Intergalaktischer Durchfall

Task Force Okerstraße 10.11.2012 15:15 Themen: Antifa Antirassismus Bildung Freiräume Repression Soziale Kämpfe
3 Jahre 13 Anschläge

UPDATE:

Nicht nur das QM Schillerpromenade, auch die KollegInnen am Mehringplatz und weitere Orte wurden "besucht". Am Mehringplatz wurden neben dem Farbanschlag auch mehrere Scheiben eingeschlagen.
Öl, Schlamm und Teer die neue Mischung auf der Promenade

Nachdem das QM Büro am 8.11.2012 erneut zum Anschlagziel durch äußerst kommunikative Menschen (aus dem Kiez?) geworden ist, nehmen wir dies zum Anlass noch einmal die letzten drei Jahre Revue passieren zu lassen.

Über die Verzierung grauer Betonwände kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein, über ständigen Vandalismus, politisch verbale wie physische Angriffe jedoch nicht.

In den letzten drei Jahren gab es 13 Angriffe auf das Büro oder das Team des Quartiersmanagements, die von einfachen Schmierereien über Stürmungen des Büros, Zerstörungen von Fenstern und Jalousien bis zu öffentlichen persönlichen Drohungen gegenüber Mitarbeitern des Teams reichen ("Schmiedeknecht aufs Maul").

Dieses Vorgehen hat weder mit politischer Auseinandersetzung noch mit gerechtfertigter Kritik und schon gar nichts mehr mit nachbarschaftlicher Arbeit und Vernetzung im Kiez zu tun.

Ein Vorgehen, das verbale Kommunikation, demokratische Auseinandersetzung und Diskussion verweigert, verabschiedet sich aus jeglicher gemeinsamer Arbeit für die Entwicklung des Kiezes.

Alle anderen Fordern wir auf, mit uns in Kontakt zu treten und für die Verbesserung des Kiezes für alle seine Anwohner und Akteure zusammenzuarbeiten.

Und um es nochmal zu wiederholen: Wir sanieren nicht, wir verkaufen oder kaufen keine Häuser, wir vertreiben, verdrängen oder überwachen niemanden!

Wir entwickeln gemeinsam mit Anwohnervertretern in Vergabejury und Quartiersrat Projekte aus und für den Kiez, um ihn für alle Lebenswert zu machen! Diese Projekte sind gemeinnützig und reichen von Mieterberatung über Hausaufgabenhilfe, interkulturelle und interreligiöse Veranstaltungen wie die "Woche des Besuchs" bis zur Einrichtung eines Bürger- und Familienzentrums mit Beratungs- und Freizeitangeboten für alle Anwohner des Kiezes!

Möglichkeiten der Beteiligung und Ideenentwicklung finden Sie hier auf der Homepage und wenn sie uns zu unseren Öffnungszeiten besuchen.
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Ergänzungen

Der Staat auf indymedia

nk 10.11.2012 - 18:47
Das ist ja ne ganz neue Entwicklung, dass sich staatliche Strukturen wie das Quartiersmanagement Schillerpromenade auf linksradikalen Plattformen wie Indymedia äußern. Dann sollte fairerweise auch hier die auf linksunten.indymedia.org veröffemtlichte Erklärung zu der neuen Bemalung der Fassade des Büros am 8. November stehen:


Zur Dokumentation:
Quartiersmanagement in Berlin-Neukölln eingefärbt
Verfasst von: AG ag. Verfasst am: 08.11.2012 - 17:23. Geschehen am: Donnerstag, 08. November 2012. Kommentare: 2

Wir können nicht anders als unsere Solidarität auszudrücken. Mitgefühl für die nächtlichen Aktionen gegen Zeitarbeitsfirmen und gegen staatliche Strukturen, die bis in die Köpfe vieler Menschen reichen, Mitgefühl für die aus ihren Wohngegenden Verdrängten, für die Fordarbeiter_innen die ihre Werke der Macht der Ausbeuter entreißen wollen und mit den Bestrebungen, einen echten Generalstreik zu organisieren. Wir reihen uns ein in die Serie von Aktionen, die diese Tage das System der Unterdrückung direkt angreifen. Wir fordern nichts als den gemeinsamen Widerstand hin zu Freiheit und Geschwisterlichkeit.



