Doppelbesetzung in Berlin-Kreuzberg

Doppelbesetzung36 08.12.2012 15:29 Themen: Antifa Antirassismus Soziale Kämpfe
Heute wurden in Kreuzberg 36 zwei Gebäude einer leerstehenden Schule besetzt!

Wir fordern Wohnungen für alle!
Wir sind keine Opfer, wir sind Widerstandskämpfer_innen!
Wir bleiben alle!
Wir haben heute, am 8.12. das leerstehende Schulgebäude in der
Reichenbergerstraße, Ecke Ohlauerstraße in Berlin/Kreuzberg besetzt. Wir
sind eine Gruppe von Geflüchteten und Unterstützer_innen die für die
Abschaffung der Lagerpflicht, der Residenzpflicht und den sofortigen Stopp
aller Abschiebungen kämpfen. Um unsere politischen Forderungen zu
verwirklichen, sind wir aus unserer Isolation in den Lagern geflohen und
haben angefangen, auf der Straße und in den Protestzelten Widerstand zu
leisten. Wir haben am Protestmarsch von Würzburg nach Berlin teilgenommen
und haben damit die Residenzpflicht gebrochen, die uns gesetzlich dazu
zwingen will uns in den Grenzen eines bestimmten Landkreises aufzuhalten.
Diese brutalen Gesetze zu durchbrechen war eine unserer direkten radikalen
Aktionen, um mit vereinten Kräften die Lager- und Residenzpflicht
abzuschaffen.

Die Besetzung des Gebäudes in der Reichenbergerstraße, Ecke Ohlauerstraße
ist eine politische Forderung zur Abschaffung der Zwangsunterbringung
Geflüchteter in Lagern! Das Leben in Lagern hält uns in Isolation gefangen
und verletzt unsere Menschenrechte, indem wir gezwungen werden, in
menschenunwürdigen Bedingungen fernab von jeglicher städtischen, sozialen
und gesundheitlichen Infrastruktur zu leben. Mit der Besetzung unternehmen
wir einen selbstbestimmten praktischen Schritt hin zur Abschaffung der
rassistischen Asylgesetzgebung, durch die wir unserer elementaren Zivil-
und Menschenrechte beraubt werden, wie z.B. das Recht auf eine Wohnung.
Wir fordern mit dieser direkten Aktion ein Leben, das wir nach unseren
eigenen Vorstellungen leben und gestalten können!!

Weil wir daran glauben, dass wir zwar alle unterschiedlich aber dennoch
gleich sind, werden die Unterstützer_innen in Solidarität mit den
Geflüchteten während der Aktion keine offiziellen Ausweisdokumente mit
sich tragen. Wir wissen, dass Pässe ein Privileg und Teil eines Systems
sind, das Menschen in verschieden Kategorien einteilt. Wir widersetzen uns
diesem System! Kein Mensch ist illegal!

Wir führen diese Aktion zusammen und in Solidarität mit einer anderen
selbstorganisierten Gruppe durch. Diese ist Teil einer weltweiten Bewegung
gegen Gentrifizierung, steigende Mieten und die Verdrängung von Menschen
aus Stadtteilen, die nicht in das sozio-ökonomische Profil einer
kapitalistischen Stadtumstrukturierunspolitik passen. Diese Gruppe wird
ein selbstorganisiertes soziales Zentrum auf dem Schulgelände aufbauen,
welches für alle aus dem Kiez zugänglich ist und einen Raum öffnen soll
für ein selbstbestimmtes und emanzipatorische Leben, in Solidarität mit
all jenen, die von diskriminierenden Gesetzen und Ideologien betroffen
sind.

Wir widerständigen Geflüchteten und Unterstützer_innen möchten der
Öffentlichkeit folgendes mitteilen:

Wir fordern Wohnungen für alle!
Wir sind keine Opfer, wir sind Widerstandskämpfer_innen!
Wir bleiben alle!

Pressekontakt: 0176 38347324

===============

Heute, am Samstag, den 17.11.2012, haben wir im Herzen des Reichekiezes in Berlin-Kreuzberg ein kleines, feines neues soziales und politisches Zentrum eröffnet.

Das Zentrum befindet sich in einem seit längerer Zeit leerstehenden Nebengebäude der ehemaligen Gerhard-Hauptmann-Schule in der Ohlauer Straße Ecke Reichenberger Straße. Wir haben uns gedacht: sinnlosen Leerstand braucht kein Schwein – machen wir ein soziales Zentrum rein!

