Rosa und Karl: Sozis gedenken ihrer Opfer

Wladek Flakin (RIO) 06.12.2012 00:43 Themen: Militarismus Soziale Kämpfe
Berlin am zweiten Sonntag im Januar: Schon in den 1920er Jahren fand an diesem Tag eine Demonstration statt, um Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts zu gedenken. Zur Erinnerung an die beiden GründerInnen der KPD, die am 15. Januar 1919 von Offizieren des Deutschen Heeres – mit dem Einverständnis der SPD-Regierung – ermordet wurden, ziehen bis heute Zehntausende Menschen zum Denkmal der SozialistInnen auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde.
In den letzten Wochen sind in der Hauptstadt dunkelblaue Plakate mit den Porträts von Rosa und Karl aufgetaucht. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass ein Bündnis vorwiegend sozialdemokratischer Organisationen zur Demonstration aufruft: die Jusos, die Falken und die Naturfreundejugend, dazu die Linksjugend-Solid (der Jugendverband der Linkspartei) und die DGB-Jugend. Erst auf den dritten Blick wird klar, dass das Plakat für den 13. Januar nicht zum Frankfurter Tor aufruft, wo die traditionelle Demonstration anfängt, sondern zum Olof-Palme-Platz, tief im Westen der Stadt.

Die SozialdemokratInnen machen also eine eigene Gedenkdemonstration? Ein Sprecher des Bündnisses behauptete per Mail, eine "emanzipatorische Alternative zur traditionellen LL-Demonstration" veranstalten zu wollen. Ansonsten verwies er auf den Aufruf. Bereits voriges Jahr hatte eine kleine Gruppe am Rande der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration ein Transparent mit den Gesichtern von Lenin, Stalin und Mao sowie der Losung: "Nein, nein, nein, das ist kein Kommunismus" gezeigt. In diesem Sinn bestreitet der SPD-Nachwuchs in seinem Aufruf, dass "solche menschenverachtenden Ideologien etwas mit den Ideen von Rosa und Karl zu tun haben", und nennt den etablierten Marsch deswegen einen "Ausdruck des Scheiterns". Impliziert wird dabei, dass der sozialdemokratische Ansatz, den Kapitalismus mittels parlamentarischer Reformen zu überwinden, weniger eine Form des Scheiterns darstellen würde. Außerdem sieht man nicht nur Stalin und Mao auf der LL-Demonstration, sondern auch Leo Trotzki.

Verschiedene Antifa-Gruppen, die die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration mitorganisieren, schäumten vor Wut. "Zum Kotzen", sagt Jonas Schießer von der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin über die Initiative der "zukünftigen Sozialabbaukader". "Puren Zynismus" sieht Ina Laumeyer von der Antifaschistischen Linken Berlin, wenn die "Kinder der Mörder von Rosa und Karl das Erinnern an diese Revolutionäre zu instrumentalisieren versuchen".

Obwohl Sozialdemokraten wie Gustav Noske, Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann, die die Novemberrevolution von 1918/19 im Blut ertränkt haben, im Aufruf zur "Rosa und Karl"-Demo nicht erwähnt werden, so lebt ihr Geist weiter. Scheidemann erklärte seinerzeit, warum er als entschiedener Gegner der Revolution trotzdem für einen Generalstreik und für die Republik eintrat: "Jetzt heißt es, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen, sonst gibt es doch anarchistische Zustände im Reich". Versuchen die Sozialdemokraten von heute, sich an die Spitze des Gedenkens zu stellen, um der Erinnerung an die beiden RevolutionärInnen die Spitze abzubrechen? Es deutet wenig darauf hin, daß sie damit Erfolg haben werden.

von Wladek Flakin, Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO),  http://www.klassegegenklasse.org

eine kürzere Version dieses Artikels erschien in der jungen Welt am 5. Dezember ( http://www.jungewelt.de/2012/12-05/057.php)

in diesem Sinn: Auf zur Luxemburg-Liebknecht-Demo 2013! 13. Januar, 10 Uhr, Frankfurter Tor!  http://www.ll-demo.de/
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Ergänzungen

Kein Crossposting

Wladek Flakin (RIO) 06.12.2012 - 13:31
der Artikel ist eine längere und anders geschriebene Fassung des Textes, der in der jungen Welt erschien. Diese Fassung erscheint ausschließlich hier.

