Hausbesetzung in Hamburg-Horn
Am Samstag, den 03. November 2012 fand eine Besetzung der leerstehenden "Villa-Behnke" im Hamburger Stadtteil Horn statt.
Am Abend des gleichen Tages wurde das Gebäude von der Polizei geräumt.
Am Abend des gleichen Tages wurde das Gebäude von der Polizei geräumt.
Die Villa ist 1883 entstanden. Nach offiziellen Angaben steht sie seit drei Jahren her. Die Anwohner bestätigen aber einheitlich, dass seit 10 oder mehr Jahren niemand dort gewohnt hat. Sie wird von der SAGA GWG verwaltet.
Die Besetzer wollen die Villa, welche seit ihrem Leerstand dem Verfall überlassen ist, erhalten und in ihren großzügigen Räumlichkeiten sowohl Wohn- als auch Freiräume schaffen. Das Erdgeschoss bietet sich als selbstverwaltetes Stadtteilzentrum an, in den oberen Etagen wollen junge Leute ein Wohnprojekt etablieren.
Wohnungsmangel und überteuerte Mieten, einhergehend mit mittlerweile 310.000 m² Leerstand sind in Hamburg dauerhaft Thema. In den letzten Wochen sind diese Missstände wieder vermehrt von verschiedenen widerständigen Gruppen thematisiert worden. Ein breites Bündnis hat sich unter dem Motto „Schlaflos in Hamburg? – Mietenwahnsinn stoppen!“ gefunden und entfaltet in den letzten Wochen vermehrt Aktivitäten.
Mit der Besetzung der Villa Behnke wollten die Aktivisten auch zu dieser Bewegung einen radikalen Beitrag leisten.
Schon vor knapp zwei Jahren wurde das gleiche Gebäude symbolisch besetzt. Die jetzigen Besetzer schließen sich der damaligen Botschaft an:
„Wir fordern eine sofortige zur Verfügungstellung aller leerstehenden Gebäude für bedürftige Menschen!
Wir lassen uns das nicht weiter gefallen! Wir nehmen uns unser Recht auf Wohnen und Leben wo und wie wir wollen!
Für eine Legalisierung von Besetzungen und freien Wohnraum für Alle!“
-----
Am Tag der Besetzung selbst wurde vor Ort folgendes Statement auf Flugblättern verteilt:
Einladung – Samstag, 03. November 2012 – Jetzt!
Die Villa Behnke in Horn steht seit zehn Jahren leer und ist seitdem dem Verfall überlassen.
Dabei handelt es sich um ein wunderschönes Gebäude – eines der wenigen in diesem Stadtteil, die noch vor der Zeit des Zweiten Weltkrieges entstanden sind. Umgeben von einem schönen Grundstück und sehr auffällig an einem Hang gelegen, eignet es sich hervorragend zu einem Stadtteilzentrum, einem Ort, den alle Menschen in der Umgebung gerne aufsuchen.
Dazu wollen wir es jetzt endlich machen und heute fangen wir an!
Gleichzeitig sind Wohnungsmangel und überteuerte Mieten ein Dauerthema in Hamburg.
Dass es in dieser Stadt wohnungslose Menschen gibt, und darüber hinaus unzählige Menschen, die sich jeden Monat abmühen müssen die viel zu hohe Miete aufzubringen, unzählige Menschen, die ganz woanders und in ganz anderen Konstellationen leben als sie eigentlich wollen, weil sich nichts anderes günstiges finden lässt –
und dazu unglaublich viele Gebäude, in denen es sich großartig leben ließe, einfach nur leer stehen –
Da ist es doch naheliegend, die leeren Gebäude zu nutzen!
Überall in der Stadt ist in den letzten Wochen wieder viel Widerstand aufgekommen. Bei uns in Horn fangen wir mit der Villa Behnke an und machen aus ihr selbständig und mit allen, die mitmachen wollen, ein Stadtteilzentrum mit angegliedertem Wohnprojekt.
Wenn ihr sehen wollt, was passiert, euch informieren oder helfen, dann kommt schnell zur Villa Behnke, Horner Landstraße 369. Heute Morgen, am 03. November, 2012, haben wir dort schon angefangen! Für Essen, Getränke und Wärme ist gesorgt!
