Nazis bei Fest der Vielfalt in Grevesmühlen

Sie trugen orange T-Shirts mit der Aufschrift „Netzwerk für Tolerie und Demokranz“. Außerdem waren Tino Streif und Alf Börm verkleidet. Streif stellte in rassistischer Art und Weise einen Farbigen dar, der Bananen bei sich hatte. Börm war hingegen in das Kostüm des, von anderen Störaktionen bereits bekannten, „Fuchs Reinar“ gesteckt worden. Wie ein Wahnsinniger sprang Börm durch die Gegend und versuchte die Leute zu belustigen. Währenddessen versuchte Böttcher die Festteilnehmer_innen in Gespräche zu verwickeln. Der Kameramann filmte das ganze Spektakel.

Kurz nach Auftauchen der Neonazis wurde die Polizei gerufen, die dann auch nach ein paar Minuten eintraf. In der Zwischenzeit setzen die Initiatoren und Mitwirkenden ihr Konzept der Ignoranz durch, welches sie sich im Vorfeld überlegt hatten. Die meisten kehrten ihnen den Rücken zu. Als die Polizei dann eintraf, versuchten sie ein wenig halbherzig die Personalien der 4 aufzunehmen und sie des Platzes zu verweisen. Tino Streif war bis dahin bereits verschwunden. Alf Börm schüttelte den laschen Griff des Polizeibeamten ab und hüpfte davon. Im Anschluss machten sie sich wieder auf dem Rückweg ins Thinghaus.

Das sogenannte Satire- Projekt „Netzwerk für Tolerie und Demokranz“ ist erstmals 2009 in Wismar bei der Landtagstour aufgetreten. Dort verteilten sie Flyer und hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Willkommen in Multikultopia“ hoch. Beteiligt an dieser Aktion waren namenhafte Nazis u.a. Sven Krüger, David Petereit, Tino Streif, Alf Börm, Ragna Darm und Anita Schindler. Das „Netzwerk“ versucht mit angeblich lustigen Aktionen u.a. Vertreter_innen demokratischer Parteien auf den Arm zu nehmen.

Auch wenn die Nazis der Festwiese verwiesen wurden, raten wir der Stadt Grevesmühlen sich weiter mit ihrem Naziproblem auseinanderzusezten und sich effektive Handlungs- und Verhaltensoptionen zu überlegen.

Wir sind der Meinung, Nazis- auch wenn sie verkleidet sind, sind nicht lustig. Sie verbreiten ihre völkische Ideologie und versuchen die Leute aufzuhetzen.
Es ist wichtig die Menschen auch über diese Form der Störaktionen zu informieren. Es muss bereits im Vorfeld deutlich gemacht werden, dass rassistische Anspielungen nicht erwünscht sind und die Verursacher Konsequenzen zu erwarten haben, die dann auch entschlossen durchgesetzt werden müssen.