political rulers to reduce us neither victims nor to individual cases. We are many. We are here because You destroy our countries and lives!
Therefore we demand the right to stay for all and everyone! No one is illegal!

We stand in solidarity with all refugees, people with migration history and social outcasts who fight against neo-liberal policies and any crisis management logic, which simply puts our right of existence under financing conditions, and which will make just a few get richer! The redistribution from bottom to top must be stopped and reversed! We oppose deportations, discrimination and a policy of repression, as we recently had to face against the refugee camp in Vienna, against refugees on Pariser Platz, against Roma or the hunger strikers in Lille, France. The last one was rarely perceived though the refugees have spend 72 days on hungerstrike. We will not allow anyone to further discriminate and marginalize and segregate us from society! Free space and freedom of movement for all!

19. January at 14.00 clock on the road! for a common, solidarity, self-determined and emancipated society.
The march will start at the Refugeecamp Oranienplatz in order to support antifascists in Greece and lead to the Greek embassy and will then continue to the French Embassy to support the former refugees on hunger strike in Lille.
Join us!

the protesting refugees and their supporter in Berlin


After the demonstration: rally in courtesy of Hrant Dink - for justice , against nationalism!
5 till 6 pm Kottbusser Tor, Kreuzberg

from 6 pm Multitude-Café in the Social-Center in occupied school with film and party
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Ergänzungen

Entwicklungen in Griechenland

anarchikos 18.01.2013 - 09:42
Eine lesenswerte Zusammenfassung der Entwicklungen in Griechenland findet ihr auf:
 http://www.fau.org/artikel/art_130116-122942