Deadline für de.indymedia.org

imc-de 10.10.2012 19:53 Themen: Indymedia Medien

Im Juli trafen sich in Hamburg einige sehr wenige Medianaktivisten (Berlin, Hamburg und Nürnberg) zu einem bundesweiten de.indymedia.org-Treffen. Es ging ausschließlich darum, wie und ob der Betrieb der Seite weiter gewährleistet werden kann. Nach einer Bestandsaufnahme kamen sie zu dem Entschluss, dem Projekt de.indymedia.org und sich eine Frist bis zum Frühjahr 2013 zu geben. Bis dahin sollen wieder mehr Aktive gefunden werden und auf ein neues CMS umgestellt (oder zumindest damit begonnen) werden. Werden diese beide Ziele nicht erreicht, so wird de.indymedia.org deaktiviert und archiviert.


Diskussionsveranstaltung in Hamburg, 28.November 19 Uhr, Centro Sociale
Deadline-Diskussion in Hamburg

Aber der Reihe nach: Was ist passiert?

Vor elf Jahren war die Situation noch eine andere. Im Internet konnten nur Leute etwas veröffentlichen, die eineN BekannteN mit HTML-Kenntnissen zur Seite hatten. Dementsprechend traten die Medien auf. Die Medienlandschaft war sehr homogen. Indymedia wurde in Seattle geboren und nahm den Kampf um die Nachrichten mit der Waffe Openposting auf. Weltweit gründeten sich nach und nach weitere Indymedia Centers (IMCs). So auch in Deutschland. Mittlerweile operieren zwei sehr erfolgreiche IMCs in Deutschland. Es ist immer noch eines der wenigen unkommerziellen und politischen Nachrichten-Projekte. Auch wenn die Artikel tendenziell aus dem Antifa-Bereich stammen, ist es ein strömungsübergreifendes Projekt, welches durch die Moderation lesbar gehalten wird. Aber ein Kuriosum ist heute festzustellen: Während die Seite in der linken Bewegung als Informationsquelle immer noch nicht wegzudenken ist, so gibt es immer weniger Menschen, welche einen selbstgeschriebenen Artikel posten, sich als ModeratorInnen oder ÜbersetzerInnen sowie TechnikerInnen einbringen, usw usf... sprich: Sich am Netzwerk aktiv beteiligen wollen. Scheinbar ist den meisten nicht mehr bewusst, dass "auch Du Indymedia bist". Indymedia funktionert und hat zu funktionieren. Punkt. Es hat sich ein Anspruchsdenken eingestellt: "Warum gibt es keinen Artikel zu ...?", "Wir brauchen dringend ein Feature zu ...!" sind Betreffs von Emails, die täglich auf der Kontakt-Maillingliste eintreffen. Natürlich hat sich das Internet verändert: JedeR kann ohne IT-Ausbildung einen Blog betreiben, weshalb solche Seiten eine nicht mehr zählbare Menge bilden. Die "Crowd" sorgt dafür, dass mit deren Hilfe das größte Lexikon der Welt entstehen konnte und weiter wächst. OpenSource-Software und Linux ist nicht mehr nur für irgendwelche durchgeknallten Nerds einsetzbar, sondern eine große Entwickler-Community sorgt dafür, dass auch normale AktivistInnen die Software einsetzen können, die einfach einen Film drehen oder Bilder bearbeiten wollen. Ferner wurde OpenPosting kommerzialisiert: Mensch kann leicht auf Video-, Bilder- und Weblog- sowie Social Network Portalen seinen / ihren Inhalt unterbringen. Finanzkräftige Unternehmen sorgen dafür, dass die Seiten funktionieren. Jedoch zu deren Bedingungen...

Warum dann noch Indymedia?

Natürlich hat Indymedia damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verloren: Aktionen totschweigen kann heute niemand mehr. Eher gehen Informationen im Rauschen unter, was heute eher das Hauptproblem ist (Mit ein Grund, warum Google eines der größten Konzerne der Welt ist). Nicht nur deshalb ist de.indymedia.org immer noch ein wichtiger Kommunikationskanal über Aktionen linker AktivistInnen. Dort sind Informationen von und für AktivistInnen zu finden. Noch wichtiger aber: Betrieben wird die Seite von einem Kollektiv und keinem Shareholder. Dies jedoch ist ein Merkmal, welches vielen nicht so richtig bewusst ist. Ferner ist die Ausrichtung des Netzwerkes entscheidend: Es gibt eine politische Ausrichtung: Nazis, Sexismus o.ä. sind unerwünscht. Diese politische Richtung wird natürlich wahrgenommen und zu recht genau von der LeserInnenschaft kontrolliert.

Was läuft schief?

Zum einen sind die UserInnen frustriert, da bestimmte Inhalte nicht mehr vorhanden sind oder die Seite teilweise zu lange ohne Moderation verbleibt. Nazis treiben oft viel zu lange ihr Unwesen. Die Moderation wird daraufhin angegriffen und ihr meist unterstellt, dass dies mit Absicht geschehe. Faktisch ist jedoch die Moderation chronisch unterbesetzt. Und das seit mindestens einem Jahr. Dies führt zu Frust auf ModeratorInnen-Seite. Seit mindestens vier Jahren wird versucht, ein neues Content-Management-Sytem (CMS), sprich Software zu entwickeln, welche die Seite erstellt. Siehe dazu Feature aus 2009. Dies ist aber nicht geschehen. Viele Seiten im Indymedia-Netzwerk geben auf oder sind nicht mehr aktiv. Unter anderem unsere NachbarInnen von Imc Österreich erst in diesem Sommer! Aber oft hat es nichts mit der Software zu tun: Häufig werden Presseerklärungen über Aktionen bis ins kleinste Detail für die Mainstream-Median entworfen, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt. Für Indymedia, für das eigentlich frei von der Leber formuliert werden könnte, bleibt dann nur noch eine Kopie der Presseerklärung. Viele Initiativen verwechseln Indymedia immer noch mit einem Flugblattständer. Hier gibt es noch ein Kommunikationsproblem.

Die Gründe

JedeR von uns ist natürlich von den Möglichkeiten der Web-2.0-Welt verwöhnt. Das 11 Jahre alte CMS von de.indymedia.org kann da verständlicherweise nicht mehr mithalten. Ein Symptom ist hierfür beispielsweise, dass viele zu Artikeln keine Bilder mehr auf Indymedia hochladen, da es schneller geht, sie auf einer kommerziellen Bilder-Seite zu speichern. Ferner ist eigentlich die Aufteilung in ModeratorInnen und UserInnen ohne Zwischenstufen überholt. Sehr viele NutzerInnen würden gerne die Seite mehr mitgestalten, z.B. Artikel von Nazis löschen oder Artikel ins Newswire setzen, jedoch nicht gleich mit den kompletten AdministratorInnen-Rechte für die Seite zu erhalten. Das ist vielen zu viel Verantwortung. Hier könnte ein feiner skaliertes System mehr Menschen einbinden. Auch ist mensch es gewohnt, seine / ihre eigenen Inhalte wieder zu verändern und zu aktualisieren. Dies geht jedoch mit der derzeitigen Software nicht.

Die Alternative

Viele IMCs haben auf Standard-OpenSource-CMS umgestellt: Drupal oder HyperActive als Indymedia-Lösung basierend auf Ruby on Rails. Eine Neuentwicklung für de.indymedia.org kommt bei der derzeitigen Personaldecke allerdings nicht mehr in Frage. Derzeit sind einige Unentwegte daran, Drupal so weit aufzubereiten, dass eine sogenannte UserInnen-Moderation möglich ist. D.h. dass UserInnen über bestimmte Artikel abstimmen können und ihre Artikel ändern können. Drupal ist ein sehr aktives Projekt einer großen Software-Entwicklergemeinde. Daher fällt die Hauptentwicklung nicht IMC-AktivistInnen sondern OpenSource-Entwicklern zu. Derzeit werden sogenannte Module getestet und an dem CSS für die de.indymedia.org-Seite gearbeitet (Projekt auf GitHub). Die UserInnen-Moderation sehen viele als den Schlüssel zum Weiterbestehen des Projekts. Hierdurch können viele Leute sporadisch eingebunden werden und müssen sich auf keine starre Mitarbeit festlegen. Die Kernmoderation kann dann nur mit ein paar wenigen erfolgen.

Kommerziell geht doch auch, oder?

Klar kann mensch auch auf kommerziellen Seiten Artikel (z.B. auf einem Weblog gängiger Portale hierfür) kostenlos erstellen und betreiben. Jedoch muss immer klar sein: Jederzeit können multinationale Konzerne, getrieben durch dubiose Geldgeber und unter Einfluss repressiver Sicherheitsbehörden, über Nacht die Satzungen und Nutzungsbedingungen ändern. Dann verschwinden Seiten von heute auf morgen für immer. Klar kann dagegen geklagt werden, aber das hilft in der aktuellen Aktion nichts mehr. Wenn es jedoch "nur" noch um das Erstellen eines Blogs geht, so gibt es auch hier schon länger Alternativen, welche durch Kollektive betrieben werden. Siehe hierzu diese Seite.

Deshalb: Ein Aufruf!

Es muss sich jedeR Nutzer_In fragen, wie wichtig ihm/ihr das Projekt ist. Die Gemeinschaft steht vor der Frage, ob es de.indymedia.org als Veröffentlichungsplattform weiter braucht. In den letzten Jahren hat sich ergeben, dass immer weniger Menschen bereit sind, sich für den Erhalt des Netzwerkes einzusetzen. Falls sich keine weiteren Aktiven finden, die sich verbindlicher als jetzt einbringen, so wird sich de.indymedia.org wohl im Frühjahr/Sommer 2013 selbst auflösen. Eine Deadline ist für uns wichtig, da wir vermeiden möchten, dass das Projekt dahinsiecht und irgendwann nur noch als Spam-Seite endet, wie es anderen Indymedia-Projekten passiert ist. (siehe z.b. Indymedia DK) Frei nach dem Motto "der letzte macht das Licht aus" würde ein solches Ende auch dazu führen, dass nach unbezahlten Rechnungen die Seite dann irgendwann einfach vom Netz genommen werden würde. Um das zu vermeiden haben wir uns entschlossen, nach Ablauf der Deadline im besten Fall de.indymedia.org als Veröffentlichungsplattform weiter zu betreiben oder aber, falls die Deadline ergebnislos verstreicht, die Seite zu Archivieren und in einer letzten Kraftanstrengung zu versuchen, die Rechnungen für die nächsten Jahre aufzubringen. Darüber hinaus würden wir es Schade finden, wenn die Bekanntheit von de.indymedia.org nicht weiter genützt würde und würden die Seite daher umbauen zu einem Sammelbecken, bei denen die Nachrichten verschiedener Blogs automatisch auf einer Seite abrufbar sind. (Ähnlich zu BeTheMedia.org.uk)

Eine Bitte noch

Bevor hier eine wilde Ergänzungsschlacht losgetreten wird, tragt Euch doch bitte auf der imc-germany@lists.indymedia.org ein und diskutiert dort mit. Das macht eine Diskussion übersichtlicher. (Achtung, diese Liste ist öffentlich auch von Suchmaschinen einsehbar, also vielleicht nicht gerade die Privat-Email-Adresse dafür nehmen)

Übersetzungen

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Ergänzungen

bundesweiten de.indymedia.org-Treffen?

anonym 13.10.2012 - 17:03
Ich habe den Eindruck, dass von diesem Treffen nirgendwo was steht. Weder in dem ft-Archiv noch in den Mailinglisten. Irre ich mich?
Mal angenommen, das Treffen sei nicht für die "Öffentlichkeit" bestimmt, wie könnt ihr verlangen, dass sich Menschen für das Projekt einbringen, wenn sie das Gefühl haben, sie seien unerwünscht? Erwartet ihr wirklich, dass Menschen zu euch kommen und sagen:"Wir sind bereit, zu moderieren, denn wir wissen eh schon alles, was man dazu braucht"?

Feedback

------- 13.10.2012 - 18:24
"Indymedia funktionert und hat zu funktionieren. Punkt."

Richtig. Aber ein paar Absätze darunter formuliert ihr genau so einen Anspruch an die User:

"Falls sich keine weiteren Aktiven finden, die sich verbindlicher als jetzt einbringen, so wird sich de.indymedia.org wohl im Frühjahr/Sommer 2013 selbst auflösen."

Wie wäre es, wenn ihr auf die User zugeht, statt Forderungen zu stellen?

"Für Indymedia, für das eigentlich frei von der Leber formuliert werden könnte, bleibt dann nur noch eine Kopie der Presseerklärung."

Habe ich mir die Zensur der Szenesprache etwa nur eingebildet? Und was ist schlecht an einer Kopie?

"Viele Initiativen verwechseln Indymedia immer noch mit einem Flugblattständer."

Dieser Exklusivitätsanspruch ist dreist und elitär. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, dass es auch eine Möglichkeit wäre, dass ihr euch ändert?

