Magdeburg 2013 und das Bündnis "MD_Nazifrei"

Berlin Autonom 13.01.2013 13:09 Themen: Antifa
Dieser Text versucht massive „Fehler“ die durch das Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ gemacht wurden, zu benennen und ein wenig von der Wut abzubauen die sich durch den gestrigen Tag aufgestaut hat. Dies ist selbstverständlich nur die Wiedergabe unseres ersten Eindrucks bzw unserer Erfahrngen am 12.1.2013 in Magdeburg. Auf eine Stellungnahme des Bündnisses können wir getrost verzichten, der gestrige Tag hat uns gezeigt, auf welcher Seite "Magdeburg Nazifrei" steht.
Magdeburg und das Bündnis „MD_Nazifrei“

Dieser Text versucht die massiven „Fehler“ (um es einmal freundlich auszudrücken) die durch das Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ gemacht wurden, aufzuarbeiten. Das dies eine rein negative Kritik wurde, liegt nicht an irgendwelchen Interessen oder Machtspielchen, sondern einzig und allein im völligen Versagen des Bündnisses. Im Gegensatz zb zu dem Bündnis „Dresden Nazifrei“, welches relativ früh festgestellt hat, dass man von verschiedenen Aktionsformen profitieren kann und durch die Einbindung der militanten Lager, überflüssige und sinnlose Gewalt oder Zerstörung unterbinden kann, hatte s es sich „Magdeburg Nazifrei“ offensichtlich zur Aufgabe gemacht die Polizeitaktik aktiv zu unterstützen, militante Leute durch falsche Versprechungen immer wieder an taktisch überflüssigen Orten zu binden (hier müssen sich die autonomen Gruppen allerdings auch vorwerfen lassen, diesen leeren Versprechungen Glauben geschenkt zu haben) und im Endeffekt, zusammen mit der Polizei, mitverantwortlich für die relativ überflüssigen Zerstörungen in der Innenstadt und am Hauptbahnhof gewesen zu sein.

Die Folge dieser unorganisierten Eskalation waren dann jede Menge Festnahmen und Polizeibrutalität. Selbstverständlich gab es an diesem Tag viele verschiedene Aktionen und wahrscheinlich auch positive Beispiele. Dennoch mussten wir auf der Heimfahrt bzw am nächsten Morgen feststellen, dass sämtliche Beteiligten unserer Gruppe ähnliches beobachtet hatten. Wir haben hier mal stichpunktartig zusammen getragen, welche „Fehler“ gemacht wurden bzw wie das Bündnis „Magdeburg Nazifrei“ ein Zusammentreffen mit den Neonazis verhindert hat und der Polizei geholfen hat, „aktiven“ Widerstand weitgehend zu unterbinden.

