[B]Schmidtke(NPD)ruft zum "Tag der Patrioten"

Für den 03. Oktober kündigte eine "Bürgerinitiative für Meinungsfreiheit und Demokratie - Gegen Bevormundung" einen "Tag der Patrioten" mit einer Demonstration ab ca. 12.00 Uhr für ca. 5h in Berlin an. Der Ort Breitscheidplatz soll sich nach Internetankündigungen bestätigt haben. Als Anmelderin sollte ursprünglich eine unter NachdenklichBerlin (in Facebook auseinander geschrieben) auftretende sich selbst als "emanzipierte Chauvinistin" bezeichnende Person fungieren. Mit dem kümmerlichen „Marsch der Patrioten“ der rassistischen „German Defence League“ im letzten August in Köln soll diese Veranstaltung trotz inhaltlicher und personeller Überschneidungen angeblich aber nichts zu tun haben. Ob ein Zusammenhang mit der Gründung eines „Rings freiheitlicher Jugend Deutschlands“, in dem neben Mitgliedern der Pro-Bewegung, der Republikanischen Jugend auch Mitglieder der German Defence League vertreten sein sollen und auch zwei Mitglieder der Freiheit, Steffen Schmitz und Nicolai Vanchili,z.B. Vorstandspositionen inne haben, wird sich zeigen. Schnittmengen scheinen sich jedenfalls nicht nur auf der Facebookseite der Anmelder_in "Nachdenklich Berlin" oder von Einzelvertreter_innen verschiedener rechter und rassistischer Gruppierungen bis hin zu Freundschaften mit Neonazis zu finden. Zu dem ist es nicht der erste Versuch dieser Rassist_innen, ihre Differenzen, Kompetenzstreitigkeiten und Distanzierungen sowie mangelnde personelle Unterstützung über einen konstruierten Überbau einer Bewegung oder Initiative zu umgehen bzw. zu verschleiern. So sollten nach Informationen von rechten Webblogs "Pro Deutschland", "Pax Europa", "Die Freiheit", die "Germans Defence League" sowie die "Deutsche Konservative Partei" gemeinsam auftreten und Redner_innen stellen. Schon kurz darauf dementierte die "Deutsche Konservative Partei" eine Teilnahme und schloss diese mit Bezug auf die letzten und laufenden Provokationen von "Pro D" aus. Auch bei den restlichen Organisationen scheint man sich der bekannten internen Querelen zu erfreuen, so dass es sich bei den Teilnehmenden eher um Einzelvertreter_innen handeln dürfte."Die Freiheit" soll auch deshalb noch einmal auf ihren Beschluss verwiesen haben, der Mitgliedern wegen ihrer Zusammenarbeit mit "Pro Deutschland" den Ausschluss ankündigt, falls nicht ohnehin schon alle vorher von selbst ausgetreten sein sollten. Im Gegenzug beschwerte sich "Pro D" über die Dreckschmeisser von "Die Freiheit". Einen weiteren Hinweis auf zunehmende Schwierigkeiten bzw. den möglichen Versuch insbesondere die Zusammenarbeit mit "Pro Deutschland" nach außen zu verdecken und Distanzierungen zu beenden, könnte die Information aus dem Internet über die angebliche Übernahme der Anmeldung von NachdenklichBerlin durch "Pax Europa" sein.

Das onlinegestellte Konzept scheint sich somit schon im Vorfeld großer Beliebtheit zu erfreuen:
"Freunde, um einen Erfolg dieser Initiative zu ermöglichen, sollten Spekulationen von teilnehmenden Organsitionen, Parteien, Gruppen vermieden werden. Nicht umsonst ist es eine Bürgerinitiative, die den Schirm für viele Möglichkeiten bietet. Die erste ist: Jeder Patriot nimmt in erster Linie als Patriot teil, also als Privatperson. Eine Gruppierung rückt dabei in den Hintergrund und sollte somit keinen Grund zu Distanzierungen bieten. Dementsprechend kann dort auch jeder Teilnehmer, solange er Patriot ist, eine kurze Ansprache/Rede halten. Dass im Vorfeld natürlich auch bestimmte Personen angefragt werden, hat organisatorische Gründe und mit der Gruppenzugehörigkeit nichts zu tun. Wenn man sich an dieses Konzept nicht hält, fangen die Distanzierungen sofort wieder an. Es reicht doch schon, dass unsere Gegner diese Karte spielen, wir sollten das vermeiden."

Hierzu sei gesagt: Zu spät.
Wer sich aber trotzdem davon überzeugen möchte, wie sich zusammenzufügen, was eigentlich zusammen gehört und wie sich die neue patriotische Einigkeit formieren will, aufgestockt durch Schmidtke & Co, sollte sich den 03. Oktober ab 12.00 Uhr auf dem Breitscheidplatz nicht entgehen lassen. Gegenproteste sollen ebenfalls vor Ort angemeldet sein.