Die Räumlichkeiten bestehen aus zwei größeren Räumen mit jeweils etwa 80 Quadratmetern und mehreren kleineren Räumen und sind ebenerdig, also komplett barrierefrei, zugänglich. Wir wünschen uns einen Raum, die für möglichst viele emanzipatorische Nutzungen zugänglich ist, und ein Zentrum, dass die Menschen im Kiez und darüber hinaus in ihren Kämpfen für eine bessere Gesellschaft unterstützt.

Wir wollen einen selbstverwalteten, selbst organisierten Raum schaffen, einen Raum, wo Rassismus, Sexismus, Homo- und Transphobie und andere Diskriminierungen keinen Platz finden sollen; einen Raum für größere und kleinere Treffen, Mieter_innen-Beratung und Stadtteilinitiativen, für Kino und Theater, für Konzerte und Workshops, zum Proben und zum Transpi-Malen.

In den letzten Jahren sind die Mieten in der Berliner Innenstadt explodiert, auch und gerade in Kreuzberg, und hier nicht zuletzt im Reiche-Kiez. Menschen mit geringen Einkommen werden hier systematisch verdrängt im Interesse der Hausbesitzer_innen und Immobilien-Konzerne, die sich über fette Renditen freuen. Immer mehr Menschen leben in Armut, für Menschen mit geringen Einkommen wird das Leben in Berlin immer schwieriger.

Viele Menschen in Berlin und auch in Kreuzberg wollen diese Entwicklung nicht länger hinnehmen. Wir knüpfen mit der Eröffnung eines neuen sozialen Zentrums hier im Kiez an einen vielfältigen Widerstand in den letzten Monaten und Jahren an. Vor wenigen Wochen erst wurde eine geplante Zwangsräumung in der Lausitzer Straße durch den Protest und Widerstand vieler Anwohner_innen und Aktivist_innen erfolgreich verhindert. Seit Monaten kämpfen Anwohner_innen am Kotti mit ihrem Camp und vielfältigen Aktivitäten gegen steigende Mieten und Verdrängung. Seit einigen Wochen haben sich Geflüchtete von vielen Orten dieser Erde, die nicht mehr bereit sind, die rassistische, ausgrenzende, schikanierende Politik der Regierung weiter hinzunehmen, den Oranienplatz genommen, um an diesem öffentlichen Ort ihre Forderung nach Ende rassistischer Gesetze und der rassistischen, menschenverachtenden Praxis von Abschiebungen, Residenzpflicht und vielfältigen Schikanen eine deutlich hörbare Stimme zu verschaffen.

Vor drei Tagen, am 14.11., fand der internationaler Aktionstag gegen den Neoliberalismus und die damit verbundene Umverteilung und zunehmende Armut in Europa in großen Demonstrationen und vielfältigen Protesten in vielen Ländern Europas einen kraftvollen Ausdruck. Wir sehen den Aufbau des neuen kleinen, feinen sozialen und politischen Zentrums in der Ohlauer Straße als Teil dieser Entwicklung, sich gegen die Zumutungen des globalen Kapitalismus und dessen Folgen gemeinsam zur Wehr zu setzen und Alternativen für ein besseres Leben für alle zu entwickeln und zu verwirklichen, und sind solidarisch mit den Menschen, die sich heute den Mehringplatz als Ort von Kommunikation und Aktion im Protest gegen die schlechte neoliberale Wirklichkeit in Nutzung genommen haben.

Kommt vorbei!

Es gibt Kaffee und Kuchen, ein Umsonstladen befindet sich bereits im Aufbau, nette Menschen und spannende Diskussionen!



Der sogenannte „Eigentümer“ des Gebäudes, der Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, wurde von uns bereits über die neue Nutzung des Gebäudes informiert. Aktuelle Infos findet ihr hier bei Indymedia oder bei unserem Info-Telefon unter 015120054225.

Presse-Info: Wenn Menschen von der Presse mit uns Kontakt aufnehmen wollen, können sie uns unter 015120051487 erreichen.
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Ergänzungen

Updates

Doppelbesetzung36 08.12.2012 - 15:51
Neueste Updates von vor Ort unter  https://twitter.com/MaryRead9

Berliner Linie gebrochen?

anna 08.12.2012 - 17:21
Die Besetzung soll laut Bezirksbürgermeister wohl bis zur Bezirksratsversammlung am Dienstag geduldet werden. Interessante Wende in der strikten Berliner Linie.

WIR BLEIBEN ALLE!

Plenum läuft!

