[SU] Stadt dreht am Rad

Peter Plotter 21.12.2012 00:05 Themen: Freiräume Kultur Repression Soziale Kämpfe
Seit August befindet sich das selbstverwaltete Jugendzentrum Siegburg
(SJZ) in Räumen der ehemaligen Hauptschule Haufeld, da die alten
Räumlichkeiten in der Heinrichstraße einem Sozial- und Pflegeheim
weichen mussten.
In der Zeit wurde seitens der Anstalt öffentlich Rechts (AöR) einige
Umbaumaßnahmen durchgeführt, um die ehemaligen Schulräume für eine
Nutzung als Jugendzentrum nutzbar zu machen, wie zum Beispiel
Wanddurchbrüche, neue Zwischenwände, den Bühnenbau, Lüftung, Notausgang
sowie erste Schallschutzmaßnahmen.
Während der ersten Veranstaltung Ende September, einem Rockkonzert,
wurden vom Ordnungsamt Schalldruckmessungen in den umliegenden Straßen
des SJZs und sogar in einer benachbarten Wohnung durchgeführt. Das
anschließend erstellte Gutachten besagte, dass die Schallemissionen so
niedrig sind, dass die Nachbarschaft keinen Grund zur Beschwerde hat.
Woraufhin verständlicherweise keine weiteren Schallschutzmaßnahmen
eingebaut wurden.
Von Oktober bis Dezember fanden sechs Abendveranstaltungen statt,
während denen es laut der Stadt zu wiederholten Lärmbeschwerden kam.
Diese Beschwerden wurden allerdings erst während einem Gespräch mit dem
Ordnungsamt Mitte Dezember an uns herangetragen.
Seitens des Ordnungsamtes und der Stadt wird die Schuld eindeutig auf
das SJZ abgeschoben, so wurde damit gedroht bei einer weiteren
Beschwerde während der nächsten Veranstaltung, diese unmittelbar durch
ein Polizeiaufgebot zu beenden und das SJZ „dicht zu machen.“
Unter diesen Umständen ist es für uns unmöglich weiterhin Partys und
Konzerte zu veranstalten, wodurch die Existenz des SJZs bedroht ist.
Natürlich verstehen wir auch den Unmut einiger Nachbarn über ihre
gestörte Nachtruhe. Deswegen fordern wir, dass die Stadt anstatt zu
drohen, mit uns kooperiert und einen effektiven Schallschutz einbaut.
Ausreichende Schallschutzmaßnahmen wurden uns seit Beginn der
Umzugsgespräche seitens der AöR zugesichert.
Ein solches Bedrohungsszenario betrachten wir als völlig überzogen, vor
allem da wir uns zu jedem Zeitpunkt Kooperations- und Kompromissbereit
gezeigt haben. Um deutlich zu machen, dass wir weiterhin
kooperationsbereit sind haben wir die Veranstaltung am 21.12 umgehend
abgesagt.
Desweiteren lassen wir uns eine solche Drohung nicht bieten und rufen am
Samstag zu einer Demonstration zum Erhalt des selbstverwalteten
Jugendzentrums auf.
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Also kommt am Samstag um 16:30 zum Bahnhofsvorplatz!
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