Bochum: Neonazi Frank A. geoutet

Antifa-Rollschuhbrigade BO-DO 30.08.2012 15:54 Themen: Antifa
Am heutigen Donnerstag statteten wir dem Neonazi Frank A. an seiner Wohnung in Bochum-Riemke einen Hausbesuch ab und informierten seine Nachbarschaft über dessen neonazistischen Umtriebe. A. ist ein einschlägig vorbestrafter und gewalttätiger Neonazi, der dem aktiveren Kreis des kürzlich verbotenen "Nationalen Widerstands Dortmund" (NWDO) zugerechnet werden kann.
Damals...
Frank A. ist schon seit den 1980er Jahren in der militanten Neonaziszene aktiv - damals noch in den Strukturen der seit 1995 verbotenen "Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei" (FAP). Im Mai 1987 verübte er zusammen mit anderen Nazis der FAP einen gefährlichen Brandanschlag auf eine von Tamil_innen bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Witten-Annen.

Im Januar 1988 begann vor dem Bezirksjugendschöffengericht in Bochum schließlich der Prozess gegen A. und weitere damals aktive Neonazis. Gegen den heute 43-Jährigen wurden gleich mehrere Verfahren in einem Prozess zusammengefasst: zum einen wurde ihm die Beteiligung an dem oben genannten Brandanschlag zum Vorwurf gemacht. Zum anderen sollen er und seine rechten Komplizen kurz darauf das Auto eines SPD-Politikers verfolgt und mit Leuchtspur-Munition beschossen haben. Darüber hinaus hätten sie in einer Kneipe randaliert und rechte Parolen gerufen. Außerdem habe er in seinem Personalausweis einen FAP-Stempel gesetzt. Des Weiteren hätte er am 09. Mai 1987 bei einer Fahrzeugkontrolle Polizisten beleidigt und getreten sowie am 10. Juli 1987 bei einer Feier im Zentrum der "Nationalistischen Front" in Bielefeld gegen das Versammlungsgesetz verstoßen. Frank A. wurde daraufhin zu zwei Jahren und sechs Monaten Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Er wurde noch im Gerichtssaal festgenommen, da der Richter davon ausging, dass bei ihm Fluchtgefahr bestünde.

Während seiner Haftzeit, die er in Bochum absitzen musste, wurde der gebürtige Herner intensiv von der "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige" betreut. In den Folgejahren saß A. für zahlreiche weitere politisch motivierte Straftaten auf der Anklagebank. Im Jahr 1992 etwa, musste sich A. gemeinsam mit dem bundesweit bekannten rechten Gewalttäter Siegfried "SS-Siggi" Borchardt erneut vor Gericht verantworten.

...wie heute...
In all den Jahren hat er seine extrem rechte Einstellung nicht geändert. Einziger Unterschied: heute tritt er nur nicht mehr bei öffentlich Veranstaltungen auf und hält sich eher im Hintergrund. Dennoch hat er insbesondere für die Dortmunder Neonaziszene eine große Bedeutung. Und das nicht etwa, weil er als Borchardts privater Chauffeur fungiert und ihn unter anderem regelmäßig zum sogenannten Kameradschaftstreffen kutschiert. Sondern er ist vielmehr deshalb so relevant, weil er einer der Finanziers des "Nationalen Widerstands Dortmund" ist: angefangen damit, dass er das Geld für Luftballons wie am 01. Mai 2007 spendet, über Computer und Ersatzteile für das (ehemalige) "Nationale Zentrum", die er besorgt, bis hin zu Raten, die von ihm übernommen werden, um seine Neonazi-Freunde vor dem Knast zu bewahren. Unter dem Pseudonym "Spenderkreis LOK" wird deshalb unter anderem A. für seine finanzielle Unterstützung in den Berichten des NWDO fleißig gedankt.* Das "LOK" bezieht sich dabei auf eine Spardose, die den Dortmundern überreicht wird, die die Form einer Lokomotive hat. Und das wiederum steht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass A. beim Starlight Express in Bochum arbeitet. Dort ist er unter anderem für die Instandhaltung des Bühnenbilds verantwortlich. Insgesamt also eine runde Sache.

A. dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als ihm am Morgen des 23.08. mehrere Beamte die Verbotsverfügung des NWDO überreichten und seine Wohnung durchsuchten. Denn laut des Innenministeriums zählen er und 61 weitere Neonazis zum NWDO-"Verein", der seit besagtem Donnerstag nun verboten ist. Seine Frau "Tülli" Özkaya dürfte von der ganzen Angelegenheit nicht so begeistert gewesen sein.

...ein Neonazi!
Es wird deutlich, dass A. immer noch ein aktiver Teil der Neonaziszene im Ruhrgebiet ist. Obgleich er nicht öffentlich auftritt, pflegt er nach wie vor freundschaftliche Beziehungen zu Neonazis aus der Generation der "NSU"-Mörder und insbesondere zu Siegfried Borchardt. Nach Jahren aktiver Arbeit im parteiförmigen Neonazismus (FAP, NF) orientiert er sich verstärkt seit den letzten Jahren an den sogenannten "Freien Kräften": Er nimmt vor allem an den konspirativen Treffen und Veranstaltungen der gewalttätigen Dortmunder Neonazi-Gruppierung aus dem Spektrum der "Autonomen Nationalisten" teil.

Was bleibt uns abschließend zu sagen? Egal ob rechte_r Demogänger_in, Strippenzieher_in oder sonst wie aktiver Neonazi im Hintergrund: Wir haben euch im Visier, Dortmunder Neonazis! the harder they come, the harder they fall!

Unterstützt das Dortmunder Antifa-Bündnis!
Kommt zum Antifacamp nach Dortmund/Mülheim !
Gemeinsam mit dem Alerta-Bündnis in Lütgendortmund und Hörde auf die Straße!


* "Wir bedanken uns bei allen Aktivisten aus dem Ausland und den Reisegruppen aus Deutschland. Dank gilt auch allen aktiven Gruppen und Einzelaktivisten, die uns in der Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben! Besonderer Dank geht hierbei an die NPD-Unna, NPD-Verden, Die Lok, Resistore Vertrieb und an die Band Civil Disorder." infoportal-dortmund.net; 12.09.2008

"Besonders bedanken möchten wir uns bei der NPD Unna / Hamm und der 'LOK', die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben." infoportal-dortmund.net; 13.12.2008

"Weiterhin wurde sich bei allen Personen bedankt, die im vergangenen Jahr durch finanzielle Spenden die politische Arbeit in Dortmund gefördert und einen wichtigen Bestandteil für dieses erfolgreiche Jahr gebildet haben. Herauszuheben sind hierbei das 'Identify Project', die NPD Unna, sowie der Spenderkreis LOK." infoportal-dortmund.net; 12.12.2009
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Seine Frau — Seine Frau

Nachname?? — ...

Rufmord — Dike Uchegbu

Re-du arbeitskollege — Dike Uchegbu

@arbeitskollege — ...