Die geheimen Termine des NPD Flaggschiffes

Wir scheißen auf das Flaggschiff 23.07.2012 01:05 Themen: Antifa
Die Routenstruktur der NPD-Deutschlandfahrt liegt offen. In Zusammenarbeit mit dem Kommando „Daumen runter für Nazischrott“ und dem Antifaschistischen Rechercheteam präsentieren wir das Desaster des NPD-Flagschiffes und die Orte zum aktiven Widerstand. Unter 0151 / 172 78 279 gibt die NPD gerne Auskunft über die aktuellen Orte und Plätze. Bei Unklarheiten sollten auch wir von der Nummer Gebrauch machen. Unser Motto: „Den Nazis den Freiraum nehmen – im Netz und auf der Straße!“ Auch Städte und Gemeinden müssen der NPD entgegen treten. Warum versuchen Behörden und Polizei eine rechtextreme Veranstaltung so lange wie möglich geheim zu halten?
So ungewöhnlich der Anlass, so ungewöhnlich der Artikel. Wir schreiben die Geschichte diesmal von Hinten und nicht von Vorne. D.h. wir werden erst einen Überblick über die kommenden Termine der NPD-Deutschlandfahrt geben, die sich für die rechtsextreme Partei von Woche zu Woche mehr zum Fiasko entwickelt, bevor wir uns einer Darstellung des erfolgreichen Widerstandes dagegen widmen. Eins vorweg: 100 bis 850 GegnerInnen der Neonazipartei standen jeweils 4 bis 24 Anhängern entgegen. Die Reden wurden nie verstanden. Plakate und Schirme mussten als Schutz vor Eierwürfen herhalten. Gerade noch, dass sich das Flagschiff trotz einiger Beschädigungen noch Fortbewegen kann. Am erfolgreichsten war der Widerstand immer dort, wo sich die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte nicht voneinander distanzierten sondern solidarisch miteinander gegen die Fahrt des Flaggschiffes auftraten.

Vor den Terminen ein Hinweis zur Nutzung derselbigen. Wichtig ist es für alle Interessierte: „Schaut auf die örtlichen Ankündigungen eurer lokalen Gruppen!“ Die sind nah dran und wissen am Besten über Änderungen Bescheid. Sinnvoll ist es, vor der NPD vor Ort zu sein, d.h. z.B. vormittags um 10:00, nachmittags um 14:30 Uhr. Wichtig ist es, immer vor Ort präsent zu sein. Falls keine Gegenkundgebung erlaubt ist, sollte Niemand der Besuch des angemeldeten NPD-Standes verboten werden können.

Bei einigen Orten ist der genau Termin, oder der Ort noch nicht bekannt. Über Liegenschaftsämter, Ordnungsämter, Parteien, Gewerkschaften oder sonstige lokale Kontakte vor Ort lassen sich die Daten sicherlich ermitteln. Tragen wir die genau Route des Flagschiffs hier zusammen.

Die ersten drei Termine wurden von der NPD selbst herausgegeben. Eine Änderung der Stadt ist unwahrscheinlich. Dass der Platz geändert wird, ist immer und überall aus den verschiedensten Gründen möglich.

Montag, 23.07.2012

11.00 Uhr Düsseldorf, Heinrich-Heine Platz
16.00 Uhr Duisburg, Kometenplatz

Dienstag, 24.07.2012

11.00 Uhr Solingen, Mühlenplatz
16.00 Uhr Köln, Heumarkt

Mittwoch, 25.07.2012

11.00 Uhr Bonn, Münster Platz
16.00 Uhr Trier, Simeonsstiftsplatz

Sicher sind für die folgenden drei Tage (Donnerstag bis Samstag) Gießen, Frankfurt und Mainz in obiger Anfahrtsreihenfolge.
Am Donnerstag, 26.07. ist Koblenz um 11:00 Uhr wahrscheinlich
Am Samstag, 28.07.12 ist um 16:00 Uhr Darmstadt wahrscheinlich
Eine weitere Stadt steht noch offen.

Danach ist die Tour dann für eine Woche klarer. Der Samstag bedarf noch einer genaueren Verifizierung.

