Athen: Brandstifung an zwei Bullenautos

schweinehater 13.12.2012 21:18 Themen: Blogwire Repression Weltweit
In den Morgenstunden des 19.11.2012 wurden im Athener Stadtteil Goudi zwei Bullenautos in Brand gesetzt.
Im Folgenden die Übersetzung der Anschlagserklärung:
Und die Zeit vergeht,Minuten drängen sich aneinander und die Tage pfeifen unbeschwert.Unsere Gedanken werden geschliffen von den Diktaturen der Blicke und monotonen Wiederholungen, auf der Suche nach Wegen des Verstoßes.
Der morgendliche Alarm klingelt laut in unseren Ohren, identische Figuren erschrecken uns auf der Straße, unsere Albträume lauern...

Träume werden unterbrochen durch Verfolgungsjagden, Schreie durch Folter, und den letzten Worten der Menschen die hingerichtet wurden oder Selbstmord begangen haben; von dem Seufzen der verstoßenen Migranten, dem Weinen kleiner Kinder, den Geheimnissen gefangener Brüder und Schwestern.

Die ruhige Nacht schläft in der Metropole, in den dunklen Schlafzimmern, unter den blutbefleckten Laken, ist nur heuchlerisch. Wie kann jemand in seinem Schlaf versinken, seine Augen schließen und träumen während zur selben Zeit die Schatten der Straßen unter Verfolgung stehen? Wie kann das Gewissen selbstzufrieden auf einem Kissen liegen wenn das Blut der ganzen Welt nachts durch die seufzenden Straßen fließt?

Minderheiten, eine handvoll von Freunden unter einer Vielzahl, bei denen Hass und Liebe aus den Augen schimmert... Risiken wurden in Kauf genommen mit Jahren im Gefängnis. Risiken wurden in Kauf genommen mit Reisen in andere Welten. Wahlen und Lebensentscheidungen erfüllt mit Hoffnungen, Erwartungen aber auch Enttäuschungen, Sackgassen.
Austausch von Blicken, unruhige Augen, einige Waffen, Fantasie, Angst, Erleichterung.

Ein Gang durch die Stadt. Hunderte von Zielen. Du weißt noch nicht einmal was du zuerst auswählen sollst. Gebäude und Menschen, feindselige Darstellungen von Dominanz.

Ein Gang in der Stadt, in seinen erdrückenden Nachbarschaften. Ausfindig machen, suchen, prüfen...

Zwei Polizeistreifenwagen in einer Service-Garage. Nur eine Glasswand trennt uns von den Fahrzeugen. Es ist nichts. Es ist eine Gelegenheit.

Montag, 19. November, im Morgengrauen. Aristomenousstraße, Goudi. Wir zerlegen die Glaswand und setzen beide Polizeiautos in Brand. Der Sachschaden für die Garage ist nicht unsere Sorge; jeder andere diebische Garagenbesitzer sollte es sich das nächste Mal zweimal überlegen, bevor er dahineilt um ein Polizeiauto zu flicken.

Überall, jederzeit, wie jeder will: die Bullenschweine angreifen!

Zwei Streifenwagen die verbrannt sind, sind zwei Streifenwagen weniger. In ihren Reperaturläden, ihren Häusern, ihren Polizeistationen, auf ihrem Rückweg von der Arbeit.

Es wird niemals einen Waffenstillstand mit den uniformierten Wächtern des Establishments geben; mit den „Leuten“ die entscheiden für ein paar Euro Recht und Gesetz zu schützen. Wir werden auch alle angreifen die mit den Bullen zusammenarbeiten, genauso wie ihre Petzen.

Für tausende von Gründen, unzählige Anlässe, viele Ereignisse...

Für gefallene Freunde...

Für die Jugendlichen, die Kugeln bekamen, weil sie an einer Straßenecke nicht anhielten...

Für die gefährlichen und stolzen Neulinge, die in den Kämpfen mit den Hunden des Regimes gefallen sind...

Für alle Männer und Frauen, dessen Körper von Kugeln durchlöchert wurden, all diejenigen die hinter dem Rücken in Handschellen gelegt wurden, auf der Rückbank eines Streifenwagens [verharrend]...

Für die Unglücklichen unserer Welt die in den Polizeistationen, Gefängnissen und einsamen Straßen gedemütigt, gefoltert und geschlagen werden...

Für die Prostituierten die von uniformierten Dreckskerlen vergewaltigt werden...

Für alle Männer und Frauen die bereit sind ihren eigenen großen Sprung nach vorne zu machen und den Himmel zu erstürmen.

Wir senden unsere wärmste Umarmung an die Vagabunden aus Salonika (Thessaloniki), Babis Tsilianidis, Sokratis Tzifkas und Dimitris Dimtsiadis die einen anderen Prozess durchlaufen, dieses Mal für den Fall der Verhaftungen in den Athener Stadtteilen Tavros und Vyronas. Brüder, wir fühlen uns als wären wir die Autoren eures letzten Textes gewesen (in Bezug auf die Verweigerung am Gerichtsverfahren teilzunehmen und vieles mehr) und wir übernehmen jedes einzelne Wort.

Nächstes zu allen, die verurteilt wurden oder zur Zeit in einem Gerichtsverfahren stecken.

Krieg ihrer Demokratie
Etwas für Alles

PS 1 Eine erhobene Faust an die Freunde aus Agrinio, die an dem Tag mit den Bullen kämpften an dem Chrisi Avgi (Goldene Morgenröte) ein neues Lokalbüro eröffnete.

PS 2 „Sie reden über Leute, sie reden über die Massen; niemand von ihnen war jemals fähig gewesen die Spannung, die Leidenschaft, den Aufstieg und den Fall einer gesamten Welt in nur 24 Stunden aus dem Leben eines Revolutionären zu fühlen.“ wir sagen Chronis Missios Lebewohl (Schriftsteller, ehem. politischer Gefangener b. 1930 d. 20 November 2012).

PS 3 Einfach fürs Protokoll, diese spezielle Aktion war komplett (und wissentlich) von den Mainstreammedien verschwiegen worden.

Kreise der Sünder_innen
Revolutionäre Zelle der Vagabunden

Quelle:  http://en.contrainfo.espiv.net/2012/11/26/athens-responsibility-claim-for-arson-on-two-police-cars-spotted-at-an-auto-repair-shop-in-the-district-of-goudi/

Originaltext:  https://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1439162
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Ergänzungen

infos über den fall

malaka 13.12.2012 - 21:41
Mehr Infos über den Fall der drei Inhaftierten Anarchisten Babis Tsilianidis, Sokratis Tzifkas und Dimitris Dimtsiadis auf Englisch unter :  http://actforfree.nostate.net/?cat=11