[DO] Stadtrundgang, Outing & Nazikundgebung

Gestern fand im Rahmen des Antifacamps ein historischer Stadtrundgang rund um den Hauptbahnhof statt. Ein Schwerpunkt des Rundgangs lag auf der Nordstadt. Mit etwa 25 Teilnehmer_innen besuchte der Rundgang Orte des Widerstands und der Verfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus. Stationen waren unter anderem der Brügmannpark, der Nordmarkt und der Standort der alten Synagoge. Abgeschlossen wurde der Rundgang mit einer Führung durch die Steinwache, ein ehemaliges Gestapo-Gefängnis.

Zeitgleich versammelten sich in Dorstfeld ca. 60 Antifaschist_innen am Steinauweg auf, verteilten Zeitungen und machten auf die hier ansässigen Neonazis von der Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld aufmerksam. In der Straße am Rande von Oberdorstfeld haben sich zahlreiche Nazi-Skinheads angesiedelt, die dort in städtischen Wohnungen leben. Neben den Wohngemeinschaften am Wilhelmplatz ist der Steinauweg Brennpunkt der rechten Raumnahme in Dorstfeld.

Am Nachmittag erreichte uns die Meldung, das in Bochum der Neonazi Frank Arens geoutet wurde. Arens ist laut einem Artikel bei Indymedia ein langjähriger Neonazikader, der sich in den 80er und 90er Jahren an Angriffen auf Asylbewerberunterkünfte und anderen Gewalttaten beteiligte, und dafür zwei Jahre und sechs Monate in Haft saß. Heute ist Arens laut dem Artikel ein Finanzier der Neonazis, der unter dem Namen „Spenderkreis LOK“ die Aktivitäten des mittlerweile Verbotenen „Nationalen Widerstand Dortmund“ (NWDO) finanziert.

Gegen 18 Uhr fand an der U- und S-Bahnhaltestelle Stadthaus eine (Spontan-)Kundgebung von etwa 30 Neonazis statt, die von Antifa und Bürger*innen begleitet wurde. Nachdem den Mitgliedern des NWDO in den letzten Tagen immer wieder Versammlungen untersagt wurde, hat nunmehr ein Mitglied der Jugendorganisation der NPD eine Kundgebung angemeldet. Im Anschluß schlossen sich ca. 80 Antifas zu einer Spontandemo zum HBF zusammen.