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kurdische Studierenden zur LL-Spaltung

YXK 31.12.2012 11:07
*Stellungnahme der YXK zur Luxemburg-Liebknecht-Demo 2013
Unser Anliegen: Gedenken an gefallene RevolutionärInnen*


Als Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK haben wir
selbstverständlich die Auseinander­setzungen um die kommende
Luxemburg-Liebknecht-Demo 2013 in zwei Wochen verfolgt. Es ist die aktuelle
Ausgabe der nicht enden-wollenden „Diskussion“ über die Inhalte und
teilnehmenden Gruppen der LL-Demonstration, die sich alle Jahre wieder
entzündet. Dieses Mal mit besonderem Ausmaß, das im Aufruf zu einer
„Alternativ-Demonstration“ gipfelt.
Im Grunde verdeutlicht diese unendliche Geschichte die Zersplitterung der
Linken an sich und die gesellschaftliche Irrelevanz solcher inner-linken
Auseinandersetzungen im Besonderen. Wir sahen es bisher nicht als notwendig
an, Stellung in dieser „Diskussion“ zu beziehen, um nicht noch einen
Sargnagel in das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Linken zu treiben. Nun
allerdings wurden wir aufgefordert uns in dieser Nicht-Debatte zu
positionieren. Daher werden wir hiermit unsere Haltung zum traditionellen
Luxemburg-Liebknecht-Gedenken und der großen, gemeinsamen Demonstration
artikulieren.
Unser Anliegen, der Grund weshalb wir als YXK an der LL-Demonstration
teilnehmen ist das Gedenken an gefallene RevolutionärInnen. Das Gedenken an
Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht dient uns, unserer gefallenen
GenossInnen zu gedenken; RevolutionärInnen, die durch ihren Tod und vor
allem durch ihr Leben den Weg geebnet haben, den wir heute gehen können.
Die YXK begreift sich als Teil einer breiten Bewegung, einer kämpfenden
Bewegung, in der auch heute Menschen bereit sind ihr ganzes Leben der
Revolution zu widmen. Den Gefallenen sind wir daher verbunden und es ist an
uns, ihren Kampf fortzuführen.
Diese Perspektive mag einem Großteil der Linken in der BRD fehlen. Doch
gerade deswegen ist es so wichtig sich seiner eigenen Geschichte bewusst zu
sein und sie sich nicht stehlen zu lassen. Als Linke zehren wir auch von
dem Erbe, dass uns die gefallenen GenossInnen hinterlassen haben. Dieses
Erbe müssen wir in Ehren halten und einen Diskurs darüber mit Achtung für
das Opfer der Gefallenen führen. Der Ausdruck der Stärke einer vereinigten
Linken ist umso wichtiger, je drängender die gesellschaftlichen
Anforderungen an diese Linke werden. Zumindest das Gedenken an gefallene
RevolutionärInnen sollte dazu einen gegebenen Anlass darstellen.

Wir möchten uns keinesfalls anmaßen, zu definieren, wer revolutionär oder
links ist. Sicherlich zeichnet sich das Verhältnis der YXK und der
kurdischen Freiheitsbewegung zu den meisten an der LL-Demonstration
teilnehmenden Initiativen durch unterschiedliche Positionen, Vorstellungen
und Politiken aus. Doch besteht nicht der Sinn bei einer solch breiten und
bunten Demonstration gerade darin, ein gemeinsames Anliegen vorzutragen und
gleichzeitig über ideologische und politische Differenzen hinweg zu
diskutieren?
Wenn wir bestimmte Positionen oder Politiken ablehnen, werden wir ihnen
nicht die Möglichkeit geben, eine solche Veranstaltung zu vereinnahmen,
sondern uns im offenen Diskurs mit ihnen auseinandersetzen oder über eine
Nicht-Auseinandersetzung unsere Haltung verdeutlichen. Wenn andere Gruppen
dies anders halten und stattdessen zu einer „alternativen Demonstration“
aufrufen, sehen wir darin eine Kapitulation und vor allem eine Schwäche der
gesamten Linken, (inner-linke) Diskurse zu vermeiden, anstatt sie zu führen
– ganz unabhängig vom Inhalt eines Gegenaufrufs.
Daher laden wir alle, die sich am Gedenken an gefallene RevolutionärInnen
beteiligen wollen und sich als links – was immer das sein mag – definieren,
ein, mit uns gemeinsam am 13. Januar 2013 an der traditionellen
Luxemburg-Liebknecht-Demonstration in Berlin teilzunehmen und mitein­ander
zu reden, anstatt übereinander.