-5.30h. Während einige aus unserer Gruppe mit dem Zug nach Magdeburg fahren, haben sich andere Bustickets des Bündnisses „Magdeburg Nazifrei“ gekauft, die Busse wurden von der DGB-Jugend und Ver.di organisiert. Um 6h geht es dann los nach Magdeburg.
-7.30h Die Busse halten an der Raststätte Buckau, ca. 50 Kilometer vor Magdeburg. Uns wird mitgeteilt dass nun bis 9h gewartet wird. Man möchte uns aus „taktischen Gründen“ erst gegen 10h in der Stadt „einsetzen“. Als verschiedene autonome Gruppen anmerken, dass sie lediglich ein Busticket gekauft haben und nicht Teil einer „DGB-Herde“ sind die irgendwo „eingesetzt wird“, wird ihnen erklärt dass man sich auf die Scouts vor Ort verlassen könnte und die Entscheidung bis 9h zu warten taktisch gesehen notwendig wäre.
-9.20h Die Busse fahren weiter, mit den (bereits um 8h) dazu gestossenen Bussen aus Brandenburg sind es nun 9 Busse sowie zwei Begleitfahrzeuge von Ver.di. Mit der Behauptung, man wolle Bullenkontrollen umgehen geht es nun im Schneckentempo über Landstrassen und Dörfer. 20 Kilometer vor Magdeburg in einem relativ verlassenen Dorf dann plötzlich eine Polizeikontrolle, alle neun Busse werden gefilzt, die Insassen einer sogenannten „Gesichtskontrolle“ unterzogen, dann geht es weiter.
-11h Die Busse kommen in Magdeburg an, die Stadt ist um diese zeit logischerweise bereits komplett „abgesperrt“. Mehrere Autonome Grüppchen spalten sich von den MD Nazifrei-Leuten etc. ab, und beginnen die Bullen zu beschäftigen, versuchen Polizeiketten zu durchbrechen, das übliche eben. Währenddessen versuchen die „MD Nazifrei“-Organisatoren immer wieder diese relativ grossen autonomen Gruppen zur Teilnahme an einer legalen Demo zu bewegen, die einzig und allein das Ziel hat „Präsenz“ zu zeigen und keinesfalls zur Naziroute führt.
-ca14h Einige Mitglieder unserer Gruppe geraten in einen Polizeikessel (vermulich in der Bahnhofsstrasse). Als nach über 30 Minuten Kessel, einzelne Festgehaltene beginnen sich zu vermummen und einen Ausbruch vorbereiten, versucht man von Seite des Bündnisses „MD Nazifrei“ dies zu unterbinden und verweist auf einen bald eintreffenden Anwalt. Desweiteren wird behauptet, der Kessel sei ja quasi eine Blockade.
-ca.14.15 Eine ca 50 Mann starke autonome Gruppe nähert sich mehrmals dem Kessel und schafft es schliesslich durch aktives handeln den Kessel zu beenden, im Anschluss müssen die Bullen den ein oder anderen „Rückschlag“ hinnehmen.
-Die Gruppen formieren sich nun neu und ziehen durch die Stadt, die absichtlich falsche Informationspolitik der Polzei wird durch „MD Nazifrei“ komplett gedeckt, auch über ihren Ticker etc kommen durchgehend widersprüchliche Meldungen. (Auch wenn das nur Spekulation ist: Wir glauben definitiv nicht daran dass das Bündnis keinerlei Informationen hatte, wo sich die Nazis tatsächlich aufhalten.)
-ca. 14.30h Die Route der Neonazis ist nun bekannt. In der taktisch eher unwichtigen Hegelstrasse versammeln sich ca.500 Leute vor einer Polizeisperre. Es werden taktische Überlegungen getroffen. Plötzlich trifft ein Laut von „MD Nazifrei“ ein, mit weiteren 500 Menschen im Schlepptau, viele davon durchaus militant. Nun beginnt der eigentliche Skandal des Tages. Während die einzelnen Bezugsgruppen sich eigentlich schon sicher sind, die Sperre in der Hegelstrasse, sowie die Sperren in den beiden Parallelstrassen gleichzeitig zu überrennen (mit dieser Masse an Menschen durchaus möglich), verkündet der Lauti plötzlich man wolle eine Spontandemo anmelden. Hierfür müsse man nur noch auf den Anwalt (einen Landtagsabgeordneten der Grünen) warten. Anscheinend haben viele Gruppen hier keinerlei Erfahrungen mit solchen Versprechungen und beschliessen erstmal zu warten. Alle 5 Minuten kommt nun die Durchsage über den Lauti, die Anmeldung der Demo stehe kurz bevor und man würde die Spontandemo „direkt auf die Route der Neonazis lassen“. Jeder der auch nur ein ganz klein wenig von Polizeitaktik versteht, müsste wissen dass dies komplett illusorisch ist, doch der Grossteil der Anwesenden lässt sich überzeugen.
-15h Immer wieder werden nun angebliche „Fortschritte“ über den Lauti bekannt gegeben, der „Anwalt mache nun dies und das“/“Die Route steht schon fest, man bräuchte nur noch ein Motto“
Spätestens hier hätte den bereits 40 Minuten im Niemandsland verharrenden klar werden müssen, dass das Bündnis „MD Nazifrei“ quasi einen Kessel ohne Polizei veranstaltet und versucht die grösstenteils schwarz gekleideten und vermummten Teilnehmer zu binden. Im Minutentakt wird nun von Anwälten und Routen gequatscht, während die BFE immer wieder Leute aus der Versammlung rausgreift und festnimmt. Die Reaktion des Lautis darauf ist immer wieder die Forderung, sich nicht provozieren zu lassen und sich auf keinen Fall aktiv zu wehren.
Als nach über einer Stunde sinnloser Wartezeit im Niemandsland selbst die Gutgläubigsten anfangen zu murren, wird noch weiter Abseits des geschehens eine VoKü aufgebaut und die Leute werden aufgefordert „sich doch erstmal zu erholen“ und was Essen zu gehen, während die nazis bereits ihre Auftaktkundgebung abhalten.
Zeitgleich versucht die Polizei das L!Z zu stürmen. Von Seiten des Lautis wird dazu aufgefordert (!!!) dass L!Z links liegen zu lassen, man helfe den Betroffen am besten in dem man es schafft die Nazis erst gar nicht bis zum L!Z kommen zu lassen, dies wird durch die Verhandlungen mit der Polizei bald möglich sein, bla bla
-ca.16h Seit 20 Minuten kommt nun keinerlei Information mehr durch den Lauti. Totale Stille. Obwohl offenbar längst klar ist dass es hier zu keinem Zeitpunkt eine legale Demo geben wird und die Nazis längst laufen, wird dies nicht bekannt gegeben. Plötzlich dreht der Lauti und versucht weg zu fahren. Nachdem einige Menschen den Lauti aufhalten, die Tür öffnen und (zugegebenermassen) leicht verärgert und eventuell bedrohlich eine sofortige Offenlegung der Informationen fordern und zudem klar machen was die Politigk von „MD Nazifrei“ hier angerichtet hat, gibt die junge Frau im Lauti sofort zu dass es keine Demo geben wird. Auf Nachfrage seit wann sie das weiss und warum diese Information nicht an die Versammlungsteilnehmer_innen weiter geleitet wurde, gibt es keine klaren Antworten, die Situation ist den „MD Nazifrei“-Leuten sichtlich unangenehm.
-ca.16.10 Nun passiert das, was zu erwarten war: Die durch offensichtlich absichtliche Fehlinformation und stundenlanges Warten äusserst gereizte Gruppe (inzwischen nur noch ca 600 Menschen), zieht relativ zügig in Richtung Innenstadt, der Lauti versucht sogar noch Teil dieses Zuges zu werden und spielt „Antifa Hooligans“ (what a joke!). Das folgende ist die logische Konsequenz der Politik von Polizei und „MD Nazifrei“, es wird wahllos und ohne Konzept zerstört, Scheiben klirren, der sogenannte „Schwarze Mob tobt“, genau die Bilder, die Polizei und Massenmedien brauchen. Wenn eine solche Eskalation dem Ziel dient beispielsweise eine Nazidemo zu erreichen ist dies verständlich und nachvollziehbar. Bilder wie die in Magdeburg schaden jedoch nur der Bewegung an sich, auch wenn die Wut der Beteiligten komplett nachvollziehen können. Nachdem der spontane Demozug dann am Hauptbahnhof angekommen ist und die Bullen vor Ort mit Steinen und Flaschen angegriffen werden, läuft man blindlings in einen weiteren Kessel, der zu massiver Polizeibrutalität und Festnahmen führt.

