Outing von Julian F. an Uni Bielefeld

Einige Antifaschist_innen 06.11.2012 16:59 Themen: Antifa
Heute haben wir, einige Antifaschist_innen, den Nazi Julian Fritsch aka Makss Damage an der Universität Bielefeld geoutet. Dieser studiert dort seit diesem Semester Jura. Wir haben in etwa 2000 Flugblätter verteilt, um die Student_innen auf sein Treiben aufmerksam zu machen und noch mal die Haltung der Uni-Leitung zu kritisieren, welche zu der Tatsache, dass mehr und mehr aktive Nazis an der juristischen Fakultät studieren, schweigt. Bereits seit einiger Zeit studieren dort Sascha Krolzig und Alexander Wilhelm, welche bereits zuvor an der Uni geoutet wurden.
Folgend das Flugblatt als Text:
Die Uni Bielefeld und ihre Nazis …… und der Nächste bitte!

Seit dem Wintersemester 2012/13 studiert mit Julian Fritsch, ein weiterer aktiver Nazi an der Universität Bielefeld. Genau wie die bereits seit längerem studierenden Nazis Sascha Krolzig und Alexander Wilhelm, ist auch er im Fachbereich Jura eingeschrieben, welcher sich mehr und mehr in ein Sammelbecken für Nazis verwandelt. Von Seiten der Uni-Leitung aus scheint diese Problematik allerdings keine Beachtung zu finden.

Ehemals im Umfeld der linken Szene, vollzog Julian Fritsch im Februar 2011 seinen Wechsel in das nationalistische Lager. In einem Interview mit den Nazis Axel Reitz aus Köln und Kevin Koch aus Wuppertal, offenbarte er seine Vorliebe zu völkischem Gedankengut. Dort bekannte er sich zu „seinen nationalen, volkstreuen und sozialrevolutionären Anschauungen“. Darüber hinaus präsentierte er Horst Mahler, einen notorischen Holocaustleugner, als sein Vorbild.

Julian Fritsch, welcher schon seit einigen Jahren unter dem Namen Makss Damage als Rapper aktiv ist, fiel schon in der Phase, wo er sich selbst noch als kommunistischen Rapper betitelte, durch seine antisemitischen, sexistischen und gewaltverherrlichenden Texte negativ auf. Sein Übergang in die Naziszene war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Dort angekommen veröffentlichte er bald sein erstes kleines Album unter dem Titel „Sturmzeichen“. Kurze Zeit später, im September 2011, produzierte er zusammen mit dem Bielefelder Nazi-Rapper King Bock ein gemeinsames Lied mit dem Titel „Die Faust geht zum Kopf“. Wegen des Nationalsozialismus verherrlichenden Textes kam es bei Beiden am 06.09.12 zu einer Hausdurchsuchung. Der Inhalt spiegelt zutiefst die antisemitischen Einstellungen wieder: „ … setzte mich für mein Blut und unsere Tugend ein. Das Zeckenpack wollte mich brechen, sie haben es sicher gut gemeint, ich steckte sie alle gemeinsam in den nächsten Zug nach Buchenwald (Sound von Gewehrschüssen). Wasch mich mit der Seife ab, genieß den Lampenschirm ...“ *

Neben seinem musikalischen Output ist Julian Fritsch aber auch in der lokalen Naziszene aktiv. Er ist Teil der Kameradschaft Gütersloh und mitverantwortlich für deren Internetseite. Des Weiteren ist er regelmäßiger Teilnehmer auf regionalen und überregionalen Naziaufmärschen, wie z.B. am 02.06.12 in Hamburg, am 11.02.12 in Soest oder am 24.12.11 in Bielefeld.


*Berichten zufolge ist im Konzentrationslager Buchenwald aus dem Fett jüdischer Häftlinge Seife hergestellt worden und aus deren Haut Lampenschirme.
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Ergänzungen

Ergänzung

O.M.F. OWL 07.11.2012 - 01:00
Fritsch studiert seit dem 8. Oktober 2012 (Wintersemester 2012 / 13) an der Universität Bielefeld im Studiengang Rechtswissenschaften.

Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung

Am 6. September 2012 durchsuchte der Polizeiliche Staatsschutz für Ostwestfalen-Lippe die Wohnungen der neonazistischen Rapper Fritsch und Björn Michael Bock ("King Bock") in Gütersloh beziehungsweise Bielefeld. Das Amtsgericht Bielefeld hatte auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Beschluss wegen des Vorwurfes der Volksverhetzung erlassen. Fritsch und der einschlägig vorbestrafte Bock sollen gemeinsam das Lied mit dem Titel "Die Faust geht zum Kopf" produziert, veröffentlicht und zum Download im Internet bereitgestellt haben, in dem der Nationalsozialismus verherrlicht wird. In dem aktuell noch anhängigen Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung wird zugleich gegen Fritsch als Mitbetreiber der Internetseite der "Kameradschaft Gütersloh" ermittelt.

"Hausdurchsuchungs-EP"

Am 9. September 2012 stellte Julian Fritsch als Reaktion auf die Razzia eine "Hausdurchsuchungs-EP" mit dem angefügten Text "Herzliche Grüße an den Polizeilichen Staatsschutz Bielefeld" zum Herunterladen auf seine Internetseite. Am 21.Oktober 2012 gab Fritsch dem neonazistischen Internetradiosender "Radio FSN" ein Interview, wo er im Zusammenhang mit der Hausdurchsuchung einem namentlich genannten Beamten des Staatsschutzes Mordabsichten gegen seine Person unterstellte.

Neonazi-Szene in Gütersloh

Das Betreiben einer Internetseite, ein "Sturmlokal" als über Monate genutzter Treffpunkt, Hetzparolen gegen Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten, den Holocaust befürwortende Schmierereien, Todesdrohungen und gewalttätige Überfälle auf Andersdenkende - seit Frühjahr 2011 existiert nach Jahren der Stagnation eine aktive Neonazi-Szene in Gütersloh.

Brandanschlag auf ein Wohnhaus

Die sich selbst als "Nationale Sozialisten Gütersloh" bezeichnenden Neonazis um Julian Fritsch werden in Verbindung mit verschiedenen gewalttätigen Aktionen gebracht, so unter anderem Würfe von Steinen auf das Islamische Zentrum am 9. November 2011 oder einen Brandanschlag auf ein Wohnhaus in der Nacht zum 10. August 2011.

"King Bock"

Björn Michael Bock veröffentlichte 2006 unter dem Titel "Demotape" sein erstes von insgesamt vier Alben. 2009 war die CD "Walther - Steinar - Königssee" von "King Bock" unter anderem wegen Verherrlichung des Nationalsozialismus indiziert worden. Am 15. April 2009 verurteilte das Amtsgericht Bielefeld Björn Michael Bock wegen Volksverhetzung zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe. Der Musiker hatte unter einem Pseudonym in seinem Heimstudio ein Musikalbum im Stil des "Gangsta-Rap" mit 16 Liedern produziert, von denen mindestens vier rassistische Textpassagen enthielten. Dieses Album erschien nie auf CD, konnte aber in der Zeit von November 2007 bis November 2008 von der Internet-Homepage Bocks heruntergeladen werden.

Hitlerrede als Geschichtsunterricht

Die von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indizierten vier Titel enthalten volksverhetzende Aussagen, die Rede von "Kanaken" und "Missgeburten aus dem Morgenland". Eines der Stücke mit dem Titel "Geschichtsunterricht" hat eine Hitlerrede zum Inhalt, in der dieser die Weimarer Republik verspottet.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Outing gut und schön

aber 09.11.2012 - 12:06
... warum habt ihr die Infos nicht erstmal an die richtigen Leute weitergegeben? So hätten ja mal 1-2 sportlichere Leute den noch unvorsichtigen Makss abfangen und körperlich ermahnen können. Wenn einer mal so richtig auf die Fresse verdient hat, dann dieses Stück Scheiße. Was soll er jetzt denken ausser: die outen mich, wissen wer ich bin und es passiert trotzdem nichts.