Sanitz: Verteilaktion gegen Patriottransport

rfb 06.01.2013 21:52 Themen: Blogwire Militarismus Weltweit
Seit Monaten brodelt der Konflikt in Syrien. Doch der vermeintliche Bürgerkrieg rief in der Vergangenheit auch andere Staaten auf den Plan. Als NATO Mitglied fühlt sich der syrische Nachbar Türkei angeblich von einem möglichen Angriff assadtreuer Truppen bedroht. Die Bundeswehr soll die Patriot-Raketen an die syrisch-türkische Grenze stationieren, diese kommen unter anderem aus Sanitz und Bad Sülze.
Den Transport der Patriots nahmen einige Aktivist_Innen des Rostocker Friedensbündnis zum Anlass, die Bevölkerung von Sanitz darüber aufzuklären, was da durch ihr kleines Städtchen gefahren wurde. Mit mehreren hundert Flugblättern ausgestattet, fuhren sie los.

Fast schien es, als wollte selbst das Wetter seinen Unmut über den Transport der Patriots ausdrücken. Über ganz Sanitz lag eine dicke Wolkendecke, zeitweise nieselte es. Kaum in der Kleinstadt angekommen, machte sich die Aktivist_Innen auch schon an die Arbeit. In mehrere Gruppen aufgeteilt ging es los. In einen Briefkasten nach dem anderen wurden die Flugblätter geworfen. Einige Anwohner_Innen nahmen noch im Beisein der Friedensbwegten die Flyer aus ihren Briefkästen und lasen diese interessiert. Nachdem die Plattenbauten flächendeckend bestückt waren, ging es weiter zu den Einfamilienhäuser. Hier dauerte das Verteilen naturgemäß länger, dem Ehrgeiz und Ansporn der bunt gemischten Verteiler_Innengruppe tat dies aber keinen Abbruch.

Nachdem die Flyer restlos verteilt worden waren, fanden sich die Grüppchen wieder zusammen. Fast wollte mensch schon wieder nach Hause fahren, da kam noch die Idee auf, sich bei der örtlichen Kaserne umzusehen. Doch kaum dort angekommen, wurden die Tore der Kaserne verschlossen. Viel Interesse an der Meinung von Bürger_Innen schienen die Vaterlandsverteidiger_Innen nicht zu haben und so fuhr man weiter. Schließlich machte mensch sich auf den Rückweg.

Trotz des ausgesprochen miesen Wetters und dem demonstrativ zu Schau gestellen Desinteresse der Soldat_Innen an dem Protest war das Verteilen der Flugblätter ein voller Erfolg. Auch zukünftig wird es notwendig sein, die Aktivitäten der Bundeswehr zu beobachten und über die mörderischen Einsätze der deutschen Armee aufzuklären. Eine übergroße Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung ist nach wie vor gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr, wie in Afghanistan.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

cool, keine Inhalte! — Radpilot

Clever — Dein Name