Fazit dieses Tages: Bei allen positiven und auch negativen Erfahrungen von autonomen Gruppen mit bürgerlichen Bündnissen, muss in diesem Fall festgestellt werden dass das Bündnis „MD Nazifrei“ ohne wenn und aber Absprachen mit der Polizei getroffen hat, die dem eigentlichen Ziel entgegen gearbeitet haben und militante bzw aktive Teilnehmer_innen immer wieder davon abgehalten hat, das zu tun weswegen sie gekommen sind: Die Verhinderung eines Naziaufmarschs.
Hinzu kommen natürlich Faktoren wie das fast komplette Fernbleiben der Magdeburger Bevölkerung, die extreme Aggressivität der Polizei und einer Informationspolitik des Bündnisses, das von Anfang darauf gesetzt hat, die Massen an taktisch unwichtigen Punkten zu binden und kleine, autonom agierende Gruppen zu verhindern. Quasi eine laufende „Meile der Demokratie“. Hierfür spricht auch die dauernde Wiederholung der Behauptung, in Magdeburg wären massig „Gruppen von Nazis“ unterwegs um „Antifas“ abzugreifen und man soll auf keinen Fall in kleinen Gruppen durch die Stadt laufen. Dies entsprach schlicht und einfach nicht der Wahrheit. Wir bedanken uns bei allen die mit uns versucht haben, trotz all dieser Widrigkeiten, die Nazis zu blockieren, ob friedlich oder militant, bürgerlich oder autonom.

Ein besonderer Gruß geht raus an die unbekannten „Befreier“, die uns aus dem Kessel geholt haben, sowie an die 30 Personen die es auf die Route der Faschos geschafft haben!

Berlin, 13.01.2013
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Ergänzungen

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dein name 13.01.2013 - 14:35

Ähnliche Beobachtungen

... 13.01.2013 - 17:41
Auch wir haben ähnliche Beobachtungen gestern gemacht und haben auch die Geschichte mit dem Lauti und der Spontandemo erlebt. Da sind wir irgendwann einfach nur noch frustriert gegangen.
Ich persönlich finde es gut, wenn sowas angesprochen wird, denn ich sehe hier keine sinnlose Hetzerei in dem Artikel, sondern eine Zusammenfassung und daraus entwickelte Kritik die geäußert wird. Und ich empfinde es als eine konstruktive Kritik, die sich das Bündnis auch einfach mal zu Herzen nehmen sollte. Denn aus solchen Sachen kann man lernen und weitere Taktiken entwickeln. Fehler werden gemacht, und wie schon erwähnt, lief in DD auch nicht alles von vorneherein super.
Die Frage ist halt immer nur, wurde aus den Fehlern gelernt, oder werden diese nur wiederholt.

Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir trotz aller, auch in unseren Augen gemachten Fehler, wieder nach MD fahren werden, da ja auch ein Bündnis dazu lernen kann und dies dann hoffentlich auch tut...

DRESDEN 13.02

keineruhe 13.01.2013 - 18:14
Nachdem wir den Naziaufmarsch von ca. 800 Faschist_innen in Magdeburg nicht verhindern konnten, heißt es nun alles daran zu setzen den 13.Februar in Dresden für die Nazis zum Desaster zu machen. In Magdeburg sorgte die Strategie des Zusammenarbeitens zwischen Staat und Nazis für einen „Erfolg“ der Nazis. Für uns heißt es, dass wir Aktionen besser koordinieren müssen sowie unberechenbarer sein müssen.
Deshalb: Macht im Vorfeld kreative organisierte Aktionen in eurer Stadt, um auf die Thematik aufmerksam zu machen.

Organisiert eine gemeinsame Anreise.

Keine ruhige Minute dem Staat und seinen Nazis.

Mehr Infos bald auf: keineruhe.noblogs.org

Bilder vom Neonaziaufmarsch in Magdeburg

DeinName 13.01.2013 - 19:35

Schwachsinn

Unterstrich 13.01.2013 - 20:35
Magdeburg_Nazifrei hat keines Falls mit der Polizei zusammen gearbeitet. Problem bei der ganzen Sache war, das Magdeburg keine Strukturen gestellt hatte und dies außwertige Gruppen übernehmen mussten, die sich untereinander auch kaum absprechen konnten. Sicher ist, dass der Plan des Bündnisses war, möglichst ohen Gewalt den Naziaufmarsch zu blockieren(wie es bei Bündnissen mit Bürgis nunmal so üblich ist, Dies wusste aber jede_r udn menshc konnte sich mit seiner_ihrer Tagesplanung darauf einstellen). Jedoch autonome Gruppen zu binden und angreifbar für Bullen zu machen, ist einfach nur Eindildung und zu gegebener Maßen echt blöd gelaufen. Unterstütz lieber das Bündnis, als es für zukünftige Jahr zu verufen und damit eine Besserung der Zustände zu bewirken!

Orga...