*Şehîd namirin!*
(Kurmancî: *Gefallene sterben nicht!*)


*Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK e.V., 30. Dezember 2012*
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Ergänzungen

Einheit! Klarheit! ARAB&SDAJ-Party

Swaaaag!!! 31.12.2012 - 12:16
12.Januar | 23 Uhr | Bi - Nuu (Ex - Kato)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

Pffft

ja spalten 31.12.2012 - 13:18
Wenn von Spaltung die Rede ist geht es immer um Inhalte über die nicht gesprochen werden soll. In diesem Fall reaktionäre Strömungen und menschenverachtende Massenverbrechen von Stalin und Mao. Da dreht sich die Rosa ja im Grabe um. Das war kein Kommunismus und nationale Volksbefreiungsbewegungen sind kein Teil der Emanzipation. Im übrigen scheint mir am sinnvollsten beide Veranstaltungen links liegen zu lassen solange es keine eigene autonome Demo gibt, die dem ganzen Scheiß eine Absage erteilt.

Erstaunlich

@"ja spalten" 31.12.2012 - 13:45
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Du hast mir bewiesen, dass es möglich ist, in nur drei Zeilen mehr Schwachsinn zu reden als Merkel in einer gesamten Neujahrsansprache...

Langeweile?

Carlos 31.12.2012 - 14:13
@ja spalten,

wenn die langweilig ist, gehe auf "Spiegel online" und suche dort im Archiv mal die Stellungnahmen der SPD zu den NATO - und US - Kriegen seit 1945. Und dann schreib mal was zu den "Jusos in der SPD" und lies mal ihre Ergebenheitsadresse an den frauenfeindlichen, geldgeilen Peer (Steinbrück).

Wann gab es je ein Bündnis Autonome, Linksradikale mit den Sozen? - Gestern, heute und morgen nicht!

Beisreflexe!

Antifa 31.12.2012 - 18:08
@carlos:
Kannst du lesen? Er schreibt ma solle beide Demos ignorieren, wohl weil er weder Bock auf Stalinisten, noch auf Sozialdemokraten hat. Da mußt du nicht den gleichen sülz loslassen, den du und deine Freunde seit Wochen auf indymedia ablassen. Euer SPAM nervt!
Für den Kommunismus - ohne Sozialdemokraten und Stalinisten!

Spaltung?

Egal 31.12.2012 - 18:15
Ein Grund für die Schwäche der radikalen linken ist leider die mangelnde Abgrenzung von menschenverachtenden, autoritären Strömungen und strukturen. Und es gab auch diverse versuche dieses Stalin- und Mao- abgefeierte vor Ort kritisch zu begleiten. Leider hat das immer zu Gewaltausbrüchen der reaktionären ml-Sekten geführt, ohne das es darauf irgendwelche passenden Reaktionen vom Rest der Demo gegeben hätte. Unter diesen Vorraussetzungen ist eine große gemeinsame Demo nicht möglich!!!

@Egal

Antifa 31.12.2012 - 19:23
Ah. Ja. Trotzkisten, Anarchos, Linkskommunisten und andere libertäre Kommunisten interessieren deshalb keine Sau weil sie sich nicht klar genug von Stalin abgrenzen?