Eine Bitte noch

Gabriel Engel 13.10.2012 - 19:34
Eine Bitte noch

Bevor hier eine wilde Ergänzungsschlacht losgetreten wird, tragt Euch doch bitte auf der  imc-germany@lists.indymedia.org ein und diskutiert dort mit. Das macht eine Diskussion übersichtlicher. (Achtung, diese Liste ist öffentlich auch von Suchmaschinen einsehbar, also vielleichtnicht gerade die Privat-Email-Adresse dafür nehmen)

Meine Meinung

yomango 13.10.2012 - 22:53
Ich habe die Bitte natürlich gelesen, aber ich bin wie die oben anderer Meinung. Ich finde eine Diskussion über Mail wesentlich weniger übersichtlich als per Kommentar unter diesem Artikel. Eine "wilde Ergänzungsschlacht" sehe ich hier nicht. Im Gegenteil solltet ihr euch doch freuen, dass es Reaktionen auf euren Text gibt, über Mail kam ja bisher keine. Für mehr Diskussionen in der Kommentarspalte!

Indy ist kein Flugblattständer/Diskuforum

s7ven 13.10.2012 - 23:21
Kommentare bedeuten Arbeit für Moderation. Mails nicht. Kommentare sind eher Monolog als Kommunikation.
Darüber hinaus war das Treffen erst mal dafür gedacht, dass sich Diejenigen austauschen, die bereits ihre Zeit und Energie für das Projekt zu Verfügung stellen, von daher völlig legitim.
Dass Flugblätter nicht gewünscht sind liegt daran, dass dafür bereits andere Projekte bestehen, die genau diesen Wunsch erfüllen und Indy diese nicht ersetzen, bzw. in Konkurrenz treten will. Siehe einfach mal die Linkliste.

mitmachender

anonymer 14.10.2012 - 03:08
es war halt immer sehr sehr schwierig hier irgend etwas veröffemntlicht zu kriegen. und das mit dieser relegation ins open posting, ok, ich weiss auch nicht.

ich habe keinen extremen ansichten. nur fand ich nicht wirklich: konstruktive kritik.

..fraglich wo man das sonst hernehmen soll....


hmmm schade

bundesweiten de.indymedia.org-Treffen?

ant 14.10.2012 - 03:12
bundesweiten de.indymedia.org-Treffen?

schaue eigendlich mehrmals täglich bei indy vorbei habe nichts von dem "bundesweiten" treffen mitbekommen.

aber geheimgehalten oder wie?

13 artikel vom 12.10.2012 und einer auf der..

nochmal der mitmachende 14.10.2012 - 03:19
hauptseite von de.indymedia.org ...

sind wirklich die anderen nicht gut genug oder was stimmt and den ganzen artikeln nicht?

ich finde das müsste mal intern gerfragt werden?

sind sie wirklich so un-originell oder unfundiert...

hmmmm schade

♥ ♥ ♥

14.10.2012 - 08:23
♥ I ♥ DE.INDYMEDIA.ORG ♥

indymods vs. indyuser_innen

diezukunftwirdheutegemacht 14.10.2012 - 09:20
tut mir leid liebe mods,
ick glaub ihr habt teilweise den bezug zur realität verloren;

1. die texte, die indy wirklich richtig und wichtig machen sind die aufeinander bezug nehmenden texte und ergänzungen, die ganz klar den charakter eines forums haben.
im sinne eines bundesweiten linksradikalen diskussions und veröffentlichungsraumes.

2. seit monaten wird von der userInnenschaft angemahnt, dass ihr eure selbstgewählte aufgabe nicht ausreichend erfüllt und deshalb raum für neue leute schaffen müsst. jetzt, gefühlt zumindest, die einstiegslatte so hoch anzusetzen "einmal ein fertiges neues seitensystem bitte" und gleichzeitig die alten weishalten unangetastet lassen zu wollen - keine c&p's, keine diskus, keine aufrufe und gruppenstatements - ist nicht nur elitär sondern auch schlichtweg abwegig.

3. zu einem bundesweiten treffen über interne mailinglisten einzuladen und damit nur leute zu anzurufen die sich zum großen teil eh schon aus dem projekt zurückgezogen haben ist einfach nur quatsch. das dann der frust der übriggebliebenen zum letzlichen scheitern des projektes führt ist schon geradezu klassisch. die autonomen vollversammlungen haben gezeigt, dass es auch anders gehen kann.

4. indymedia ist wichtig. indymedia muss anders werden. ladet öffentlich ein, wie wäre es mit einem dementsprechenden sozialforum/kongress?



ps: mails lesen und beantworten macht mehr arbeit als ergänzungen zu moderieren und ist völlig intransparent.




Immer dieses Rumgelaber

Wie kann mensch praktisch helfen? 14.10.2012 - 11:30
Indymedia muß natürlich weiter bestehen und darf natürlich auch nicht zur Spamzone verkommen. Wie praktisch helfen? Hab keinen Hinweis gesehen was ich konkret machen kann zur Mitarbeit. Persönlich finde ich Nazi-postings und Kommentare zwar auch nervig aber die Auseinandersetzung damit ist ja schließlich auch fruchtbar und manchmal amüsant. Besser als inzestuöse endlos Debatten...

dont feed the trolls

trollhunter 14.10.2012 - 11:47
alle die, die hier bisher gepostet haben scheinen trolle zu sein.
es ist bekannt, wie zu indymedia kontakt aufgenommen werden kann und soll.
es ist bekannt in der linken szene, wie mensch bei indymedia "mitmachen" kann, dazu stoßen kann etc.
wer jetzt hier in einer anspruchshaltung rumtönt von "ihr macht alles falsch"... tja, der hat den artikel oben nicht gelesen oder will ihn nicht verstehen.
einfach nicht drauf eingehen, dont feed the trolls. von denen ist eh nicht zu erwarten, dass sie auch nur einen schlag für ein "forum" machen würden, wie sie es hier einfordern. denn mehr können sie nicht. immer nur fordern, fordern, fordern...

who are the trolls?

no troll 14.10.2012 - 12:54
"alle die, die hier bisher gepostet haben scheinen trolle zu sein. es ist bekannt, wie zu indymedia kontakt aufgenommen werden kann und soll."

was sollen diese beleidigungen? hier ist bisher niemand, der rumgetrollt hat. alle haben sich mit dem thema auseinandergesetzt.

kommentare sind offensichtlich der weg, wie die user mit den mods kontakt aufnehmen wollen. wie kontakt aufgenommen werden soll ist dabei irrelevant, die bitte der mods wurde offenbar ganz bewusst ignoriert. das muss aber ja nicht gleich als "trolling" verstanden werden, sondern ist nur eine abweichende meinung.

aber diese reaktion ist absolut typisch für die verkrusteten und selbstherrlichen strukturen bei de.indymedia.org. statt in einen dialog mit den usern zu treten, werden diese gegängelt und beleidigt.

ihr kommt mir vor wie leute, die nur nach einem grund suchen, um sich beleidgt abzuwenden und das scheitern eine grossartigen projekts auf die user abzuwenden statt die fehler bei sich zu suchen.

linksunten

krautkiller 14.10.2012 - 12:54
Wäre mal eine sinnvolle Überlegung, sich mit dem linksunten-Netzwerk zusammenzutun und so die Kräfte zu bündeln. Das System linksunten läuft doch relativ erfolgreich und es arbeiten meines Wissens viele Leute mit. Vergesst doch den alten Streit und das gedisse. Vielleicht kann man das Wissen und die Erfahrungen die man gemeinsam gesammelt hat in ein neues, deutschsprachiges Projekt einfließen lassen, bei dem auch Genoss*innen aus Österreich und der deutschsprachigen Schweiz mit eingebunden werden können. Finde es nachteilig, dass es zwei Indymedias in Deutschland gibt. So wird nämlich die Informationsflut und Unübersichtlichkeit nich viel größer, zumal linksunten mittlerweile zu einem bundesweiten Info/Open-Posting-System geworden ist mit gut arbeitenden Mods und regelmäßigen Treffen.

Bzgl. linksunten

egal 14.10.2012 - 13:25
@ Krautkiller: Hast du dir mal überlegt, dass linksunten NIE ein bundesweites Projekt sein wollte (siehe Gründungsstatement:  http://de.indymedia.org/2008/04/213560.shtml; oder Statements seit dem:  https://linksunten.indymedia.org/blog/imc)

Also liebe Medienaktivis_innen rechtsunten bis linksunten: Überlegt euch einen besseren Namen und legt los IMCs zu gründen. Unterstützung durch IMC linksunten ist euch Gewiss.

Den Überblick über deutschsprachige indymedia-Artikel kann es dann ohne dauerhaften Mehraufwand auf de.indymedia.org geben, wenn dieses Zombie-Kollektiv die Domain freigibt.

Lasst es doch

asgdfsggh 14.10.2012 - 13:45
Wäre es nicht einfach sinniger, de.indymedia.org einzustampfen? Linksunten macht es eh besser und wenn ein paar von euch noch Lust auf solche Arbeit haben, dann könnt ihr ja dort einsteigen.

naja...

Harry 14.10.2012 - 13:46
Ich finde einige der Kritikpunkte durchaus richtig. Allerdings schießen hier einige auch etwas über das Ziel hinaus.

Wenn das Betreiberkollektiv intern zu einem Bundesweiten Treffen einläd ist das legitim. Der Vorwurf geht hiermeiner Meinung nach nciht an den durchschnitlichen User sondern wenn überhaupt an diejenigen, die bei Indy aktiv sind und dann zu einem solchen (offensichtlich wichtigen) Treffen nicht kommen. Ich persönlich fühle mich deshalb überhaupt nicht angegriffen.

Das im Artikel angesprochene Anspruchsdenken fidnet sich hier 1 zu 1 in den KOmmentaren wieder. "Ihr erfüllt eure Aufgabe nicht" "die User wollen XY und ihr habt nichts gemacht". Das nervt und ist ziemlich selbstgerecht.

Reaktionen wie die von "no troll" setzen dem ganzen dann noch die Krone auf. Auch wenn ich über die "verkrusteten und selbstherrlichen Zustände" bei Indy nichts weiß, habe ich eher das Gefühl, dass heir einige User und/oder ehemalige Aktive nach Gründen suchen um sich beleidigt abzuwenden.

Kritik ist gut und Notwendig. Aber nciht zur Selbstbestätigung sondern dafür,d as sich etwas verändert.
Was man auch nie vergessen sollte ist, dass sich die Wahrscheinlichkeit für Veränderung auch mit dem Maß an dem was man tut ändert.

linksunten-gebashe

yeah 14.10.2012 - 14:03
cool, linksunten steigt in die diskussion ein :)
keine bange, auch das zombie-kollektiv unterstützt neugründungen von lokalen imc's. das haben sie in der vergangenheit auch schon unter beweis gestellt - unter anderem bei euch.
wenn es tatsächlich zu ganz vielen neu-gründungen lokaler imc's kommt, wird de.indymedia.org garantiert umgebaut zu einer reinen agregator-seite. dann aber nicht mit bauchschmerzen sondern voller stolz, dass es so geht und dass sich indymedia weiter entwickelt hat (dezentralisierung halt). diese neugründungen aber, auf die warten die meisten schon seit über 5 jahren, also länger als es linksunten bereits gibt. passiert halt doch nicht einfach "von selbst".

Warum auch nicht?

linksunten mod 14.10.2012 - 14:40
Warum sollten hier nicht auch linksunten Moderator_innen mitschreiben? Moderator_innen von de.indymedia.org kommentieren zumindest fleißig mit. Und das Thema geht ja alle Indymedia-AktivistInnen zweifellos etwas an, oder etwa nicht? Meiner Meinung nach braucht es mehr Diskussionen und nicht weniger.

Ich fände es gut, wenn sich weitere Kollektive gründen würden. Ich war schon immer der Meinung, dass ein zentrales Indymedia keine gute Idee ist. Im linksunten-Kollektiv sind wir da übrigens einer Meinung. Wir streben auch nicht etwa an, das zentrale Indy für Deutschland und Österreich zu werden.

Wenn also irgendwelche Leute mit dem Gedanken spielen ein Indy-Kollektiv zu gründen, können sie gerne zu uns Kontakt aufnehmen. Auf welchem Weg ihr uns kontaktiert, ist mir zumindest egal. ;)

"Das nervt und ist ziemlich selbstgerecht."

Voltaire 14.10.2012 - 14:47
« Un grand pouvoir implique de grandes responsabilités. »

die mods wählen sich ihre user

antifa 14.10.2012 - 15:41
> Auch wenn die Artikel tendenziell aus dem Antifa-Bereich stammen

wo ist euer problem?

Ein weiterer Aspekt

nic 14.10.2012 - 16:27
Indymedia hatte seine Zeit, eine Auflösung des Projektes würde ich allerdings begrüßen um die Herausbildung weiterer Projekte und einer größeren Netzvielfalt gegenüber anderen Projekten zu stärken. Viele Probleme z.B. der Spam resultieren mehr aus der mitlererweile ungesunden Monopolstellung des Projektes im Rahmen alternativer Berichterstattung. Lieber mehr kleine Projekte mit inhaltlicher Zuspitzung als ein oberflächliches Boulevardblatt der radikalen Linken.

