GÜZ News: Yes we Camp-Treck

warstartsherecampcrew 11.09.2012 11:06
Yes we camp on the Marktplatz

Wir sind da, wo seid ihr?

Am Montag den 10.9.2012 sind wir um die Mittagszeit, pünktlich zur Dixiklolieferung und guter Dinge auf dem Marktplatz in Letzlingen angekommen. Wir haben uns ganz gemütlich eingerichtet und die Polizei hat ihre üblichen Schikaneversuche abgespult.
Yes we camp on the Marktplatz

Wir sind da, wo seid ihr?

Am Montag den 10.9.2012 sind wir um die Mittagszeit, pünktlich zur Dixiklolieferung und guter Dinge auf dem Marktplatz in Letzlingen angekommen. Wir haben uns ganz gemütlich eingerichtet und die Polizei hat ihre üblichen Schikaneversuche abgespult. Unser U-Bahnfahrkartenautomat für Schnöggersburg wurde kurzfristig als geklauter DB-Automat durch die Bullen gefahndet. Zelt, Pavillions, Kuchentische, Transpis, Infotafeln und ,-tische, Dosenwerfen und die Ausstellung „Was ist Terrorismus“ wurden aufgebaut. Einige Passant_innen schauten sich interessiert um und diskutierten mit uns, andere drehten ihre Interessiert_innenrunde mit Auto und wiederum andere waren nicht so begeistert von unserer Platzeinnahme. Da die Bullerei uns verbot, auf dem Marktplatz offenes Feuer zu machen uns somit die Vokü nicht kochen konnte, wurde das Kochen auf den Bürgersteig in den Ort hinein verlagert. Dort kam es dann noch zu ganz netten Annäherungen zu unseren Busnachbar_innen seitens der Bewohner_innen Letzlingens. Mit ca. 40 Personen nächtigten wir auf dem Marktplatz, vor der Markthalle und in herumstehenden Bussen. Am Morgen wurden wir mit militärischem Drill von den Bullen vor der Markthalle geräumt. Woanders grüßten uns wohlgesonnene Anwohner_innen mit „Gut geschlafen?“.
Ein ambivalentes Geschehen also hier vor Ort und die Einschätzung des Plenums, dass, wenn wir mehr werden – was wir stetig werden und zwar heute -, wir den Druck aufbauen können, den wir brauchen, um von dem Marktplatz auf ein öffentliches Grundstück verlegt zu werden. Inzwischen haben wir auch die Vokü direkt auf dem Marktplatz durchgesetzt und kochen hier.
Also schnappt euch Isomatte und Schlafsack und kommt vorbei!

Apropos durchgesetzt: Es gibt seit Freitag, den 6.9. eine Allgemeinverfügung des Landrates, die alle öffentlichen Versammlungen unter freien Himmel um das GÜZ herum untersagen will. (Begrenzungen sind die umliegenden Bundesstrassen B189 und B71, im Norden ist es die ICE Trasse und im Süden Hillersleben) Wir haben Widerspruch eingelegt und die Anwält_innen sind dran, durchkommen können sie da nicht mit. In der „Begründung“ zur Verfügung wird über 9 Seiten hinweg beschrieben, warum das „War starts here Camp“ eine unglaublich riesengroße Gefahr für das Gefechtsübungszentrum und die öffentliche Sicherheit darstelle. So wird dort u.a. geschrieben, das angeblich im Namen der „War starts here“-Kampagne schon viele Straftaten, z.b. Brandanschläge, verübt worden seien und der Landrat rechnet jetzt damit, dass sowas auch auf dem GÜZ passieren soll. Er sieht Waldbrände, die das Leben der Soldat_innen gefährden, und gestörte Übungen, die dazu führen könnten, dass die Soldat_innen durch gestörte Ausbildung schlecht vorbereitet in Auslandseinsätze geschickt werden. Wir lesen außerdem von vermehrten Farbschmierereien, die bemerkt wurden und dass mit grossflächigen Sachbeschädigungen gerechnet würde. Es seien schon Feuerlöscher mit Farbe am GÜZ gefunden worden, was angeblich die Hamburger und Berliner linksextreme Szene benutzt, und zu guterletzt sei Antimilitarismus traditionell ja ein Thema der linksextremen Szene. Aha. Weiterhin vermuten sie das wir Letzlingen besetzen wollen, da sowas in der Infoveranstaltung in Letzlingen erwähnt worden sein soll.
Also, wir sind gespannt was passiert!

