Sachsen-Anhalt: Gegen reaktionäre Strukturen!

Als im letzten Jahr zwei verurteilte Sexualstraftäter nach Insel gezogen waren und daraufhin Bewohner_innen dagegen protestierten, gesellten sich auch Neonazis darunter, was jedoch nur von wenigen Einwohnern kritisiert wurde. Nachdem Antifa-Gruppen (http://akantifa.blogsport.eu/2012/03/23/die-nazis-haben-sich-in-insel-einfach-willkommen-gefuhlt/) Kritik an den Verhältnissen übten und Insel sogar teils international in die Schlagzeilen geriet, versuchen nun Reaktionäre aus Halle/Saale die Situation für sich zu nutzen, um mal wieder aus der politischen Bedeutungslosigkeit zu kommen. Dies ist ihnen tatsächlich gelungen. Allein das Transparent für die morgige Demo mit der Aufschrift „Scheiß Nest“ lässt jegliche politische Zielsetzung oder gar emanzipatorisch-fortschrittliche Richtung vermissen.

Das „Bündnis 8.Juli“ sieht zwar nach einem ersten Blick auf die Mobilisierungsseite, auch durch das im Header verwendete Label „Antifa-Demo“, einem antifaschistischen Bündnis ähnlich, ist aber jedoch nur alter Wein in neuen Schläuchen. Die Gruppe „AG no tears for krauts“ aus Halle und ihr Umfeld, bestehend aus Menschen, die ihre politische Praxis darauf beschränken, sich auf Blogs im Internet in Polemik gegenseitig zu überbieten und regelrecht gegen bestehende und aktive linke Strukturen zu hetzen, versucht sich auch in der komplexen Insel-Thematik in Szene zu setzen. Gegenstand der „Kritik“ ist – mal wieder – der sogenannte stereotype „Volksmob“. Dieselbe Gruppe, die Neonazis ungestört marschieren lässt und gleichzeitig Party-Demonstrationen durch Halle unter dem Titel „Provinzflucht“ organisiert, solidarisiert sich nun offen und undifferenziert mit Sexualstraftätern („WIR SOLIDARISIEREN UNS MIT DEN OPFERN DES VOLKSZORNS“).

Die Presselandschaft titelt im Vorfeld mit Überschriften wie „Autonome wollen Insel fluten“ (http://www.az-online.de/nachrichten/landkreis-stendal/stendal/autonome-wollen-insel-fluten-2362613.html), wodurch die gesamte linke Szene in Verruf gerät. Ermöglicht durch eine teils schlecht recherchierende Lokalpresse sowie rechtkonservative Medien haben die Reaktionäre aus Halle und deren Umfeld ihr Ziel schon im Vorfeld erreicht. Wie ernsthaft ihnen die Problematik im Stendaler Ortsteil ist, machen Plattitüden im Aufruf („Insel fluten“) deutlich.

Aus diesen und noch vielen weiteren Gründen haben wir in den vergangenen Tagen das Fronttransparent für die morgige Demonstration in Insel entwendet und vernichtet. Für uns als Teil der radikalen Linken war und ist dieser Schritt notwendig geworden um den anhaltenden reaktionären Tendenzen dieser Personen und Gruppen auch symbolisch entgegenzuwirken.

Für den Aufbau und die Stärkung der radikalen Linken! Reaktionäre Strukturen aufdecken und angreifen!

Antifaschistische Gruppen Sachsen-Anhalt & Sachsen 2012