Kein Nerd

Kein Nerd 14.10.2012 - 18:05
Indy hat viele gute Seiten und viele Vorteile. Was aber wirklich schlecht ist an Indy, und diese Kritik kommt bei euch nur in einem Nebensatz vor, es ist von AktivistInnen für AktivistInnen. Eigentlich müsste es aber heißen es ist von der Szene für die Szene.
Wenn ich eine Aktion mache, dann möchte ich, dass meine Aktion samt Inhalt an viele Leute transportiert wird. Das ist mit Indy nicht möglich. Es dient der bürgerliche Presse lediglich als Archiv für Kommentare wie böse doch die radikale Linke sei. Das heißt aber auch, dass meine Priorität auf der PM liegt, mit der ich in ausgewählte Medien (ND, Junge Welt, Jungle World oder sonst wo) rein will, mehr Zeit und Gewicht lege, als auf einen Beitrag hier. Außerdem muss die PM noch mit den GenossInnen abgestimmt werden. Da bleibt dann halt weder Zeit noch Lust hier einen eigenen Artikel zu schreiben. Hätte Indy das Gewicht mehr Leute als die eigene Szene zu erreichen, gäbe es zumindest von AktivistInnen (die über die Szene hinaus wollen) eine höhere Bereitschaft, selbst Artikel u.ä. zu schreiben.
Der Vorteil von Blocks, Facebook usw. ist einfach, dass ich damit Hinz und Kunz via linken, retweeten usw. erreiche. Das fehlt hier einfach und müsste, wenn technisch möglich, irgendwie nachgerüstet werden.

Ich hoffe mit der Kritik könnt ihr als Kollektiv was anfangen...

keine inhaltliche Ergänzung

ant 14.10.2012 - 18:16
finde das ein oder mehrere übergreifende indys
wichtig sind, weil jedes mal suchen zu müssen wo wer was zum thema veröffendlicht hat, ist nicht praktikabel. deswegen wir brauchen de.indymedia

abgesehen davon hat sich indymedia von den beiträgen prächtig entwickelt (braucht mir jetzt keiner zu schreiben das die sich von der quatität unterscheiden) gut der nazi spam nachts nervt genau wie der spam von psychos... wobei das auch manchmal interresant ist und manchmal spass macht denen vor den "bug" zu schreiben.
also ich hoffe und denke es wird weitergehen mit de.Indymedia.org

in meinem nicht

reiner 14.10.2012 - 19:32
tschuldigung... aber in meinem umfeld in B. liest niemand diese zeitungen (zu manch gutem artikel kommen dann welche die so unterirdisch sind und bei mir und anderen einen brechreitz auslösen
taz zählt da überigens auch zu) ND, Junge Welt, Jungle World u.s.w.
das ist doch eine abgeschiedene welt... die kleiner wird.

schwach

sinn 14.10.2012 - 22:40
als ob beim mailverteiler nicht genauso nazis und cops mitlesen.

untergang als solidarische chance

krautkiller 14.10.2012 - 23:11
Es ist völlig irrelevant ob man das hier diskutiert oder in irgendeinem Emailverteiler. Denn das Argument, der öffentliche Austausch in diese Ergänzungs-/Kommentarbereich könnte auch Bullen und Faschos gelesen werden, ist kein Argument, weil diese sich ja genauso in die Email-Verteiler eintragen lassen können und dann ebenso an Infos kommen. Wäre es nicht sogar eine Überlegung diesen Prozess transparent zu gestalten ohne dass sich die Beteiligten mit Klarnamen äußern? Das könnte doch den Anstoß geben für ein richtiges Treffen im Reallife, wo dann wirklich Menschen zusammen kommen, die wirklich daran interessiert wären mehr Verantwortung zu übernehmen für ein deutschsprachiges, flächendeckendes Indymedia, welches sicherlich auch - als Kampagne und Projekt - Ausstrahlungskraft für die gesamte planetare Linke haben könnte. Sozusagen als Aktualisierung der Zusammenarbeit. Wer sagt denn, dass das zentral sein muss.

Und ein Wort an den LU-Mod: wieso denn so konservativ? Was als Regioprojekt angefangen hat, kann doch expandieren? Es muss nur der Wille da sein und die Bereitschaft etwas zu bewegen. Und wie gesagt, das muss nicht zentral organisiert sein. Basisdemokratie kann auch in breiterem Rahmen stattfinden. Solange vernünftige Kriterien für Mods herausgearbeitet sind, die verbindlich sind, dürfte das kein Problem sein.

Daher denke ich, sollte man den drohenden Untergang von de.IM.org als Chance begreifen und die Leute von LU müssen sich hier ihrer Verantwortung auch bewusst sein, wenn sie denn wirklich den Anspruch an sich haben solidarisch zu handeln.

Liebe Grüsze
krautkiller

Indymedia

egal 15.10.2012 - 06:48
Indy ist doch von uns für uns,wenn ich da so lese:das müsst IHR,so könntet IHR,Solltet IHR.die das schreiben haben haben den Herrschaftsgedanken anscheinend noch nicht abgelegt oder was noch schlimmer ist noch nie hinterfragt.Besser wäre doch :was könnten wir alle besser machen damit Indy bestehen bleibt.Denn auch wenn das einige wieder mal nicht wahr haben wollen:Was machen wir denn ohne Indy Hä

...und linksunten so yeah...

ehemaliger indyana 15.10.2012 - 11:46
linksunten hat den artikel bei sich jetzt stehen und lädt zur diskussion dort ein.
 https://linksunten.indymedia.org/de/node/69035

bei linksunten kann man übrigens viel besser diskutieren. ausser natürlich, die mods mögen einen nicht. de.indymedia scheinen sie nicht zu mögen und solidarität darf de.indymedia wohl von linksunten nicht erwarten. ist halt ne einbahnstraße und ein weiteres indiz dafür, warum die damals aus dem netzwerk geflogen sind. so respektlos und dumm gegenüber einem anderen kollektiv im gemeinsamen netzwerk verhält man sich als imc einfach nicht - aber das haben sie ja schon hier in der kommentarspalte zu genüge gezeigt.

und ja: die e-mail-liste ist als ARCHIV FÜR ALLE EINSEHBAR, ist also genauso öffentlich wie hier zu schreiben. aber trotzdem lässt sich darüber erfahrungsgemäß besser diskutieren und vor allem nachhaltiger. NOCH BESSER lässt sich allerdings im reellen Leben diskutieren - also haut rein, tragts in eure freundeskreise, überlegt, ob ihr nicht ein IMC-Kollektiv gründen wollt und überlegt euch, ob es Indymedia weiter braucht und wenn ja, was ihr dafür tun wollt. ihr könnt euch als kollektiv dem bestehenden netzwerk de.indymedia anschließen, euch als einzelpersonen dem bestehenden orts-kollektiv anschließen oder ihr könnt ein komplett eigenes imc gründen (lokalisierung) - bei allem ist euch die hilfe von de.indymedia.org gewiss.
vielleicht wollt ihr ja auch einfach eine diskussionsrunde organisieren im lokalen AZ und darüber neue leute gewinnen. vielleicht kommt ihr aber auch einfach zu dem schluss, dass es de.indymedia.org nicht mehr braucht, dass es was neues braucht oder was ganz anderes. das ist auch legitim und völlig okay. nach 12 jahren darf auch "schluss" sein. schaut euch bethemedia.org.uk an, das wäre doch mal ein fortschritt, wenn alle deutschsprachigen, relevanten blogs und linksunten auf einer seite zusammengefasst wären - das könnte auch wieder strömungsübergreifend werden.

die bisherige crew hat angekündigt, dass sie das nicht mehr stemmen kann und will. die deadline finde ich ist ein sehr mutiger schritt, weil sie endlich (!) transparent macht, was doch eigentlich eh alle wussten. und sie verhindert, dass das projekt einfach leise stirbt.
im gegensatz zu den leuten von linksunten sehe ich hier auch keine drohung raus ("macht uns ne neue internetseite" - moment mal, die schreiben doch, dass sie daran bereits arbeiten...) sondern einfach ein karten offen auf den tisch legen. denn mit oder ohne deadline wird es de.indymedia.org nicht mehr lange geben (der tod von de.indymedia.org ist doch schon lange vorhersehbar gewesen). und da ists mir lieber, es gibt noch ein halbes jahr in dem was geändert werden kann als wie bei österreich, wo es doch recht überraschend kam für mich als außenstehenden.


und linksunten: ihr solltet euch schämen für die tour, die ihr hier abzieht. das wohl von indymedia als gesamt-netzwerk ist euch scheiß egal, hauptsache ihr könnt eure triebe/rachegelüste befriedigen. euer scheinheiliges "unterstützen von neuen imcs" kaufe ich euch nicht mehr ab nach der nummer hier. euch ist doch scheiß egal, was mit der infrastruktur und allem passiert, was hier innerhalb der letzten 12 jahren aufgebaut wurde.
als ob diese nicht von neuen imcs genutzt werden könnte - aber nein, hauptsache draufhauen. echt erbärmlich. aber dann alles schön auf riseup oder ein anderes tech-kollektiv abwälzen für neue imc`s?

durchgeknallte nerds

nerd 15.10.2012 - 14:29
Die durchgeknallten Nerds grüßen den durchgeknallten Autor des Textes. Auf einen großen Knall!

Nerd-Ḱnall-Experte

an den ehemaligen indyana

moved on 15.10.2012 - 16:08
Bist du paranoid? Wie kommst du drauf, dass die Kommentare oben von linksunten (mods) geschrieben wurden? Da hat ein linksunten mod was geschrieben und du behauptest gleich, dass alles von denen stammt?

Abgesehen davon sehe ich überhaupt nicht, wieso die sich unsolidarisch verhalten. Was du machst ist Diffamierung pur: du deutest an, dass linksunten unsolidarisch (gewesen) sei, ohne die angeblich so unsolidarischen Taten beim Namen zu nennen. Offenbar wurden sie bei euch ausgeschlossen, was ganz und gar nicht nach der oben so stolz erwähnten Unterstützung neuer Kollektive klingt, sondern im Gegenteil nach ziemlich unsolidarischen Verhalten.

Du wirfst mit viel Scheiße. Das macht auf mich eher den Eindruck eines frustrierten Ex-Aktivisten, der es nicht ab kann, dass Leute eine eigene Seite aufgezogen haben, die auch noch erfolgreicher ist als die eigene.

Euer Drohartikel ist so unsympathisch wie das Kollektiv. Kein Wunder, dass euch niemand unterstützt. Zieht endlich die Konsequenz und löst euch auf.

Indy Indy yeah

Indy muss bleiben 15.10.2012 - 19:06
SOLIDARITÄT MIT de.INDYMEDIA.org!!!
-
lasst dieses wunderbare Projekt nicht sterben!!

de.indymedia ist ein Relikt

anderer ehemaliger Indyana 15.10.2012 - 21:30
Noch ein paar Gedanken. Zuallererst, Indymedia entstand in der Hochzeit der Antiglobalisierungsbewegung. Das war eine Zeit allgemeiner Euphorie und Aufbruchstimmung, in der linke Inhalte in und außerhalb einer breiten linken Bewegung vermittelt wurden. Diese Bewegung ist lange verschwunden, geblieben ist de.indymedia.org mit dem inoffiziellen Anspruch größeren Bevölkerungsschichten linke Inhalte zugänglich zu machen, eben eine wirkungsmächtige Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Geblieben ist aber auch eine marginalisierte, außerparlamentarische Linke, die vor allem mit sich selbst und mit Nazis beschäftigt ist. Vor allem, die personell eher dünn aufgestellte Antifaszene dominiert den Output der Linken inhaltlich und trägt dazu bei, dass Indymedia eher einem Sektenportal gleicht. (Das ist jetzt natürlich überspitzt und vereinfacht dargestellt und gegenüber dem einen oder anderen Aktivisten auch ungerecht, aber darauf läufts am Ende hinaus.) Dazu kommt das generelle Problem, dass der DIY-Gedanke zunehmend der allgemeinen Konsumlust gewichen ist. Man hat es sich in der eigenen Bedeutungslosigkeit gemütlich eingerichtet, warum soll man da noch einen Finger krumm machen.