Montag, 30.08,12: Stuttgart 11:00
Montag, 30.08,12: Ulm 16:00

Dienstag, 31.08.12: Augsburg 11:00
Dienstag, 31.08.12: München 16:00

Mittwoch, 01.08.12: Regensburg 11:00
Mittwoch, 01.08.12: Nürnberg 16:00

Donnerstag, 02.08.12: Bayreuth 11:00
Donnerstag, 02.08.12: Würzburg 16:00

Freitag, 03.08.12: Erfurt 11:00
Freitag, 03.08.12: Gera 16:00

Samstag, 04.08.12: Leipzig 11:00
Samstag, 04.08.12: Halle 16:00

Ein möglicher Ablauf der gesicherten Städte wäre Kassel Hildesheim Braunschweig Magdeburg Dessau Potsdam und wohl zwei Termine in Berlin zum Abschluss, also am Freitag, dem 10.08.12.

Die folgenden Städte könnten ebenfalls in folgender Reihenfolge in die Tour aufgenommen sein: Göttingen nach Kassel sowie Wolfsburg nach Braunschweig würde den Kalender voll machen.

Die bisherige Fahrt verlief für die NPD katastrophal. Wollen wir dafür sorgen, dass sich die Geschichte des Desasters der Deutschlandfahrt fortschreiben lässt.
Am 12. Juli startete die NPD ihre Deutschlandfahrt in Wolfsburg und Hannover. Kern der Tour ist ein mit rassistischen und eurokritischen Parolen bekritzelter LKW der Marke Renault, was von vielen Anhängern der NPD angekreidet wird. Verrat wird der Partei vorgeworfen, die ein französisches Autofabrik einem deutschen vorgezogen hat. Auch beim Generator sollen die Kameratten nicht die deutsche Ware bevorzugt haben, die sie sonst so propagieren, sondern ein günstigeres Produkt aus dem Ausland bevorzugt haben. Dass die NPD Flüchtlinge für 1,- Euro die Stunde angeheuert haben soll, um ihre Plakate mit „Deutschland den Deutschen“ und ähnlichen rassistischen Schund in die Höhe zu halten, scheint angesichts der Teilnehmerzahlen eher ein Gerücht zu sein. Abgesehen von den Rednern wäre dann kein echter Nationalsozia… Korrektur Nationaldemokrat anwesend gewesen.

Schon beim Auftakt in Wolfsburg demonstrierten am Vormittag 600 GegnerInnen, welche die NPD lauthals nicht zu Wort kommen ließen. In Hannover standen 400 DemonstantInnen 15 Nazis gegenüber. Der Platz der Kundgebung war weiträumig abgesperrt. Ein Erreichen von Bürgerinnen somit vollkommen unmöglich. Heftiger Widerstand schlug den Faschisten dann auch in Bremen und Bremerhafen entgegen.

In Delmenhorst wurde anscheinend die Scheibe des Schiffes während der Kundgebung in Mitleidenschaft gezogen. Unserer Meinung nach ist ein Fahrzeug nach der neuesten Gesetzgebung so nicht mehr Fahrtüchtig. Wir gehen davon aus dass der Schaden repariert wurde. Falls wider Erwarten nicht, sollten die zuständigen Beamten eine Weiterfahrt bis zur Widerherstellung der Fahrfähigkeit sofort beenden. Nicht dass ein deutscher Hirsch von dem Ungetüm auf seiner Kriegsfahrt überrollt wird.

In Lüneburg ließen die DemonstrantInnen die Neonazis aus ihrem Flaggschiff aussteigen. Der Kundgebungsplatz war außerhalb und konnte nur zu Fuß erreicht werden. Die Kundgebung mit Megaphon statt Lautsprecheranlage brauchen die enttäuschten Ewiggestrigen nach wenigen Minuten ab und sehnten sich im innersten möglicherweise nach den historischen Zeiten im letzten Jahrhundert.

In Kiel war die Sache schnell erledigt stellt der NDR fest: "Nach nur wenigen Minuten war die Aktion beendet. "Es wurde so unruhig und so gefährlich, dass wir die Kundgebung auflösen mussten", sagte der Leiter des Kieler Ordnungsamtes, Manfred Rotzoll.“ In Neumünster musste der Kundgebungsort der NPD aufgrund der Proteste kurzfristig verlegt werden.

