Gedenken an Opfer der Pogromnacht in Görlitz

Bereits um 15 Uhr trafen sich ca. 30 v.a. ältere Görlitze_innen am jüdischen Friedhof und legten dort vor den Mauern des Friedhofes am Gedenkstein Blumen nieder. Der Görlitzer jüdische Friedhof liegt in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Biesnitzer Grund (Aussenlager Groß – Rosen) und war so auch in einem Massengrab die letzte Ruhestätte von über 300 ermordeten jüdischen Häftlingen.

Gegen 16 Uhr trafen sich ca. 35 v.a. jugendliche Görlitzer_innen, um in einem Spaziergang entlang der Stolpersteine an die ermordeten und vertriebenen Görlitzer Juden zu gedenken. Dabei wurden die Stolpersteine gesäubert, Blumen niedergelegt, Kerzen entzündet und kurze Hintergrundinformationen gegeben. Außerdem wurde am letzten Anlaufpunkt des Spaziergangs, an den Stolpersteinen der Familie Schaye eine kurze Kundgebung abgehalten und Redebeiträge verlesen. Die Veranstaltungen am jüdischen Friedhof und an den Stolpersteinen wurden organisiert vom HausundHof e.V., dem Görlitzer VVN – BdA, dem Meetingpoint Music Messiaen und dieLinke.

Im Anschluss daran gab es in der Frauenkirche ein ebenfalls gut besuchten Gedenkgottesdienst mit ca. 100 Teilnehmer_innen. Beendet wurde der Gedenktag von einem Umzug zur Görlitzer Synagoge, wo es noch eine musikalisch umrahmte Ansprache gab und Kerzen entzündet wurden.

Es ist ermutigend zu sehen, dass sich der 09.11. mit seinen zahlreichen unterschiedlichen Veranstaltungen als ein Gedenktag für die Opfer der Pogromnacht in Görlitz etabliert hat und von Jahr zu Jahr mehr Zuspruch in der Bevölkerung erfährt.