Man muss feststellen, dass die Basis für eine linke Gegenöffentlichkeit, eine linke Bewegung, die tatsächlich den Anspruch hat Inhalte an breite Bevölkerungsschichten zu vermitteln und auch offen dafür ist, was diese eigentlich für Sorgen und Nöte und vor allem zu sagen haben, nicht (mehr) vorhanden ist. Und damit ist das Projekt mit seinem jetzigen Anspruch nicht mehr umsetzbar. Dieser Konflikt ist vor 4 Jahren schon einmal aufgebrochen, als vor allem neue und mehrheitlich jüngere Mods aus dem (geographischem) Westen der Republik, indymedia den faktischen Gegebenheiten der linken Szene anpassen wollten, während vor allem die ältere Riege, alles vermeiden wollte, was zu einem reinen in sich gekehrten Szeneportal führen würde. Am Ende hat sich die alte Riege noch mal durchgesetzt, und ein Teil der neuen Mods wurde ausgeschlossen bzw. hat das Projekt verlassen und Indymedia Linksunten gegründet. Das in den Medien vor allem durch die dort nicht zensierten Anschlagserklärungen schnell bekannt wurde. Letztendlich ist das aber wahrscheinlich der einzige Weg, wie Indymedia überleben kann. Es gibt Bedarf an einem Szeneportal und kein Interesse zugunsten der Vermittelbarkeit an der Verbalradikalität zurückzustecken.

Auch wenn die Software nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. An der Technik liegts definitiv nicht. Ob nun von den Mods zensiert wird oder von den Userinnen (da setzt sich dann einfach die zahlenmäßig stärkere Fraktion durch, in der Israelfrage, wahrscheinlich momentan die AntiDs), ändert am grundsätzlichen Problem nichts. Mit Technik lassen sich die faktischen Gegebenheiten nicht verändern.

Es gibt aus meiner Sicht im Prinzip nur 3 Möglichkeiten:
1. Weitermachen wie bisher, das heißt, die größten Auswüchse des reinen Szenekrams (Anschlagserklärungen, szeneinterne Diskussionen und Streitereichen) zu zensieren oder im Open Posting versauern zu lassen. Bis alle, die die alte Linie mitgetragen haben, endgültig keine Kraft und Zeit mehr für das Projekt aufbringen können.

2. Das Projekt jetzt gleich beenden, da die ursprünglichen Ansprüche der Gegenöffentlichkeit zumindest momentan nicht umgesetzt werden können, da die Basis und der Bedarf dafür fehlen.

3. Das Projekt in neue Hände abgeben (und sich zukünftig aber auch völlig raushalten), so dass es wahrscheinlich eine ähnliche Richtung wie Indymedia LU einschlagen wird.

Letztendlich wird sich so oder so die Realität mal wieder von ganz allein durchsetzen.

Kein funktionierendes Indymedia...

(A) 15.10.2012 - 23:12
Indymedia Athens, werft mal einen Blick drauf!

Moderiert, Nachrichten aus dem libertären, freiheitlich kommmunistischen, anarchistischen, Antiautoritären Sprektrum und Kollektiven, die für die Soziale Befreiung kämpfen. (meinetwegen auf Deutschland übertragen auch undogmatische Autonome und Antifagruppen und Freiräume, die diesen Namen verdienen mit eingeschlossen. Es wird rigoros moderiert... für antideutschen, parteikommunistischen usw. reaktionären und nationalistischen Müll wäre dort kein Platz. Faschistische Kommentare werden zensiert.

Von der Bewegung für die Bewegung heißt, dass dort auch Aufrufe, Werbung für Soliveranstaltung ihren PLatz finden, wichtig ist, was die Bewegung weiterbringt... ...

Es gibt eine gute Vernetzung zu freien Radios! Es gibt einen direkt einsehbaren Kalender..

Profilierung, statt Beliebigkeit... es gibt Ideen, die unvereinbar sind!

Wofür steht Indymedia?

Ist Linksunten das kleinere Übel oder eine wirkliche Alternative? Oder ist es ein Spiegelbild der "innerlinken" Diskurse, die z.b. noch jedes Grenzcamp in Doofland derzeit zu einem wenig ersprießlichen ermüdenden und abtörnenden Dünnpfiff degradieren...zumindest den anschließeden langen Debatten auf den deutschsprachigen Indys nach zu urteilen...

Wenn ich Meldungen der Mainstreampresse einsehen will, dann gehe ich auf Paperball, da braucht´s kein eigenes Pressearchiv auf Linksunten...

Gibt es keine Hoffnung für ein Indymedia, das sein Bestehen rechtfertigt?

Publizieren und kommentieren selbst auf Linksunten nicht (wenn auch selten) auch Stalino-Hardliner und Antideutsche und nationale Befreiungsergebnisse? Nicht immer, aber es kommt vor... und es nervt...


Wenn es ein Kollektiv geben würde mit dem Interesse etwas Sinnvolles wie Indymedia Athens zu schaffen, dafür würde ich Zeit opfern...

gebt nicht auf

diezukunftstartetheuteundhier 15.10.2012 - 23:18
meine güte ist das deprimierend,
aber das ist ja auch die absicht, nicht wahr zeiti?
Liebe moderation, warum lasst ihr euch von dem psychomodus des agent provokateur so sehr beeindrucken?
löscht die scheisse doch einfach und steht danach dazu.
...und plötzlich ist die elendige diskussion darüber die liste oder kommentarfunktion für den öffentlichen austausch zu benutzen in der vielleicht einzig richtigen weise beigelegt; beides.


schritt nummer 2, wie vorhin angeregt; bitte sucht euch doch eine gruppe die einen indy_kongress ausrichten kann. es gibt viele punkte zu denen sich arbeitsgruppen lohnen würden und hätte dann auch vielleicht mal wieder den charackter von der szene für die szene und nicht jenen von der anderen seite der barikade gegen die szene.

unerwartete begegnung mit dem zorn

krautkiller 16.10.2012 - 01:20
@G. Engel:
wow, ganz schön hetfig deine antwort und leider sehr emotional und an der grenze zum böswilligen. meine überlegungen, die konstruktiv gemeint sind, von jemandem, der selber linksunten täglich nutzt (rezeptiv und produktiv) und von jemandem, der sich an den einstigen auseinandersetzungen zwischen den zwei deutschen idnymedias nicht beteiligt hat und nicht beteiligen mag, ich finde diese verhaltensweise gegenüber nüchternen vorschlägen ziemlich daneben und destruktiv. wer so allergisch auf ernst gemeinte vorschläge in einem offenen kommentarraum reagiert und absurde diskussionen über nicknames anfängt zu führen, der sollte sich gut überlegen, ob er mit seinem verhalten nicht menschen eher verprellt an so einem projekt teilzunehmen, menschen die möglicherweise interesse hätte an einem gemeinsamen weg des öffentlichen, virtuellen (daten)ausstausches innerhalb der autonomen, radikalen linken und der anarichstischen bewegung im deutschsprachigen. ich würde mir wünschen, dass diese vorschläge ernst genommen werden, vielleicht auch durch den ein oder die andere userin in der email-liste und das eine gesprächskultur an den tag gelegt wird, die weniger hitzköpfig und emotional ist, sondern sich an den konkreten problemlagen orientiert.

ich bleibe dabei: zwei bundesweit agierende IMC-Netzwerke befördern die unübersichtlichkeit der informationsflut. die bündelung der kompetenzen, des wissens und der politischen erfahrung wäre ein großer fortschritt und mehr transparenz und freundlichkeit, wäre angebracht. den einzigen nachteil den ich sehe, ist die angreifbarkeit eines gebündelten informations-netzwerkes, aber auch hier sind unsere kolektiven edv-kenntnisse ausreichend, um in diesem fall schnell für alternativen zu sorgen.

msg

das sterben geht weiter

NEEEEEEEEIIIIIIN! 16.10.2012 - 02:01

Wen wunderts?

Pete 16.10.2012 - 14:12
Es wird endlich Zeit das diese Plattform stirbt. So monothematisch und eindimensional die Linke heute ist so langweilig und ermüdend ist indymedia.

an die inaktiven

aktiver 16.10.2012 - 18:39
und in der kommentarspalte kommen die ganzen ehemaligen hervor mit ihrem "früher war alles viel politischer/selbstgemachter/besser. heute hingegen..."

ihr hört euch an wie das fleisch gewordene klischee einer heruntergekommenen generation, die politisch nichts mehr auf die reihe kriegt und ihren frust mit (ehrlich empfundener) überheblichkeit kompensiert. macht was, mischt euch ein oder haltet gefälligst euer maul!

ganz konkret

weltverbesserer 16.10.2012 - 23:52
schon seltsam, über de.indymedia hab ich mich oft genug aufgeregt, trotzdem erfüllt mich die aussicht auf eine schließung ziemlich mit trauer. glaube auch ehrlich gesagt, dass es "der linken" (wer oder was auch immer das konkret sein mag) in der BRD nicht gut täte.

trotzdem einige konkrete verbesserungsvorschläge, von denen einige sehr dringend sind, andere hingegen eher meinem persönlichen geschmack entsprechen:

- artikel müssen, BEVOR sie für die allgemeinheit sichtbar werden, moderiert werden. also nicht stundenlang nazi-spam, anonyme (spitzel-)outings, kinderpornos etc. etc. im open posting stehen lassen, sondern ein- bis zweimal am tag die in der zwischenzeit aufgelaufenen artikel durchsehen und erst dann freischalten. dann kann halt die antifa [hier kleinstadt einsetzen] ihre brandheißen news erst am sonntag mittag der welt präsentieren, und nicht samstag nacht um 2. (sehr dringend)

- das verbot, ankündigungen, flyer, kopierte texte etc. zu veröffentlichen, muss weg. gerade die ankündigungen von (öffentlich bewerbbaren) terminen sind doch das interessante an so einem portal - wenn ich nicht weiß, dass am tag x in ort y eine demo stattfindet, werde ich dort auch nicht teilnehmen. und die zeit, dutzende linker terminkalender, lokaler blogs oder gruppenseiten durchzuforsten, hat auch nicht jede_r. (dringend)

- vereinfacht das einfügen von bildern oder einbetten von videos. das ist wohl so 'ne CMS-sache (bin nicht so der techie ;-) ), macht es aber auch nicht so internet-versierten leuten einfacher, ansprechende artikel zu posten. (weniger dringend)

@weltverbesserer

frodo 17.10.2012 - 08:18
Du siehst es also als dringendste Aufgabe an, das Openposting abzuschaffen? Vergiss es!

Indymedia sterben lassen!

Vorwärts 18.10.2012 - 13:03
Der Artikel zeigt mir, dass die Beteiligten endlich verstanden haben, was Indymedia ist. Früher wurde suggeriert, dass eine Gegenöffentlichkeit geschaffen werden soll. Hier ist das Projekt gescheitert. Indymedia kommt von einem Teil (!) der linken Szene und wird von einem Teil der linken Szene gelesen. Zusätzlich zieht es dann noch Nazis, Bullen und von Zeit zu Zeit die Presse an. Von der Presse aber wird Indymedia wegen der Qualität der Beiträge aber meist als Denunziation gebraucht.
Bitte lasst Indymedia sterben! Die Beiträge zeigen aber leider wie konservativ im Bereich von indymedia gedacht wird. Die Szene erreicht man besser über andere Kanäle. Wer aber eine kritische Öffentlichkeit jenseits von Presseerklärungen schaffen will braucht andere Projekte. Macht den Kopf frei für Neues. Im Ganzen schadet indymedia heute mehr als es nutzt.

wenn es doch nur endlich soweit wäre

antizensur 20.10.2012 - 19:26
ihr seid schlimmer als die zensur auf jedem anderen nachrichtenportal.

xxxxx

xxxxx 21.10.2012 - 23:17
ich beziehe mich im folgenden mal auf ein zitat aus einem anderen kommentar, denn genau zu diesem thema wollte ich etwas sagen.

"es ist bekannt, wie zu indymedia kontakt aufgenommen werden kann und soll.
es ist bekannt in der linken szene, wie mensch bei indymedia "mitmachen" kann"

schreibt da einer.

ja, und genau das ist das problem: nur wenn man umständloch danach sucht, und nur wenn man teil einer selbstdfinierten linken szene, um nicht zu sagen "sekte" ist, kann man kontakt zu indymedia aufnehmen um möglichkeiten einer mitarbeit zu prüfen.

dass "unabhängige medien" und "linke szene" zwei vollkommen unterschiedliche sachen sind, im extremfall sogar ein widerspruch darstellen kann, wird dabei vergessen.
(wer erinnert sich nicht an die shitstorms die hier losgehen wenn hier FDP-mitglieder oder ARD-mitarbeiter artikel einstellen, von den üblichen inner-linksradikalen trollereien mal ganz abgesehen)

die "linke szene" besteht nämlich nicht nur aus leuten, die auf amateurniveau nachrichten selber machen wollen, sondern sie ist eine szene, in der es eben auch viele angebote und viel nachfrage nach redaktionellen texten, meinungsäusserungen und veranstaltungshinweisengibt.
linkezeitung.de hat inzwischen 15 mal so viel leser wie indymedia, weil dort auch redaktionelle texte erlaubt sind, die auch woanders erscheinen, und weil die ergänzungs- und beleidigungsfunktion dort ausgeschaltet ist.
umgekehrt bietet sich zum meinungsaustausch so manchen forum an, auch diese stehlen qualitativ und quantitativ indy schon lange die show.

die autoren des obiges artikels bzw. eure versammlung hat im grossenund ganzen die dinge richtig analysiert: kosten, aufwand, ergebnis, leserschaft, web 2.0, usw.

eines fehlt: eine kritik am konzept der kommunikation zwischen aktiven und lesern, ein konzept zur gewinnung von neuen aktiven.

ich lese hier seit 10 jahren mit und mich stört die veraltete technik nicht im geringsten. was mich aber immer gewundert hat, ist dass es niemals einen "mitmachen" button gab, oder einen, wo man sich als mitmacher bewerben kann.

schon immer habe ich gerätselt, wer indymedia eignetlich ist, und mir konnte es noch nie jemand sagen, auch nicht in er linken szene der grossstadt in er ich politisch tätig bin.

de.indymedia.org hat noch nicht mal ein rechtsgütiges impressum - und unter "kontakt" findet man zwar eine email adresse, aber keinerlei hinweis darauf, mit wem man es da eignetlich zu tun hat - das ist eine sehr grösse hürde, für mensch, die da hinschreiben wollten.

und dass die mitarbeit neuer menschen ausdrücklich gewünscht ist das steht ja sowieso nirgends, also warum sollte jemand deswegen kontakt aufnehmen?

wenn der kopf nur version 1.0 ist nützt das schönste drupal nichts!

