Lüneburg: NPD-Verteilaktion verhindert!

Seit Monaten führt die neofaschistische NPD eine nationalistische und rassistische „Raus-aus-dem-Euro-Kampagne“ durch. Mit Flugblättern, Kundgebungen und anderen Aktionen versuchen die Nazis in die Öffentlichkeit zu treten und sich als Interessenvertreter der „kleinen Leute“ darzustellen. Mit diesem aktuellen wie populären Thema wollen sie an die Ängste und Sorgen der Menschen anknüpfen und ihren nationalistischen und rassistischen Stuss verbreiten. Für den 15. September 2012 rief die Nazipartei zu einem bundesweiten Aktionstag auf.

In Lüneburg trafen sich dazu fünf Nachwuchsnazis in der Innenstadt und verteilten wenige Minuten Flugblätter vor der örtlichen Commerzbank und der Filiale von MC-Donalds. Gegen diese Verteilung protestierten mehrere couragierte Passant_innen, die lautstark die Annahme der NPD-Flyer verweigerten und die Nazis aufforderten zu verschwinden. Die Nazis wussten sich in dieser Situation nicht anders zu helfen, so dass sie einige Menschen einfach wegschubsten, beleidigten und bedrohten.
Als dann noch einige Antifaschist_innen hinzu kamen, zog einer der Nazis ein Messer und bedrohte die protestierenden Menschen. In dieser Sitution kam es zu einigen Rangeleinen, wobei die Nazis auf die Protestierenden einschlugen. In diesem Tumult gelang es den Antifaschist_innen, die Nazis nach und nach zurückzudrängen. Die Verteilaktion der NPD konnte komplett unterbunden werden.

Nach rund dreizig Minuten traf die Polizei ein und setzte die Nazis zunächst vor Ort fest und das Messer konnte beschlagnahmt werden. Auch von zwei Antifaschist_innen wurden die Personalien aufgenommen.
Die Nazis wurden später von der Polizei zu ihren Fahrzeugen gebracht und verließen dann die Stadt.

Auch wenn die Naziaktion in Lüneburg schnell unterbunden werden konnte, so muss in Zukunft bei ähnlichen Aktionen damit gerechnet werden, dass die Nazis weiterhin Messer mit sich führen, um ihre Gegner_innen damit zu verletzten.
Zuletzt attackierten Nazis am 10. August in Hannover und Barsinghausen und am 29. August in Lüneburg Antifaschisten. Auch sonst ist eine Zunahme rechter Gewalttaten in Niedersachsen zu beobachten:  http://www.taz.de/Messer-Steine-Brandbeschleuniger/!101632/

Lüneburger Antifaschist_innen werden auch weiterhin versuchen die Naziaktivitäten zu verhindern. Gerade angesichts der anstehenden Landtagswahl in Niedersachsen Anfang 2013, ist antifaschistisches Engagement erforderlich Die niedersächsische NPD nutzt die aktuelle Kampagne auch, um ihren Wahlkampf für die Landtagswahl einzuläuten. Auch wenn die NPD sich auf ihren Internetseiten immer stark aufplustert und die eigene Berichterstattung so gut wie nie der Realität entspricht, so ist es dennoch wichtig, sich den Aktivitäten der Nazis – auch wenn sie noch so klein erscheinen mögen – entgegen zu stellen. Rassistischer und nationalistischer Hetze darf kein Raum gelassen werden!

Zur Messerattacke auf einen Lüneburger Antifa am 29. August 2012:  http://de.indymedia.org/2012/09/334567.shtml