Brandenburger AFA 14.01.2013 - 02:50
Hallo,
also ich war/bin in der Orga Berlin-Brandenburg mit drin! Alles was in Bukautal passiert ist, das warten etc. fand ich persl. auch sehr komisch. Was in der Stadt passiert ist, ist für mich schwierig zu erläutern zum jetzigen Zeitpunkt. Wir sind mit einer sehr grossen Gruppe erst in Richtung Herenkrug gelaufen und kurz vorher hieß es dan Bukau und dann Bahnhof Sket. Das waren unsere Informationen als Finger. Was ich zum Zeitpunkt sagen kann ist, dass das Bündniss MD-Nazifrei sehr überfordert war mit der Situation das so viele Leute mobiliesiert werden konten und auch die Infrastruktur konnten Sie nicht bewältigen alleine! Vieleicht lag es allein schon daran. Die Kritik werden Sie bekommen und trotzdem auch die weitere Unterstützung die das Bündniss jetzt braucht. Und dann hoffen wir alle das es im näxsten Jahr einfach besser klappt als so. Es war für die Leute eine erste Probe....

die information

- 14.01.2013 - 09:01
dass die nazis aller wahrscheinlichkeit nach vom bhf südost bzw. dem haltepunkt am SKET-Gelände loslaufen, war ca. 1130 bekannt - warum Magdeburg nazifrei Busse und Informationen zurückgehalten hat, sollte geklärt werden.

Ergänzung

Live_vor_Ort 14.01.2013 - 10:46
Dass das Bündnis Magdeburg Nazifrei mit der Polizei zusammengearbeitet hat ist völliger quatsch. Auch das es ein bürgerliches Bündnis ist, es ist keine Bündnis, sondern ein lsoer Zusammenschluss von ZK bis Gewerkschaftsjugendlichen.
Das erste Problem war, dass das Bündnis vorher nicht Informationen teilen wollte und auch mögliche Vorhaben nicht szeneintern kommuniziert hat. So war nie klar, wie sie bei der Magdeburger Polizeitaktik der letzten Jahren ihr Vorhaben der Blockaden überhaupt umsetzen wollten.
Leider wurde von Magdeburg Nazifrei auch Zusammenarbeit und Unterstützung in verschiedenen Strukturen abgelehnt. Die führte zu fatalen Fehleinschätzungen für diesen Tag. Als Herrenkrug und Cracau "offiziell" durchsickerte wudre alles nur auf diese Karte gesetzt, obwohl der Bahnhof Herrenkrug für anreisende Nazis aus Süden, Westen und Norden erheblich schwieriger zu erreichen ist, als ein Bahnhof auf der Magdeburger S-Bahn-Strecke. Zumindest hätten hier auch alle anderen Bahnhöfe im Auge behalten werden müssen. Zumal an den Bahnhöfen Südost und SKET gegen 11.00 / 11.30 Uhr verstärkte Polizeipräsenz feststellbar war und am Bahnhof SKET eine kleine Gruppe telefonierende Nazis war. Diese Informationen wurden von Magdeburg Nazifrei nicht weiter verwertet, im Gegenteil ging man steif und fest weiterhin von Herrenkrug / Cracau aus.
Zur Desorientierung trug an diesem Tag auch bei, dass das Bündnis über die offiziellen Informationsstrukturen wie Twitter falsche Straßennamen verbreitet und die Stadtteile offensichtlich auf Grund mangelnder Ortskenntnis falsch zu ordnete. Erschwärend war, das teilweise auch nur ominöse Quadranten irgendwelcher Karten gepostet wurden, anstatt Straßen klar zu benennen.
Dieser Tag war leider ein Erfo für die Nazis, sie konnten durch drei Magdeburger Stadtteile (Baukcau, Fermersleben und Salbke) marschieren. Diese Stadtteile sind weder menschenleer noch Industriegebiet (wie einige Berichten). Aber auch das wäre egal, wichtig war für die Nazis, dass sie ihren Aufmarsch von Anfang bis Ende durchziehen konnten. Auch die geringere Teilnehmerzahl war kein Erfolg von Magdeburg Nazifrei.

leider gleiche beobachtung

nono 15.01.2013 - 17:03
Es fing bei uns auch schon gleich von anfangan an mit fehlmeldung. Wir sind mit ca.150 personen an dem bahnhof in dem osteil von MD angekommen ( dort wo eig die faschos ankommen sollten ) wo zu uns gesagt wurde wir sollen dort warten da da die nazis ankommen, was ich mir von anfang an nicht vorstelen konnte da dort lediglich 10-15 bullen standen und es keine absperrgitter oder des gleichen vor ort war. Trotzdem wurde uns gesagt wir sollen warten da die faschos ja erst in 3 stunden ankommen. Wir sind mit einer kleinen gruppe aus 25 personen gegangen und haben uns an einer sitzblockade teilgenommen die auch nichts bewirkt hat...ich hab mich teilweise von den leuten vonMD nazifrei echt verarscht gefühlt....naja hoffe in cottbus läuft dat besser.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 22 Kommentare

in den Startlöchern

egal 13.01.2013 - 14:00
waren es nicht die Berliner und Brandenburger - die auf einen besonders radikalen Habitus immer Wert legen - die als erste beim Anblick von Polizeikräften wie die Häschen weghüpften - offensicht versuchen einige nun arbeitslos gewordene Berliner " Dresdennazifreier " schon mal die feindliche Übernahme von MD Nazifrei ideologisch vorzubereiten - viel Spaß, aber es wird Euch nicht gelingen ...

Einbindung

Autonomer 13.01.2013 - 14:08
Lieber Berliner Autonom - du jammerst darüber, dass das bürgerliche Bündnis MD Nazifrei dich nicht richtig eingebunden hat, um Dir Deine ach so militanten Flügel zu stutzen, mir kommen die Tränen ...

