Antifacamp verboten? Wir sind trotzdem da!

camper_in 25.08.2012 00:55 Themen: Antifa Repression
Trotz der Verhinderungstaktik durch die Stadt hat das Antifacamp begonnen.
Die Stadt Dortmund und die Polizei haben das Antifacamp verhindert. Durch geschickte taktische Manöver und schließlich den Einsatz ihrer Machtmittel hat die Staatsgewalt uns ausgebootet und auflaufen lassen. Der in Verhandlungen mit staatlichen Stellen für autonome Strukturen stets notwendige Plan B, mit Druck auf die Verantwortlichen eine Entscheidung zu erzwingen, hat nicht funktioniert: Die Stadt Dortmund ist bereit, den politischen Druck, der von allen möglichen Seiten auf sie einprasselt, z.B.vom Auschwitz-Komitee, auszusitzen. Dementsprechend beschissen war der Tag, der eigentlich im Zeichen des Campaufbaus stehen sollte.

Ein Grund für das Verbot des Camps war die befürchtete Teilnahme von 300 militanten Autonomen Antifaschist_innen. Vielleicht sind diese 300 Militanten eine Fiktion der Bullen, wir haben sie jedenfalls heute schmerzlich vermisst! Sollten sie dennoch kommen, so gäbe es in den nächsten Tagen in der Stadt einiges zu holen. Gerade in Dortmund ist Widerstand gegen die Nazistrukturen unerlässlich.

Gestern wurde die Kameradschaft "Nationaler Widerstand Dortmund" verboten, über 90 Objekte wurden durchsucht, Vereinsvermögen beschlagnahmt. Etwa zehn Stunden später unterbindet die Stadt eine monatelang geplante, bundesweit beworbene Aktion gegen die Neonaziszene. Das dies am selben Tag stattfindet, hat in diesem Land durchaus Methode. Für den Staat und seine Behörden geht die zum Teil repressive Behandlung der Neonazis mit dem Kampf gegen linke und antifaschistische Strukturen zusammen. Ihm geht es darum, Abweichung von seiner demokratischen Mitte zu unterbinden. Die Frage nach der Motivation der Abweichung stellt er nicht. Seine Extremismusdoktrin ist so tückisch wie stark.

Der Antifaschismus ist derzeit in Dortmund in der Defensive. das ist keine einfache Situation, aber allemal eine große Herausforderung, das in den nächsten Tagen zu wenden. Das Auftaktplenum des Camps hat heute mit 70 Leuten im AZ Mühleim stattgefunden. Morgen starten die Aktionen des Antifacamps. Wir werden weiterhin die Neonazis in Dortmund unter Druck setzen. Das Programm wird aktuell angepasst, um möglichst alle Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Wir werden weiter für ein Antifacamp in Dortmund kämpfen, sowohl auf juristischem als auch auf politischem Wege.

Bis auf weiteres agieren wir vom AZ Mülheim aus. Hier gibt es Pennplätze für alle die kommen, eine Vokü, Infos und die Möglichkeit, gemeinsam nach Dortmund zu den Aktionen zu fahren. Wir treffen uns täglich um 20:00 zum Plenum!
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Ergänzungen

Jetzt erst recht:

left action 25.08.2012 - 09:57
Nach neusten Meldungen ist das antifaschistische Camp in Dortmund von der Stadt nun in letzter Sekunde doch noch untersagt worden. Polizei und Ordnungsamt lassen keine 'Personen mit politischer Zuordnung links' - so offensichtlich die offizielle Sprachregelung - auf das Gelände am Tremoniapark. DIE LINKE.NRW ist empört über die kurzfristige Verbotsverfügung und die Entscheidung antifaschistisches Engagement zugunsten rechter Gewalttäter einzuschränken. In der Verbotsverfügung heißt es, dies sei 'im Interesse des städtischen Friedens'.

Für DIE LINKE ist völlig klar: Hier werden Ursache und Wirkung vorsätzlich verdreht. Gerade in Dortmund sind in den letzten Jahren besonders viele rechte Anschläge und Gewalttaten aufgetreten. Autonome Nationalisten und Kameradschaften bedrohen GewerkschafterInnen, verüben Anschläge auf Parteibüros und schlagen AntifaschistInnen oder MigrantInnen auf offener Straße krankenhausreif. Der städtische Frieden kann nur gewahrt werden, wenn wir konsequent gegen Nazi-Gruppen vorgehen und antifaschistisches Engagement gefördert wird. Das Antifa-Camp ist Teil dieses Engagements und muss bleiben! Leider scheinen die Stadtobersten nicht gewillt, dies zu verstehen und phantasieren stattdessen linke Gewaltexzesse herbei. Deswegen werden die Menschen in Dortmund am 1. September diese Chance nun selbst in die Hand nehmen und den Nazi-Aufmarsch im Stadtteil Hörde blockieren. Von ihnen wird dabei keine Eskalation ausgehen."

Aktuelle Mitteilung: Laut www.antifacamp.org findet heute um 18:00 Uhr auf dem Friedensplatz eine Demonstration statt, wenn es keinen alternativen Platz für das Antifacamp Dortmund geben sollte.


 http://dielinke-dortmund.de/

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