[SIM] Kirchberger Schüler singen Sleipnir
Eine ganz besondere musikalische Untermalung haben sich Schüler_innen des Abschlussjahrgangs einer Realschule im Hunsrück für ihre Abschlussfeier ausgedacht. Die Schüler_innen der zehnten Klasse der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg (KGS) im Hunsrück sangen im Juni 2012 gemeinsam das Lied “Verlorene Träume” der Neonazi-Band “Sleipnir” auf der Bühne der Stadthalle Kirchberg.
vom Antifaschistischen Infobüro Rhein-Main übernommen:
Bekannt wurde dies durch ein Youtube-Video, das ein Schüler der Jahrgangs auf die Video-Plattform hochgeladen hatte. Dort blieb es zunächst relativ unbemerkt, bis es jetzt bekannt wurde. In dem Video sind über 30 Schüler_innen des Abschluss-Jahrganges auf der Bühne vor dem historischen Stadtpanorama Kirchbergs zu sehen, die gemeinsam das Lied im Chor singen. Dabei werden sie von der Schulband begleitet, heißt es in der Beschreibung des Youtube-Videos.
Unter den Schüler_innen dürfte es kein Geheimnis gewesen sein, von welcher Band sie ein Lied darbieten. „Es war einfach zu geil :) ein perfektes Lied“ kommentieren sie das Video. Selbst unter den anwesenden Lehrer_innen soll dies teilweise bekannt gewesen sein. Ein Schüler aus dem Jahrgang schreibt in einem Kommentar: „die Lehrer wussten das teilweise… Viele sind einfach rausgegangen als wir angefangen haben zu singen…”.
Erste Recherchen ergaben, dass sich durchaus mehrere Schüler_innen des Jahrgangs gegen Nazis positionieren. Warum sich eine Gruppe mit einem derartigen Lied durchsetzen konnte, werden die anwesenden Lehrer_innen, Eltern und Schüler_innen beantworten müssen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle Unwissen, mangelnde Sensibilität, Handlungsunsicherheit oder Akzeptanz für neonazistische Musik spielen.
Auch wenn der Text „Verlorene Träume“ unverfänglich erscheint, so handelt es sich um neonazistische Musik: Sleipnir ist eine der dienstältesten und populärsten Rechtsrock-Bands in Deutschland. Die Band stammt aus dem Raum Bielefeld und war in der Vergangenheit auch mehrfach mit Liedern auf verschiedenen “Schulhof-CDs” von NPD und Freien Kameradschaften vertreten, mindestens zwei dieser CDs sind indiziert. Häufig tritt die Band bei Veranstaltungen der NPD und anderen Konzerten der Neonazi-Szene auf.
Original-Link zum Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OtUBKi6t2PQ&feature=player_embedded
Weitere Infos:
http://www.infobuero.org/2012/07/abschlussjahrgang-singt-lied-einer-neonazi-band/
http://www.meetinmontauk.de/2012/07/wenn-alle-mitsingen-rechtsrock-auf-abschlussfeier
http://www.publikative.org/2012/07/25/nazi-rock-vom-schulchor-und-alle-singen-mit/
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2012/07/25/nazi-lied-auf-dem-abschlussball_9214
Bekannt wurde dies durch ein Youtube-Video, das ein Schüler der Jahrgangs auf die Video-Plattform hochgeladen hatte. Dort blieb es zunächst relativ unbemerkt, bis es jetzt bekannt wurde. In dem Video sind über 30 Schüler_innen des Abschluss-Jahrganges auf der Bühne vor dem historischen Stadtpanorama Kirchbergs zu sehen, die gemeinsam das Lied im Chor singen. Dabei werden sie von der Schulband begleitet, heißt es in der Beschreibung des Youtube-Videos.
Unter den Schüler_innen dürfte es kein Geheimnis gewesen sein, von welcher Band sie ein Lied darbieten. „Es war einfach zu geil :) ein perfektes Lied“ kommentieren sie das Video. Selbst unter den anwesenden Lehrer_innen soll dies teilweise bekannt gewesen sein. Ein Schüler aus dem Jahrgang schreibt in einem Kommentar: „die Lehrer wussten das teilweise… Viele sind einfach rausgegangen als wir angefangen haben zu singen…”.