Antwort

Berlin Autonom 13.01.2013 - 14:24
@egal. Ist uns so nicht aufgefallen (auch wenn wir deine Kritik grundsätzlich teilen), ist aber auch nicht das Thema, wer länger stehen geblieben ist um sich verprügeln zu lassen. Deine Unterstellungen zum Thema "Dresden Nazifrei" sind reiner Humbug, niemand von uns bereitet irgendwelche "Übernahmen" vor, wir geben einzig und allein unseren Eindruck nach jahrelanger "Reise-Erfahrung" wieder. Wir haben die Entwicklung in Dresden über jahre beobachtet und miterlebt, auch dort war anfangs nicht alles Gold was glänzt. "Magdeburg Nazifrei" hat nach dem gestrigen Tag jedoch sämtlich Sympathien verspielt. Das ist auch gar nicht so dramatisch, schliesslich sind wir weder der Nabel der Welt noch der Inbegriff der Szene. Wir haben lediglich festgestellt was uns und anderen passiert ist.

@Autonomer. Entweder bist du ein Troll oder du hast nicht verstanden was wir geschrieben haben. Wir brauchten keine Einbindung.

ohne die diskussion abwürgen zu wollen

(muss ausgefüllt werden) 13.01.2013 - 14:27
erstmal: ich kann eure wut und frustration nachvollziehen, zumal - wenn es wirklich alles so gewesen ist - durch ein solches verhalten des bündnisses genoss_innen verletzt und/oder verhaftet wurden. trotzdem ist indymedia nicht der richtige ort für solche diskussionen. ich weiß, diese aussage kommt mittlerweile so oft, das ist fast schon ein klischee. in diesem fall trifft es aber absolut zu.

ihr liefert mit eurer darstellung nicht nur ansatzpunkte, wie dieses oder andere bündnisse (von außen) zu spalten seien, sondern auch eine zeitleiste, die den repressionsorganen bei der ein- und zuordnung von straftaten behilflich sein kann.
also: lieber 'ne (verschlüsselte) e-mail ans bündnis und an bekannte gruppen (um "szeneöffentlichkeit" herzustellen) schreiben, in der bezugsgruppe zusammenlegen und eine_n delegierte_n zum auswertungstreffen schicken, solche dinge.

@egal

der wahre egal 13.01.2013 - 14:29
niemand will hier irgendwas übernehmen.deine angst vor einer übernahme um effektiver zu sein
sagt mir wer du bist.
versuch bitte bei altermedia deine dienstfreie zeit zu vertreiben.

Antwort 2

Berlin Autonom 13.01.2013 - 14:49
"ihr liefert mit eurer darstellung nicht nur ansatzpunkte, wie dieses oder andere bündnisse (von außen) zu spalten seien, sondern auch eine zeitleiste, die den repressionsorganen bei der ein- und zuordnung von straftaten behilflich sein kann."

Erstens: Dieses Bündnis ist aus unserer Sicht bereits vollends überflüssig, wenn nicht sogar kontraproduktiv für die Verhinderung eines Naziaufmarschs in Magdeburg. Deinen Vorwurf, wir liefern Anhaltspunkte für die Spaltung von anderen Bündnissen, müsstest du bitte konkret darlegen, wir sehen dafür keine Anhaltspunkte. Wer denkt, auch nur eine Information aus diesem Bericht sei der Polizei unbekannt, lebt illusorisch.
Zweitens: Unsere Zeitleiste behandelt einzig Aktionen bei denen die Bullen massiv vor Ort waren, die haben für all diese Aktionen ausreichend Videomaterial und exakte Zeitangaben.

Zum eigentlichen Thema: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass interne Gespräche nur Sinn machen wenn man in den grundlegenden Ideen übereinstimmt. Dies ist nach unseren gestrigen Erfahrungen nicht mehr der Fall und genau deshalb haben wir uns erstmalig zu dieser öffentlichen Kritik entschlossen.

Leider wahr...

xxx 13.01.2013 - 14:55
Ich kann die Erlebnisse nur bestätigen.

Besonders die angebliche angemeldete "Spontandemo" war riesen Mist. Es war von Anfang an ersichtlich, dass die Bullen die Anmelder hinhalten bis alle Nasen in den Zügen sitzen und das Bündniss lässt den Scheiss auch noch mit sich machen. Da leider alle Leute auf Fortschritte an der Ecke warteten, war an Durchbrüche in anderen Ecken leider garnicht mehr zu denken. Zwei Ecken weiter sperrten nur 10 Cops eine zweispurige Hauptstraße!

Unfassbar, da war sehr viel mehr möglich...das muss gründlich aufgearbeitet werden.

Lass Sie Labern

Frank Von Heesemann 13.01.2013 - 14:58
Ich sehe das anders. In der ganzen Stadt waren wirklich genug große Gruppen von Nazis unterwegs,teilweise ohne bullenbegleitung. Und das waren wirklich gute Gruppen. Nein ich bin kein Nazi aber man kann froh sein denen nicht begegnet zu sein. Waren sicherlich nochmals 300-400 Nazis/Hools.

