Paris: Übergriffe gg FEMEN

Der Aufmarsch richtete sich gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, wie sie von der sozialdemokratischen Regierung eingeleitet wurde. Landesweit demonstrierten etwa 100.000 Franzos_innen ihren Hass auf Homosexuelle.

jüngstes FEMEN-Statement zu den Übergriffen:
"FEMEN activists have identified the catholic attackers in the Parisian police station. Today in the afternoon the activists are going to pass physical examination in the hospital. For example Inna Shevchenko has broken tooth and Oksana Shachko is suspected broken nose. FEMEN promises not to forget this incident and to take a revenge on the organizers in the best Christian tradition: an eye for an eye, a tooth for a tooth"

Videos von den Übergriffen:
 http://www.youtube.com/watch?v=vqUbPAmFPKg
 http://www.youtube.com/watch?v=Ccsp93xgrFM
 http://www.youtube.com/watch?v=HjwUwfBjS6k

FEMEN haben in letzter Zeit mit ihren Oben-Ohne-Protesten international für Aufsehen gesorgt. Westliche Beobachter_innen haben teilweise infrage gestellt, wie weit es mit der radikalfeministischen Positionierung der FEMEN her ist, oder ob diese nur in internationalen Veröffentlichungen betont wird, um in Westeuropa Aufsehen zu erregen; unter anderem in der an.schläge:  http://anschlaege.at/feminismus/2012/10/die-strasen-sind-leer/
In Deutschland haben jüngst Nachahmerinnen von FEMEN eine fragwürdige Aktion bzgl. des saudiarabischen IKEA-Katalogs in einer Hamburger Filiale veranstaltet und dazu ihre Brüste, in Anlehnung an FEMEN in der Ukraine (denen es 'immerhin' um die Kritik des westlichen Sextourismus ging!), mit den Farben der BRD-Flagge angemalt. In öffentlichen Statements wird sich dort außerdem auf den (angeblichen) Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes bezogen - wenn Islamkritik zur Deutschlandliebe wird. Es scheint, dass die Hamburger Zusammensetzung eher in fragwürdigen Gewässern des Rechtspopulismus unterwegs ist.
Nichtsdestotrotz haben sich FEMEN immer wieder wirksam in internationale Debatten eingemischt, sei es zu rape culture, Frauenfeindlichkeit und Sexarbeiterinnenausbeutung, die Vergewaltigung durch "DSK" in New York oder zum frauenverachtenden Berlusconi-Sumpf und jetzt die Aktion gegen Homophobie in Frankreich. Bei aller berechtigten Kritik und Vorsicht, die geboten ist, lässt sich eigentlich kaum noch behaupten, dass der Feminismus der FEMEN-Aktivistinnen nicht ernstzunehmen sei - Solidarität kann auch kritisch sein.

Wir lassen uns von Homosexuellen- und Frauenfeind_innen und ihren Schlägerbanden nicht einschüchtern! Der Angriff auf FEMEN ist ein Angriff auf uns Alle! Sisterhood und Solidarität mit den FEMEN-Aktivistinnen!