[M] Tag der deutschen Einheit
Zum zweiten mal nach 1996 wurden am 2./3. Oktober in München die zentralen Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Einheit" abgehalten. Zum "heiteren und fröhlichen Fest" zu Ehren Deutschlands wurden neben "Ehrengästen" und Trachtengruppen aus dem ganzen Land, 500.000 Menschen erwartet. Der nördliche Teil der Innenstadt sollte sich so in eine gigantische Feiermeile verwandeln. Auf dem Programm standen Fressbuden der Bundesländer, allerlei Tradition und Gaucksche Predigten für die Liebe zum Vaterland.
Bündnis-Kurzaufruf: No ♥ for a deutschland
Am 2. und 3. Oktober finden in München die alljährlichen Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit statt. Deutschland hat dabei offensichtlich allen Grund wieder stolz auf sich zu sein. Auf dem Weltmarkt präsentiert sich der Exportchampion als Krisengewinner und zwingt Länder wie Griechenland zu umfassenden Kürzungen und Privatisierungsprogrammen.
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Aufruf der antifa nt: The only good nation is imagination
Am 3. Oktober lädt die bayerische Staatsregierung anlässlich des Tages der deutschen Einheit die Fans der Nation zum „fröhlichen Fest in Schwarz-Rot-Gold unter dem weiß-blauen Himmel Bayerns“. Eine Einladung, die wir getrost ausschlagen.
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Aufruf des aka_muc: Kein Grund zu feiern!
Jede Deutschland-Party ist eine schlechte Party!
Zur falschen Zeit am rechten Platz?
Am 3. Oktober finden in München die Feierlichkeiten zum 22. Jahrestag der „Wiedervereinigung“ statt. Zwischen Feldherrnhalle und Siegestor lädt die Stadt München zu einer Art Volksfest ein. In der Belanglosigkeit zwischen „Sexy Anhalt“ und beispielsweise einer Brotsortenverköstigung feiert sich Deutschland vollkommen geschichtsvergessen selbst.
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Aufruf zum No Nation Queerwalk: Gegen Nationalismus, Rassismus und Sexismus
Am 3. Oktober finden in München die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit statt. Wir finden, es gibt nichts zu feiern an einem wiedererstarkten Nationalismus, der sich in rassistischer Alltagspolitik und der Abwertung und Ausgrenzung von Menschen ausdrückt, durch Einteilung in nützlich und unütz, legal und illegal, normal und pervers.Deswegen wollen wir uns mit euch in einem No Nation Queerwalk an der Gegendemonstration beteiligen.
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Aufruf zur antinationalen Rave-Demo am 2.Oktober: rave without borders
Neben einigen Veranstaltungen im Vorfeld der Einheitsfeier, wurden auch zwei Demonstrationen angemeldet. Eine relativ kurzfristig beworbene Tanzdemo gegen Grenzen und für globale Bewegungsfreiheit am Abend des 2. Oktober und eine antinationale Demonstration am 3. Oktober.
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Rave-Demo am 2. Oktober
Die vorabendliche Rave-Demo am 2. Oktober an der sich etwa 150 Menschen beteiligten, konnte ohne größere Belästigungen durch die Staatsgewalt durch die Innenstadt tanzen. In den Redebeiträgen wurden verschiedene Aspekte rassistischer Ausgrenzung thematisiert. Im Anschluss fanden sich viele Hundert beim antirassistischen Festival "Rage against Abschiebung" in Hansa 39 und Kranhalle ein.
Demotransparent am 2.Oktober
Ein Wiesn-Besucher zeigt seine Abneigung
Die antionationale Demonstration am 3. Oktober selbst wurde um 14:30 auf dem zentral gelegenen Stachus eröffnet. Nach einigen Redebeiträgen zu Themen wie "Krisennationalismus" zog die Demo mit ordentlich wummernden Lautsprecherwagen und (erfreulicherweise überwiegend guten) Parolen via Sonnenstraße durch die Innenstadt.
Desöfteren mussten rechte Spinner verschiedener Couleur vom Rand entfernt werden (u.a. Rechtspopulist_innen von blu news und Neonazis aus dem Umfeld der Kameradschaft München), einem Autoren des rassistischen Weblogs "P.I." wurde dabei freundlicherweise vom USK unter die Arme gegriffen.
Der PI-News-Autor Michael Stürzenberger wird vom USK in Sicherheit gebracht
Darüber hinaus meinten auch immer wieder Besucher_innen des gleichzeitig stattfindenden Oktoberfestes wie auch am Tag zuvor ihre Meinung über die antinationale Demonstration kundtun zu müssen.
Medial wurde im Vorfeld der Einheitsfeierlichkeiten neben der mehrtägigen Sperrung der Ludwigstraße vor allem die große Herausforderung für die Polizei thematisiert. Allein 2500 Polizist_innen wurden für den Schutz der Einheitsfeier abgestellt, während das zeitgleich stattfindende Oktoberfest zusätzlich Kräfte band. Dennoch stellte es offensichtlich kein größeres Problem dar, die Demonstration am 3. Oktober mit zig Hundertschaften USK, BFE und einem aberwitzigen Zivi-Aufgebot zu begleiten.
Auftaktkundgebung
Noch bevor sich die 500-600 (500 nach Polizeiangaben) Menschen so richtig in Bewegung gesetzt hatten, blockierten Einsatzwägen die Demo, um so das Verbot von Seitentransparenten durchzusetzten. Ein Vorgang der sich im Verlauf noch mehrfach wiederholen sollte. Insgesamt wurden unseres Wissens 3 Personen verhaftet und bis zum Abend in Gewahrsam genommen. Solltet ihr Betroffene von Repression geworden sein, meldet euch bei der Sprechstunde der Münchner Ortsgruppe der Roten Hilfe (jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr in der Schwanthalerstraße 139 RGB).
Abseits des Demonstrationsgeschehens bemühten sich Einige etwas Unfrieden auf der Deutschland-Party zu stiften. Während sich um die 400.000 an Thüringer Würsten und Trachtenshows erfreuten, brachte etwa ein Team im "Junge-Union"-Outfit antirassistische Botschaften mittels einer Los-Verteilung unter die Leute.
Demonstrationszug
Einige hübsche Bilder vom 3. Oktober gibt's bei der "Anarchistischen Gruppe Freiburg":http://www.flickr.com/photos/agfreiburg/sets/72157631691480365/with/8053916702/
Vorabartikel:
Soliaktion in Bremen: [HB] Proteste anlässlich Einheitsfeierlichkeit
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Mama
mehr zu den Glücksfeen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Wenig Lust auf gesellschaftliche Veränderung — Yuppiezone M
schade schade — so oder so