----
Danke an alle Unterstützer_innen! Solidarität mit allen Aktivist_innen in besetzten, von Räumung bedrohten oder geräumten Häusern!
Die Besetzer wollen die Villa, welche seit ihrem Leerstand dem Verfall überlassen ist, erhalten und in ihren großzügigen Räumlichkeiten sowohl Wohn- als auch Freiräume schaffen. Das Erdgeschoss bietet sich als selbstverwaltetes Stadtteilzentrum an, in den oberen Etagen wollen junge Leute ein Wohnprojekt etablieren.
Wohnungsmangel und überteuerte Mieten, einhergehend mit mittlerweile 310.000 m² Leerstand sind in Hamburg dauerhaft Thema. In den letzten Wochen sind diese Missstände wieder vermehrt von verschiedenen widerständigen Gruppen thematisiert worden. Ein breites Bündnis hat sich unter dem Motto „Schlaflos in Hamburg? – Mietenwahnsinn stoppen!“ gefunden und entfaltet in den letzten Wochen vermehrt Aktivitäten.
Mit der Besetzung der Villa Behnke wollten die Aktivisten auch zu dieser Bewegung einen radikalen Beitrag leisten.
Schon vor knapp zwei Jahren wurde das gleiche Gebäude symbolisch besetzt. Die jetzigen Besetzer schließen sich der damaligen Botschaft an:
„Wir fordern eine sofortige zur Verfügungstellung aller leerstehenden Gebäude für bedürftige Menschen!
Wir lassen uns das nicht weiter gefallen! Wir nehmen uns unser Recht auf Wohnen und Leben wo und wie wir wollen!
Für eine Legalisierung von Besetzungen und freien Wohnraum für Alle!“
-----
Am Tag der Besetzung selbst wurde vor Ort folgendes Statement auf Flugblättern verteilt:
Einladung – Samstag, 03. November 2012 – Jetzt!
Die Villa Behnke in Horn steht seit zehn Jahren leer und ist seitdem dem Verfall überlassen.
Dabei handelt es sich um ein wunderschönes Gebäude – eines der wenigen in diesem Stadtteil, die noch vor der Zeit des Zweiten Weltkrieges entstanden sind. Umgeben von einem schönen Grundstück und sehr auffällig an einem Hang gelegen, eignet es sich hervorragend zu einem Stadtteilzentrum, einem Ort, den alle Menschen in der Umgebung gerne aufsuchen.
Dazu wollen wir es jetzt endlich machen und heute fangen wir an!
Gleichzeitig sind Wohnungsmangel und überteuerte Mieten ein Dauerthema in Hamburg.
Dass es in dieser Stadt wohnungslose Menschen gibt, und darüber hinaus unzählige Menschen, die sich jeden Monat abmühen müssen die viel zu hohe Miete aufzubringen, unzählige Menschen, die ganz woanders und in ganz anderen Konstellationen leben als sie eigentlich wollen, weil sich nichts anderes günstiges finden lässt –
und dazu unglaublich viele Gebäude, in denen es sich großartig leben ließe, einfach nur leer stehen –
Da ist es doch naheliegend, die leeren Gebäude zu nutzen!
Überall in der Stadt ist in den letzten Wochen wieder viel Widerstand aufgekommen. Bei uns in Horn fangen wir mit der Villa Behnke an und machen aus ihr selbständig und mit allen, die mitmachen wollen, ein Stadtteilzentrum mit angegliedertem Wohnprojekt.
Wenn ihr sehen wollt, was passiert, euch informieren oder helfen, dann kommt schnell zur Villa Behnke, Horner Landstraße 369. Heute Morgen, am 03. November, 2012, haben wir dort schon angefangen! Für Essen, Getränke und Wärme ist gesorgt!
----
Danke an alle Unterstützer_innen! Solidarität mit allen Aktivist_innen in besetzten, von Räumung bedrohten oder geräumten Häusern!