Doppelbesetzung36 08.12.2012 - 17:33
Vor wenigen Minuten hat die große Vollversammlung der Besetzer_innen und Unterstützer_innen begonnen, bei der 150 Menschen anwesend sind. Um acht wird es ein weiteres Plenum aller Interessierten des Sozialen Zentrums im kleinen Raum geben, außerdem ist ein Abendkonzert geplant. Kommt vorbei und schafft euch Freiräume!

Berliner Linie

fx 08.12.2012 - 17:49
Eigentlich wurde die "Berliner Linie" sowieso schon längst durch die Besetzung der Seniorenfreizeitstätte "Stille Straße" in Pankow durchbrochen, die mehrere Monate lang nicht geräumt wurde und politisch erfolgreich (durch neue Verträge und Suche nach Träger) beendet wurde.

Neue Infotelefonnummer!!!

Infopunkt 08.12.2012 - 18:00
Hier ist die richtige Infotelefonnummer!!!sorry
017638357600

Video

Video 08.12.2012 - 18:57
http://www.youtube.com/watch?v=5Fpz1-7nD_k

Fotos von der Besetzung

Dein Name 08.12.2012 - 19:19
Bezirksbürgermeister Franz Schulz hat erklärt, die Besetzung zunächst bis Dienstag zu dulden:
 http://www.demotix.com/news/1664729/refugees-squat-former-school-building-berlin-kreuzberg#media-1664671

Offenes Plenum

Doppelbesetzung36 08.12.2012 - 20:26
Das offene Plenum des neuen Sozialen Zentrums beginnt gleich. Kommt vorbei, wenn ihr auch Lust und Laune habt, euch einzubringen! :-) Außerdem brauchen wir noch Feuerholz, Heizstrahler und allerlei wärmendes Zeugs im Austausch gegen wärmsten Dank...

weitere impressionen

bla-keks 08.12.2012 - 20:55
Weitere Impressionen aus Xberg gibt es hier:
 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157632201384600/

Programm für morgen

Doppelbesetzung36 08.12.2012 - 22:35
Morgiges Programm im Sozialen Zentrum:

- ab ca. 12 Uhr Eröffnung Umsonstladen
- 14 Uhr Suppe und Kaffee
- 15 Uhr offenes Orga-Plenum
- Abends Musik!

Kommt vorbei und macht mit! :-)

BERLINER LINIE

Karl 09.12.2012 - 11:06
Ihr seid echt Scherzkekse Leute. Die berliner Linie wurde nur gebrochen weil wir in 36 nen grünen Bürgermeister haben. Der hat bei der Bethanienbesetzung das im Hintergrund gedealt daß die Leute dirn bleiben konnten und die Cops nicht geräumt haben. Und das Gebäude an der Ohlauer was Gestern besetzt wurde war eh im Gespräch als Unterkunft für die Refugees und weitere soziale Projekte. Die Besetzung ist super, aber so zu tun als hätten wir daß alles durchgesetzt geht an der Realität etwas vorbei. Ich bin auch dafür daß das Haus für andere soziale Projekte genutzt werden kann die grade wegen Mieten bei sich rausfliegen. Zb die freie Schule Kreuzberg und andere. Ob das mit einem autonomen Zentrum zusammengeht muß man sehen. Wir sind nicht der Nabel der Welt. Es gibt viele andere wichtige Projekte die in Kreuzberg Räume brauchen. Meine Meinung.

Programm am Montag

Doppelbesetzung36 09.12.2012 - 11:19
>> Einladung an alle interessierten Personen, Gruppen und Kiezinitiativen zur Perspektiven-Versammlung im sozialen Zentrum (Ohlauerstraße/ Ecke Reichenberger Straße) am Montag, 10. Dezember, 20 Uhr > Programm im sozialen Zentrum <<

*Sonntag

14 Uhr: Kaffee, Tee und Suppe
15 Uhr: offenes Treffen für alle Interessierten
20 Uhr: Konzert

*Montag

den ganzen Tag: warme Getränke und gemeinsamer Austausch

20 Uhr: Perspektiven-Versammlung für alle Interessierten

Heute abend: Sookee und mehr!

... 09.12.2012 - 14:34
Hi alle,

heute Abend Konzert im neuen Sozialen Zentrum Ohlauer Straße ab 20 Uhr:

"Wieder in der Gegend" (Liedermacher_innen)

"Sookee (Rap)"

und vielleicht weitere Acts.

Kommt vorbei!!!

Vermutlich wird das Konzert recht pünktlich beginnen...

