[S] Protest gegen NPD Kundgebung

Antifa 31.07.2012 22:11 Themen: Antifa Repression
Am Montag versuchte die NPD, im Rahmen ihrer sogenannten "Deutschlandtour" eine Kundgebung in der Stuttgarter Innenstadt abzuhalten. Den Kundgebungsort veröffentlichte die Partei aus Angst vor Protestaktionen erst am Vorabend.
Trotz einer sehr kurzfristigen Mobilisierungszeit beteiligten sich zahlreiche AntifaschistInnen aus verschiedenen Spektren an den Gegenprotesten. Darunter befanden sich revolutionäre und antifaschistische Gruppen, Gewerkschaften und Parteijugendorganisationen.
Am Mahnmal der Opfer des Faschismus diente eine Kundgebung als Anlaufstelle für antifaschistische Proteste. Von dort aus begaben sich mehrere Hundert Antifaschistinnen und Antifaschisten zu den Gegenprotesten. Die Anfahrt des NPD-Lautsprecherwagens wurde mehrmals durch Personen- und Sachblockaden unterbrochen und verzögert. Die NPD-Kundgebung fand letztendlich mit fast 2 Stunden Verspätung auf dem Kronprinzplatz in der Stuttgarter Innenstadt statt. Die 15 anwesenden Faschisten wurden von Antifaschistinnen und Antifaschisten lauthals übertönt und mit direktem Protest konfrontiert. Eine mitten in die Nazikundgebung geflogene Reizgasgranate unterbrach das faschistische Spektakel für einige Minuten, anschließend flogen Eier und Tomaten auf die Faschisten. Am Rande der Nazikundgebung wurden einige Naziskinheads in körperlichen Auseinandersetzungen von engangierten Antifaschistinnen und Antifaschisten konfrontiert.

Die mit mehreren Hundertschaften, Reiterstaffel und Greiftrupps aufgefahrene Polizei agierte die gesamte Zeit über äußerst aggressiv und nahm 75 Antifaschistinnen und Antifaschisten im Tagesverlauf zum Teil brutal fest oder in Gewahrsam. Mindestens ein Antifaschist musste nach einem Polizeiangriff mit Kopfverletzungen stationär im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizeiwache auf dem Cannstatter Wasen wurde alleine für die Ereignisse an diesem Tag in Betrieb genommen und zur Gefangenensammelstelle umfunktioniert. Der Verkehr in der gesamten Stuttgarter Innenstadt wurde für mehrere Stunden stark behindert.

Hannah Stein, die Pressesprecherin der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart erklärt dazu: "Trotz einer sehr kurzen Mobilisierungszeit und dem Termin am Montag Vormittag, konnten zahlreiche Antifaschistinnen und Antifaschisten gegen die NPD-Kundgebung mobilisiert werden. Stadt und Polizei zeigten einmal mehr, dass sie kein Interesse an einem couragierten Widerstand gegen menschenverachtendes Gedankengut haben, sondern ganz im Gegenteil mit einem überzogenen und brutal auftretendem Polizeiaufgebot gegen antifaschistische Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten vorgehen. Das verdeutlicht klar die Notwendigkeit einer selbstständigen, antifaschistischen Organisierung und eigenem aktivem Handeln! Für die Faschisten war der Versuch einer Kundgebung in Stuttgart Innenstadt kein Erfolg. Sie sahen sich - wie auch bei vergangenen öffentlichen Aktionen in Stuttgart und Umgebung - in erster Linie mit einer breiten Ablehnung konfrontiert und hatten weder eine interessierte Öffentlichkeit noch Agitationsmöglichkeiten."

Pressemitteilung der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart

Ein ausführlicher Bericht mit Fotos und politischer Einschätzung folgt bald.
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Ergänzungen

SWR Video von Stgt und Ulm

aca 31.07.2012 - 22:37

So ist es richtig

Iwan der Schreckliche 01.08.2012 - 10:00
Hallo Antifa Stuttgart und Antifa Ulm,

super Aktionen habt ihr da gemacht. NPD gestoppt, angegriffen und letztendlich auf der
ganzen Linie gesiegt. Schade nur, dass die Bullen in Stuttgart mal wieder ihre
hässliche Fratze gezeigt haben.
In Mannheim am letzten Wochenende wäre es auch schön gewesen, wenn die Nazis so konsequent
angegangen worden wären, aber leider hat in Mannheim zwischenzeitlich das Bündnis
"Mannheim gegen Rechts" die Fäden in der Hand und wie schon am 1. Mai hatte man auch
am 26.07. im Vorfeld klare Absprachen mit den Bullen getroffen. Man stelle sich mal vor,
da marschiert man vom Marktplatz in Mannheim-Neckarau zum Platz wo die NPD ihre
Kundgebung macht. Die Bullen haben bereits das Absperrgitter aufgestellt und angeführt
vom Bündnis "Mannheim gegen Rechts" versammeln sich alle DemonstrantInnen hinter eben
diesem Gitter. Dann sprechen Lokalpolitiker aus Kreisen der SPD und der Grünen zu
den Versammelten, dabei scheut eine SPD Frau nicht davor zurück, ihre Rede mit einem
Dank an die Bullen zu beginnen, für ihre tolle Leistung am 1. Mai und auch für den
Samstag gibt es sofort Vorschußlorbeeren. AntifaschistInnen, denen das nicht gefallen hat
und die sich nach kurzer Überlegung zu Wort melden wollten, durften die Lautsprecheranlage
nicht nutzen. Dieses Verhalten der sog. "Genossin" ist um so schäbiger, als dass Ihr
Vorredner in seiner Rede auf den NPD Auftritt in der Nachbarstadt Ludwigshafen einging,
der 2 Tage vorher damit endete, dass AntifaschistInnen von der Polizei attakiert worden
und der Redner selbst von einem Beamten gewürgt worden ist.
Aber was soll man davon halten, wenn diejenigen die mit in der Verantwortung sind,
für die NSU Pannen, sich jetzt plötzlich als die Gralshüter aufspielen wollen.
Antifaschistische Aktionen sehen halt anders aus, wie sich in anderen Städten zeigt.
Mannheim und insbesondere das Bündnis "Mannheim gegen Rechts" stellt sich selbst immer
mehr ins Abseits, kaum einer folgt den Aufrufen, am Samstag waren es gerade einmal
150 Personen. Es wird Zeit, dass auch der im Bündnis befindliche AK Antifa, endlich
Stellung zu den berechtigten Vorwürfen gegen das Bündnis bezieht.
Oder sind die Herrschaften inzwischen auch schon gleichgeschaltet.

Aua, CS im Auge....

.... 02.08.2012 - 21:44
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