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MD: Antisemitische Schläger unmöglich machen

Antifas aus LSA 13.01.2013 15:39 Themen: Antifa
Nachdem persönliche Gespräche im Vorfeld keinerlei Effekt hatten und das Bündnis Magdeburg Nazifrei unmissverständlich deutlich gemacht hat, dass ihnen die Betroffenen innerlinker Gewalt egal sind haben wir uns entschieden folgenden Flyer an mehreren Bussen, die zu den Gegenaktivitäten in Magdeburg fuhren, zu verteilen.


Magdeburg – Warum wir nicht hinfahren können und werden und warum ihr es auch nicht tun solltet...

Seit Jahren machen sich selbst so nennende„rote Antifa“-Gruppen, die Gruppen „Zusammen Kämpfen“ (Magdeburg, Berlin, Stuttgart) und die „Antifa Burg“ durch Bedrohungen bis hin zu offenen Angriffen auf linke und antifaschistische Menschen bundesweit auf sich aufmerksam. (Zu erkennen sind die genannten Gruppen zum Teil durch rote Halstücher mit Hammer- und Sichel-Aufdruck.) Eine dieser Gruppen ist tragender Bestandteil des Bündnis „Magdeburg Nazifrei“. Damit sind die Gegenaktivitäten leider für viele der Betroffenen zur „No-Go-Area“ geworden, auf der allein das Recht des Stärkeren regiert, wie man es eigentlich nur bei Neonazis kennt. Da wir uns auf eine solche Logik nicht einlassen wollen verzichten wir darauf, nach Magdeburg zu fahren. Wir hoffen euch, die ihr dennoch fahrt, mit den folgenden Informationen ein bisschen Stoff zum Nachdenken zu geben, ob der Naziaufmarsch so wichtig ist, dass man sich mit Leuten wie „Zusammen Kämpfen Magdeburg“ gemein machen und ein Bündnis, dass sie aufgenommen hat, unterstützen kann.
Nachdem persönliche Gespräche im Vorfeld keinerlei Effekt hatten und das Bündnis Magdeburg Nazifrei unmissverständlich deutlich gemacht hat, dass ihnen die Betroffenen innerlinker Gewalt egal sind haben wir uns entschieden folgenden Flyer an mehreren Bussen, die zu den Gegenaktivitäten in Magdeburg fuhren, zu verteilen.


Magdeburg – Warum wir nicht hinfahren können und werden und warum ihr es auch nicht tun solltet...

Seit Jahren machen sich selbst so nennende„rote Antifa“-Gruppen, die Gruppen „Zusammen Kämpfen“ (Magdeburg, Berlin, Stuttgart) und die „Antifa Burg“ durch Bedrohungen bis hin zu offenen Angriffen auf linke und antifaschistische Menschen bundesweit auf sich aufmerksam. (Zu erkennen sind die genannten Gruppen zum Teil durch rote Halstücher mit Hammer- und Sichel-Aufdruck.) Eine dieser Gruppen ist tragender Bestandteil des Bündnis „Magdeburg Nazifrei“. Damit sind die Gegenaktivitäten leider für viele der Betroffenen zur „No-Go-Area“ geworden, auf der allein das Recht des Stärkeren regiert, wie man es eigentlich nur bei Neonazis kennt. Da wir uns auf eine solche Logik nicht einlassen wollen verzichten wir darauf, nach Magdeburg zu fahren. Wir hoffen euch, die ihr dennoch fahrt, mit den folgenden Informationen ein bisschen Stoff zum Nachdenken zu geben, ob der Naziaufmarsch so wichtig ist, dass man sich mit Leuten wie „Zusammen Kämpfen Magdeburg“ gemein machen und ein Bündnis, dass sie aufgenommen hat, unterstützen kann.

Im Folgenden zeigen wir euch eine (unvollständige) Chronik der Taten von „Zusammen Kämpfen“ Magdeburg. Über Gewalttätigkeiten der „Roten Szene Hamburg“ , „ZK Berlin“ und „Antifa Burg“ kann sich gern jeder selbst im Internet informieren. Zum besseren Verständnis sei erwähnt, dass „Zusammen Kämpfen“ ein Zusammenschluss der Gruppen „Gruppe Internationale Solidarität“ (GIS), „Frauengruppe Magdeburg“ sowie der „Autonomen Antifa Magdeburg“ (AAMD) ist:

27.01.2007: Anlässlich des Jahrestags der Befreiung von Auschwitz durch die rote Armee findet eine Kundgebung „...,dass Auschwitz sich nicht wiederhole“ statt. Bereits während der Kundgebung versuchen Mitglieder der AAMD, der Frauengruppe MD und der GIS israelsolidarische Antifas zu provozieren. Als die auswärtigen Kundgebungsteilnehmer auf dem Weg zum Bahnhof waren wurden sie auf Höhe des City-Carrè angegriffen. Zuerst wurden sie massiv geschubst und anschließend schlugen die Angreifer ihnen ins Gesicht. Bei dem Angriff wurde eine Israelfahne „erbeutet“. Die AAMD kündigte später weitere Aktionen an: Man werde nicht „dulden“, dass „Antideutsche versuchen […] israelsolidarische Politik in Magdeburg zu propagieren.“1