&quot;konkurrenz&quot; mit anderen mgl. nutzer_innen

bieterin 09.12.2012 - 14:39
@karl
die freie schule kreuzberg und andere soziale projekte haben längst ne absage für das gebäude bzw. signalisiert bekommen, dass die miete viel zu hoch und die nötigen umbaumaßnahmen viel zu kostenintensiv sind. jetzt wird versucht, die besetzer_innen gegen soziale projekte auszuspielen, die der bezirk eh schon rausgekickt hat. unsolidarisch sind nicht die besetzer_innen, sondern der bezirk, der nicht bereit ist, die miete so zu gestalten, dass ein "bieterverfahren" von sozialen projekten um die räumlichkeiten nicht zwangsläufig ne farce wird.

Heute Abend

Doppelbesetzung36 09.12.2012 - 14:45
Heute ab acht spielen diverse Musikacts in der besetzten Schule, u.a. sookee. Wir fangen pünktlich an, um ab zehn leisere, unplugged Musik spielen zu können!

Offener Brief der Soziales-Zentrum-Gruppe

Icke 10.12.2012 - 01:48
Offener Brief an das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Berlin, 09.12.12


Am Samstag, den 8.12.12 wurde ein neues soziales Zentrum in einem Nebengebäude der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg eröffnet. Wir fordern den Bezirk auf, von einer gewaltsamen Eskalation durch Polizeimaßnahmen gegen das neue soziale Zentrum abzusehen und die Weichen für eine langfristige Nutzung zu stellen.

Wir wollen eine gemeinnützige und selbstverwaltete, offene Nutzung für das am Samstag eröffnete soziale Zentrum. Wir stellen uns ein breites Spektrum an Nutzung vor: von MieterInnenberatung bis hin zu Dokumentationsfilmen, von Diskussionsveranstaltungen bis hin zu Konzerten, offene Arbeitsplätze für politische Gruppen, Ausstellungen und Installationen, ein Umsonst- und Tauschladen; das ist nur ein kleiner Teil der Ideen, die uns vorschweben. Es wurde bereits begonnen einen Teil dieser Ideen im neuen sozialen Zentrum Wirklichkeit werden zu lassen.

Ein zentrales Argument für die von uns geforderte offene Nutzung ist die komplette Barrierefreiheit des Gebäudes. An barrierefreien, selbstverwalteten, unkompliziert und günstig zugänglichen Veranstaltungsräumen herrscht nicht nur in Kreuzberg, sondern weit darüber hinaus (nicht nur) in Berlin ein enormer Mangel. Die Idee eines neuen barrierefreien Zentrums wird im Kiez und darüber hinaus von AnwohnerInnen und Initiativen breit unterstützt. In einem Kiez, in dem nicht nur die Mieten rasant steigen, sondern Menschen auch zunehmend von Zwangsräumungen bedroht sind - gegen die sie sich im übrigens zunehmend zur Wehr setzen -, ist ein barrierefrei-zugängliches soziales Zentrum mehr als überfällig.

Wir fordern das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg auf, unverzüglich mit uns Kontakt aufzunehmen (0176/ 38357600 oder  zentrumohlauer@riseup.net), um hier zu einer einvernehmlichen Regelung zu kommen. Wir schlagen eine Nutzung vor, bei der durch die NutzerInnen (nach Gründung einer entsprechenden Rechtsform, etwa eines Vereines) die Verwaltung, Instandsetzung, Instandhaltung, Nebenkosten usw. übernommen werden. Kosten für den Bezirk entstehen also nicht.

Wir unterstützen die Forderungen der Geflüchteten, die sich ebenfalls seit Samstag im Hauptgebäude der Gerhart-Hauptmann-Schule aufhalten.



Initativkreis für das neue barrierefreie soziale und politische
Zentrum in Kreuzberg 36 - Reichekiez

Heutiges Abendprogramm

Doppelbesetzung36 10.12.2012 - 18:23
Heute ab 7 Programm im Großen Haus der Geflüchteten: Theater "Asylmonologe" + Opernsänger!

Außerdem um 8 offenes Perspektiventreffen für das weitere Vorgehen im Sozialen Zentrum. Kommt vorbei! :-)

Pressemitteilung der Freien Schule Xberg

Beobachter 10.12.2012 - 22:18
 http://freieschulekreuzberg.de/wp-content/uploads/2012/12/PM_FSX_Dezember_2012_final.pdf

Pressemitteilung: Kooperative Nutzung der ehemaligen Schule in der Ohlauer Straße ist möglich
- Eltern der Freien Schule Kreuzberg unterstützen Besetzung
- Kooperative Nutzung möglich
- Bezirk muss auf soziale Stadtpolitik verpflichtet werden

Die Freie Schule Kreuzberg befürwortet die Besetzung in der Ohlauer Straße. „Das wird auch langsam Zeit“ so ein Elternteil am Montagmorgen. Das Vergabeverfahren um das Gebäude schien schon seit einiger Zeit zur Farce zu verkommen. Bei einem Interessententreffen im Oktober ließ der zuständige Mitarbeiter vom Bezirksamt keinen Zweifel daran, dass die anwesenden sozialen Projekte sich eine Nutzung der ehemaligen Schule nicht werden leisten können. In diesem Zusammenhang überrascht es nun, dass der Bezirksbürgermeister über die Presse mitteilt, die Freie Schule Kreuzberg hätte Chancen im Vergabeverfahren. Dies war uns bis gestern nicht bekannt.