Unser Camp wächst und bleibt widerständig gegen Polizei und Militär.
Also schnappt euch Isomatte und Schlafsack und kommt vorbei!
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Ergänzungen

Presse

Info 11.09.2012 - 21:34
 http://www.jungewelt.de/2012/09-12/062.php

Unterwegs zum Protestcamp »War starts here« in der Colbitz-Letzlinger Heide

In der Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt herrscht Ausnahmezustand: Polizeihubschrauber kreisen; die »Heidestraße«, die die Bundesstraßen 71 (Hütten) und 189 (Colbitz) verbindet, ist komplett gesperrt; es wimmelt von Polizeiwagen. Mittendrin, in Letzlingen, nahe dem Kontrollzentrum des Gefechtsübungsplatzes (GÜZ), beobachten Polizisten etwa 40 Anti­militaristen, die auf dem Marktplatz mit einer Mahnwache und Transparenten an Kriegseinsätze und -opfer erinnern. »Proteste dieser Art gegen den Truppenübungsplatz gab es hier noch nie«, meinen drei Einheimische, die das Geschehen beobachten.

»Hier« lobt man das GÜZ als größten Arbeitgeber in der Heide, besiegeln Gemeinden Partnerschaften mit den Militärs, veranstaltet eine Tageszeitung »Ferienfahrten« ins Übungsgelände; und auch mit einem gemeinsamen »Pressebüro« von Kommunen, Polizei und Bundeswehr hat man kein Problem. Denn »hier« werden Soldaten auf Kriegseinsätze vorbereitet, bald in einer extra dafür vorgesehenen, 100 Millionen Euro teuren Übungsstadt. Dagegen wollen ab dem heutigen Mittwoch bis zu 500 Friedensaktivisten fünf Tage lang unter dem Motto »War starts here« (Der Krieg beginnt hier) mit einem Protestcamp demonstrieren. Am Samstag ist Aktionstag.

Presse

Info 12.09.2012 - 13:21
Verwaltungsgericht bestätigt Demo-Verbot in der Altmark

Das Verwaltungsgericht Magdeburg hat das verhängte Versammlungsverbot vor dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in der Colbitz-Letzlinger Heide bestätigt. Ein Eilantrag der Veranstalter gegen die vorhergehende Entscheidung des Landkreises wurde abgelehnt. Laut Gericht gehen die Behörden zu Recht von einer unmittelbaren Gefahr für die öffentliche Sicherheit aus. Im Rahmen der geplanten Aktionen sei mit umfangreichen Protest- und Blockadeaktionen zu rechnen, hieß es in der Begründung. Die Veranstalter können nun vor das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalts ziehen.

Der Altmarkkreises Salzwedel hatte am 6. September ein einwöchiges Demonstrationsverbot im Umkreis des Truppenübungsplatzes ausgesprochen, beginnend mit dem 10. September. Die Behörden befürchten Straftaten.
Mahnwache seit Montag
Unter dem Motto "War starts here" wird in der Colbitz-Letzlinger Heide gegen eine geplante Übungsstadt der Bundeswehr protestiert
MDR SACHSEN-ANHALT
Protest-Camp in der Colbitz-Letzlinger Heide

12.09.2012, 12:00 Uhr | 03:11 min

Unter dem Titel "War starts here" (Krieg beginnt hier") hatte eine Aktionsgruppe von Bundeswehr-Gegnern im Internet zu einem einwöchigen Protest aufgerufen. Karoline Puls, die Sprecherin der Gruppe, sagte, "es kann nicht sein, dass in der Öffentlichkeit keine Demonstration stattfinden darf". Unterstützung kam vom Grünen-Landeschef Sebastian. Er sagte, solch ein umfassendes Verbot habe es in Deutschland noch nie gegeben. Innenminister Stahlknecht entgegnete, er habe null Verständnis für den Demonstrationstourismus.

Bereits begonnene Kundgebungen in der Nähe des Übungsgeländes dauern derweil an. Etwa 50 Menschen beteiligen sich seit Montag an einer Mahnwache in Letzlingen. Wie die Polizei mitteilte, sei diese erlaubt, da sie außerhalb des Sperrbereichs liege.
"Das Demonstrationsverbot umfasst einen großen Bereich mit mehreren Landkreisen. Im Norden wird das Gebiet von der ICE-Trasse von Berlin nach Hannover begrenzt, im Westen von der B71, im Osten von der B189 und im Süden von der Kreisstraße zwischen Haldensleben und Wolmirstedt."
Umkreis, in dem die Proteste untersagt sind.

