Mölln: Gedenken an die Brandanschläge

Antifa Herzogtum Lauenburg 25.11.2012 22:33 Themen: Antifa Antirassismus

Am Donnerstag, den 22.11.2012, errichteten Antifaschist_innen der Antifa Herzogtum Lauenburg [AHL] in der Ratzeburger Straße in Mölln (Schleswig-Holstein) ein Gedenkschild, um an die Opfer des rassistischen Brandanschlages von 1992 zu erinnern. Der Pressesprecher der AHL, Jörg Meier, sagte dazu:In der öffentlichen Wahrnehmung rückte der rassistische Brandanschlag in der Mühlenstraße in den Vordergrund, wobei oft der vorherige Anschlag auf ein Wohnhaus in der Ratzeburger Straße selten bedacht wird. Durch die Anbringung des symbolischen Gedenkschildes wollen wir auf diesen Brandanschlag hinweisen und den Opfern gedenken.

In der Nacht zum 23.11.1992 verübten zwei Neonazis zwei Brandanschläge in Mölln. Lediglich am Haus in der Mühlenstraße, in welchem drei Menschen starben, erinnert daran eine Gedenktafel. In der Ratzeburger Straße wurden neun Bewohner_innen des Hauses zum Teil schwer verletzt. Auch 20 Jahre nach den Geschehnissen halten wir es für wichtig, an die Opfer zu gedenken und auch die rassistische Stimmung damals sowie heute anzuprangern, so Jörg Meier weiter.

Die Antifa Herzogtum Lauenburg fordert daher ein Mahnmal für die von neonazistischer und rassistischer Gewalt in Mölln betroffenen Menschen. Jörg Meier äußerte sich dazu wie folgt: Nach den Brandanschlägen gab es weitere rassistische Übergriffe in Mölln und Umgebung. Auch in den vergangenen Jahren wurden Menschen Opfer von rassistischen Pöbeleien und neonazistischer Gewalt. Häufig kam es auch in den letzten Jahren während des jährlich stattfindenden Herbstmarktes zu Auseinandersetzung mit Neonazis. Ähnlich wie Anfang der Neunziger Jahre tummeln sich auch heute vermehrt rechte Jugendliche und ältere Neonazis offen auf den verschiedenen Jahrmärkten der Umgebung. Nicht selten kommt es dabei zu Anfeindungen und teilweise auch zu körperlicher Gewalt gegen Migrant_innen und antifaschistische Jugendliche., kommentierte der Pressesprecher die aktuelle Situation.

Darüber hinaus fordern sie ebenfalls in Gedenken an die beim Brandanschlag in der Mühlenstraße verstorbene Bahide Arslan die Umbenennung des „Lohgerbergang“ in den „Bahide-Arslan-Gang“. Deswegen, so Jörg Meier, überklebten wir symbolisch das Straßenschild des Lohbergergang mit einem Aufkleber des geforderten Bahide-Arslan-Gang.

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Ergänzungen

fotos von der demo

gibts hier 25.11.2012 - 23:42

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egal 25.11.2012 - 23:08
Warum kommt solch ein Bericht nicht auf die Startseite?! Ich fand es schon enttäuschend, wie wenig Leute auf der Gedenkdemo waren (nur ca. 800 trotz guter Mobi!). Die Aktion ist super. Weiter so, Genossen!