Nbg.: Polizei setzt NPD-Propaganda durch

Autonome Nachrichtenagentur ;-) 01.08.2012 19:54 Themen: Antifa Repression
Bei den Protesten gegen die sogenannte Deutschlandtour der NPD hat heute in Nürnberg die Polizei den Nazi-Auftritt mit Gewalt gegen massenhaften und breiten Protest und Widerstand durchgesetzt. Der NPD-LKW wurde dabei offenbar von der Polizei direkt durch eine Blockade geleitet.
Ersten Aussagen zufolge, flankierte die Polizei die von Augenzeugen als lebensbedrohlich geschilderte Aktion durch Pfefferspray- und teilweise Schlagstockeinsatz. Dabei kam es zu zahlreichen Verletzten, vor allem durch Pfefferspray. Verletzungen durch den LKW der NPD sind bisher nicht bekannt geworden.

Mehr zu Durchbruchaktion von NPD und Polizei in einem Interview von Radio Z:
 http://www.freie-radios.net/50029

Einige Stunden vor dem NPD-Auftritt haben Hunderte AntifaschistInnen in der Nürnberger Südstadt erfolgreich eine Kundgebung des ex-NPD-Aktivisten Karl R. verhindert, indem der Kundgebungsplatz besetzt wurde.

Nach den Ereignissen rund um die NPD-Kundgebung zogen noch etwa 350 AntifaschistInnen zu einem neuen Nazitreffpunkt in der Wettersteinstraße in Nürnberg-Langwasser.

Weitere Infos auf dem lokalen linksradikalen Info-Portal redside.tk
und unter www.nazistopp-nuernberg.de
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Ergänzungen

Schläger im VW-Bus

Bewohnerin 01.08.2012 - 20:16
Interessant war auch ein Detail bei der Abfahrt des NPD-Gespanns, welches aus einem 7,5 Tonner mit NPD-Propaganda und einem dunkelblauen VW-Bus bestand. Zunächst versuchten die Nzis mit den beiden Fahrzeugen den Böll-Platz auf der nördlichen Seite zu verlassen. Jedoch wurden sie hier durch einer Sitzblockade daran gehindert. Daraufhin fuhren sie durch ein Spalier der Polizei in Richtung Süden ab. Eine Kette der Polizei kesselte derweil die Gegenkundgebung, um die Abfahrt des Nazigespanns zu gewährleisten. Vorneweg der VW-Bus, dahinter der 7,5-Tonner. Zwei Radler, die etwas zu langsam auf der Straße vor dem Gespann auf der Straße in die gleiche Richtung fuhren, wurden angegriffen. Die 3-4 Insassen des VW-Busses sprangen raus und gingen auf die beiden los, anstatt die Wagen schlicht um das Hindernis herumzulenken. Ein Radler stürzte, der andere bekam - glücklicherweise mit dem Helm geschützt - etwas von den (sicherlich illegalen, die sahen gefährlich aus) Schlagwerkzeugen der Nazis ab. Beide wurden augenscheinlich aber nicht verletzt und konnten etwas schockiert weiterfahren. Die Polizei - zahlreich darum herum versammelt - grinste nur hämisch und unternahm - wie zu erwarten war - nichts. Weder wurden das Schlägerkommando in dem VW-Bus wegen versuchter Körperverletzung festgenommen noch die Radler geschützt. Die Demo war durch eine Polizeisperrung getrennt ca. 200 m entfernt und konnte auch nicht helfen.
Das ist nur eine Erfahrung einer Anwohnerin. Ich bin etwas erstaunt und bestürzt: Die Stadt Nürnger ruft zu einer Gegenkundgebung gegen Nazis auf, man solle Gesicht zeigen bla bla bla. Wenn man dann zufällig im Umkreis der Nazis gelangt, schützen einem die "Ordnungshüter" nicht und man ist auf sich alleine gestellt. Na mahlzeit...