.

danke an alle aktiven für die letzten 10 jahre service.

gebt jetzt nicht auf, sondern seit bereit dazuzulernen und notfalls das projekt incl. der "mission" ein wenig an den leser 2.0 anzupassen.


Nix kapiert, worum es hier geht!

Anarchist 22.10.2012 - 05:52
Zitat:dass "unabhängige medien" und "linke szene" zwei vollkommen unterschiedliche sachen sind, im extremfall sogar ein widerspruch darstellen kann, wird dabei vergessen.
(wer erinnert sich nicht an die shitstorms die hier losgehen wenn hier FDP-mitglieder oder ARD-mitarbeiter artikel einstellen, von den üblichen inner-linksradikalen trollereien mal ganz abgesehen)

die "linke szene" besteht nämlich nicht nur aus leuten, die auf amateurniveau nachrichten selber machen wollen, sondern sie ist eine szene, in der es eben auch viele angebote und viel nachfrage nach redaktionellen texten, meinungsäusserungen und veranstaltungshinweisengibt.

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Du hast den Sinn von Indymedia nicht kapiert, ein unabhängiges Internetportal muss Artikel FDP Mitgliedern und ARD MitarbeiterInnen (die als solches erkennbar sind, zensieren) Es geht genau darum der Mainstreampresse etwas entgegensetzen. Es ist kein Shitstorm, wenn wir uns dagegen wehren, sondern Notwendigket.

Es geht genau darum, Nachrichten selber zu machen! Deshalb habe ich deinen Beitrag einerseits etwas belustigt gelesen, anderseits macht es schon etwas traurig wie unreflektiert du bist.. Lies dir doch bite noch mal die Erklärungen durch, worum es bei Indymedia geht... Falls es dir nicht passt und du anderer Meinung bist geh halt auf die Linke Seite und arbeite dort mit... ...

geh doch zu

anon+ 22.10.2012 - 21:38
Bei Anon+ kannst du dich nicht anmelden, es wurde gehackt, vielleicht ein Beweis dafür das Seiten wo deine Rechte gewahrt werden erst garnicht zustande kommen, wieso wird hier nicht darüber berichtet, was agb´s sind die bei den meißten Portalen angenommen werden müssen um teilzunehmen, es sind Entrechtungen zu denen jeder Nutzer gezwungen ist gleichzeitig ist es eine präventive Strafverfolgung und Vorverurteilung als user/in, du wirst nicht nur mit Werbung überschwemmt du wirst auch noch verkauft.
Die guten Seiten von indymedia, Kommerzlosigkeit (ohne Werbung) und open posting werden nicht so sehr bzw. genau benannt und der Zusammenhang den diese Merkmale mit Open Source haben, nicht mit facebook.

xxxx

xxxx 23.10.2012 - 03:23

"ein unabhängiges Internetportal muss Artikel FDP Mitgliedern und ARD MitarbeiterInnen (die als solches erkennbar sind, zensieren)"

und die artikel von den jusos, x-mal quer, piraten, PDL, antifa köln, FAU oder fritzchen müller nicht? weil die dir in den kram passen oder du sie gerade noch tolerierst und die FDP nicht?

dein linksradikales standardgelaber der marke "reflektier doch erst mal" und "du hast ja nur nicht verstanden" bestätigt nur meine vorurteile gegen diese selbsternannte "szene".

leute wie du meinen sie müssten anderen ihre eigenen moralischen werte aufdrängen und ausgrenzen was ihrer meinung nach nicht mehr dazugehört, und haben dann noch den humor das in der summe als "unabhängig" und "links" zu bezeichnen.

.

dass unabhängigkeit bedeutet dass das naturgemäss zu oppositionellen tendenzen führen muss (und soll) darüber sind wir uns einig.

das scheitern von indymedia hat aber nun wirklich ausreichend bewiesen, dass "links" und "unabhängig" nicht davon wächst und besser wird, in dem man moralische ansprüche definiert, regeln aufstellt und andersdenke ausgrenzt.

um erfolg zu haben und etwas zu bewegen hätten wir ganz anders verfahren müssen wie es die letzten jahre geschehen ist.

@über mich

Frynk Zynder 23.10.2012 - 15:56
"um erfolg zu haben und etwas zu bewegen hätten wir ganz anders verfahren müssen wie es die letzten jahre geschehen ist."

Ich würde eher sagen,man solle anders sein und dementsprechend verfahren.

Empfehlung

Ältestenrat 24.10.2012 - 19:39
1. Konsens zur Beendigung der feindlichen Übernahmen

2. Archivpolitik zum rückwirkenden Umgang mit staatlichen Fälschungen

3. Neustart der Suche nach einen Serverstandortland

Indymedia-Kongress

Leandra 25.10.2012 - 14:31
Irgendwo unter den vielen Ergänzungen kam der Vorschlag einen Kongress zu machen. Nachdem linksunten.indy ganz gut zu laufen scheint und at.indy aus dem netz gegangen ist (abschiedsstatement:  http://at.indymedia.org/node/23146) wäre es doch jetzt spannend, mal indy-übergreifende erfahrungen auszutauschen, zu schauen, wo energien gebündelt werden können, was mensch wie machen kann - und wo.

naja, und für all jene, die sich fragen, wie sie indymedia helfen können wäre hier schon eine antwort:
sammelt euch mit einer gruppe menschen zusammen und organisiert einen kongress, wo menschen von überall herkommen, sich austauschen und diskussionsrunden und workshops rund um indymedia verantalten können.

das ist schon ein ganzer haufen arbeit, aber es könnte sich lohnen. das gute dabei ist: für die organisation eines solchen kongresses braucht es keine technischen kenntnisse. so können auch nichtnerds zur rettung von indy beitragen.

und wenn ihr nicht genug leute seid, um einen kongress auf die beine zu stellen, beginnt doch mal mit einer info- und diskussionsveranstaltung in eurem lokalen az. aber keine sorge, ich hab schon sommercamps erlebt, die von ganz wenigen menschen organisiert wurden und dann genug diy-motivierte leute vor ort hatten, so dass es letztendlich doch ganz gut lief.

Ich wünsche indy jedenfalls alles gute und allen, die mitarbeiten oder das in zukunft wollen viel kraft und durchhaltevermögen - und werde mal schauen, was ich für indy tun kann.

@Leandra

meine güte 26.10.2012 - 13:29
du brauchst doch keinen kongress, um mitzukriegen was hier schieflief (-läuft).

- es gibt zu wenig mods und auch keinen (vertrauenswürdigen) nachwuchs
- die wenigen die es gibt, sind völlig überlastet und wollen was anderes als die mehrzahl der user (so wars bei at.indy)
- die administrationspolitik ist völlig intransparent, stellt sich der realität nicht (hallo SED '89) und hängt ab von der tagesform der mods, die sich dazu vor nötigen richtungsentscheidungen drücken ... (verständlicherweise, aber eben zum allgemeinen nachteil)

und weißt du was? etwas anderes würde auf einem kongress auch nicht herauskommen (man möchte fast meinen, du wärst nie in einem workshop gewesen). indymedia ist in seiner gelähmtheit nur ein abbild der ganzen szene, die nur noch vom kleinsten gemeinsamen nenner zusammengehalten wird.

linksunten entwickelt sich (seit deren öffentlichem treffen?) leider auch schon in diese richtung. wenn man größer wird und die mods zu verschieden sind, heißt das letztlich immer stillstand.


Please

Guile 28.10.2012 - 07:21
Hi people,

I'm from brazilian indymedia and I really would be very thankful to receive a translation to english, spanish or portuguese for this article.

Thank you very much!

Blogs z.B. my.opera sind keineAlternative

edgar 31.10.2012 - 08:38
Wer kennt nicht die Millionen Blogs bzw. kostenlosen webseiten, die es früher bei Geocities.yahoo gab - ALLES GELÖSCHT !!! Mit einem Schlag! Das ist Geschichtsvernichtung und heimtückische Vernichtung alternativer Information und Dokumentation.

Schönes "Archiv" ....

@edgar

allan 02.11.2012 - 19:33
Google video mit tausenden kostenlosen dokufilmen wurde auch gelöscht, alle arbeit von tausenden kaputt, alle diskussionen auf den nachrichtenseiten sind aber kompetenter als hier, selbst bei tagesschau.de sind die kommentare ernsthafter als hier, jede/r ReporterIn hat ihren/seinen eigenen Blog das ist durchaus was ernsthaftes, aber nicht vergleichbar mit hier, wo es um unkommerzielles geht und politisch linkes. Es ist ganz richtig das eben die kommentarfunktionen auf Nachrichtenseiten durch indymedia verursacht werden und indymedia weiterhin besser bleiben sollte, andere blogs sollten aber auch genutzt werden, bisher hab ich hier noch nie was über diskussionen auf anderen blogs gelesen, etwas schade ;-)
was mein ich damit das indymedia besser ist? weniger die professionalität, als das selbsgemachte an Nachrichten und ein größerer demokratie- und Wahrheitsschwerpunkt?

What gets up my nose

Diet Simon 05.11.2012 - 04:09
de.indymedia.org deserves to die.

They are intellectaul apartheidists. Not everyone can/likes/has the time to write.

Many are too busy in the frontline of their protest activities to especially serve de.indymedia individually. So they spread the load. Makes sense. Immediately the bar comes across the top that this type of contribution is not wanted.

Many stories about Gorleben - and I pick only that example from what I assume to be many, many others - would not get out if we did not post the Pressemitteilungen from there. But Pressemitteilung is a dirty word to these elitist mods.

Your attitude gets in the way of activism instead of driving it.

Everyone should also have enough access to correct their own postings if they make mistakes or need to add/update. No go at de.indymedia.

Questions and requests to moderators are ignored.

Goodbye de.indymedia and good riddance. Do the decent things and urrender your domain to linksunten so they can make better use of it.

Sorry about English. It's my stronger language.

Diet Simon, in Australia, formerly in Gorleben.

R+Z

flotze 09.11.2012 - 19:57
Ich empfehle jedem noch Beteiligten Abstand von diesem Projekt zu nehmen. Es braucht Raum und Zeit um etwas Neues zu schaffen!

Bundesweiter Überblick über unsere Aktivitäte

horizontaler Aktivist 10.11.2012 - 01:07
Für viele von uns, die schon länger dabei sind, die mit indymedia aufgewachsen sind, ist es fester Bestandteil linksradikaler, autonomer etc. Kommunikationskultur.
ja, im guten wie im negativen .

Die Mods sind überlastet, das ist das Hauptproblem, klar. Wie bei den meisten selbstverwalteten Projekten: wird das Projekt dauerhaft von vielen getragen?

Wichtig:
wie könnte die überregionale gegenseitige Informationsplattform ersetzt werden? Sind wir nicht auf Indymedia angewiesen?
Es ist gerade das Medium das den Austausch zwischen den Städten erleichtert.

Fällt Indymedia weg, dann gibt es v.a. eine Stärkung der überregionalen Organisationen und der Leute, die die Vernetzung zwischen den lokalen Gruppen bewerkstelligen.
Es könnte eine Stärkung der ideologischen Fronten bewirken. Die undogmatischen sind lokal, ärmer, haben weniger Reisegelder.

Bedenken wir die überregionale Bedeutung.
Viel Erfolg

Throw the first shoe if you like

@Diet Simon 12.11.2012 - 22:49
A decade ago I shared your opinion that internal mismanagement was the worst problem of this site, but now it appears to be external attack. The individuals involved seem to have been under cop siege for a long time and any substantial policy change vulnerable to extensive penetration attempts. Once the numbers get out how much time and money the regime has spent per capita to try to silence and/or noise out this project and its individual volunteers it probably will turn out that it was virtually impossible to keep it up against such a waste of resources until now. So be careful what you wish for, you might not miss de.indymedia.org, but you might miss a chunk of internet underground where capitalists, fascists and cops have to stay out.