Was wie wann wo

Blödsinn 06.12.2012 - 16:50
Im Aufruf der LL-Demo-Seite steht aber, dass die ll-demo am 13.01 ist und die Westdemo am 15.01.

Was stimmt denn nu?

Mobi-Video

Stanislaw 14.12.2012 - 20:52
Dimitri erfährt vom internationalistischen Jugendblock bei der LLL-Demo in Berlin:

 http://www.youtube.com/watch?v=WCi8N53mB8Y&feature=youtu.be

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 19 Kommentare

Stellungnahmen der Sozis

Wladek Flakin (RIO) 06.12.2012 - 00:56
Im Sinne der Fairness sei auf zwei Stellungnahmen der Sozis dazu verwiesen, die nach dem Verfassen dieses Artikels erschienen sind:
 http://rosaundkarl.blogsport.de/2012/11/30/faq-wir-und-das-ll-gedenken/
 http://rosaundkarl.blogsport.de/2012/11/30/die-noske-jugend-fuer-rosakarl/

Scheiß doch auf die Sozen!

nopasaran 06.12.2012 - 01:12
Scheiß doch auf die Sozen, entscheidend ist, wie die Demo am Ende aussieht.
Lieber ein antifaschistischer Block auf der Rosa&Karl-Demo als einer auf der Stalinisten-Folklore nach Friedrichsfelde. Ein anderes Gedenken an Rosa und Karl als die jährliche LL-Demo war so bitter nötig! War von Anfang an so klar, dass ARAB und Rio sich wohler mit den Stalinisten und Trotzki-Entristen fühlen.

Lieber Wladek

anonym 06.12.2012 - 02:09
Also die Formulierung, dass "die `Kinder der Mörder von Rosa und Karl das Erinnern an diese Revolutionäre zu instrumentalisieren versuchen`" finde ich ganz schön grenzwertig.

Wieso sollten die heutigen Jusos eine Gedenkdemo für Rose & Karl machen, wenn sie aus ihrer heutigen Perspektive irgendetwas gutes an ihrer Ermordung fänden?

Wieso sollten zwei Demonstrationen, die an Rosa & Karl erinnern, schlecht sein? Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die derzeitige LL(L)-Demo einen nicht unbeträchtlichen Teil des linken Spektrums schlicht abschreckt?

hilfe

teo 06.12.2012 - 02:53
dieser linsparteispam auf indy schrecklich.

diese beeindruckende hetzt-kampagne

nh1 06.12.2012 - 04:10
welche hier aus dem grusel-kommunistischen spektrum berlins gefahren wird, von den freievölker-fans von zk uber die zaunlatten-aushilfsautonomen der arab bis hin zu den eispickelfeinden von "revolution" und rio,zeigt, dass da offensichtlich einigen echt die panik kommt, das neben der stalinmaolenin-orgie auf der ehemaligen stalinallee, eine relevante alternativ-veranstaltung für kommunistInnen, antifa und anderen kapitalismus-kritikerInnen erfolgreich sein könnte und dem bolschewistischen gedenken eineemanzipatorische konkurrenz erwachsen könnte, rosa und karl würde es im zweifelfalle freuen, da sich leute wieder mit ihren analysen auseinandersetzen sollten, wenn sie eine entscheidungshilfe benötigen, zu welchem gedenken man sich auf den weg machen will, ich für meinen teil, werde nach 10jahren abstinenz wohl wieder früh morgens dabei sein, allerdings im westen der stadt, wo man (selbst-)kritischen positionen nicht mit der kurzfahne die partei-linie und ikonenverehrung beibringt

ps noske war ein arsch und bluthund, so what? stalin hat trotzki erledigen lassen, revolution ist kein kaffeekränzchen und revolutionäre sind tote auf urlaub ;)

@nopasaran

Icke 06.12.2012 - 07:23
Dass du lieber unter einem geschichtsklitternden, antideutschen Aufruf mit der gelben Gewerkschaftsjugend des DGB (ja es gibt auch fortschrittliche Menschen in Einzelgewerkschaften), dem Nachwuchst der Steinbrück- , Lederer- und Roth - Jugend durch den Westen läufst, anstelle mit ARAB, ALB, RIO und vielen internationalen und internationalistischen GenossInnen zum geschichtsträchtigen Ort nach Friedrichsfelde, sagt schon alles über dich und deine Verortung. Punkt.

