Dortmund: Nazis eröffnen neues Zentrum

anonym 10.11.2012 17:21 Themen: Antifa
Elf Wochen liegt das Verbot des „Nationalen Widerstand Dortmund“ zurück. Zwar konnten die Nazis durch das Verbot und der Räumung ihres Zentrums in der Rheinischen Str. 135 kurzfristig in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt werden, das Naziproblem ist jedoch immer noch da.
Die Führungsriege und das Fussvolk des „NW Dortmund“ traten bereits zwei Tage nach dem Verbot in die von Christian Worch gegründete Kleinstpartei „Die Rechte“ ein, weitere Dortmunder Nazis kamen bei der NPD-Unna unter. Mittlerweile haben die Nazis neben einem Landesverband, deren Vorsitzender der Wortführer des verbotenen „NW Dortmund“ Dennis Giemsch ist, auch einen „Die Rechte“-Kreisverband in Dortmund gegründet. Kreisvorsitzender ist ein weiterer Kopf des verbotenen „NW Dortmund“, Siegfried Borchardt.

Indes ist die personelle Zusammensetzung der Dortmunder Kreisverbandes der „Rechten“ Deckungsgleich mit dem ehemaligen (?) „NW Dortmund“. Die Nazis machen weiter wie bisher.

Erst kürzlich meldeten die Nazis eine Demonstration für den 1. Mai in Dortmund an, heute eröffneten sie ein als „Geschäftsstelle“ getarntes Zentrum der „Rechten“ in Dortmund-Huckarde (Huckarder Str. 336, 44369 Dortmund). Nach dem Verbot des „NW Dortmund“, der nun unter dem Namen „Die Rechte Dortmund“ weitermacht, haben die Dortmunder Nazis sich mit Huckarde einen neuen Stadteil ausgesucht, den sie tyrannisieren wollen. Bereits seit einigen Wochen zeichnet sich ab, daß Nazis von Dorstfeld nach Huckarde verziehen.

Während sich Politiker und Behörden immer noch für das Verbot des „NW Dortmund“ feiern lassen und glauben das Nazi-Problem sei damit gelöst, muss hier und jetzt antifaschistisch interveniert werden. Bis Politik, Stadt und Polizei eingestehen, dass es in Dortmund wieder (immer noch!) eine gefestigte Naziszene gibt, kann es erfahrungsgemäß Jahre dauern. Bis dahin dürfte die Situation in Huckarde Ausmaße erreicht haben wie zuletzt in Dorstfeld.
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Ergänzungen

Blödsinn

Enrico 10.11.2012 - 18:36
Es ist albern, alles was Rechte machen in Anführungsstriche zu setzen und als getarnt zu bezeichnen.
Eine Geschäftsstelle ist nun mal eine Geschäftsstelle und keine getarnte Geschäftsstelle.
Blödsinn.

Deckungsgleich

pete 10.11.2012 - 21:42
wenn die rechte deckungsgleich mit dem nw dortmund ist, dann wird sie bald geschichte sein, denn auch alle nachfolgeorganisationen sind verboten! ;)

Verbot?

___ 10.11.2012 - 22:26
at Pete: Die "Rechte" ist eine Partei, also nicht so leicht zu verbieten wie Kamerdschaften, Vereine etc. Dass die "Rechte" Dortmund aus den selben Personen wie der verbotene "NW Dortmund" besteht ist aber kein Verbotsgrund.

Bei der Dortmunder Rechten handelt es sich zwar um die Nachfolgeorganisation des "NW Dortmund", jedoch wurde diese Partei bereits im Mai gegründet, also viele Monate vor dem Verbot des NW-Dortmund. Dass die Mitglieder des NW-Dortmund jetzt in die "Rechte" eingetreten sind, bietet leider noch keinen Grund um diese Partei bundesweit zu verbieten. Genauso hätte es sich verhalten, wenn die Nazis vom NW-Dortmund in die NPD einegtreten wären, das wäre kein Verbotsgrund für die Bundes-NPD gewesen.

Die einzige Möglichkeit die jetzt bleibt ist konsequenter und sofort einsetzender antifaschistischer Widerstand. Auf Stadt und Polizei braucht man in Dortmund ja nicht hoffen. Die einzige Möglichkeit die den Staatsorganen bleibt, wäre ein Verbot des "Die Rechte Landesverband Nordrhein-Westfalen" oder des "Kreisverband Dortmund", da es durchaus möglich ist Landes- und/oder Kreisverbände einer Partei zu verbieten ohne die Partei selbst zu verbieten.

lokaler Presseartikel dazu

Leser*in 11.11.2012 - 23:43
Artikel aus den Ruhrnachrichten:

"Nach ersten bislang nicht bestätigten Informationen ... gehört das Haus einer Erbengemeinschaft,
die das Ladenlokal nicht vermietet sondern an einen Käufer aus der rechtsextremen Szene aus Dorstfeld veräußert hat."

 http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/Die-Rechte-bezieht-Parteibuero-in-Huckarde;art930,1821144