Artikel im Neuen Deutschland

Zeitungsleser 13.11.2012 - 14:08
Deutsches Indymedia vor dem Aus

Weil sich zu wenige Menschen engagieren, droht die Stilllegung des alternativen Nachrichtenportals

Informationen schnell, einfach und jenseits von etablierten Medien und jeglicher Zensur verbreiten. Das ist das Ziel des 1999 gegründeten weltweiten Indymedia-Netzwerkes. Doch hierzulande läuft es gar nicht gut.

»Liebe Mainstreammedien: Sandy hat auch uns geschadet. Mit freundlichen Grüßen, Kuba.« Das Banner, das im November dieses Jahres auf dem Onlineportal Indymedia zu sehen ist, spricht Bände über die aktuelle Medienlage: Während es in Tageszeitungen maßgeblich darum geht, wie hoch der Meeresspiegel an der US-Küste ist und welche Auswirkungen das auf die Aktienkurse an der Wall Street hat, kommt die Berichterstattung über die ebenfalls betroffenen Karibikinseln zu kurz. Eine Ausnahme bildet Indymedia, laut Selbstbeschreibung ein »emanzipatorisches, unabhängiges Mediennetzwerk ohne kommerzielle Interessen«.

 http://www.neues-deutschland.de/artikel/804167.deutsches-indymedia-vor-dem-aus.html

Die Plattform, auf der andere als nur die vorherrschenden Perspektiven Raum finden, gibt es seit November 1999: Im Rahmen der Proteste gegen die World Trade Organisation (WTO) nahmen die ersten Aktiven im US-amerikanischen Seattle den »Kampf um die Nachrichten« auf. Mit dem Mittel des »OpenPosting« sollten aus MedienkonsumentInnen MedienmacherInnen werden. Dabei bedeutet OpenPosting, dass die Beiträge zu politischen und sozialen Themen weder inhaltlich überprüft noch redaktionell überarbeitet werden. Die regelmäßig wechselnden Moderationsteams ordnen die Artikel lediglich thematisch ein und orientieren sich an der recht weit gefassten Maxime, dass »Beiträge mit sexistischem, rassistischem, antisemitischem und/oder faschistischem Inhalt auf Indymedia nichts zu suchen haben«.

Angelegt als strömungsübergreifend, entwickelte sich Indymedia in den folgenden Jahren etwa zur Plattform für zahlreiche Informationen der Antifa, aber auch Bekennerschreiben wurden erstmals auf Indymedia publik gemacht.

Damit könnte ab Januar 2013 Schluss sein: Wie es auf der deutschen Seite von Indymedia.org heißt, ist die Zahl der Aktiven dramatisch gesunken. Im Juli trafen sich in Hamburg einige MedienaktivistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet, um mögliche Rettungsmaßnahmen für das Projekt zu diskutieren. Fazit: Sofern sich in den folgenden sechs Monaten nicht mehr Menschen einbringen, wird die Seite stillgelegt und archiviert. Als Grund für die Krise gibt Indymedia vor allem die Entwicklung des Internets an: »OpenSource-Software und Linux ist mittlerweile nicht mehr nur für irgendwelche durchgeknallten Nerds einsetzbar«, heißt es in einer Pressemitteilung. Während es vor zehn Jahren noch der Fähigkeit der Programmiersprache HTML bedurfte, um im Internet eine Nachricht zu streuen, ist mittlerweile das goldene Zeitalter des OpenPosting angebrochen: Infos jedweder Art lassen sich auch ohne spezifische Kenntnisse im Netz platzieren. Während Weblogs und soziale Netzwerke eine unüberschaubare Vielzahl von Möglichkeiten bieten, Videos, Bilder und Texte einfach und schnell zu verbreiten, erscheint eine Plattform wie Indymedia sperrig: Finanzkräftige Anbieter à la Facebook, Twitter und Co. sind eher in der Lage, ein weitestgehend störungsfreies Funktionieren ihrer Seiten zu gewährleisten. Allerdings »zu deren Bedingungen«, wie Indymedia in einer Presseerklärung warnt: Im Falle, dass dem entsprechenden Seitenbetreiber, seinem Geldgeber oder einer finanzkräftigen Lobby Inhalte missfallen, sei es nicht ungewöhnlich, dass sich »über Nacht« die Nutzungsbedingungen ändern und unliebsame Seiten unwiderruflich entfernt werden.

Ein Sprecher von Indymedia Linksunten, das vor allem Informationen aus Süddeutschland und Österreichs bündelt, hält es für »fragwürdig, wenn Leute lieber kommerzielle Anbieter benutzen«. Denn bei Indymedia sei auch die Anonymität der NutzerInnen garantiert. Weil man sich aber bewusst sei, »dass viele Menschen ihre Infos aus sozialen Netzwerken beziehen«, werden die Indymedia-Ticker teilweise automatisiert an Facebook und Twitter weiter geleitet. Die dezentralen Indymedia-Plattformen seien jedoch als Informationsquelle der linken Szene unentbehrlich.

Mitarbeit offensichtlich unerwünscht

Mein Name 14.11.2012 - 10:15
Sorry, hab den Text erst unter den Spendenaufruf von 2009 gesetzt, er gehört aber hier rein.

Als Linux-Guru der ersten Stunde und politischer Aktivist, habe ich vor etwa einem Jahr meine Mitarbeit bei de.indymedia in zwei ausführlichen Mails, über mich und meine politische Arbeit, angeboten (2x per verschlüsselter Mail und Kontaktaufnahmeversuch per IRC (aber da ist ja mal gar nix los)).
Als ca. vier Wochen nach meinem Angebot zur Mitarbeit keine Antwort kam, habe ich eine zweite Kontaktanfrage gesendet. Auch darauf wurde nicht reagiert. Darauf hin habe ich mir gesagt: Ok, die haben wohl genug Leute, schade aber, dass sie sich nicht wenigstens gemeldet haben. Ich kann nur Vermutungen anstellen, ob es anderen Menschen ebenfalls so geht.

Dazu kenne ich über we.riseup.net mindestens noch zwei Menschen, die ebenfalls gerne bei de.indymedia mitgemacht hätten (kann aber auch sein das eine bei linksunten mitmachen wollte), aber entweder ebenfalls ignoriert wurden oder es kein Bedarf an Aktivist/Innen gab zu dem Zeitpunkt (was wenigstens hätte kommuniziert werden können).

Das nun plötzlich de.indymedia vor dem Aus stehen soll, weil sich zu wenige daran beteiligen (wollen/würden), finde ich eine extrem peinliche Behauptung.

Na klar, viele wollen, aber vielleicht wollt ihr nicht viele? Wen wollt ihr denn? Wollt ihr Leute, die ihr euch zurecht biegen könnt oder wollt ihr gestandene Aktivist/Innen mit Substanz? Fühlt ihr euch durch die Zusendungen mancher Leute bedroht in eurer kleinen Welt oder seid auch IHR bereit euch zu öffnen für neue Leute mit neuen Ideen?

Ich persönlich habe auch keine Ahnung wie de.indymedia aktuell läuft, will daher nur meine Anfragen als solidarische Kritik verstanden wissen.

Was viele hier aber vielleicht interessiert, ist die Frage, wie funktioniert de.indymedia wirklich, wie würde eine Zusammenarbeit/Mitarbeit tatsächlich aussehen? Was wird wie bestimmt/beschlossen? Wir wird überhaupt mit Verbesserungsvorschlägen usw umgegangen? Bin ich als "der/die Neue" erst mal der/die Handlanger/in oder sind alle sofort gleichberechtigt? Gibt es basisdemokratische Entscheidungsfindung oder sind es, wie so oft in linken Kreisen, kleine Grüppchen die zwar zur Diskussion einladen, nachher aber trotzdem alles so machen, wie sie es längst für gut befunden haben?

Aber egal, ich will meinen Frust auf die unbeantworteten Anfragen meinerseits hier nicht als Bashing ausweiten (und bitte versteht es auch nicht so!!). Ihr macht ja im Prinzip nen guten Job, müsst euch aber selbst schon die Frage gefallen lassen, wieso ihr plötzlich in dieser Situation steckt, dass es vielleicht nicht mehr weitergeht wie gewohnt, oder überhaupt.

Soli Grüße
Wenn ihr eure Mails lesen würdet, wüsstet ihr wer ich bin

die wollen nicht wissen

wenn das wörtchen "würde" nicht wär 17.11.2012 - 04:17
"indymedia ist eine nachrichtenseite und keine selbsthilfegruppe"
zitat eines indymods als ich mich darüber beschwerte dass trotz zusage dass sich bald mal jemand bei mir meldet damit man sich kennenlernen kann bzgl. mitarbeit die leute weiter einen mobben dürfen weilse son paar hanseln die uns 2007 alle verraten haben weiter nachrennen anstatt mal autonome politik zu betreiben und mit uns die sich hier wirklich ernsthaft einbringen wollen auseinanderzusetzen und als "stammgäste" zu schätzen wissen und gegen die selbst ernannten - ich kuck nur alle jahre mal hier drauf - "szene-führer" verteidigen.

Gerade bei Telepolis drüber gestolpert

Paul 17.11.2012 - 11:18
Denn hier schaue ich seit Jahren nicht mehr rein. Ich habe früher hier auch geschrieben, habe es aber aus guten Gründen, vor allem wegen der absurden Moderation, sein lassen und lieber zu Linksunten gewechselt, wie viele andere auch.
Nowak scheint euch ja noch gütig gesonnen, denn er schreibt an den Problemen vorbei, die euer abstürzendes Projekt plagen und das ist verwunderlich, angesichts der Tatsache, dass er ja schon ähnliche Erfahrungen machen durft.
Wie oft in der deutschen Linken, besonders in der radikalen Linken, hat auch Indymedia einen Sektencharakter bekommen. Da wurde zensiert und bestimmte Meinungen durften gar nicht mehr geäußert werden. Da wurden beim Krieg Israels gegen Libanon einfach alle Beiträge rausgeworfen und es wurde und wird gegen die eigenen Prinzipien verstoßen. Begründung, man wäre mit dem Moderieren nicht nachgekommen. Dabei hätte man bei Überlastung einfach diese Funktion abschalten können.
Auch wegen Problemen mit anderen Positionen, Berichten zum Baskenland... haben sich Schreiber und Leser gefrustet abgewendet. Inzwischen gibt es ja das deutlich pluralistischere und sichere Linksunten (es ist ein Drama, dass ihr IPs aufzeichnet, die Frage ist warum?), dass sehr viel besser und sicherer funktioniert.
Darüber sollte debattiert werden. Es werden nämlich nur Projekte überleben, wo nicht so getan wird, dass einige die Weisheit mit den Löffeln gefressen haben, Widersprüchlichkeit, lebendige Debatten... Radio Dreyeckland ist seit Jahrzehnten so ein Beispiel und aus gutem Grund wird Linksunten stark aus Freiburg mitgetragen, wo RDL ne andere Medienkultur geschaffen hat.
Ihr seid an euren eigenen sektiererischen Strukturen gescheitert. Ich mache nur in einem
pluralistischen Projekt mit, wo ich auch mitbestimmen kann und nicht dort, wo ein paar Macker aus dem Politbüro die Linie vorgeben.
Schaut euch die junge Welt an, die haben als kommerzielles Projekt die gleichen Probleme, nur hinken die auf dem anderen Fuß. Während ihr jede Kritik an Israel als antisemitisch auffasst, haben die Leute ein Problem mit der Stalinismus und eben real ein Problem mit dem Antisemitismus stalinscher Prägung, der in der Linken leider verbreitet ist.
(Nowak war einer davon, die damals in der jW geschasst wurden, weil sie das kritisiert haben). Gelernt hat er offenbar nicht draus.
Wie bei Stalinisten muss man sich aber die Frage stellen, ob Antinationale oder Antideutsche überhaupt Linke sind. Die einen verteidigen Antisemiten und Kommunistenfresser Ahmadinedschad und werfen Leute wie Nowak raus, die das kritisieren, die anderen verteidigen Bush uns seine imperialistischen Kriege. Man schaue sich nur an, was die Betonfraktion Bahamas da bisweilen so absondert.
Letztlich ist das Verhalten typisch Deutsch. Deutsche glauben gerne, die Weisheit mit großen Löffeln geschluckt zu haben, scheren alles über ihren Kamm und meinen, anderen durchaus erfolgreichen Bewegungen sagen zu müssen, was sie tun sollen. Der Umgang mit nationalen Befreiungsbewegungen ist da Beispielhaft. Als wären die alle aggressiv wie der deutsche Nationalismus. Manchmal geht das soweit, dass man den imperialistischen postfaschistischen Nationalismus (wie in Spanien), gegen einen progressiven antifaschistischen Befreiungsnationalismus (Baskenland, Katalonien) verteidigt und die Beiträge dazu löscht, marginalisiert... Das zeigt nur, dass man komplett die Nordung verloren hat und ist einfach ätzend.
Also, mein Vorschlag, vergisst es mit Frühjahr 2013. Macht den Laden sofort dicht. Man muss keine Projekte aufrecht erhalten, die offensichtlich niemandem braucht. Beginnt damit, die Kraft in reale Politik zu investieren. Es ist ja hoch peinlich, was in Deutschland (nicht) passiert, wie am europäischen Streiktag diese Woche. Eine Lücke entsteht ja auch nicht, da es ein besseres pluralistischeres Projekt mit Erfolgsaussichten mit Linksunten da ist. Vermutlich verwalten die auch eure Datenbank weiter, wenn ihr sie darum bittet.
Macht den Weg frei, räumt euer Scheitern ein und arbeitet es auf.

