HB: Proteste anlässlich Einheitsfeierlichkeit

bremen antinational 03.10.2012 22:25 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Circa 80 Menschen haben am Abend des 3. Oktobers in Bremen in Form einer Spontandemonstration demonstriert.
Anlass waren die Feiern zum sog. Tag der deutschen Einheit mit dem diesjährigen Schwerpunkt in München. Unter Zuhilfenahme von Böllern und Bengalos machten die Demonstrierenden lautstark (“Nationalismus raus aus den Köpfen”, “Staat, Nation, Kapital, Scheiße”) und entschlossen ihre unversöhnliche Ablehnung der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse deutlich. Die Demonstration, auf der auch symbolisch eine “Deutschland-Fahne” verbrannt wurde, verstand sich auch als Akt der antinationalen Solidarität mit den Protesten in München.
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Ergänzungen

Epaper

Abo 04.10.2012 - 19:13
Aus der taz vom 5.10.: "Spontan gegen die Nation
Gegen Deutschland sind am Mittwochabend etwa 50 Autonome durchs Viertel gezogen. Anlässlich des „Tags der deutschen Einheit“ verbrannten sie eine Deutschlandfahne, zündeten Feuerwerkskörper und riefen Parolen „gegen Staat und Nation“. (taz)"

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???

(A) 04.10.2012 - 23:01
soso... und was ist so schlimm an Nena? ok, ihre Musik, aber sonst? Wo ist der Zusammenhang? Oder fandet ihr das nur wahnsinnig witzig?

Warum nicht nach München?

Iggy 05.10.2012 - 10:25
Warum seid ihr zu Haus geblieben?

Oha...

SchallundRauch 05.10.2012 - 10:38
... eine unglaublich kreative, erfrischende, wirkungsvolle Aktion innerhalb des Szene-Ghettos Steintor. Vielleicht kann man sich auch vom BID (Business Improvement District) sponsern lassen, schliesslich sorgt man für das hip-rebellische Flair. Und die üblichen Kneipen und die Hot Dog Bude freuen sich auch über verstärkten Zulauf. EIne absolute Win-Win-Situation, würde ich sagen.

@Oha

- 05.10.2012 - 10:58
Ja es ist schon eine komische logik die du da hast. Das Problem ist doch nicht die Kultur/Subkultur/Gegenkultur oder die Widerstandsform die sich verwerten lässt sondern der neoliberale Kapitalismus der eben jene Verwertbar macht.
Es ist zwar gut sich in seiner Position und Wirkung zu reflektieren aber das heißt noch lange nicht das Alles was verwertbar ist auch gleich schlecht ist.
Die Linksradikalen-/Autonomen-/Neuen Sozialen- Bewegungen müssen sich als Teil der neoliberalen Wirtschaftsordnung verstehen da Sie eben durch diese erst ihre Berechtigung erhalten, d.h. aber auch das wir mit den dem zugrunde liegenden Mechanismen arbeiten und umgehen müssen.


Unabhängig davon war die Sponti auch sonst nicht komplett verkehrt es ist schön zu sehen dass diese Protestform in Bremen anscheinend doch noch nicht ausgestorben ist.
Auch das auf das häufige "Kesseln und Alle ab in die Gesa" mit kurzen Strecken und koordiniertem Auflösen reagiert wurde ist eine gute Sache.
Leider war das ganze aber ansonsten eine ziemlich hektische Angelegenheit die mehr zu einem "Hit and Run"-Konzept gepasst hätte als zu einer Spontan-"Demonstration" die ja eigentlich Öffentlichkeit generieren sollte.

@ -

SchallundRauch 05.10.2012 - 15:40
Es ging mir weniger um die Verwertbarkeit als darum, dass einfach zu jedem beliebigen Anlass ein schönes Ritual geworden ist, dass die linksradikale Bremer Szene einmal quer durch ihre Homezone zieht (diesmal gab es wenigstens ein halbwegs passendes Transpi, oft genug hat man auch einfach Transpi-Resteverwertung gesehen ohne jeglichen Zusammenhang zu dem, was die Sponti angeblich kommunizieren sollte), Parolen brüllt die eh niemanden interessieren (aber das Ego streicheln) und dann wieder verschwindet.

Ist halt das grundlegende Ding linksradikaler "Öffentlichkeitsarbeit": es interessiert keinen, was "wir Spinner" wollen, eher produziert man Negativität in Bezug auf sich selbst; während genau diese Ablehnungs-/Anfeindungserfahrung essentiell ist für den subkulturellen Zusammenhalt (ja, das muss man sich wohl eingestehen, dass sich daraus ein Großteil der "Bewegung" speist, wenn man schon in völliger gesellschaftlich-politischer Irrelevanz versinkt).

Aber das soll's auch gewesen sein, nur ein kleiner verbitterter Exkurs.