350 DemonstantInnen fanden sich in Rostock gegen 16 Nazis ein und übertönten die Rechtradikalen mit Pfiffen und Buhrufen ebenso wie am Nachmittag desselben Tages 200 AntifaschistInnen in Schwerin

150 Menschen ließen die weiträumig abgesperrten Faschisten am Hamburger Hauptbahnhof im Abseits stehen. Der Nachmittag wurde ebenfalls zur Niederlage für die Altnazis in Hamburg Bergedorf wo sie abgeschirmt von Mensch und Tier ihren Müll zum Besten zu geben versuchten.
In Oldenburg wurden die Nazis von 200 GegnerInnen in Empfang genommen. Am Nachmittag standen den NPD Funktionären 350 lautstarke AntifaschistInnen gegenüber.

300 BielefelderInnen zeigten den Rechtsextremen durch laute Pfiffe und Zwischenrufe die Rote Karte. Rund 50 ProtestlerInnen innerhalb des abgesperrten Bereichs verhinderten eine Stunde lang den Auftritt der Rechten. In Münster schrien dann 850 GegendemonstrantInnen die Nazis Nieder. Die Münstersche Zeitung berichtet: „Nur 12 Rechtsextreme sind gekommen, die die ganze Zeit damit beschäftigt sind, die geworfenen Eier der Gegendemonstranten mit ihren Plakaten und Fahnen abzuwehren. Zwei Rechte hat es trotzdem erwischt.“
In Dortmund wurden die NPDler ebenso niedergeschrien wie von den 300 DemonstrantInnen in Bochum. Der Ruhrpott machte kurzfristig und spontan mobil. Jetzt ist es an uns in allen anderen Städten, der NPD zu zeigen, dass sie bei uns nicht erwünscht ist.

Neuigkeiten gibt es demnächst wieder zu DeutschlandEcho, Altermedia, Politically Incorrect und weiteren rechtsextremen Portalen und den Möglichkeiten, ihnen den Freiraum zu nehmen. Keinen Fußbreit den Nazis auf der Straße und im Netz!

Antifaschistisches Rechercheteam in Zusammenarbeit mit dem Kommando „Daumen runter für Nazischrott“
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Ergänzungen

Lüneburg und Münster ganz vorne!

Mach mit, machs nach, machs besser! 23.07.2012 - 05:42
In Lüneburg wurde das "Flaggschiff" der Nazis blockiert und konnte nicht auf den Kundgebungsort gelangen. Die NPD konnte nur 10 Minuten (!) ihre Kundgebung durchführen und wurde lautstark übertönt. Bei der Abfahrt flogen diverse Flaschen gegen ihre Fahrzeuge.
In Münster waren zahlenmäßig die meisten Gegendemonstrant_innen vor Ort (800!) und es herrschte reger Flugverkehr von Eiern und Tomaten während der halbstündigen NPD-Kundgebung, die auch auf den Nazis landeten.

Wer unterbietet jetzt Lüneburg in der Zeit und bei wem fliegen die meisten Gegenstände auf die Nazis?

Glück auf!

Kölner Proteste angekündigt

Antifa 23.07.2012 - 09:34

Korrektur des Fehlerteufels

Wir scheißen auf das Flaggschiff. 23.07.2012 - 11:51
Die folgenden Termine sind natürlich im Juli:


Montag, 30.07.12: Stuttgart 11:00
Montag, 30.07.12: Ulm 16:00

Dienstag, 31.07.12: Augsburg 11:00
Dienstag, 31.07.12: München 16:00

Neuste Termine

Flaggschiffchen versenken 24.07.2012 - 08:12
Donnerstag, 26.07.2012

11.00 Uhr Mainz, Schillerplatz
16.00 Uhr Ludwigshafen, Berliner Platz

Quelle: npd punkt de

Aktualisierung

Wir scheißen auf das Flaggschiff. 25.07.2012 - 15:16
Flagschiff entern und versenken!

Neuer NPD Termin Quelle: Webseite der NPD Frankfurt

Frankfurt

Freitag, 27. Juli auf dem Frankfurter Römerberg, von 15.00 bis 17.00 Uhr

Aktualisierung Mainz

Wir scheißen auf das Flaggschiff 25.07.2012 - 16:14

NEUER ORT in Mainz, Donnerstag, 27.07.12, 11:00 Uhr Ludwigstraße 8, Freifläche vor Deutscher Bank!