Bei Telepolis drüber gestolpert

Paul 17.11.2012 - 11:18
Denn hier schaue ich schon lange nicht mehr vorbei. Ist ja peinlich, wenn bei Telepolis die für Linke interessanteren Sachen stehen und die Debatten und Beiträge besser sind. Ich habe früher hier auch geschrieben, habe es aber aus guten Gründen, vor allem wegen der absurden Moderation, sein lassen. Ich bin zu Linksunten gewechselt, wie viele andere auch.
Nowak scheint euch ja noch gütig gesonnen, denn er schreibt an den Problemen vorbei, die euer abstürzendes Projekt plagen und das ist verwunderlich, angesichts der Tatsache, dass er ja schon ähnliche Erfahrungen machen durft.
Wie oft in der deutschen Linken, besonders in der radikalen Linken, hat auch Indymedia einen Sektencharakter bekommen. Da wurde zensiert und bestimmte Meinungen durften gar nicht mehr geäußert werden. Da wurden beim Krieg Israels gegen Libanon einfach alle Beiträge rausgeworfen und es wurde und wird gegen die eigenen Prinzipien verstoßen. Begründung, man wäre mit dem Moderieren nicht nachgekommen. Dabei hätte man bei Überlastung einfach diese Funktion abschalten können.
Auch wegen Problemen mit anderen Positionen, Berichten zum Baskenland... haben sich Schreiber und Leser gefrustet abgewendet. Inzwischen gibt es ja das deutlich pluralistischere und sichere Linksunten (es ist ein Drama, dass ihr IPs aufzeichnet, die Frage ist warum?), dass sehr viel besser und sicherer funktioniert.
Darüber sollte debattiert werden. Es werden nämlich nur Projekte überleben, wo nicht so getan wird, dass einige die Weisheit mit den Löffeln gefressen haben, Widersprüchlichkeit, lebendige Debatten... Radio Dreyeckland ist seit Jahrzehnten so ein Beispiel und aus gutem Grund wird Linksunten stark aus Freiburg mitgetragen, wo RDL ne andere Medienkultur geschaffen hat.
Ihr seid an euren eigenen sektiererischen Strukturen gescheitert. Ich mache nur in einem
pluralistischen Projekt mit, wo ich auch mitbestimmen kann und nicht dort, wo ein paar Macker aus dem Politbüro die Linie vorgeben.
Schaut euch die junge Welt an, die haben als kommerzielles Projekt die gleichen Probleme, nur hinken die auf dem anderen Fuß. Während ihr jede Kritik an Israel als antisemitisch auffasst, haben die Leute ein Problem mit der Stalinismus und eben real ein Problem mit dem Antisemitismus stalinscher Prägung, der in der Linken leider verbreitet ist.
(Nowak war einer davon, die damals in der jW geschasst wurden, weil sie das kritisiert haben). Gelernt hat er offenbar nicht draus.
Wie bei Stalinisten muss man sich aber die Frage stellen, ob Antinationale oder Antideutsche überhaupt Linke sind. Die einen verteidigen Antisemiten und Kommunistenfresser Ahmadinedschad und werfen Leute wie Nowak raus, die das kritisieren, die anderen verteidigen Bush uns seine imperialistischen Kriege. Man schaue sich nur an, was die Betonfraktion Bahamas da bisweilen so absondert.
Letztlich ist das Verhalten typisch Deutsch. Deutsche glauben gerne, die Weisheit mit großen Löffeln geschluckt zu haben, scheren alles über ihren Kamm und meinen, anderen durchaus erfolgreichen Bewegungen sagen zu müssen, was sie tun sollen. Der Umgang mit nationalen Befreiungsbewegungen ist da Beispielhaft. Als wären die alle aggressiv wie der deutsche Nationalismus. Manchmal geht das soweit, dass man den imperialistischen postfaschistischen Nationalismus (wie in Spanien), gegen einen progressiven antifaschistischen Befreiungsnationalismus (Baskenland, Katalonien) verteidigt und die Beiträge dazu löscht, marginalisiert... Das zeigt nur, dass man komplett die Nordung verloren hat und ist einfach ätzend.
Also, mein Vorschlag, vergisst es mit Frühjahr 2013. Macht den Laden sofort dicht. Man muss keine Projekte aufrecht erhalten, die offensichtlich niemandem braucht. Beginnt damit, die Kraft in reale Politik zu investieren. Es ist ja hoch peinlich, was in Deutschland (nicht) passiert, wie am europäischen Streiktag diese Woche. Eine Lücke entsteht ja auch nicht, da es ein besseres pluralistischeres Projekt mit Erfolgsaussichten mit Linksunten da ist. Vermutlich verwalten die auch eure Datenbank weiter, wenn ihr sie darum bittet.
Macht den Weg frei, räumt euer Scheitern ein und arbeitet es auf.

Warum nicht als Wiki?

Wikinger 17.11.2012 - 11:59
- also nach Art von WikiNews: Dann kann jeder Autor bzw. jede Organisation ihre Texte selbst einstellen. Bei Wikinews und Wikipedia klappt das ja ganz gut. Editieren sollte freilich nur nach Registrierung gehen, damit die 0brigkeit da nicht rumzensieren kann.

Vor Jahren bot ich an, mitzumachen!

Gedankenspenderin 17.11.2012 - 18:16
Leider war man seinerzeit - mit Verlaub - so großkotzig, auf mein Angebot nicht einmal einzugehen; keine Absage, kein Dankeschön, gar nichts, mein Angebot wurde stattdessen mit Nichtreaktion gewürdigt. Daß mit solch einem, aus meiner subjektiven Sicht, überheblichen Verhalten potentielle Aktivistinnen und Aktivisten von vornherein verprellt werden, liegt auf der Hand und solange genau diese Ignoranz nicht abgestellt wird, muß es bergab gehen, es sei denn, man hat wirklich genug fähige Leute, was ganz offensichtlich eben nicht der Fall ist.
Ändert Eure Politik und Ihr findet mehr Menschen, die bereit sind, mitzumachen!

Absehbare Entwicklung

Spirit of Seattle 18.11.2012 - 08:24
Ich hatte mir vor kurzem mal wieder den Film "Battle in Seattle" angesehen um dann mit einer großen Portion Wehmut über die Entwicklung der globalisierungskritischen Bewegung und meinem früheren Engagement in derselbigen nachzudenken:

Ganz ehrlich: Wir haben verloren!

Und es waren - wenn wir ehrlich sind - nicht einmal die internen Grabenkämpfe, die die deutsche Linke auseinandergebrochen haben, sondern eine globale, organische Entwicklung, die auch eine größere Gruppe von gut vernetzten, hochpolitischen Idealisten nicht vermochte, aufzuhalten.

Gerade in der schwersten Krise in der Existenz des Kapitalismus, schweigt die internationale Linke fast vollumfänglich. Nicht weil man die Krise nicht theoretisch prognostizieren konnte, sondern weil wir keine realistische Lösung anbieten können! Die Sicherheit, alternative ökonomische Konzepte zu realisieren und der Mut, diese auch zu implementieren, ist der linksradikalen Bewegung verloren gegangen. Man mag es auf das größere Bewusstsein der schier unendlichen Komplexität dieser Welt schieben, oder auf eine um sich greifende kollektive, apokalyptische Resignation, ich weiß es nicht. Fakt ist jedenfalls: Wir erleben hier nicht etwa nur das schleichende Ende von Indymedia, nein, diese Niederlage ist tiefer und umfassender.

Und selbst der letzte Trost, früherer linker Generationen, die Flucht in die bürgerliche Wohlstandshölle, scheint für immer versperrt: Auch das Bürgertum ist am Ende, zugegeben, das war es schon immer, aber diesmal sehen, erleben und verstehen es alle, auch weit außerhalb linker Diskurshoheiten.

Willkommen am Abgrund, gehen Sie weiter...

Wieso?

Wayne 18.11.2012 - 11:12
Wieso wird hier eigentlich ständig auf dem Mods rumgehackt? Ich kann ja verstehen, dass agressive Verhaltensweisen im anonymen Netz, wo man den anderen nicht direkt vor sich hat und keine Konsequenzen fürchten muss, aber bitte macht euch klar, dass die Mods - auch bei unterschiedlichen Meinungen - hier verdammt wichtige Arbeit leisten!
Das fällt hier oft völlig unter den Tisch!

Soli für die Mods!!!

Kermit 19.11.2012 - 01:01
Die indymedia-Mods sollten sich von den Pöbeleien und Angriffen hier nicht beeindrucken und so fertigmachen lassen. Ich finde, sie machen eine grossartige (aber leider auch undankbare) Arbeit! Das Problem an der miserablen Situation bei de.indymedia sind nicht die Mods, sondern das Verhalten einiger Nutzer_innen. Anonym ist es halt einfach, die Klappe auzureissen. Wobei man bei den meisten stinkenden Kommentaren oft nicht genau herausriechen kann, ob es nun Provo-Trottel von Rechts, konservative Aktivbürger oder von der Staatsseite sind, oder eben auch durchgeknallte Szenehirsche. Und wenn die Situation mal wieder am Thema "antideutsch antiimp" eskaliert, liegt das nicht an den Mods, sondern an euch (wer sich angesprochen fühlt, weiss selbst Bescheid).

link zu telepolis-artikel

user 19.11.2012 - 13:01
Hallo,

weil hier auch schon über den Telepolis-Artikel zur Krise bei Indymedia gesprochen wurde,

hier auch der Link zu dem Artikel:


 http://www.heise.de/tp/blogs/6/153205

verbesserungsvorschläge

es fehlt... 20.11.2012 - 02:38
indymedia braucht:

+ "gefällt mir" - buttons

+ "find ich scheisse" buttons

+ knöpfe womit ich demjenigen der mich verbal anpisst, stromschläge über den pc geben kann

+ ein button zum bestellen von was zu essen

+ ein cybersex button wenn mir einE Userin gefällt

+ ein button um die ip des gegenüber rauszufinden damit ich ihn zerbomben kann mit viren wenn er scheisse erzählt

+ ein bundestrojaner "ich ergebe mich" button

und ein

+ "direct action" button wie bei age of empires, wo du n signal abgibst von da wo du gerade bist und dann ganz viele leute kommen um dir zu helfen oder sich n moderator team abseilt um dich aus deinem loch rauszuholen. (zb wennde ausm knast schreiben kannst, aus der psychiatrie oder aus anderen zwangslagen).

:]

ach und ein

+ hausverbot in linken projekten - aufheb button

und ein

+ exfreundin aus der szene prügel button.

und ein

+ diejenigen die dich aus der szene geprügelt haben - halbtot/folter - button.

joa das dürfte erstmal reichen um die lebensqualität auf indymedia zu verbessern :]

hab ich was vergessen?

Komische Antworten hier

Micha 20.11.2012 - 08:57
Da räumen Menschen ein, dass etwas nicht mehr so gut läuft wie bisher und alles was kommt, ist herbe Kritik von Leuten, die den Arsch selbst nicht hoch bekommen haben um etwas auf die Beine zu stellen was de.indymedia auch nur im geringsten ähnelt.

Unanhängig vom Verdacht, dass es sich bei einigen Antworten entweder um Idioten, Faschos oder Staatsschutz handelt, fehlt mir hier doch etwas die Solidarität mit all jenen, die de.indymedia bisher am laufen gehalten haben.

Kritik ist immer schnell geübt, etwas besser zu machen steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich werde, wenn es denn soweit kommt, de.indymedia vermissen. Leider fehlt mir die Zeit um mich darauf einzulassen, d.h. eine Mitarbeit anzubieten - auch weil ich nicht weiß wie das aussehen würde (diese Kritik ist in einigen Antworten auf euren Beitrag durchaus legitim).

Also macht euch mal locker und seid wenigstens so anständig und fragt euch mal was IHR denn so tut um unzensierte Neuigkeiten an den/die Mann/Frau zu bringen. Ob IHR das braucht interessiert niemanden, es gibt genug Menschen die Indymedia brauchen. Und wer hier von sich gibt das er/sie auf de.indymedia sowieso verzichten kann, den/die frag ich: wieso seid ihr dann überhaupt hier gewesen??

