Friedrichshain kommt nicht zur Ruhe
Gestern abend versammelten sich ca. 100-200 Leute zu einer spontanen Strassenfeier in der Rigaerstrasse und kümmerten sich nebenbei um die Entsorgung übriggebliebener Silvesterraketen und einiger von der Strassenreinigung vergessener Weihnachtsbäume. Leider wohnen in letzter Zeit immer mehr Menschen im Viertel die andere Vorstellungen von Party, Spass & Kiezleben haben und so rief ein besorgter Anwohner Polizei und Feuerwehr. Die Cops rückten sichherheitshalber gleich mit 2 Hundertschaften an und so gab es einige kleine Auseinandersetzungen. Die BZ verdreht das Geschehene natürlich wie üblich und lügt von "mit Pyrotechnik angegriffenen Feuerwehrleuten". Fakt ist: Gentrifizierung und die innerstädtischen Verdrängungsprozesse sind brutalste strukturelle Gewalt und ein brennender Weihnachtsbaum spendet Licht und Wärme.
BZ-Darstellung: http://www.bz-berlin.de/tatorte/chaoten-attackieren-feuerwehrleute-article1615248.html
BZ-Darstellung: http://www.bz-berlin.de/tatorte/chaoten-attackieren-feuerwehrleute-article1615248.html
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Ergänzungen
naja
Was hats gebracht?
@naja
Gute Texte und Infos gibts hier:
http://gentrificationblog.wordpress.com/
Pubertäre Aktion
Für die meisten Menschen ist es nunmal störend, wenn spät Abends "Party und Spass" herrscht, sei es, weil sie arbeiten müssen, kleine Kinder haben oder einfach keinen Bock auf lautstarke Feierei in Wohngebieten.
Wenn das Teil eurer Gentrifizierungskritik ist, dann gute Nacht...
Zumindest die Menschen, die ihr immer versucht mit euren Kampagnen anzusprechen, sind nicht die Zielgruppe von Weihnachtsbaumbränden und Geböller.
Dass euer Party-Habitus fast jedem mit Ende zwanzig oder Arbeit tierisch auf die nerven geht, so weit sollte eure Politik doch wohl noch gehen oder?
trifft den nagel auf den kopf
ich würd ja dinge erst lesen und dann kommentieren. der kontext besteht wohl in dem überstrapazierten slogan, eher einer phrase, kein gott kein staat und der zusammenarbeit mit einer kirche. und dann auch noch dieser....
um das kommentar aber in seiner komplexität voll zu begreifen muss man 1. (ost)berliner sein und 2. möglichst älter als 20 jahre. wenn man dann als linker auch noch einen gesunden abstand zu dem hält was sich heute so szene nennt und sich einen gefestigten klassenstandpunkt bewahrt hat, spricht der kommentar von eigentor einem voll aus der seele. vom "einfachen" friedrichshainer gar nicht erst zu sprechen. dem sind solcherlei dinge (brennende bäume auf der strassenkreuzung) fremd und haben für ihn keinen effektiven nutzen in hinblick auf seine prekäre situation. auch dann nicht, wenn sie (die friedrichshainer normalos) sich in der linken ecke verorten.
@ Eigentor
Hab' mir das Spektakel angeschaut und bin dessen auch nur noch müde. Ich finde Sachen kaputtmachen ja gut, aber bitte ein bischen (!) mit Hirn & Verstand und vielleicht ein einziges mal nicht in der Rigaer?!
Nach dem MfA-Konzert gabs schon ne schöne große kritische Masse, 300-500 Leute vielleicht. Da hätte man was reißen können, alle zusammen nach Köpenick zur NPD-Zentrale, irgendwelche Neubauten besudeln, Kameras (die es mittlerweile überall in F'hain gibt) demolieren oder weiß der Geier. Scheiße gibt's genug in der Stadt. Aber diese Rigaer-Str-Scharmützel sind tatsächlich albern und dumm und haben schon Schnazenfestqualität. Ebärmlich.
PS: Dass die Bullen es natürlich nicht besser verdient haben is ne andere Sache. Dann aber richtig. Tannebäume anzünden und wenn die Cops kommen abhauen is echt arm.
Leute, wie soll denn dat dat werden mit der Revolution oder auch nur dem Aufstand?
Weniger Alk und mehr Organisierung is angesagt!
@sgjhetzkwjhwrjj
@ Ossi-Berliner-BZ-Leser
ffsdfsd
Und ich wäre ehrlichgesagt auch angepisst wenn fast jedes Wochenende in meiner Wohngegend irgendwas kaputtgeht.
@sdfdsf
Die BZ
Kommentar vom Veranstalter
Wenn allerdings die Plattform Jugend[widerstands]museum von einigen Gästen die teilweise nicht einmal hier zuhause sind genutzt wird um unter dem Deckmantel der schon immer subversiven Rigaer Straße vor unserer Tür Stress zu suchen, nehmen sich diese Leute jegliche Möglichkeit sich politisches Gehör für ihre Ansichten zu verschaffen.