Liebe Bewohnerin

älterer Antifa 01.08.2012 - 20:46
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen versichern, dass die Polizei in der Regel nichts gegen Nazis unternimmt. Sie schützt zwar besonders unvorsichtige Nazis davor, sich mit einer Überzahl GegnerInnen anzulegen aber wenn es zu rechten Übergriffen kommt, ist ein eigentlich rechtsstaatlich gebotenes Eingreifen der Polizei die Ausnahme. Anstatt sich auf das rechtsstaatliche Eingreifen der Polizei zu verlassen, sollte man lieber eine Gruppe mit Freunden und Bekannten bilden, auf die man sich verlassen kann. Verlässt man sich auf die Polizei, ist man verlassen.

siehe auch z.B. hier:
 http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.ludwig-hartmann-in-landsberg-am-lech-nach-nazi-demo:-fausthieb-fuer-gruenen-politiker.2320cef9-22ee-471e-bacf-eba882d766bd.html

Gewalt gegen Presse und Demonstraten

HRO 01.08.2012 - 21:00
Ein Mitarbeiter der Redaktion des Human Rights Observer wurde heute in Nürnberg von der Polizei bei der Arbeit massiv behindert und körperlich angegriffen. Auch weitere Ereignisse legen den Schluss nahe, dass die Polizei die Pressefreiheit bewusst einschränkte.
Die Forschungsstelle für Menschenrechte e.V. kritisiert auch die unnötige und überzogene Gewaltanwendung durch Polizeikräfte gegen Demonstraten.
Twitterberichte hier:  https://twitter.com/hr_watch
Sich dramatisch entwickelndes Interview von Radio-Z mit einem unserer Fotografen:
 http://www.radio-z.net/radioprogramm/gesellschaft-beitraege/politik-beitraege/themen/123347-enter-title.html?lang=de

9 Festnahmen

ea 01.08.2012 - 21:11
Hallo,

9 Festnahmen wurden gemeldet, darunter auch der Rexhtssekretär von ver.di beim Versuch, eine spontane Demo anzumelden. 2 Genossen sitzen zur Stunde immer noch...

NN zu heute

verlinker 01.08.2012 - 21:46
Endlich ist auch der letzte der neun Festgenommenen freigelassen worden.

Kernaussage der NN:

"Gegen die "Deutschlandtour" der NPD-Kundgebung hatten sich rund um den Heinrich-Böll-Platz rund 2000 Demonstranten versammelt. Sie erwarteten den Bus der Rechten, der mit einer Stunde Verspätung eintraf. Rund 70 Demonstranten blockierten die Straße, wollen die NPD zum Stillstand zwingen und ihr keinen Platz in der Stadt überlassen. Doch der Lkw preschte nur wenige Zentimeter an Polizisten und Demonstranten vorbei. Die NPD wurde mit einem gewaltigen Pfeifkonzert, Rufen wie "Haut ab" und "Nazis raus" im Empfang genommen. Dazu kamen die Glocken der Paul-Gerhardt-Kirche, die über eine Stunde läuteten.Der Lärm übertönte jede Rede. Die trugen die sechs Rechten meist nicht einmal selbst vor. Bis auf eine liefen alle von einem Tonband. Die Nazis versteckten sich derweil ihrem Lkw. Die Kundgebung der NPD lief komplett ins Leere."


aus:

 http://www.nordbayern.de/ressorts/schlagzeilenseite/burger-stoppen-nazis-1.2248835

Pressemitteilung von ver.di zur Aktion

ver.di-Mitglied 02.08.2012 - 20:58
Hallo,

ver.di hat zum völlig überzogenen Polizeieinsatz und zur vorläufigen Festnahme ihres stellvertretenden Geschäftsführers eine Presseerklärung veröffentlicht.

Es wäre begrüßenswert, wenn ver.di sich auch zu anderen Verhaftungen so klar positioniert. Seit 21.4. sitzt Deniz K. im Nürnberger Knast, weil Ludwigshafener (!) PolizistInnen ihn auf Videoblogs der Nürnberger Polizei, die wohl regelmäßig verschickt werden, als vermeintlichen "Totschläger" auf einer Nürnberger Antifademo am 31.3. dieses Jahres wiedererkannt haben wollen.

Wirklich fast totgeschlagen wurden auf dieser Demo aber ausschließlich DemonstrantInnen - fünf mussten ins Krankenhaus, einer mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma.

Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!

Video: Protest gegen NPD und Co

ANTIRA 02.08.2012 - 23:18

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