Soli Grüße
Micha

28.11. HH

wärja was 21.11.2012 - 18:03
entweder bin ich zu blind oder es findet sich wirklich kein Hinweis auf die Veranstaltung am 28.11. in Hamburg...
Indymedia Veranstaltung: Analyse, aktuelle Situation und Ausblick
28.11.2012 (Mittwoch) 19:00
ganzer Text unter  http://www.centrosociale.de/2012-11-28/indymedia-veranstaltung-analyse-aktuelle-situation-und-ausblick
..hat zwar viel lokale Konkurrenz (Pauli spielt, Solikonzert in Flora...), is aber ja wohl Einigen wichtig, direkt ists evtl nicht so arrogant/ignorant, wir werdens sehen..

Manchmal

Identitärer lausbub 21.11.2012 - 23:48
muss man halt gehen. :)

REVOLTE - EIN KONSTRUKTIVER VORSCHLAG !

Venceremos 24.11.2012 - 23:38
Auch ich finde es sehr schade, dass ich bei de.indymedia.org seit 3-4 Jahren immer seltener Artikel, Erklärungen, Aufrufe, Informationen, Postings... zu aktuellen politischen Themen, Veranstaltungen, Demos etc. finde. Ich habe mich selbst lange Zeit engagiert, um regelmäßig Beiträge oder inhaltlich-ergänzende Kommentare in Indymedia zu verfassen.
Zum Glück sehe ich aber auch, dass es mittlerweile zahlreiche weitere Plattformen für den offenen linkspolitischen InfoAustausch gibt. Das Internet ist im Umfang massiv gewachsen und die Anzahl der politischen User_innen ebenso. Heutzutage kennen wir uns alle deutlich besser aus mit dem Benutzen des Internet und wir wissen, wie mensch dort eigene Inhalte publizieren und verbreiten kann. Vor 10 Jahren gab es noch wenige online-Plattformen, auf denen mensch offen linkspolitische Informationen verbreiten oder Ideen austauschen konnte. Heute muss ich unter hunderten linker Seiten auswählen, wo ich meine Artikel veröffentliche. (Diese Vielfalt ist eigentlich auch schön so!)


Mir liegt Indymedia sehr am Herzen, weil es stets eine sehr große Bedeutung für die linke Strömung hatte. Was mir heute sehr fehlt, ist die Nutzung von Indymedia als zeitnahe Austausch-Website.

Ich würde daher gerne ein altes Kommunikationskonzept wiederbeleben:

Von ca. 2000-2006 habe ich Indymedia und die Demo-Kommunikations-Kultur so erlebt:
- Wenn irgendwo 'ne Demo oder DirectAction stattfand, dann saßen 2-3 Leute (oft mehr) irgendwo am PC mit Internetzugang & Telefon.
- Es gab eine zentrale Infotelefon-Rufnummer dorthin, wo jede_r anrufen konnte (oder SMS), um von der Demo eigene Informationen, Beobachtungen etc. zu melden. (Wo steht die Demo momentan? / Wo lauern Bullen in Seitenstraßen? / Gibt’s irgendwo Zugriffe, Stress, Aktionen? / Wo brauchen kleine Aktionsgruppen gerade Unterstützung, um ein Barrikade zu bauen, eine Kreuzung/Gleise zu besetzen, Festnahmen zu verhindern…?)
- Diese zentrale Tel.Nummer stand auf Flyern, Demoplakaten oder wurde auf der Demo verbreitet.
- Sämtliche Infos (manchmal sogar Photos), die reingekommen sind, wurden von den Leuten an Telefon & PC dann auf einer demo-spezifischen Indymedia-Seite veröffentlicht.
>Selbst wenn mensch krank im Bett lag, konnte der Demoverlauf und Ereignisse per „Liveticker“ detailliert mitverfolgt werden.
- jene Menschen, die selbst auf der Demo unterwegs waren (damals noch ohne InternetHandy) konnten die aktuellen Infos abrufen, indem sie die zentrale InfoNummer anriefen. Dann gab's ein telefonisches Update darüber, wo momentan was passiert... Diese neuen Infos wurden dann innerhalb der Demo verbreitet.

Klar konnten die Bullen die Indy-News ja auch mitlesen, aber WIR waren oftmals schneller und daher erfolgreich mit unseren Aktionen. Zahlreiche Male konnten somit hunderte von demonstrierenden Menschen per InfoTelefon mobilisiert werden zu dezentralen Aktionen abseits der DemoRoute und zu Blockaden oder Störungen.
Vor allem bei Nazidemo-Blockaden kommt es ja darauf an, im Umfeld der Demo einige Blockaden einzurichten oder durch Störungen (hier und da brennt was / Verkehr lahmgelegt...) die Nazi-Demo zu stoppen und zum Abbruch zu zwingen.
Bei solchen Aktionen habe ich Indymedia & das Infotelefon vielfach als Vermittler von Infos und Kommunikationspunkt für gemeinsame Absprachen erlebt.


Dieses Aktionskonzept scheint heute nicht mehr zu funktionieren. Aber warum???

1.) Irgendwie ist unsere linkspolitische Szene mittlerweile etwas paranoid geworden:
Noch vor 5-6 Jahren haben die Menschen innerhalb der Demo viel stärker miteinander kommuniziert, sind aufeinander zu gegangen, haben sich ausgetauscht, Aktionsgruppen miteinander gebildet und dann gemeinsame Störungen und direkte Aktionen veranstaltet. (Das Risiko, dabei möglicherweise mit 'nem Zivi-Bullen zu reden, schien uns damals noch recht unwahrscheinlich)

Heute erlebe ich innerhalb der Demos sehr wenig Austausch untereinander. Einzelne Grüppchen laufen nebeneinander her. Kommen aber nicht in Kontakt. Wenn mensch auf eine andere Demogruppe zugeht, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, dann wird über banale Sachen gesprochen, aber keine_r traut sich mal zu fragen, ob wir jetzt nicht gleich mal an Punkt XY diese oder jene gemeinsame Aktion machen wollen - Weil: Zusammen sind wir stärker.
Es schleicht im Demoblock offenbar ständig die Angst mit, dass mensch dabei von Zivi-Bullen oder Verfassungsschützerin rausgelockt und zu Straftaten provoziert werden soll...
Solche Sorgen sind -angesichts der heutigen staatlichen Überwachungskrankheit- nicht unberechtigt.
Aber wir kennen diese systematische Überwachungs-Verängstigung von Andersdenkenden doch aus der Geschichte hinreichend - ob aus dem 3.Reich, DDR-Stasi-Regime, Iran, China, USA, Kambodscha, Russland, etc.pp...
Das Repressionsprinzip scheint immer wieder zu funktionieren - weil WIR uns nicht trauen, uns gemeinsamen zu organisieren und dabei evtl. Risiken der staatlichen Repression in Kauf zu nehmen.
Wenn wir uns auf die gemeinsame Solidarität innerhalb der linkspolitischen Szene verlassen könnten, dann würden wir sicherlich auch mehr wagen und mehr persönliche Risiken eingehen können.


2.) Ich sehe auf jeder Demo Dutzende oder hunderte Menschen, die Smartphones dabei haben.
Es wäre sooooo einfach, damit umfangreiche Info-Mails, Berichte, Photos und sogar Videos vom aktuellen Geschehen an eine zentrale Infogruppe zu senden oder direkt in Indymedia reinzustellen, damit andere dies abrufen und nutzen können. 'Twitter' könnten wir auch prima nutzen!
Stattdessen werden diese technisch-tollen Smartphones dazu eingesetzt, sich selbst vor Bullenhorden und brennenden Barrikaden zu knipsen (oder zu filmen), bzw. die gesamte Demo als 'cooles PartyEvent' aufzunehmen.
Mich kotzt diese konsumierende Spaßnutzung der neuen Medien total an! Es soll jede_r für sich selbst entscheiden, Facebook und Smartphones zu nutzen... Aber: denkt mal nach, was ihr da macht und wofür!
Dank einiger Handy- u. DigiCam-Videos konnte in den letzten Jahren auch mal den Bullen ans Bein gepisst werden - Manches landete sogar in der Tagesschau und einige Cops wurden wegen dieser Videos halbwegs zur Rechenschaft gezogen.

Wenn wir nun aber schonmal diese mobile Technik mit SMS, Mail, Kamera und Video haben, dann sollten wir das nicht nur dazu einsetzen, um schöne private Ich-War-Dabei-Erinnerungs-Videos zu machen. Wir müssen dies nutzen, um bei Demos & politischen Aktionen untereinander schnell zu kommunizieren, uns gegenseitig zu informieren und zu mobilisieren!
>Eine dezentrale Protest- oder Blockade-Aktion kann heutzutage mit den zahlreichen internetfähigen Smartphones innerhalb der Demo relativ schnell & einfach geplant, angekündigt und verbreitet werden. Vor einigen Jahren haben wir das sogar per SMS geschafft!


Die Demonstrant_innen und Regimegegner_innen des „arabischen Frühlings“ haben das längs verstanden und teilweise erfolgreich genutzt!!!
Warum ist diese Idee hierzulande noch nicht angekommen?
Warum nutzt ihr eure elektronische Kommunikation in der Jackentasche nicht endlich als Medium für Absprache, Mobilisierung und Revolte???

Ich hoffe, dass die moderne Technik nun bald mal politisch sinnvoll genutzt wird und dass sich dadurch endlich mal was in unserer politischen Kommunikation und Vernetzung verändert.

Venceremos!

Das muss einfach klappen

hardcor riot 02.02.2013 - 19:45
wenn ich das so lese, könnte ich heulen. Wo bleiben all dioe immer ach so aktiven Consumer. Schließlich langt es nicht, nur lokal organisiert in black bloc manier gegen nazis und bullen anzugehen. Wir brauchen weiter ein medium, das uns die ereforderlichen infos liefert, damit wir losziehen können. Das scheint aber auch ein finanzielles Prob zu sein. Da nun einmal die Staatsknete nicht mehr langt, hier an alle: Geht arbeiten oder beschafft sonstwie und beteilgt euch an den Kosten. Dann gehts auch weiter!!

Einladung zum BWT nicht öffentlich?

Warum? 10.02.2013 - 22:06
Quelle:  http://lists.indymedia.org/pipermail/imc-germany/2013-January/0201-v4.html

Die Regionalgruppe Indymedia-Hamburg lädt zum bundesweiten Treffen
nach Hamburg, am Wochenende 15.-17. Februar.
Beginn ist ab 18 Uhr Freitags in der Tee-Butze im Gängeviertel in
gemütlicher Runde.
Auf dem Treffen sollte Platz sein für inhaltliche und technische
Debatten. Wenn ihr teilnehmen wollt so meldet euch doch bitte bei uns
( indysaushamburg at nadir.org ) und sagt uns, mit wie vielen ihr kommt
und ob ihr Schlafplätze braucht. Iso-Matte und Schlafsack wären
schonmal nützlich.

Anfahrt:
Mit der U2 vom Hauptbahnhof bis Gänsemarkt, Ausgang Caffamacherreihe
und ihr steht vorm Gängeviertel. (Nicht zu verfehlen zwischen den
ganzen Glaspalästen)
Geht den Valentinskamp hoch und durch den zweiten Torbogen links in
die Schierspassage. Dort ist auf der rechten Seite die Tee-Butze.
Mit dem Auto parkt ihr am besten auf dem Gorch-Fock-Wall und lauft zu
Fuß die Caffamacherreihe runter bis zur U-Bahnstation, dann siehe
oben. Oder über den Johannes-Brahms-Platz und dann den Valentinskamp
runter und nach rechts in die Schierspassage einbiegen.
Wer sich die U-Bahn (zwei Stationen) sparen will kann auch in ca. 30
Minuten vom Hauptbahnhof zum Gängeviertel laufen.

Wir freuen uns auf ein konstruktives Treffen,
IMC-HH

lesenswerter artikel aus uk

uk 18.02.2013 - 12:07
Eine ziemlich sinnvolle Reflexion von einem Indymedia aus UK  http://ceasefiremagazine.co.uk/indymedia-its-time-move/

indy muss leben!

damit deutschland sterben kann 20.02.2013 - 18:55
also ich finde die anregungen von "weltverbesserer" ziemlich sinnvoll. Denke auch es könnte durchaus ne rubrik für flyer, demoaufrufe etc. geben.
Die forderung nach ner neuen website etc. versteh ich nicht so wirklich. Die seite funzt doch gut genug, bräuchte nur mehr [und teils undogmatischere] mods, damit niemensch so überlastet wird.
Ich sehe de.indymedia immernoch als sehr wichtige plattform für den innerlinken diskurs in der BRD und wüsste eigentlich nichts vergleichbares, wo menschen und/gruppen unkompliziert berichte veröffentlichen können und viele leute erreichen.

walk on, let's make media power a threat again!

asdf

asdf 01.04.2013 - 16:33
asdf

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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sterben ?? — erich

Ich sach nix dazu! — Heinz ET