[FIWA] - 29.09.: Mehr als 180 auf Antifa-Demo

Kein_Hinterland 30.09.2012 17:18 Themen: Antifa Freiräume Kultur Repression Soziale Kämpfe
Am Samstag, den 29.09, demonstrierten bei sonnigem Wetter mehr als 180 Antifaschist_Innen lautstark und kämpferisch unter dem Motto: „Kein ruhiges Hinterland – Faschistische Strukturen bekämpfen – Linke Freiräume schaffen und verteidigen!“ in der Südbrandenburger Provinz - Kleinstadt Finsterwalde.

Mehr Fotos:  http://www.flickr.com/photos/63402479@N08/sets/72157631658690095/
Anlass dazu waren vermehrte Aktionen der Neonazi-Partei „NPD“. Jährlich veranstaltet die „NPD-Lausitz“ Mahnwachen und Infostände in Finsterwalde und Region. Nicht vor langer Zeit gründete sich auch ein „NPD-Ortsbereich Herzberg“, welcher versucht sich im Elbe-Elster-Kreis zu etablieren. Doch nur mit wenig Erfolg, jede Neonazi-Veranstaltung wird in Finsterwalde mit heftigen Gegenprotesten konfrontiert. In der Region konnte über viele Jahre hinweg eine politische Subkultur aufgebaut werden. Somit gibt es nur geringe organisierte Neonazi-Strukturen. Doch die aktuelle Entwicklung ist alarmierend. Denn auch während des Verbotsverfahrens vom Neonazi-Netzwerks „Spreelichter“ aus Südbrandenburg, fanden auch in Finsterwalde und Umland Hausdurchsuchungen bei Neonazis statt.

Durch Redebeiträge wurde ebenso auf die Notwendigkeit antifaschistischer Freiräume hingewiesen. Denn besonders in der Provinz sind Projekte die sich konsequent dem „bürgerlichen Mainstream“ entziehen und einen Grundstein für alternative Kultur legen wollen, vor Schließungen und Drangsalierung gefährdet.

Weiterhin wurde die massive Repression gegenüber linken Aktivist_Innen skandalisiert. Schon seit vielen Jahren fallen polizeiliche Behörden in Finsterwalde durch willkürliche drastische Überwachung und kriminalisierung von linken Strukturen und Einzelpersonen auf. Schon oft kam es zu Hausdurchsuchungen und Ermittlungsverfahren nach § 129a im Zusammenhang mit „sächsischen Verhältnissen“ bei Antifaschist_Innen. Diesen einzelnen wurde viel Kraft gewünscht und Solidarität ausgesprochen, denn es sei „immer ein Angriff auf uns alle“.

Nur vereinzelt kam es zu Provokationen seitens Neonazis und Polizist_Innen. Der Vorbereitungskreis „Interessengemeinschaft gegen braune Unterwanderung Brandenburgs„ wertet die Demonstration als einen Erfolg und bleibt weiterhin aktiv.

Mehr Fotos "antifaphotoarchive":  http://www.flickr.com/photos/63402479@N08/sets/72157631658690095/
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Ergänzungen

06.10 Antifa Demo Forst

keinheimspiel 30.09.2012 - 17:55
MOBI-CLIP:  http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=3El2j6uFwag

Seit zwei Jahren betreiben Neonazis in Forst einen privaten „Jugendtreff“, den sie selber „Firma 18“ nennen. Die abgeschottete Baracke in der Waldstraße dient als Rückzugsraum und rechter Veranstaltungsort. Die direkte Nachbarschaft zum Fußballplatz des SV Lausitz bietet die Möglichkeit sich immer wieder neuen Nachwuchs heranzuziehen und unter dem Deckmantel der Fankultur die Wut über die sozialen Verhältnisse auf Menschen mit anderer Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht oder Religion zu übertragen. Rechte Pöbeleien und Gewalttaten bei Fußballspielen wurden in der Vergangenheit immer wieder heruntergespielt und Kritik von außen abgeblockt, dadurch ist eine Schutzzone für Neonazis entstanden, die jetzt versuchen ihren Einfluss auf die ganze Stadt auszubreiten.

Viele in Forst haben sich in der Vergangenheit auf dem Ruf ausgeruht, die „linke Hochburg“ in der Region zu sein, doch auch hier existiert ein satter Nährboden für neonazistische Ideologie. Im Verbotsverfahren gegen das Neonazi-Netzwerk „Spreelichter“ kam es auch bei einem Mitglied der „Firma 18“ zu einer Hausdurchsuchung. Rassismus, Antisemitismus, Sozialchauvinismus etc. sind jedoch nicht nur das Problem einiger vermeintlich „extremer“ Personen am Rand, die Verstrickung der Geheimdienste mit dem NSU und Sarrazins „Thesen“ zeigen wie tief dieses Gedankengut in der Gesellschaft verankert ist.

Lippenbekenntnisse eine „bunte Stadt“ zu sein, alte Geschichten vom „Roten Forst“ und auch die „alternative“ Forster Subkultur verhindern nicht, dass sich Neonazis wieder breit machen und zunehmend Angsträume für Menschen entstehen, die nicht ins rechte Weltbild passen. Es ist an der Zeit Widerstand zu leisten und dem eigenen Ruf gerecht zu werden.

Ein Zusammenschluss verschiedener Gruppen und Einzelpersonen ruft deshalb am 6. Oktober 2012 zu einer antifaschistischen Demonstration in Forst auf. Die Nazi-Baracke „Firma 18“ muss dicht gemacht werden! Kein Heimspiel für Nazis – in Forst und überall!

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ALLE AUF ZUR ANTIFA-DEMO - ZUGANREISE AUS COTTBUS:
CB HAUPTBAHNHOF - TREFFZEIT: 14:45 UHR - TREFFPUNKT: GLEIS 1
www.antifa-cottbus.de

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BERLIN - Bahnhof Lichtenberg: Zugtreffpunkt
"Es gibt kein ruhiges Hinterland!" Gemeinsame Zugfahrt zur Antifa-Demo "Kein Heimspiel für Nazis" in Forst in Brandenburg. Bildet Bezugsgruppen! Auf der Hin- und Rückfahrt gilt: kein Alkohol und keine Drogen! Abfahrt 13.47 Uhr auf dem Regiogleis
 http://stressfaktor.squat.net/termine.php?tag=06102012

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Schön — Bob