Es ist erschreckend wie Linkspartei- und Sozi - nah einige hier nach einer halben Wahlperiode schon wieder sind. Maschiert hier in Berlin mit den Sozialkahlschlagssanierern doch durch die Institutionen, heult ader danach nicht wieder rum. Ist halt Wahlkampf.

Nur die dümmsten Kälber (auch Menschen genannt) wählen ihre Schlächter selber.

100 Jahre geschichtsblind

dh 06.12.2012 - 07:53
Es ist erschreckend wie wenig einige aus der Geschichte der Novemberrevolution und 1968 und die Rolle der Sozialdemokratie darin gelernt haben. Die schon ekelhaft zur Schau gestellte Nähe einiger Lampenputzer - Revoluzzer zur Sozialdemokratie - trotz Bellizismus, Kriegstreiberei und Auslandseinsatz; trotz Notstandsgesetze und Berufsverbot; trotz Hartz IV und Billiglohn etc. pp. - ist schon mehr als peinlich.

Hier trennt sich halt wie 1918/19 und 1968/69 die Spreu vom weizen.

Der richtige Ort zur Demonstration für euch wäre eigentlich eher "Neue Wache" und "Deutsches Museum". Dort wird ein eurem sehr ähnliches Geschichtsbild fabriziert und gepflegt.

Was der Mühsam schon wusste,

Erich 06.12.2012 - 08:28

Ich bin beschämt...

Käpt'n Peng 06.12.2012 - 09:33
Wenn ich bedenke, dass ich bisher immer gewisse Sympathien für die ALB besessen habe, muss mir nun leider gestehen, dass ich ziemlich erschrocken darüber bin, dass die ALB einen Aufruf wie den der diesjährigen LL-Demo anscheinend bedenkenlos unterschreibt.
Gerade Absatz 2 und 3 im Kontext gelesen ergeben eine Verharmlosung der Shoa sondergleichen. Ich frage mich, ob die wenigen ernstzunehmnenden Gruppen unter dem Aufruf, diesen überhaupt vorher einmal gelesen haben oder ob die Unterschrift unter dem Aufruf eine Art Gewohnheit darstellt, die es aufgrund von Tradition nicht zu durchbrechen gilt.  http://www.ll-demo.de

Für mich persönlich bedeutet das, dass ich weder die diesjährige LL-Demo, noch bis auf weiteres andere Veranstaltungen der ALB besuchen werde..

@mods

indymensch 06.12.2012 - 09:49
der Artikel ist 1:1 von jungewelt.de kopiert. Bitte rausnehmen, da die jW eigene Verlagsmöglichkeiten hat usw.

@mods

Indy 06.12.2012 - 11:47
Das gleiche gilt dann aber auch für alle 1:1 - Erklärungen von Jusos, Falken, Solid...Auch die haben noch bessere Möglichkeiten.

Oder einfach alles stehen lassen, weil von Interesse...

Gähn..

Kalle M. 06.12.2012 - 14:41
Ach Leute.. was für eine albernen "Debatte". Getroffene Hunde bellen...



1. Haben sich die Berliner Jusos doch nun recht eindeutig von Noske und co. distanziert.

2. Der Mainstram der ML-Linken und Antiimps sollte doch besser schweigen, wenn es um die Zusammenarbeit mit Nazis, Faschisten und Nationalskonservativen geht. Nur einige Stichworte: Hitler-Stalin-Pakt, gemeinsame Streiks von NSDAP und Teilen der KPD, von Franz Josef Strauß eingefädelte Kredite für die DDR, etc.pp.

3. Aktuell haben weniger die Berliner Jusos ein Antisemitismusproblem und vielmehr die ML-Linken und Antiimps. Belege spare ich mir an dieser Stelle mal, dazu gibts schon unmengen an ideologiekritischer und auch wissenschaftlicher Literatur.