13.06.2007: Bei einem Vortrag mit dem Titel „Entweder Kritik der politischen Ökonomie oder reaktionärer Antikapitalismus“ versucht ein Mitglied der GIS teilzunehmen. Da er mehrfach an Angriffen gegen die Veranstalter (das Antifa-Infoportal (AIP)) beteiligt war, wird ihm ein Hausverbot erteilt. Kurz darauf kommt er mit mehreren Personen der AAMD wieder und greift Anwesende im Eingangsbereich der Veranstaltung mit Schlägen an.2

27.06.2007: Ein Vortrag „Zur Kritik des Antisemitismus und des Antiamerikanismus“ des „antifaschistischen Infoportal Magdeburg“ im Eine-Welt-Haus Magdeburg mit 60-70 Teilnehmern wird von Mitgliedern der Gruppen „Gruppe Internationale Solidarität“, „Frauengruppe Magdeburg“, der „Autonomen Neuköllner Antifa“ (A.N.N.A) sowie der „Autonomen Antifa Magdeburg“ angegriffen. Bereits vor der Veranstaltung werden anreisende Gäste durch die genannten Gruppe am Bahnhof beobachtet. Gegen 19:00 erschien eine 15-köpfige, teils vermummte, Gruppe vor dem Eine-Welt-Haus Magdeburg und beschimpfte die Teilnehmer der Veranstaltung. Als einer der Angreifer sich zum Hintereingang des Gebäudes begab, versuchten die dort befindlichen Besucher auf Grund vorangegangener Angriffe, die Tür zu schließen. Leider waren die Angreifer schneller, zogen am Türknauf und versuchten mit Tritten und Schlägen in das Gebäude zu kommen. Als dies nicht gelang versprühten sie Pfefferspray auf die im Innenbereich stehenden Besucher. Zeitgleich warfen weitere angreifende Personen die Scheiben des Eine-Welt-Hauses mit Steinen ein. Die Angreifer zielten besonders auf ein Fenster hinter dem einige Besucher standen. Anschließend wurde die gläserne Haupteingangstür des Gebäudes ebenfalls mit Steinen angegriffen. Die Veranstalter urteilten später: „Betrachtet man die Sachlage ganz nüchtern, so müssen wir leider feststellen, dass ein Angriff durch militante Neonazis nicht schlimmer hätte aussehen können.“ Selbst einige Zeitungen berichteten über den Angriff.3

19.01.2008: Auf Grund der vorangegangenen Angriffe entscheidet sich das AIP eine eigene Demo gegen den jährlichen Naziaufmarsch zu organisieren. Im Vorfeld kommt es von Seiten des AIP zu einer „Abmachung“ mit den Gruppen AAMD, GIS und Frauengruppe MD einen gemeinsamen EA für beide Demos zu machen. Dieser wird von der Roten Hilfe Magdeburg (, welche von Mitgliedern dieser 3 Gruppen dominiert ist), gestellt. Einige Anrufer werden gefragt auf welcher Demonstration sie waren. Gaben sie die Antwort, sie waren auf der Demo des AIP wurde teilweise einfach aufgelegt. Außerdem versuchte nach Ende der Demo der AAMD eine Gruppe Vermummter die AIP-Demo unter Rufen wie „USA – internationale Völkermordzentrale“ und „Nie wieder Israel“ anzugreifen. Die Angreifer werden jedoch von der Polizei abgedrängt. Nach Ende der AIP-Demonstration wurden dennoch mindestens drei Teilnehmer dieser Demo angegriffen.

Außerdem: Mehrfach wurden Mitglieder und Sympathisanten des AIP persönlich bedroht. Mehrfach wurden ihre Autoreifen zerstochen, Feuerwerk auf ihre Wohnungen geschossen und Aufkleber „Töte den Antideutschen“ sowie Graffitis mit Hakenkreuz und Davidstern an den Häusern von Betroffenen verbreitet. Die Angriffe haben seitdem an Zahl und Brutalität abgenommen, weil es das Antifa-Infoportal nicht mehr gibt und einige Auswärtige keinen Bock mehr auf körperliche Auseinandersetzungen haben und deshalb nicht mehr nach Magdeburg fahren. ZK hat somit keine Angriffsfläche mehr, hat sich aber bis heute nicht von den Angriffen distanziert. Einzelne Angriffe gab es in den letzten Jahren dennoch in Magdeburg.