Erste Recherchen ergaben, dass sich durchaus mehrere Schüler_innen des Jahrgangs gegen Nazis positionieren. Warum sich eine Gruppe mit einem derartigen Lied durchsetzen konnte, werden die anwesenden Lehrer_innen, Eltern und Schüler_innen beantworten müssen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle Unwissen, mangelnde Sensibilität, Handlungsunsicherheit oder Akzeptanz für neonazistische Musik spielen.
Auch wenn der Text „Verlorene Träume“ unverfänglich erscheint, so handelt es sich um neonazistische Musik: Sleipnir ist eine der dienstältesten und populärsten Rechtsrock-Bands in Deutschland. Die Band stammt aus dem Raum Bielefeld und war in der Vergangenheit auch mehrfach mit Liedern auf verschiedenen “Schulhof-CDs” von NPD und Freien Kameradschaften vertreten, mindestens zwei dieser CDs sind indiziert. Häufig tritt die Band bei Veranstaltungen der NPD und anderen Konzerten der Neonazi-Szene auf.
Original-Link zum Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OtUBKi6t2PQ&feature=player_embedded
Weitere Infos:
http://www.infobuero.org/2012/07/abschlussjahrgang-singt-lied-einer-neonazi-band/
http://www.meetinmontauk.de/2012/07/wenn-alle-mitsingen-rechtsrock-auf-abschlussfeier
http://www.publikative.org/2012/07/25/nazi-rock-vom-schulchor-und-alle-singen-mit/
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2012/07/25/nazi-lied-auf-dem-abschlussball_9214
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Ergänzungen
video weg
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Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Aktion des Lehrkörpers
XXX
@ XXX
osten von was?
@Kontroverso und XXX
@XXX: Der Hunsrück im Westen.
eher resignativer Test
Ich finde das Lied im Tenor eher resignativ: Da haben Jugendliche -wie wohl zu allen Zeiten- gegen einen "Feind" der älteren Generation rebelliert, aber sich irgendwann angepasst.
Die Beispiele der gehabten Rebellion sind romantisch-männlich-heterosexuell... falls ich da überhaupt was in 2 Liedzeilen reininterpretierten kann.
Also ist das durchaus zutreffend für die Anpassungsprozesse von durchschnittlichen Jugendlichen in westdeutschen Kleinstädten.
Bleibt, dass die Band Sleipnir aus der rechten Ecke kommt und nach wie vor für die NPD spielt.
Ob da das absolute Abgedisse (nie hören-nie singen- schon gar nicht aufführen) der richtige Umgang ist, weiss ich nicht. Sowas wertet doch auch auf !
Wolfsheim von Peter Heppner galt vor 20 Jahren -inhaltlich bei einigen Songs zutreffend- auch als rechte Band, ist jetzt konservativer, vermeintlich unpolitischer, mainstream. "Kein zurück" (war vor 5 Jahren in allen charts... von der Antifa schlichtweg ignoriert) drückt eine ähnliche Stimmung aus, ist aber sogar noch einen Tick weniger resignativ als Sleipnir in dem Fall hier.
Die wichtigere Frage als das Abdissen der Schulklasse finde ich, wieso die Linke die subjektive Rebellion auch von werteorientierten Jugendlichen nicht aufgreifen und inhaltlich verändern kann, sondern diese schlimmstenfalls überzeugte Nazis und meist halt konservative SpiesserInnen werden. Eigene Auseinandersetzungsbereitschaft mit Respekt, aber ohne naive Selbstgefährdung ist gefragt.
Wer ernst genommen wird, kann auch verklärte sexistische Geschlechterbeziehungen oder Patriotismus bei und mit anders denkenden Thematisieren.
Andere Formen von Antifa-Politik,wo sie nötig sind, schliesst das nicht aus- im Gegenteil.
Ernst genommen zu werden hat ja genauso mit (Gegen-)Macht zu tun wie mit dem besseren Argument.
Aha
@egal
verstehste nicht?
macht nix. so sind wir linken eben. wenn wir gerade nicht rumrandalieren oder autos anzünden, versuchen wir allen den spass zu verderben und alles zu verbieten, was nicht unsrer linie entspricht. darum geht es uns! dein weltbild ist bestätigt! und jetzt geh beruhigt zurück auf wo, spon, oder heise!
mal ganz ehrlich
aber das problem ist und bleibt, aus der musikalischen linken ecke gibt es kaum bis gar keinen musiker (abgesehen von DTH) der balladen spielt oder sich mit so einem thema auseinandersetzt. würde es von hier ein angebot geben, würde es eventuell auch gespielt werden.