Neue Termine

Wir scheißen auf das Flaggschiff 25.07.2012 - 23:33
Die neuen, noch fehlenden Termine der NPD Deutschlandfahrt

Freitag, 27.07.2012

11.00 Uhr Wiesbaden, Hauptbahnhof
16.00 Uhr Frankfurt a. M., Römerberg

Sonnabend, 28.07.2012

11.00 Uhr Mannheim, Rheingoldplatz
16.00 Uhr Saarlouis, Großer Markt

Aktualisierung

Wir scheißen auf das Flaggschiff 28.07.2012 - 10:59
Aktualisierung der Kundgebungsorte:

Montag, 30.07.2012

11.00 Uhr Stuttgart-Weilimdorf, Löwenmarkt
16.00 Uhr Ulm, Münsterplatz, Ecke Platzgasse

Dienstag, 31.07.2012

11.00 Uhr Augsburg, Rathausplatz
16.00 Uhr München, Rot-Kreuz-Platz

Mittwoch, 1.08.2012

11.00 Uhr Regensburg / Gegenkundgebung momentan 10 Uhr Haidplatz

16.00 Uhr Nürnberg, Heinrich-Böll-Platz (Nähe Gemeinschafthaus Langwasser)


ACHTUNG Nürnberg Achtung Nürnberg

Kurz vor der NPD Deutschlandtour gibt es in Nürnberg eine weitere Nazi Veranstaltung:

Ab 14.00 Uhr am Maffeiplatz in der Nürnberger Südstadt. Motto ist "die Solidarität mit den deutschen Gefangenen" D.h. mit RechtstorroristInnen und anderen Totschlägern.

Im Blickfeld liegt ein ehemaliger NSU-Tatort! Am 13. Juni 2001 wurde der Schneider Abdurrahim Özüdogru von dem Thürigner Terrortrio dort hingerichtet. Jetzt sollen dort Zschäpe und anderer NSU-Unterstützer gedacht werden, die Rechtsextreme verschiedenster Colour inzwischen zu Helden erklärt haben.

Nach Internetberichten rufen in Nürnberg auch die verschiedensten Spektren von Autonomen bis zu den Gewerkschaften zu Protest gegen diese Veranstaltung auf!

ACHTUNG Nürnberg Achtung Nürnberg

Termin Erfurt / Gera

Blubbi 01.08.2012 - 23:18
Veränderter Termin Erfurt/Gera laut NPD Thüringen Internetseite am
6. August
Erfurt: 11 Uhr Am Anger
Gera: 16 Uhr auf dem Markt

Das Aktionsbündnis Gera gegen Rechts ruft zu Gegenprotesten auf. Treffpunkt findet ihr hier:
 http://www.gera-nazifrei.com/cms/

Würzburg 02.08. --> aufs Flaggschiff scheißen

K. Putt 02.08.2012 - 09:00
in Würzburg am 02.09. nach offiziellen Angaben:

16-19 Uhr am Kardinal-Faulhaber-Platz

 http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Gegen-NPD-Wuerzburg-zeigt-wie-bunt-die-Stadt-ist;art735,6950875

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

lieber Fabian

Frasier 23.07.2012 - 18:32
du brauchst professionelle psychologische Hilfe! Bitte lass dir helfen!
+49 (0)800 111 0 111 (gebührenfrei)
+49 (0)800 111 0 222 (gebührenfrei)

Lüneburg geht nicht zu toppen

Plagemann Paul 23.07.2012 - 22:05
Weil es eine gut organisierte Antifa in LG gibt. Da hat man es verdammt schwer Widerstand zu organisieren. Nein in Lüneburg heißt es ganz klar antifa heißt Angriff. Nix zu holen

Wolfsburg die Zweite?

Frau im Moor 23.07.2012 - 22:30
Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass das Flaggschiff ein zweites Mal in Wolfsburg anlegen könnte, wie im Artikel vermutet. Wenn da noch ein Ort fehlen sollte, wird es wohl ein anderer werden.

@Frau im Moor

Wir scheißen auf das Flaggschiff 23.07.2012 - 23:00
Stimmt

Dann ist statt Wolfsburg noch ein Ort im Westen offen.

Gibt es Ideen, wo das sein könnte?

Neuer Ort

Frau im Moor 24.07.2012 - 05:56
Könnte mir in der Region höchstens noch Salzgitter vorstellen, aber das ist natürlich Spekulatius.