LE: Razzia in der Stö

AntiCOP 13.10.2012 14:53 Themen: Repression
Gestern, Freitag der 12.Oktober, zwischen 15-16Uhr griffen die Bullen im Stadtteil Connewitz die Stockartstraße an. War das eine der „Überraschungen“, die der neue Polizeipräsiden Merbitz vor kurzem so großspurig ankündigte? Anfangs war noch nicht klar, warum und weshalb die Cops mit mehreren Einsatzhunderstschaften die komplette Stö abriegelten, solidarische Menschen auf Distanz hielten und mit einem Hubschrauber das Viertel überwachten. Relativ schnell wurde bekannt, dass die Razzia auf die Stockartstraße 3 und 5 abzielte und im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln steht. Die Presse berichtete unverzüglich sehr euphorisch wie beispielsweise die BILD mit dem heroischen Titel „Polizei stürmt Connewitz“.

Es wurden angeblich Waffen, Betäubungsmittel in „nicht unerheblicher Menge“, Bargeld und zwei Tresore sichergestellt. Beteiligt an der Razzia waren sächsische Spezialeinheiten. Die Stockartstraße ist eine der letzten Überbleibsel der Connewitzer Hausbesetzungsära und Symbol der linken Szene in Connewitz. Mehrere Häuser sind bis heute selbst verwaltet. Bei weitem nicht verwunderlich, dass ein großer Teil der in Connewitz Lebenden sehr aufgebracht und wütend auf die Razzia reagierte. Es ist festzuhalten, dass auch diese Razzia, die auf Betäubungsmittel abzielte und auf den ersten Blick nicht politisch motiviert ist, konsequent abzulehnen. Eine Hausdurchsuchung in Connewitz ist immer und in jedem Fall ein Angriff auf das Viertel, ein Angriff auf linke Strukturen, ein Angriff auf uns. Deshalb nutzten etliche wütende Menschen die darauf folgende Nacht, um ihren Frust über die dreiste Machtdemonstration der Bullen raus zulassen. Die Presse berichtet über Barrikadenbau, Steinwürfe auf Einsatzwagen der Polizei, Farbbomben und ein Molotowcocktailwurf auf Polizeireviere. BILD.de berichtet von „Schweren Krawallen in Leipzig“ nach „Drogenrazzia“. In Connewitz auf der Prinz-Eugen-Straße wurden in beide Richtungen Barrikaden errichtet und in Brand gesetzt. Eintreffende Bullenwagen wurden angegriffen. Im Leipziger Westen wurde das Polizeirevier in der Weißenfelser Straße mit einem Moltowcocktail angegriffen. BILD schreibt dazu „zum Glück erlosch der Brandsatz“. Gegen die Polizeihauptwache in der Dimitroffstraße flogen Farbflaschen. An etlichen Stellen und Stadtteilen Leipzigs wurden Müllcontainer in Brand gesteckt. Festgenommen wurde im Zusammenhang mit den nächtlichen Ausschreitungen niemand. Lediglich willkürliche Personalienfeststellungen einschließlich ED-Behandlungen waren mal wieder Programm. Für das restliche Wochenende kündigte die Polizei wieder ein großes Aufgebot und starke Präsenz an, die nicht unbeantwortet bleiben wird. Seid bei dem, was ihr macht vorsichtig (Handys ausschalten oder Akku raus, nutzt Handschuhe und Vermummt euch zum Selbstschutz, macht nichts über Facebook aus redet lieber von Angesicht zu Angesicht). Aktuell gehen die Bullen scheinbar noch von einem größeren Gefahrenpotential aus, sind demzufolge absolut motiviert verdächtige Personen festzustellen. Zeigt dem degradierten Bullenschwein Merbitz, dass Connewitz mehr ist als nur ein Stadtteil, wo seine behelmten Zieh(-)kinder sich wie die „Axt im Walde“ benehmen können und wir unser Viertel, unsere Straßen und unsere Häuser konsequent schützen und verteidigen!


Zusammen und entschlossen gegen jede Form von Repression!
Auch ein Heer von Bullen ist machtlos gegen unsere Stadtguerilla Taktiken.



Medienspiegel:

 http://www.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/polizeiticker-leipzig/polizei-grossaufgebot-in-leipzig-connewitz-und-stoetteritz-kiloweise-marihuana-vier-festnahmen/r-polizeiticker-leipzig-a-158667.html

 http://www.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/polizeiticker-leipzig/krawalle-in-leipzig-mit-brennender-barrikade-moltowcocktail-fliegt-gegen-polizeirevier/r-polizeiticker-leipzig-a-158704.html

 http://www.bild.de/regional/leipzig/razzia/razzia-in-connewitz-26683564.bild.html

 http://www.bild.de/regional/leipzig/ausschreitungen/krawalle-nach-razzia-in-connewitz-26691954.bild.html

 http://www.sz-online.de/Nachrichten/Chemnitz/Polizei-SEK_stuermte_Connewitz/articleid-3180025

 http://www.sz-online.de/Nachrichten/Sachsen/Brennende_Barrikaden_und_Molotow-Cocktails_nach_Drogenrazzia/articleid-3180039



Bericht über Geschichte Connewitz und Stö:

 http://www.anarchismus.at/die-autonomen/6118-20-jahre-autonome-linke-in-leipzig
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Ergänzungen

die eigentliche frage

ist 13.10.2012 - 22:28
... wie feiern diese ganzen drogenopfer dieses wochenende denn, wenn die ganzen vorräte beschlagnahmt sind?
denkt mal darüber nach !
Oder darüber, wie angreifbar man sich mit sowas macht und wie leicht man den bullen eine legitimation für ne razzia gibt ?!?!?!
Dealer und Party"linke" RAUS aus linken strukturen!

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