Darüber hinaus können auch die Flüchtlinge nicht länger auf eine Winterunterkunft warten. Die Besetzung zwingt den Bezirk in Bezug auf die Flüchtlinge und auf das Vergabeverfahren zum Handeln und ist daher zu unterstützen. Denn neben der Freien Schule Kreuzberg suchen noch viele weitere Projekte und Initiativen Räume für ihre Anliegen. Eine kooperative Nutzung kann gerade bei größeren Gebäuden problemlos realisiert werden. Die geteilte Verantwortlichkeit hätte auch viele Vorteile. Georg (28), ein aktiver Elternteil der Schule, formuliert es so: „Wir haben da keine Berührungsängste und würden uns sehr über nette Nachbarn freuen“.

Die bezirkliche Stadtpolitik lässt trotz lange anhaltender stadtpolitischer Proteste noch keinen substantiellen Wandel hin zu einer wirklich sozialen Stadt- und Sozialpolitik erkennen. Hier ist es die Aufgabe entsprechender Projekte und Initiativen gemeinsame Forderungen zu erarbeiten und die Bezirkspolitik und -verwaltung von einer sozialen Politik zu überzeugen. Die Freie Schule Kreuzberg nimmt seit einiger Zeit an Demonstrationen gegen hohe Mieten teil und will damit auch ein Zeichen der Solidarität setzen. Schließlich ist die Miete nicht nur für die die Kreuzbergerinnen und Kreuzberger viel zu hoch, sondern auch und gerade für die vielen sozialen Projekte.

Morgige Kundgebung

Doppelbesetzung36 10.12.2012 - 23:47
Morgen tagt die Bezirksratsversammlung und wird über den Verbleib beider Besetzungen entscheiden.
Um unsere gegenseitige Solidarität zu bekunden, sowie den Bezirk mit unserer Präsenz zu konfrontieren, werden wir eine Kundgebung veranstalten.

Feste Treffpunkte sind:

- 9 Uhr @ Oranienplatz, von dort aus Fahrt zum Rathaus Friedrichshain
- 10 Uhr @ Rathaus Friedrichshain (Frankfurter Allee, U-Bhf Samariterstraße)

Um uns die Wartezeit bis zur Entscheidung zu verkürzen, gibt es nicht nur einen Lauti vor Ort, sondern auch eine Samba-Band! Kommt vorbei, bringt eure Freund_innen und Mitstreiter_innen, denn wir bleiben alle!

NEUE TELEFONNUMMER

Doppelbesetzung36 11.12.2012 - 09:21
Wir sind jetzt nur noch über die Nummer 017638357696 erreichbar!
We're only available under the phone number 017638357696!

Info-Nummer

... 11.12.2012 - 16:43
Die hier drüber gepostete Info-Nummer ist die Nummer des sozialen Zentrums (Nebengebäude, Pavillon), und nicht die Nummer des Refugee Strike House (Hauptgebäude) in der ehemaligen Gerhard-Hauptmann-Schule.

Duldung bis März 2013

Doppelbesetzung36 11.12.2012 - 16:46
Die Bezirksversammlung hat heute die Duldung beider miteinander solidarischen Besetzungsprojekte bis März 2013 beschlossen. Eine Erklärung unsererseits dazu wird demnächst in einem neuen Artikel veröffentlicht. Solidarische Grüße vom Refugee Strike House und vom Irving-Zola-Haus!

EINWEIHUNGSPARTY

Doppelbesetzung36 11.12.2012 - 20:49
ab jetzt konzerte mit

samba, konny yok geigerzähler und dj wendland

konnt vorbei und feiert mit uns die duldung vom refugee strike house und vom irving-zola-haus!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

also — renate

was gehtn grad ab? — arschkalt

voller erfolg — frank

Berlin ist nicht mehr Berlin und deshalb — gibt's auch kein Berlin-Kreuzberg

that's not revolutionary! — create_utopia