Ihr schadet mit einem solchen Verhalten eurem eigenen Ideal.
Gemeindschaftliches Lagerfeuer birgt eine gewisse Romantik...ABER BITTE NICHT VOR UNSERER EINGANGSTÜR!!!
Diese Art von Kapitalismus und Gesellschafts Kritik juckt das System in keinster Weise und zeigt auch keine Wirkung außer ein paar Artikeln in der von euch allen ach so verhassten Boulevard Presse,wobei man hier einigen Sensationsgeilheit unterstellen möchte. DIE GESCHÄDIGTEN SIND IN DEM FALLE WIR ALS KONZERTVERANSTALTER!!! da von der Presse eine direkte Verbindung zwischen Konzert und Krawall gezogen wird.
Ich frag mich im Übrigen auch warum hier einige hirnverbrannte Idioten Feuerwehrleute attackieren. Ich möchte mal wissen, ob ihr das auch tun würdet wenn ihr Hilfe braucht, bei nem Unfall oder wenn euch am Silvestertag ne Rakete durchs offene Fenster fliegt und euch die Bude abfackelt....
Unsere Belegschaft wohnt fast geschlossen im näheren Umfeld des Museums. Wir lieben unseren Kiez und das bunte Friedrichshain, das ein absolut erhaltenswerter Ort ist.
Ich möchte alle Gäste des JWM bitten mit Bedacht zu handeln, friedlich zu bleiben und genau zu überlegen was sie tun wenn sie unsere oder eine andere Veranstaltung verlassen...Wenn hier nach jedem Konzert die Straße brennt haben wir da keinen Bock drauf, müssen uns aber mit dem Stress hinterher auseinander setzen, weil wir die Verantwortung dafür reingedrückt kriegen. Die Leute die den Stress machen liegen zuhause und schlafen ihren Rausch aus während wir putzen, Scherben einsammeln und löschen...Das ist kein kollegiales Verhalten uns gegenüber, sondern zutiefst egoistisch und infantil. Euer Protest kommt nicht da an wo ihr ihn eigentlich gehört haben wollt, sondern wie ein Boomerang zurück und trifft uns als Haus, als Nachbarn und Veranstalter.
Stocki
@Anti Sozialismus
Du schreibst viel, verstehst aber nicht einmal im Ansatz wo das Problem liegt, daher scheint es müßig sich mit dir auseinanderzusetzen. Ich versuche es aber trotzdem mit ein paar kurzen Worten:
1.) Die DDR hatte nie einen Sozialismus, es war eine Diktatur mit sozialistischen Facetten die sich dem Volk als Sozialismus verkauft hat. Kein Mensch, kein Linker und auch niemand der Randale macht will heutzutage ein solches System.
2.) Der Kapitalismus hat die Leute nicht befreit. Es gibt zwar die Reise- und Meinungsfreiheit und auch die Freiheit so viel Geld zu verdienen wie man will, die Möglichkeiten dazu sind aber begrenzt und neue Unfreiheiten sind entstanden. Die Meinungsfreiheit ist vielleicht noch die größte Errungenschaft, dafür gibt es eine immer weiter außereinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich. Beispielsweise hat der einfache Arbeiter heuzutgae kaum noch die Möglichkeit, einen bürgerlichen Wohlstand mit Eigenheim zu erlangen, wie dies in der BRD in den 80igern selbstverständlich war. Von den 3-6 Mio. Dauerarbeitslosen ganz zu schweigen. Und global betrachtet verelenden viele Teile der Welt, während sich in anderen Teilen ein ressourcenvernichtender und völlig inhumaner Turbokapitalismus breit macht. Tausende Menschen sterben jährlich bei dem Versuch nach Europa zu kommen um dieser Unfreiheit zu entfliehen. Und Europa selbst droht dank des Kapitalismus auseinander zu brechen. Der Kapitalismus hat heute so abgewirtschaftet wie der realexistierende Sozialismus 1989.
3.) Die brennenden Weihnachtsbäume am Samstag haben mit all dem erstmal garnichts zu tun. Es können völlig unpolitische Krawalltouristen gewesen sein, vielleicht war auch ein politischer Gedanke dahinter, wahrscheinlich war es aber einfach ein kleines Ventil für die Unzufriedenheit. Die Frage ist doch eher warum sich Leute wie du über ein kleines Strassenfeuer aufregen wo es doch tausend andere Gründe gibt, z.B. das hier: http://de.indymedia.org/2013/01/339933.shtml
Was für ein Geplapper...