Hessen

Wetterauer 13.01.2013 - 15:01
Auch wir wurden plötzlich kontrolliert und von der Polizei im Bus gefilmt, ewig lange sinnlos durch die Stadt gefahren bzw. von der Polizei am aussteigen gehindert,.. . Ich teile die Einschätzung der Berliner_innen. Hier gab es Absprachen. Und ohne die gewollten Verzögerungen hätte es keinen Naziaufmarsch gegeben, denn die Polizei war hierfür personell einfach zu schwach. Nur die Taktikspielchen haben es möglichgemacht, dass hier die Nazis laufen konnten.

teile die Kritik

___ 13.01.2013 - 15:48
Ich teile die Kritik am Bündnis MD_Nazifrei in großen Teilen. Allerdings glaube ich nicht an Absprachen mit der Polizei. Vielmehr sind die kritisierten Ereignisse das Ergebnis von Planlosigkeit und Selbstüberschätzung. Bereits bei den Infoveranstaltungen in den verschiedenen Städten wurde deutlich, dass kein nachvollziehbares Konzept besteht. Es wurde zwar darauf verwiesen, man sei auf alle Eventualitäten vorbereitet und habe nicht nur einen Plan B, sondern auch C, D, E und F. Man könne aber nicht darauf eingehen, wie diese aussehen würden. Letztlich wurde überhaupt nichts kommuniziert. Den Leuten in den Bussen dann zu sagen, sie sollten noch warten und würden dann taktisch eingesetzt, ist auf groteske Weise autoritär.

Die einzige Möglichkeit an die Nazidemo halbwegs heranzukommen (so wie es uns gelungen ist) bestand darin, sich eigene Infrastrukturen zu schaffen. Während wir die Nazis in Sichtweite hatten, versuchte MD_Nazifrei die Leute noch verzweifelt in Ostelbien zu halten. Alles was dann folgte, ist Konsequenz der eigenen Konzeptlosigkeit und augenscheinlicher Unerfahrenheit. Dass ein Abgeordneter der Grünen (welche nicht Teil von MD_Nazifrei sind) eine Demo anmelden sollte, klingt nach hektischer Improvisation, nicht nach Planung für den Fall der Fälle. Die Behauptung, diese Demo würde auf die Route der Nazis führen, ist erkennbar unsinnig, zumal die ja in einigen Kilometern Entfernung marschierten. Hier haben die Leute die Zeche für die dilettantische Vorbereitung von MD_Nazifrei bezahlt.

Einfachste blockadetaktische Basics waren ebenso wenig vorhanden, wie eine vernünftige Infrastruktur, die rechtzeitig die Route der Nazis recherchiert. MD_Nazifrei hat auf tragische Weise den Erfolg von Dresden Nazifrei missverstanden. Der liegt nicht allein in einer guten Mobilisierung mit viel virtuellem Aufhebens und Merchandising. Nein, es geht zudem um vorausschauende Planung verschiedener Szenarien, eine funktionierende Infrastruktur und um ein Bündnis, welches diesen Namen auch verdient.

ja, war nicht so pralle

Provinz-Antifa 13.01.2013 - 17:25
Ja, war schon alles recht merkwürdig. Inwieweit aber MD_Nazifrei den Cops auf den Leim gegangen ist, oder aktiv die Strategie der Bullen unterstützt hat, ist fraglich.

Mensch muss eben nur die richtigen Schlüsse aus dem ziehen was da gestern schief gelaufen ist. Gerade die Hinhalte-Taktik war echt erbärmlich bis ekelhaft. Schlimm aber auch das wir alle wie die Schafe gewartet haben. Die autonomen Bezugsgruppen selbst arbeiten ganz gut und verlässlich, aber untereinander eben nicht koordiniert. Bzw. die Richtung der Bezugsgruppen von MD_Nazifrei bestimmen zu lassen, war eben fatal.

Solange es aber keine eigene Infrastruktur gibt, kann Mensch auch keine vernünftigen Entscheidungen treffen. Ist ein Blockadepunkt richtig oder falsch - who knows.

Aber das Gewarte auf irgendeinen Abgeordneten für irgendeine ominöse Sponti... den Schuh müssen wir (Autonome Antifas) uns wohl selbst anziehen. Da hätte Mensch sich nicht hinhalten lassen dürfen, gerade als die Durchsage wegen dem L!Z kam... und die BFEs ständig durch die Menge gepoltert sind. Das nächste Mal von vornherein in Ketten, und ein Deligierten-Treffen um ein Motto für ne Spontandemo festzulegen eben dazu zu nutzen, sich kurz abzustimmen welche Richtung sinnvoll ist, und dann eben einfach machen.

jo

jo 13.01.2013 - 18:02
ich und viele meiner begleiter_innen teilen diese erlebnisse und sind äußerst angepisst und daraus resultiert teilweise ne stimmung wie, "magdeburg nie wieder, es wierden zwar mehr aber es wird nur schlimmer und frustrierender".
tag gestern voll fürn arsch, md-nazifrei das müsst ihr euch anhörn und entweder radikal was ändern oder es bitte sein lassen.

BLubb

DschingisKahn 13.01.2013 - 18:33
Schonmal dran gedacht das MD einfach keine Demokultur ala Berlin oder Dresden hat? Es ist ein Wunder das MD überhaupt sowas wie MD-Nazifrei gebacken gekriegt hat. Kritisiert das Konzept, sprecht mit den Leuten sich sich offenbar krass überschätzt haben ohne jedwede Erfahrung, aber pinkelt ihnen nicht öffentlich so derbe ans Bein. Das ist überflüssig wie das Faschopack selbst. Tauscht Erfahrungen aus, bietet Lösungen an. DAS was ihr hier abzieht dient keinem, ausser die übliche innere Spaltung der eigentlich guten Sache. Ahu!

nebenbei..

d n..e 13.01.2013 - 18:36
es gibt keine angemeldete spontandemo
entweder ist sie spontan, dann ist sie unangemeldet
(was den besonderen...mutigen...und autorität abwehrenden
charakter dieser demos ausmacht)...
oder sie ist angemeldet (hänschen piep einmal ablauf...dürfen
wir bitte revolution machen)

was hier stattgefunden hätte wäre eine spontan angemeldete
demonstration gewesen
DAS IST EIN UNTERSCHIED
eine spontandemo hätte das bündniss sich NICHT auf die
fahnen schreiben können (und es wohl auch gar nicht gewollt,
weil sie nämlich als sträflich angesehen und behandelt werden)

und jedem fall ist es zumindest MERKWÜRDIG so polizeikonform
zu handeln, SEHR MERWÜRDIG!!!