Die Organisatoren erwarten zudem am Mittwoch mehrere Hundert Teilnehmer zu einem Protest-Camp. Man suche zwar noch nach einem Ort zum Zelten in der Nähe des Übungsplatzes, habe aber sonst eine Alternative außerhalb der Sperrzone, sagte die Sprecherin.

Zum Aktionstag am Sonnabend werden bis zu 500 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Bis zu 1.000 Polizeibeamte sind einsatzbereit, um die Demonstranten am Betreten des Sperrgebietes zu hindern. Auch Reiterstaffeln aus Sachsen und Niedersachsen wurden in die Heide verlegt. Viele Letzlinger lehnen die Aktion allerdings ab.

 http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/truppenuebungsplatz110_zc-a2551f81_zs-ae30b3e4.html

Presse

Info 12.09.2012 - 22:16
»Auf in die Altmark: Krieg beginnt hier! Wir stoppen ihn hier!«
Solidaritätserklärung des Bundesarbeitskreis Antimilitarismus und Frieden (BAK AuF) von Linksjugend [’solid] und DieLinke.SDS mit dem antimilitaristischen Camp »War starts here«:

Laut der Polizei in Magdeburg sind alle Versammlungen unter freiem Himmel im Umkreis des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) der Bundeswehr in der sachsen-anhaltischen Altmark für eine Woche (mit Beginn am 10. September) untersagt worden. Dabei handelt es sich um das umfangreichste Versammlungsverbot in der Geschichte Sachsen-Anhalts. De facto hat es zur Folge, daß das seit Monaten für den Zeitraum vom 12. bis zum 17. September geplante antimilitaristische Diskussions- und Aktionscamp »War starts here«, nicht legal im Umkreis des GÜZ stattfinden kann. Das Camp richtet sich gegen die Kriegsvorbereitungen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und anderer westlich-imperialistischer Staaten. Das GÜZ ist der größte Truppenübungsplatz Europas und wird vom »Rheinmetall Dienstleistungszentrum Altmark GmbH«, einer Tochter eines der bedeutendsten deutschen Rüstungsunternehmen, der Rheinmetall AG, betrieben. Auf dem GÜZ werden jährlich große Kontingente Soldaten der Bundeswehr, der EU- und NATO-Mitglieder für die Aufstandsbekämpfung und Interventionskriege ausgebildet.

Nach »Blockupy Frankfurt« wird durch die temporäre Suspendierung des Grundgesetzes innerhalb nur weniger Monate das zweite Mal legaler außerparlamentarischer Protest in der BRD per Gerichtsbeschluß verboten und das Grundgesetz von den staatlichen Behörden zum wiederholten Male mit den Füßen getreten. Offenbar sind die bürgerlichen Grundrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit nur Papiertiger, wenn sich die Widersprüche zwischen imperialistischem Status Quo der kapitalistischen Gesellschaft und dem Widerstand dagegen zuspitzen.

Dabei ist der Protest gegen die imperialistische Politik der BRD heute notwendiger denn je seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die derzeit zwölf Auslandseinsätze der Bundeswehr, der längste und größte Krieg von deutschem Boden seit 1945 in Afghanistan, die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Syriens, die seit Jahren intensivierte zivilmilitärische Kooperation, die Propaganda und Rekrutierung an Schulen, Universitäten, Jobcentern und bei öffentlichen Anlässen, die aktuelle Bundeswehrreform (»Vom Einsatz her denken«), der historische Dammbruch, den Einsatz der Bundeswehr im Inneren zu erlauben, und die steigenden Gewinnmargen der deutschen Rüstungsindustrie zeigen sehr deutlich, welchen Weg die herrschende Klasse der Bundesrepublik seit dem Ende des »Kalten Krieges« verfolgt. Krieg ist bereits heute für sie ein unentbehrliches Instrument der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.

Protest und Widerstand gegen die imperialistische und militaristische Kriegspolitik im Aus- und Inland ist daher eine Pflicht für alle, die an einer Perspektive einer Gesellschaft in Frieden aufrecht erhalten wollen. Wir fordern alle friedensbewegten, antimilitaristischen und antiimperialistischen Kräfte auf, das Camp »War starts here« personell, finanziell, organisatorisch, medial, mit anderen Worten: politisch zu unterstützen.

 http://www.jungewelt.de/2012/09-13/028.php

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

Und? — Ufuk

wer wenigstens den ersten absatz liest — ist klar im vorteil

@Und — camper_in

Samstag sind wir da! — Arbeiter_in