@Veranstalter
jenseits vom Dorfplatz
Dass Menschen ihre Nachtruhe wollen und sich beschweren, wenn sie aus dem Schlaf geschreckt werden, hat nichts mit Spießer_innentum zu tun. Alle wissen, dass es auch unter den Mieter_innen ehemaliger besetzer Hausprojekte immer wieder Streit um den Lärm in den Kneopen gibt, beispielsweise können die Betreiber_innen des Sama-Cafes davon berichten. In anderen Häusern ist es nicht anders.
Wenn dieser Wunsch nach Nachtruhe schon als reaktionär diffamiert wird, dann macht mensch sich schnell zum Sprachroher einer Eventkulur, die 24 Stunden um sich kreist. Nicht nur die Nachbar_innen auch die meisten Beschäftigten bleiben dabei auf der Strecke.
Dass bedeudet nicht, dass es nicht legitimes Recht auf öffentliche Feiern und Straßenfeste gibt, aber ich finde, dass Rücksichtnahme auch zu einem emanzipatorischen Umgang mit den Nachbar_innen gehört, sei es im eigenen Haus, sei es in den Nachbarhäusern.
Dabei würde ich auch keine Trennung zwischen sogenannten normalen Mieter_innen und Ex-Besetzer_innen machen. Auch die ex-besetzen Häuser sind in der Regel heute normale Mietshäuser. Es gilt vielmehr das gemeinsame zu entdecken.
Tipps für linke Interventionen:
Nur wenige hundert Meter vom Dorfplatz soll demnächst das Green Village mit hochpreißigen Eigentumswohnungen entstehen:
www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/projekte-deals/sanus-stellt-berliner-wohnbauprojekte-vor_254_141226.html http://initiativeouryjalloh.wordpress.com
Derweil sollen die Mieter_inne naus den noch unsanierten ehemaligen "Stalinbauten" an der Frankfurter Allee vertrieben werden. Sie haben mittlerweile einen Mieter_innenrat gegründet.
Link zum Mieterrat:
http://mieterrat-frankfurter-allee.org/
Hier bieten sich Möglichkeiten eier Zusammenarbeit, die egoistischen Kiezkämpfe der letzten Tage behindern siie nur.
Ehrenamtliche Sozialarbeit
Mein Lieblingsartikel
http://blogs.berliner-kurier-online.de/thriller/?p=4643#more-4643
nuue Eigentumswohnungen in Friedrichshain
zu den geplanten Eigentumswohnungen zwischen Rigaer und Liebigstraße
http://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/projekte-deals/sanus-stellt-berliner-wohnbauprojekte-vor_254_141226.html
Vid
Also der Fhain
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
wo argumente fehlen....
ja, depp triffts in deinem fall. deine (nicht vorhandene) argumentationskette ist beeindruckend. wenn ein wort bzw. eine bezeichnung für etwas oder jemandem als vorwand dient um den gesamten inhalt eines kommentars zu diffamieren, lautet in deinem fall wohl die devise: getroffene hunde bellen. man könnte jetzt ein kommentar verfassen in dem du mit schimpfworten eingedeckt wirst die in berlin ebenfalls geläufig sind, die frage ist dann aber: muss man sich auf diese stufe herabbegeben und die 2. wie lange wird dieses kommentar dann noch hier stehen. dann wohl doch lieber den gänzlich geläufigen und weniger beleidigenden spacken schreiben als einen ......... und davon ausgehen, dass das dann noch klar geht.
?
Was ein Krampf
Einfach Assis, mehr nich.
@lesender arbeiter
#
Samstagabend in einem Weggeh und Szeneviertel, welches zudem inwischen von überwiegend jungen Leuten bewohnt wird, die Einhaltung einer Nachtruhe für gestresste Arbeitnehmer zu verlangen ist doch ziemlich unverschämt und realitätsfern. Was war denn nach der Wende in Fhain, wo waren sie, die Arbeiter? Fast alle Häuser standen leer weil Proletariat & Bürgertum abgewandert sind auf der Suche nach Arbeit, Karriere und dem großen Glück im Kapitalismus. Sie haben ihr Viertel verraten, verkauft und im Stich gelassen und neue Leute kamen, die etwas anderes geschaffen haben. Künstler, Punks, Alternative und Hunde. Es gab billige Wohungen und Freiräume, Konzerte und Parties. Das hat dann wiederum Besucher aus aller Welt angezogen und macht bis heute den Reiz aus, Easyjet verdient Millionen damit. Wenn einige der Hausbesetzer nun älter geworden sind, etabliert und meinen Baugruppen gründen zu müssen, können sie ja woanders hin gehen. Sie sollten akzeptieren, dass sie sich aus dem Kiez, den sie selbst einst prägten, hinausgelebt haben. Und wenn sie unbedingt bleiben wollen sollten sie akzeptieren was sie selbst geschaffen haben - dazu gehören nunmal auch brennende Müllhaufen.
50%