@dschingiskhan

mongolenreiter 13.01.2013 - 20:15
"Schonmal dran gedacht das MD einfach keine Demokultur ala Berlin oder Dresden hat?"

haha, welche demokultur in dresden? da gab's vor "no pasarán" und "dresden nazifrei" auch nicht viel in der hinsicht, von den paarhunderthansel-demos samt "bomber harris do it again" (und der zunehmend ritualisierten randale beim neustadtfest, sofern mensch das als "demo" bezeichnen will) einmal abgesehen.

eine derartige blockade-aktion lebt nun mal von den örtlichen (und ortskundigen) gruppen.
in diesem fall gilt eben: das muss nächstes jahr - oder auch schon nächstes wochenende? - besser werden; aus fehlern lernen wir und machen unsere erfahrungen. genauso wie auch die gruppen in berlin - übrigens nach x fehlschlägen - lernen mussten, dass es leichter und erfolgversprechender ist, polizeiketten zu umgehen und zu umfließen, als frontal mit der gesammelten masse durchzubrechen.

also beim nächsten mal einfach dran denken: nicht jede information, die "für den ticker" reinkommt, ist sinnvoll; der direkte weg zum naziaufmarsch ist im zweifel immer der beste, wenn genug leute da stehen, um den zu nehmen, dann schickt die nicht auf 'nen umweg; ausnahmen davon gibt's höchstens, wenn ihr WISST, dass drei ecken weiter eine fiese schmale unterführung oder eine bullenarmee kommt; und last but not least: never ever trust a cop - die versprechen gern mal alles mögliche ("ihr könnt gleich aus dem kessel raus", "natürlich nehmen wir Sie nicht alle in gewahrsam", "gleich dürft ihr eure demo zu ende führen" usw. usf.), ohne auch nur daran zu denken, wort zu halten.

spekulationen

like 13.01.2013 - 20:40
nicht nur, dass die verunglimpfung von dennoch antifaschistischen strukturen hier nichts zu suchen hat, so sollte man doch mit spekulationen und interpretationen irgendwelcher verhaltensweisen sehr vorsichtig sein.
welche intentionen oder ob einfach nur unwissenheit oder fehlende erfahrung teil dieses ergebnisses sind bleibt spekulativ. wenn es doch so viele leute gewusst oder besser gewusst haben stellt sich die frage, warum dann einzelne, z.b. der lauti, oder das bündnis magdeburg nazifrei, für den weiteren verlauf haftbar gemacht werden sollten. auch ist fraglich ob das stürmen des kessels in der hegelstraße den erfolg gebracht hätte der hier dargestellt wird. insbesondere unter dem aspekt dass nicht nur hundertschaften unklusive einsatzewagen der polizei blockaden bildeten, sondern auch reiterstaffel und wasserwerfer sich dort bzw unweit von dort schon lange vor dem kessel postiert hatten. wäre es klug dort die leute hineinzuschicken??? wäre nicht noch größerer schaden denkbar gewesen in dieser situation, hätte es eine stürmung gegeben???
es soll hiermit nicht bestritten werden, dass vieles und auch die infostruktur enorm verbesserungswürdig waren, jedoch ist die frage, ob es gerechtfertigt ist, ohne fakten- und hintergrundwissen rein spekulative und interpretative inhalte öffentlich zu verbreiten.

Antwort 3

Berlin Autonom 13.01.2013 - 22:12
@Unterstrich. Das ist keine Einbildung sondern war die erlebte Praxis. Statt die Gegendemonstranten über mögliche Schwachpunkte in der Polizeitaktik hinzuweisen oder die Leute ihr Ding machen zu lassen, wurde auf die Versprechungen der Polizei und eines Landtagsabgeordneten der Grünen vertraut. Die massive Verzögerung der Ankunftszeit in Magdeburg muss ebenfalls erst mal erklärt werden. Wie einige Kommentatoren hier bereits bemerkt haben, sehen wir den Fehler durchaus auch bei den autonomen Gruppen, da sie wieder jeglicher Logik dem Gewäsch von Polizei und Anwälten geglaubt haben und wertvolle Zeit vertan haben.

@like. Das ist keine Verunglimpfung sondern Kritik (aus unserer Sicht auch gerechtfertigte). Hier wird auch keiner "haftbar" gemacht (was ist das überhaupt für eine Sprache/Idee?). Wir wollten lediglich vermitteln dass es bürgerliche Bündnisse gibt denen man bedingt vertrauen kann und eben solche, die wir in Zukunft meiden werden. Wir trauen den Lesern zu, für sich selbst entscheiden zu können.

