Brandanschläge in Athen vom 11.-13. 01. 2013

Contra-Info 16.01.2013 22:46 Themen: Antirassismus Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Erklärung zu den 21 militanten Aktionen am letzten Wochenende in Athen
Athen: Verantwortung für das dreitägige Feuerwerk

15 Januar 2013

Jedes Mal wenn ihr uns angreift, schlagen wir zurück.

Ihr räumt unsere Häuser, ihr knastet unsere Genoss_innen ein und greift unsere Demonstrationen an. Wir stecken eure Büros an, eure Banken und eure Dienstleistungsabteilungen. Mit der Absicht euren Frieden, eure Ordnung und Sicherheit zu "verkaufen", unterdrückt ihr die subversive, radikale Bewegung. Ihr startet Attacken gegen uns, um euren rechten Wählern zu zuwinken, die zur Chrissy Avgi/Goldenen Morgenröte überlaufen, um ihnen zu zeigen, daß ihr genauso faschistisch seid. Ihr versucht eure Überlegenheit zu demonstrieren, mit der "Gesetzlosigkeit" umzugehen. Ihr bekämpft uns nur, um eure widerlichsten Skandale zu vertuschen, eure Korruptheit und Verwickelung in geschmierte Geschäfte. Ihr verurteilt Gewalt, während ihr ganze Bevölkerungen ins Verderben treibt. Wir planen das Ende eurer Welt und legen bereits die Fundamente unserer eigenen Zivilisation und wir wachsen ununterbrochen. Wir verneinen jedweden Bezug zu euren verrotteten Werten. Solidarität, Freiheit und Gleichheit sind unsere Prinzipien. Nehmt eure Hände von unseren Strukturen und unseren Genoss_innen. Eure Anstrengungen unsere Expansion aufzuhalten, wird auf taube Ohren stossen. Das konnte man bereits beim Protestmarsch am Samstag den 12. Januar sehen und in den feurigen Nächten der letzten Tage.

Wir erklären uns verantwortlich für die dreitägigen flammenden Attacken am Freitag, Samstag und Sonntag - 11.-13. Januar.

- Auf lokale Filialen der folgenden Organisationen:
Die "Nea Dimokratia" Parteibüros in Dafni, Halandri, Glyfada, Argyroupoli and Kypseli,
Die "PASOK" Parteibüros in Glyfada,
Dem PPC (Öffentliche Elektrizitätswerke)-Büro in Menidi

- Auf Bankautomaten der Filialen:
in Vyronas (2 im selben Bezirk), Nea Smyrni, Neo Iraklio, Kaisariani (2 im selben Bezirk), Kypseli, Papagou, and Drapetsona (2 im selben Bezirk)

- Auf 2 Bankfilialen in Kaisariani

- Ein Auto des diplomatischen Korps in Elliniko

- Ein Fahrzeug der Hellenischen Post (ELTA) in Ilion

- und, zum Schluss, ein Motorrad eines Bullen in Zografou.

Solidarität mit den besetzten Häusern Villa Amalias, Skaramaga and Lelas Karagianni und den angeklagten Genoss_innen.
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Ergänzungen

gute Zusammenfassung der letzten Woche

anarchikos 16.01.2013 - 23:47
Eine lesenswerte Zusammenfassung der letzten Woche ist auf www.fau.org zu lesen.
Solidarität heißt Widerstand hier!

Offene Versammlung in Köln! Solidarität!

Internationale Solidarität 17.01.2013 - 17:10

“Säuberungen” gegen selbstverwaltete Strukturen in Griechenland. Was tun?

Offene Versammlung am Freitag 18. Januar, 19:00
LC36 – Ludolph-Camphausenstr. 36, Köln

Das Fass ist längst übergelaufen. Nach jahrerlanger sozialer Zertrümmerung unter dem Troika-Regime aus EU, EZB und IWF, dem grassierenden Rassismus der Mitte, einem aufsteigenden Faschismus in Form der Partei Goldenen Morgenröte sowie der staatlichen Abschiebemaschinerie geht es in die nächste Runde. In den letzten Wochen wurde die_der letzte Skeptiker_in überzeugt, dass der Staat jetzt weiter aufräumen wird; gar einen perfekten Plan geschmiedet hat, 40 besetzte Projekte zu räumen. Das Unterfangen wird mittels biopolitischer Rhetorik (“Säuberung”) verherrlicht und verdeutlicht die Hardliner-Ideologie der Sicherheitsoffensive.

Am 20. Dezember wurde der legendäre Squat Villa Amalias im Zentrum Athens geräumt. Es folgten Razzien an der Wirtschaftsuni ASOEE und in Exarchia, dem linksanarchistisch geprägten Szeneviertel in Athen. Am 9. Januar versuchten etwa 100 Genoss_innen die Villa Amalias wieder zu besetzen; parallel wurden die Büros der Partei Demokratischen Linken besetzt. Beide Besetzungen wurden von der Polizei aufgelöst, alle Aktivist_innen verhaftet und dann, als direkte Antwort der Staatsmacht zu verstehen, die Besetzung Skaramanga in der Innenstadt geräumt. Gestern morgen wurde die älteste Besetzung Athens Lela Karagiannis 37 geräumt, aber nachmittags von entschlossenen Genoss_innen wiederbesetzt.

Die ganze Operation gleicht einer Schocktherapie. Die Vermutung liegt nahe, dass der Staat einen Schlag nach dem anderen durchführt, damit sich die Bewegung nicht erholen kann.

Wichtiger denn je ist jetzt unsere konkrete Solidarität gefordert! Daher laden wir zu einer offenen Versammlung ein: Einerseits um uns über die brenzlige Situation in Griechenland auszutauschen, anderseits um Aktionsmöglichkeiten zu entwickeln, sodass wir unserer Solidarität mit den Kämpfenden in Griechenland praktischen Ausdruck verleihen können.

(Präsentiert von der AG International Affairs des Antifa AK Köln)

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