Nazimesse im Logenhaus Berlin
Am Samstag, den 6. Oktober 2012, tagte im Logenhaus Berlin – weitgehend unbeachtet von kritischer Berichterstattung mit Ausnahme von publikative.org – das Spektrum der „Neuen Rechten“. Unter dem Titel „Zwischentag – Freie Messe Berlin“ organisierte Götz Kubitschek, neurechter Vordenker des „Instituts für Staatspolitik“ (IfS), eine Veranstaltung, um unter dem Deckmantel einer scheinbar intellektuellen Vortrags- und Verlagsmesse, seine rassistischen Ideologien zu verbreiten. Gemeinsam mit anderen InitiatorInnen, wie z.B. Felix Menzel – Gründer und Chefredakteur der rechten Schulhofpostille „Blaue Narzisse“ – präsentierte er dort das Herbstprogramm des zum IfS gehörenden „Antaios“-Verlages. Als Aussteller beteiligten sich u.a. die „Junge Freiheit“, die „Stresemann Stiftung“, einige Burschenschaften sowie die Hetzplattform „Politically Incorrect“. (Weitere Infos siehe unten)
Das Logenhaus wurde im Vorfeld schriftlich über den Hintergrund dieser Veranstaltung informiert und dazu aufgefordert, diesem Gedankengut in ihren Räumlichkeiten keinen Platz zu gewähren und die Veranstaltung abzusagen. Bis heute reagierten die verantwortlichen HausbetreiberInnen jedoch nicht. Aus diesem Grund wurden VeranstalterInnen, die laut Selbstauskunft des Logenhauses dort bereits einmal zu Gast waren, darüber informiert, dass dieses Haus auch Nazis und RassistInnen eine Plattform bietet.
Um einen kurzen Eindruck in den Hintergrund einiger InitiatorInnen und einiger TeilnehmerInnen zu geben, sei hier folgendes angemerkt:
„Institut für Staatspolitik“
Die Sendung 3Sat Kulturzeit fertigte eine kurze Dokumentation (http://youtu.be/hlR6UN3oHcs) über die „Neue Rechte“ an, in der gezeigt wird, dass Götz Kubitschek und die Menschen hinter dem ominösen „Institut für Staatspolitik“ in einem Deutschland leben wollen in dem nur „Deutsche“ wohnen. Sie knüpfen dabei an germanische Mythen an und betrachten in der hauseigenen Zeitschrift „Sezession“ das Zusammenleben verschiedener Kulturen ausschließlich aus ethnisch gedeuteten Kriminalitätsstatistiken. Auf der Website der propagandistischen Schulhofpostille „Blaue Narzisse“ – betrieben vom Mitorganisator Felix Menzel - werden T-Shirts an Kinder vertrieben, auf denen Soldaten und Militäreinsätze in multiethnischen Stadtteilen wie Neukölln gefordert, dem italienischen Faschisten und Diktator Mussolini gedacht und eine „Sarrazination“ ausgerufen wird.
„Politically Incorrect“
Die islam- und migrationsfeindliche Internetplattform „Politically Incorrect“ war für den rassistischen Terroristen Anders Behring Breivik ein wichtiges Informations- und Bezugsmedium. Einer der regelmäßig auf Politically Incorrect schreibenden Autoren mit dem Pseudonym „Fjordman“ wird von Breivik in seiner eigenen Hetzschrift oft zitiert. Der Betreiber der Seite, Stefan Herre, pflegt gute Kontakte zu RechtspopulistInnen und RassistInnen wie Geert Wilders (sog. „Freiheitspartei“, Niederlande) und René Stadtkewitz (sog. Partei „Die Freiheit“, BRD). Politically Incorrect schreckt dabei auch nicht vor Lügen und Falschinformation (http://www.stefan-niggemeier.de/blog/factually-incorrect-6/) zurück, um RassistInnen und AntiislamistInnen aufzupeitschen und blinden Hass gegen Menschen anderer Herkunft zu schüren.
Zum politischen Spektrum der „Neuen Rechten“
In dem auf die Beobachtung und Dokumentation rassistischer Strukturen in Deutschland spezialisierten „Antifaschistischen Infoblatt“ heißt es zur sogenannten Neuen Rechten:
(Fritz Burschel, „Das Institut für Staatspolitik“ in „Antifaschistisches Infoblatt“ #84/Herbst 2009)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Bericht vom RBB
Anreise
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
NPD Nazis vor Ort
Gibt es Infos wie die dort aufschlagen konnten?
@beobachter