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Pressespiegel
http://www.taz.de/Zweimal-geraeumt/!104890/
mopo
http://www.mopo.de/polizei/gebaeude-stand-seit-jahren-leer-horn--polizei-raeumt-besetzte-villa-behnke,7730198,20783502.html
http://www.mopo.de/polizei/ganz-schlechtes-vorbild-stadt-laesst-diese-schoene-villa-verrotten,7730198,20788122.html
hamburger abendblatt
http://www.mobil.abendblatt.de/hamburg/article110594128/Polizei-raeumt-besetztes-Haus-an-der-Horner-Landstrasse.html
die welt
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/hamburgschleswigholstein_nt/article110594478/Polizei-raeumt-besetztes-Haus-in-Hamburg-Horn.html
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article110615956/Demo-gegen-NSU-Morde-Hausbesetzung-in-Horn.html
Und am Sa. Demo in HH
Hamburg Hauptbahnhof, Hachmannplatz, 13 Uhr
Näheres unter:
http://mietenwahnsinn.rechtaufstadt.net
Solidarität auch von der Fromme (LG)
In Lüneburg stehen auch diverse Gebäude / Häuser leer, die intelligenter genutzt werden könnten.
Auf der Demo hier neulich sind Flyer aufgetaucht:
"Kostenlos wohnen - im Herzen Lüneburgs!
Wohnungsbesichtungen in leerstehenden Wohnungen in Lüneburg ab sofort:
Frommestrasse 5
Bastionsstrasse 4
Auf dem Kauf 12
Ausserdem freie Räume für Kultur, Theater, Party, Atelier, ...:
- In der alten, jetzt freien Musikschule: An der Münze 7
Täglich offene Besichtungen!"
Adressen weiterer Objekte werden zur Zeit gesammelt...
Fromme bleibt - wir bleiben!
Sülfmeister in die Illmenau!
@schwarze Rosen
Update
Nähere Daten zu Abrissplänen auch bezüglich der Villa sind nicht bekannt.
Die Mopo hat dazu auch nochmal ein Interview mit Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) rausgehauen: http://www.mopo.de/politik/-villa-behnke---warum-laesst-die-stadt--so-viele-wohnungen-leer-stehen--herr-senator-,5067150,20805888.html
Auf jeden Fall gibt es im Umfeld der Aktivist_Innen weiterhin viele Leute, die sich um den Erhalt des Gebäudes und seine Verwendung als Freiraum + Wohnraum weiter auf verschiedene Art und Weise kümmern wollen.
Den Abriss des Nachbargebäudes würden wir ebenfalls liebend gerne verhindern!!
Am Sonntag den 11.11. werden wir ab 12 Uhr vor Ort präsent sein mit einem Infotisch, um uns mit allen Interessierten, insbesondere der Nachbarschaft zu unterhalten. Dazu wird es mindestens warme Getränke und ein Bastelprogramm für Kinder geben.
wie läuft's
Erwartet wurden wir von fünf Streifenwagen. Die Polizei kritisierte, dass wir unser Tischlein nicht beim Bezirksamt angemeldet hätten. Eine Stunde durften wir unter erhöhter Polizeiaufsicht unserem Austausch nachgehen, den Rest des Nachmittags hielten wir uns dann ohne Tisch draußen auf, weiterhin unter strenger Beobachtung.
Von den Leuten aus der Umgebung kamen ein paar interessante Ideen und auch viele nette Besucher_innen von weiter weg schauten vorbei.
Heute abend hat übrigens eine Person, die sich in der Horner Landstraße aufhielt, von zwei Polizisten aus einem anhaltenden Streifenwagen einen Platzverweis erhalten. Eine weitere Person, die sich dort aufgehalten hatte, wurde auf dem Nachhauseweg einer Personenkontrolle durch Zivilpolizisten unterzogen.
Um in Zukunft vernünftig arbeiten zu können - also kontinuierlich mit den Menschen in der Umgebung uns darüber austauschen, welche Nutzungsideen und -wünsche für die leeren Häuser eigentlich bestehen - wollen wir einen regelmäßigen Infotisch ordentlich anmelden. Denn sich einfach so ohne großen Aufwand vor Ort miteinander zu unterhalten geht ja offensichtlich nicht.
neue infos
http://de.indymedia.org/2012/11/337851.shtml
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
solidarische Grüsze — JetzeWagenplätze