4. Sonst krichen alle erdenklichen ML- und Bewegungslinken (ALB, IL, etc.) Jusos, Grünen und Solid in den Hintern um sie zu "Massenblockaden" gegen Nazis, Protesten gegen "Bankster" und anderen "Events" zu mobilisieren. Aber wenn diese dann einmal was eigenes machen und die üblichen "linksradikalen" Politstrategen links überholen, indem sie sich zum Beispiel offensiv für einen emanzipatorischen, antiautoritären Sozialismus stark machen, ist das geheule groß. Derbe entlarvend! ;)



Aber hey.. die "Argumente" sind doch altbekannt. Dies ist hier ist doch auch nur ne alberne Pseudodebatte. Getroffene Hunde bellen halt.

Na klar, SPD und DGB für Revolution

linker Gewerkschafter 06.12.2012 - 17:04
SPD und DGB werden für Rosa und Karl und damit gegen den Kapitalismus demonstrieren.

Reden wird Peer Steinbrück (für nur 10.000 Euro, Solipreis), und der DGB-Chef wird dann die Revolution ausrufen.

Ich komme.....

Westmumpe für Hirntote

braucht kein Mensch! 06.12.2012 - 19:10
Das ganze Theater ist völlig unsinnig. Dieser Aufruf der Sozis kursiert auf einem Blog und auf Indymedia. Die angeblichen Plakate zu diesem Unfug hab ich nicht einmal gesehen, und kommt es so, dann ab damit. 99% der Teilnehmer des traditionellen Gedenkens interessieren sich kein bischen für diesen aus dem Hut gezogenen Quatsch bzw. haben noch nichtmal was davon gehört und werden auch davon überhaupt nichts mit bekommen. Dieses ganze Geschrei erzeugt mehr Lärm als nötig. Gewisse Inhalte dieses ominösen Aufrufes stellen ganz klar heraus, aus was für ideologischen Richtungen dieser Wust zusammen geschustert wurde. Wer sich "links" nennt und diesen Unsinn forciert hat sich doch von revolutionärer Gesinnung längst verabschiedet und ist somit auf der LLL-Demo eh Fehl am Platz. Auch, dass unter diesem Artikel hier, stellenweise original die Kommentare reinkopiert wurden, die schon unter fast allen anderen Artikeln zu dieser Lachnummer standen, sagt doch aus, dass da ein und die selben Späzis am Werk sind, die über 2-3 Plattitüden und bürgerliche Kampfbegriffe alà "Stalinismus" und "böse DDR" nicht hinauskommen.

Deshalb auch Daumen hoch, dass dieser Blödsinn "im tiefsten Westen" stattfindet, wenn er denn überhaupt stattfindet und eine ernstzunehmende Teilnehmerzahl erreicht, da gehört solch revisionistischer Quatsch nämlich auch hin und kommt in 99,9% aller Fälle eben auch da her!
Das Tal der Ahnungslosen beschränkte sich eben nicht nur auf die Heldenstädter, die ihre Ahnunglosigkeit spätestens 89 schön zur Schau stellten, sondern eben auch auf die gesamte (Alt-)BRD und das bis heute!

Bis zur traditionellen LLL-Demo!
10:00 Frankfurter Tor

Am Tag davor Rosa Luxemburg Konferenz!

tal der ahnungslosen

word 06.12.2012 - 20:53
ja, das mit dem tal der ahnungslosen triffts auf den punkt. wurde nicht ohne grund so genannt. auch wenn heute gern behauptet wird, dass das ausschließlich daher rührt, das man da nicht die hirnrissigen westsender mit >ein colt für alle fällemc gyver< sehen konnte, wo prinzipiell der "böse" irgend ein sowjet war, der amerika mit dem kommunismus droht. die aktion ochsenkopf hatte auf jeden fall ihre berechtigung. diese ahnungslosen waren einfach ahnungslos von allem, vor allem aber was das wesen des kapitalismus angeht. anders kann man sich gar nicht erklären wie blauäugig die sachsen 1989 nach dem kapitalismus gebläkt haben und wie bedröppelt sie dann 2002 mit ihrem tollen slogan "wir sind das volk!" jetzt gegen hartz4 marschiert sind und immer noch nicht geschnallt haben, dass sie sich dafür vorm spiegel selber ohrfeigen können. und genauso ahnungslos sind die westdeutschen wenn sie andauernd ihre tollen geschichten über die ddr, die sie nur vom hören sagen kennen, auskotzen und die von jahr zu jahr mehr aus den fingern gelutschter schlechter gruselstories gleichen. irgendwie hastes gut auf den punkt gebracht.