Wir möchten auch nochmals feststellen dass es nicht darum geht jemand öffentlich ans Bein zu pissen, denn wir haben keinerlei Machtinteressen. Es ging um uns um eine schonungslose Wiedergabe unserer Eindrücke aus Magdeburg und der Feststellung dass dieses Bündnis offensichtlich nur im Vornerein bereit war einen "Aktionskonsens" mitzutragen. Dies öffentlich zu machen (man muss ja jetzt auch nicht so tun als wenn Indymedia "meinungsbildend" wäre) war uns ein persönliches Anliegen, nicht mehr, nicht weniger!

richtigstellung

lala 13.01.2013 - 23:17
der lauti sammelte die einzelnen kleingruppen und umherirrenden zusammen und stellte nach der durch übereifriges losrennen missglückten spontidemo vom jerichower platz in richtung buckau wieder eine große bezugsgruppe her. die entscheidung sich unterhalb des hasselbachplatzes zu sammeln traf die gruppe, denn die erste große bezugsgruppe hatte sich bereits dort versammelt. der lauti handelte aufgrund von infos vom ticker und infos aus der gruppe.
die infofunktion des lautis darf nicht mit einer entscheidungsfunktion verwechselt werden, denn entgegen diktatorischer strukturen sitzt der anfüher nicht im lauti und weist leute an was sie zu tun oder zu lassen haben. er gibt allenfalls empfehlungen und infos durch und sorgt durch musik für eine gewisse grundstimmung. es wäre auch schwer denkbar gewesen vom lauti aus einen aufruf zum stürmen der polizeiblockade zu erwirken ohne dass die cops dies mitbekämen...
die hier verwendete sündenbocktheorie (schuld trägt magdeburg nazifrei, der lauti) fand zuletzt im großen stil im zweiten weltkrieg statt, wobei über 6 millionen unschuldige juden_innen ihr leben lassen mussten... darüber sollte vielleicht mal nachgedacht werden... schuldzuweisungen sind menschlich, jedoch nicht sehr angemessen oder clever und beruhen schon gar nicht auf fakten oder hintergrundwissen.
die behauptung magdeburg nazifrei habe im sinne der polizei mit diesen kooperiert ist nicht haltbar und beruht ebenfalls nur auf vermutungen und interpretationen. richtiger wäre wohl zu sagen, dass magdeburg nazifrei auf legalem wege, auf wahrscheinlich erfolgreicherem wege und insbesondere bei dem vorhandenen polizeiaufgebot (wasserwerfer, reiterstaffel) sichererem wege versucht hat den demonstrant_innen den weg in richtung buckau zu ebnen.
anstelle von schuldzuweisungen und haltlosen anschuldigungen sollte eine konstruktive debatte treten(nicht im netz), in der es vorallem um verbesserungsvorschläge, erfahrungsaustausch, sowie tatkräftige unterstützung insbesondere demo erfahrener geht.
zum thema fakten in diesem artikel: der lauti führte die sponti unter anderem auf dem weg vom hasselbachplatz zum hauptbahnhof an (wie bilder belegen)...

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Berlin Autonom/Ich 14.01.2013 - 01:11
"(...)die hier verwendete sündenbocktheorie (schuld trägt magdeburg nazifrei, der lauti) fand zuletzt im großen stil im zweiten weltkrieg statt, wobei über 6 millionen unschuldige juden_innen ihr leben lassen mussten(...)"

Für mich (den Autor des Berichts, jüdischer Herkunft) hat dein Kommentar an diesem Punkt aufgehört zu existieren und ich habe auch nicht weitergelesen. Trotzdem empfehle ich dir das nächste mal doppelt nachzudenken, bevor du dich öffentlich so dermassen blamierst und unmöglich machst.

@lala 13.01.2013 - 23:17

! 14.01.2013 - 01:52

Die berechtigte und konstruktive Kritik, von "Berlin Autonom", mit dem Denunziantentum im 3. Reich zu vergleichen (welches für sehr viele Menschen den Tod bedeutete!), ist einfach nur ekelhaft und pietätslos!

Damit hast du dich selbst disqualifiziert und ich bezweifle stark, dass diese Worte von einem überzeugten und reflektierten Antifaschisten kamen.

"Geh-Denken"!

Eigentliches Motto Bündnis MD Nazifreiheit

ein mensch 14.01.2013 - 12:01
von anfang an bis zum ende des tages ging es der stadt nicht darum den naziaufmarsch zu verhindern, sondern nur darum das sich gegendemonstranten die sich mit allen mitteln gegen die nazis stellen würden aus der stadt zu verbannen, um einen nazaufmarsch zu ermöglichen ! warum sonnst wurde eine total falsche naziroute kurz vorher am anderen ende der eigentlichen naziroute bekannt gegeben? warum wurde bis zu letzt nicht verhindert das die nazis vor dem liz eine kundgebung abhalten dürfen ! ich finde das dieser tag wieder mal gezeigt hat das Stadt und Polizei auf der seite der Nazis sind, das auch diese ihre Trauer um die bombardierung in Magdeburg kund tuhen dürfen ! die meile der demokratie ist in meinen augen verlogen und heuchlerisch! da es nur darum geht in der öffentlichkeit zu zeigen Magdeburg ist gegen rechts aber im inneren was keiner sieht ist magdeburg im denken und handeln genau so braun wie die nazis... !

Spaltung

ist wunderbar! 14.01.2013 - 14:44
Das Wort "Spaltung" wird von einigen Kommentator_inen als drohendes Szenario dargestellt. Ich finde die Vorstellung wunderbar! Vielleicht entsteht aus dieser Diskussion und den Unzufriedenheiten ja endlich ein Bündnis emanzipierter Antifaschist_innen, die nicht generalstabsmäßig und auf Kosten anderer Menschen ihren Gewaltfetisch ausleben und im Zweifelsfall eher an ihren Kritiker_innen neue Feinbilder konstruieren, anstatt ihr eigenes Verhalten zu reflektieren.

Wenn Gewalt nötig ist, ist sie nötig. Aber wichtiger ist immer ein solidarischer, hierarchiefreier Umgang miteinander. Magdeburger Zustände bekämpfen!