Mit Teerfarbe aus Feuerlöschern haben wir deshalb heute Nacht das berüchtigte Quartiersmanagement im Schillerkiez in Berlin-Neukölln dunkelbraun eingefärbt. Trotz dem Auftreten als Organisation von Unten sind Quartiersmanagements Trojanische Pferde, die soziale Bewegungen zu kanalisieren und kontrollieren versuchen. Die Finanzmittel werden vom Staat bereitgestellt, um ganze Wohngegenden zu befrieden und damit die Menschen vor der staatlichen Macht bloßzustellen. Sie organisieren Rassismus, Verdrängung und kapitalistische Verwertung. Die vom Quartiersmanagement gegründete Taskforce Okerstraße schrieb ein trauriges Kapitel rassistischer Geschichte und zeigt, dass jegliche Menschlichkeit dieses Systems nichts ist als eine Maske.



In besonderem Maße solidarisieren wir uns heute mit den Arbeiter_innen des Neupack-Werkes in Hamburg. Während bei dem Verpackungshersteller die Angestellten in einen unbefristeten Streik für einen Tarifvertrag getreten sind, wird an der Vernetzung mit anderen aktuellen sozialen Kämpfen in und um Hamburg gearbeitet. Es wird mehr und mehr offensichtlich, dass die Angriffe gegen unser Leben – ob in Betrieb, zu Hause oder auf der Straße – nicht isoliert von einander zu betrachten sind. Wenn wir jetzt auf Indymedia lesen, dass Anknüpfungspunkte zwischen den Arbeitskämpfen bei Neupack, der Recht-auf-Stadt-Demo und dem Aktionstag zum „europäischen Generalstreik“ am 14. November gesehen werden, dann können wir dem nur beipflichten. Wir grüßen euch als unsere Kompliz_innen und sehen uns auf den Barrikaden!

Pädagogisierung des Stadtteils

webwatcher 10.11.2012 - 19:26
Trefflich charakterisierte bereits 1985 Karl Homuth die Mechanismen, die durch solche sozialtechnologischen Befriedungsprojekte, wie das Quartiersmanagement eines ist, wirksam werden sollen:
„Sie hängen — jedenfalls in ihren fortschrittlichen Varianten — von der aktiven Mitarbeit der jeweiligen Klientel ab. Sie entnehmen den sozialen Prozessen daher nicht einfach bloß kontrollrelevantes Wissen, das sie autoritär in Handlungsanweisungen umsetzen. Vielmehr suchen sie soziale Vorgänge zu lenken, indem sie die „Betroffenen" für bestimmte Handlungswege und Verfahrensweisen aktivieren; sie planen und kontrollieren also einen Prozeß, in dem inhaltliche Alternativen bereits ausgefiltert bzw. in ihrer Stoßrichtung umgebogen sind.“
Quelle: Pädagogisierung des Stadtteils,  http://www.trend.infopartisan.net/trd1012/t381012.html

was geht und nicht geht

muss es wissen 13.11.2012 - 16:44
Der riesige Freizeitpark wurde im übrigen auf druck u.a. der linken szene überhaupt erst aufgemacht, ich erinnere mich an aktionstage und besetzungen und fümffinger strategien zur stürmng..siehe auch:  http://tempelhof.blogsport.de/

das schiller qm bietet laut internetseite zweimal die woche eine mieterberatung an, der beratende anwalt mas althoff hat die liebig 14 verteidigt...das sagt doch schon so einiges über die positionierung des qms aus...

und sicherlich wäre es einfacher für die politische auseinandersetzung staatliche strukuren und projektmittel einfach mal mit linken projekten zu nutzen anstatt sie immer nur zu besprühen, denn so ist es ein leichtes die linke einfach als chaoten abzutun...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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(A) wie Anschlag? — Ruth-Meyer-Grumbichl