überall sozialdemokraten

lassalle 07.12.2012 - 15:20
da zerfetzen sich die sozialdemokraten. schlimmer gehts nimmer. schlimm, dass die bewussten sozaldemokraten fortschrittlicher sind als die sogenannten revolutionäre. schlimm, dass sie trotzdem sozialdemokraten bleiben und ihre abscheuliche organisation, namentlich die spd, verteidigen. schlimm, dass die sogenannten revolutionäre staat und arbeit ebenfalls versöhnen möchten statt sich von beidem zu emanzipieren. schlimm, dass die unbewussten sozialdemokraten an ihren abscheulichen organisationen, namentlich der kp, su oder ddr, festhalten statt revolutionäre zu sein.
warum also nicht endlich mal konsequent sein und gemeinsam für staat, volk und arbeit auf die straße gehen?

endlich!

pedder 08.12.2012 - 13:53
endlich der bruch! lieber mit lederer und roth, als mit den fans von mauer, gulag und hitler-stalin-pakt.

40.000 Euronen Fördergelder für &quot;Gedenken...

Don Pankone 08.12.2012 - 18:35
Die Aktion "umfairteilen" wird vom DGB und den Einzelgewerkschaften mit € 250.000 Euro gefördert... Personalstellen inclusive.

So, jetzt wäre es interessant zu wissen in welcher Höhe Lederers und Co. Noske-Aktion von ihren doch sehr finanzkräftigen Unterstützern finanziert wird, und welche Personen dadurch jobmäßig gefördert werden!

"Umfairteilen" gefällt mir da noch besser, ist zwar reformistisch aber nicht auf Spaltung der Bewegung angelegt.

Um letzteres geht es aber bei "Gedenken in der Krise".... Es geht denen mit Sicherheit nicht um Alternativen zum Stalinismus.

Es geht darum systemkritisches Potential in der antifa zu schwächen, zu diffamieren, zu isolieren.

auch dazu

gz 09.12.2012 - 00:53
[...]Nachdem im letzten Januar maoistische SchlägerInnen am Rande der LL-Demonstration ein kritisches Transparent entwendet und aud die TranspiträgerInnen eingeschlagen haben, gibt es jetzt einen Auruf zu einem alternativen Gedenken. Worüber man sich grundsätzlich sehr freuen könnte. Zumal auch der Aufruf ganz gut ist, auch wenn der Antikapitalismus gerne noch etwas konkreter sein könnte. Um so bedauerlicher ist es, dass das alles stark an Glaubwürdigkeit verliert, wenn die Jusos (die eben noch Steinbrück beklatscht haben), Solid (jaja, die Jugendorganisation der Linkspartei, die in Berlin während ihrer Regierungszeit das alte sozialdemokratische Prinzip „Links blinken, rechts abbiegen“ sehr konsequent verfolgt hat) und die DGB-Jugend mit im Boot sitzen. Oder irre ich mich? Brechen die berliner Jusos morgen mit der SPD und bauen eine klassenkämpferische Organisation auf? Wird Solid revolutionär? Und formiert sich in der DGB-Jugend im Untergrund eine revolutionär-syndikalistische Alternative? So erfreulich das alles wäre, so unwahrscheinlich ist es auch. Die „Radikalität“ dieser Jugendorganisationen ist leider billig zu haben und ein Flugblatt ist schnell geschrieben. Die revolutionären Flausen verflüchtigen sich bei den Akteuren mit jedem Karriereschritt ein wenig mehr.[...]

 http://geigerzaehler.blogsport.de/2012/12/09/gedenken/