„Zusammen Kämpfen“ (ZK), die Nachfolgeorganisation von GIS, AAMD und Frauengruppe MD ist Mitglied des Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ und stellt heute den Ermittlungsausschuss (EA). Zudem sind Einzelpersonen die 2007 an Angriffen beteiligt waren im AK Antifa Magdeburg organisiert, der wiederum die Kampagne „365 Tage Offensiv“ gestartet hat. Die entsprechenden Personen, Gruppen und Bündnisse haben sich bis heute nicht von den Angriffen distanziert. Im Rahmen der Gegenaktivitäten in den letzten Jahren kam es zu weiteren Angriffe durch Magdeburger „Antifas“. Weiterhin wurde bei der diesjährigen Oury-Jalloh-Demo in Dessau beobachtet, wie ein Demonstrationsteilnehmer durch Mitgieder von „Zusammen Kämpfen“ bedrängt wurde. Hilfe oder Solidarisierung durch umstehende ist dabei meist ausgeblieben. Solange solches Verhalten aber toleriert wird, bleiben Demos in Magdeburg eine No-Go-Area für alle, die nicht in das Freund-Feind-Schema von ZK passen.
Dafür, dass sich auch dieses Jahr nichts ändern wird, spricht jedoch einiges:
Auf einer Infoveranstaltung in Halle wurde den Betroffenen von Angriffen und Drohungen durch das „Bündnis Magdeburg Nazifrei“ geraten sich mit ihren Peinigern an einen Tisch zu setzen, nett zu plauschen und ihnen zugleich deutlich gemacht, dass man auf sie scheißt: „Wenn ihr irrationale Ängste habt, fahrt halt nicht nach Magdeburg“. Daraus kann man schliessen, dass bei Angriffen dieser Art keine Hilfe aus dem Bündnis zu erwarten ist. Einer der 2007 Angegriffenen wurde sogar kritisiert, weil nach einem Angriff die Polizei gerufen wurde und man dies in linken Kreisen nicht tun solle.
Der „Pluralismus“, für den sich das Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ und die Meisten die heute dort demonstrieren werden so rühmen ist deshalb gar kein richtiger Pluralismus, weil er all jene ausschließt, die ins Feinbild von ZK passen. Wer sich in Magdeburg offen gegen diese Gruppe stellt, besiegelt das eigene politische Schicksal in der Magdeburger Szene. Die Möglichkeiten ein Bündnis gegen den Naziaufmarsch zu gründen und dabei explizit nicht mit „Zusammen Kämpfen“ und ihren Sympathisanten zu kooperieren, sind eingeschränkt. Sich damit abzufinden und Gewalt gegen Linke mit einer anderen Sichtweise damit zu tolerieren, wird aber nichts an der Situation ändern. Mit der Zeit werden immer weniger Menschen gefahrlos am Bündnis teilnehmen können.

Jedes Bündnis mit „Zusammen Kämpfen“ ist stillschweigende oder manchmal auch offene Zustimmung, eine Bestätigung für sie, dass es durchaus legitim ist andere Linke anzugreifen. Wenn all jene, die es „ja nicht direkt betrifft“, all jene die „um der Sache willen“, trotzdem nach Magdeburg fahren und das Bündnis unterstützen, dieses Jahr gesagt hätten, dass sie mit solchen Leuten nicht zusammenarbeiten wollen, dann würde es wohl im nächsten Jahr ein Bündnis ohne ZK geben. Solange es aber keine Konsequenzen für ein „pluralistisches Bündnis“ hat, mit solchen Gruppen zusammenzuarbeiten, solange bleibt Magdeburg eine No-Go-Area für alle Linken, die ZK und ideologisch vergleichbaren Gruppen nicht in den Kram passen - sei es weil sie israelsolidarisch sind, weil sie einen emanzipatorischen Antifaschismus vertreten oder aus sonst irgendwelchen Gründen von ihnen als Feinde identifiziert werden.

Deshalb: Antisemitische Schläger unmöglich machen – Keine Zusammenarbeit mit ZK!
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Ergänzungen

MD: Antisemitische Schläger unmöglich machen

Antifas aus LSA 13.01.2013 - 15:57
Hier nochmal als PDF version mit nachweisen

kjewfhlkwf

.köALJdfh: 13.01.2013 - 16:05
ich finde es ja gut, dass hier nun nocheinmal ausführlich auf die unmöglichen aktivitäten der gruppe "zk" aufmerksam gemacht wird. aber warum kommt der artikel erst jetzt, wo die demo vorbei ist? vorher wäre echt besser gewesen.

dumme Spalterei

JCB 13.01.2013 - 19:19
Es ging in MD nicht darum im Infoladen mit ZK Kaffee zu trinken, sondern darum die Faschos zu blockieren. Man muss nicht mit ZK cool sein, um nach MD zu fahren und Nazis zu blockieren. Schliesslich ist ZK auch nicht die einzige Gruppe in MD und wer kein Bock auf die hat, geht danach halt im libertären Zentrum (LIZ) was trinken. Es geht schlieslich an diesem Tag gegen Nazis!

Oder fährst du etwa auch nicht nach Berlin, weils da auch ne ZK-Gruppe gibt? Kackt euch nicht ein mit eurer spalterischen Anti-D/Anti-IMP-Scheiße!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 20 Kommentare an

spektakuöär — hugo

Wann war — denn

GÄHN! — 36boy

bla, bla... — semit

Haha — Warscheinlich

trotzdem hin — alerta

nur — idioten hier

Dumm und — Dümmer

Spalterei is doof — gegen Spalterei

Alte Leier — oldschool afa

AK Antifa Magdeburg — AAG-BO

Danke — anonym

Anna nicht ana — Angifa