10 Wochen Waldbesetzung gegen Kohleabbau

Bäume statt Bagger 28.06.2012 21:41 Themen: Freiräume Ökologie

Seit 10 Wochen ist der Hambacher Forst nun durchgehend besetzt, der ab demersten Oktober von RWE gefällt werden soll um abgebaggert zu werden fürdie Braunkohleförderung. Was in den ersten 10 Wochen schon alles passiertist erstaunt so mache_n Besucher_in: Komplette Baumhäuser in 15 Meter Höhesind zu beaobachten, das Gerüst eines 4-stöckigen Gebäudes, auch„Kletternden-Küche“ genannt ist fertig und vieles mehr. DerInfrastruktur-Ausbau muss so schnell vorangehen, weil ab Herbst mit einerRäumung zu rechnen ist. Diese soll mit vielen Menschen und gutdurchdachten Blockadetechniken verhindert werden. Um Erfahrungen überBlockadetechniken, andere Aktionsformen und vieles mehr auszutauschenfindet ab kommenden Wochenende ein 10-tägiges Skill-Sharing-Camp statt, zudem die Waldbesetzung einlädt.

Als vor 10 Wochen der Forst besetzt wurde, wurde das in dem Wissengemacht, dass wir uns nicht auf die Entscheidungsträger_innen diesesSystems verlassen können – und auch nicht wollen – bei der Verhinderungeines Klimachollaps. Wie zum Beweis dafür, ist nun wieder eine grünePartei mit an der Landesregierung, die noch nicht einmal den Bau weitererBraunkohlekraftwerke verhindern will, geschweige denn die bisherigeFörderung und Verbrennung von Braunkohle eindämmen oder stilllegen. ZurEinordnung: Das rheinische Braunkohlerevier ist der größte Emmittend vonCO2 in Europa und einer der größten weltweit.Also müssen wir es wieder einmal selber machen, was nicht weiter schlimmist, weil ein Kampf für Klimagerechtigkeit stark zusammenhängend mit einemKampf für Selbstorganisation und Selbstbestimmung ist. Der Klimawandel hatseine strukturellen Ursachen nämlich in einer entfremdetenProduktionsweise und in Herrschaftsstrukturen verschiedenster Art.

Diese Analyse trifft sich ziemlich gut mit den Erfahrungen vieler lokalBetroffenen, die schon lange kein Vertrauen mehr darein haben dieZerstörung im Braunkohlerevier über die Politik stoppen zu können. Dassind gute Bedingungen für den Aufbau einer breiten Bewegung von unten.

Für Menschen die sich dabei einbringen wollen gibt es viele Möglichkeiten:Ab morgen findet das Skill-Sharing-Camp statt auf der Waldbesetzung. Vom03. bis zum 13. Oktober das Klimacamp im Rheinland, nur wenige Kilometervon der Waldbesetzung entfernt, wo es auf der Waldbesetzung schon ab dem31. Juli das herrschaftskritische Barrio geben wird. Vom 29. September bis3. Oktober 2012 wird eine Aktionswoche im Wald stattfinden, um die ab dannmögliche Räumung zu verhindern und vom 26. bis 28. Oktober 2012 dasUnräumbarfestival.Wichtig ist es aber vor allem auch, dass zwischen den Terminen Menschenvorbeikommen, die eine Zeit lang im Wald leben wollen um ihn zu schützen,und auch von dort aus Aktionen gegen RWE und das Braunkohlerevierunternehmen.Ab Oktober beginnt die heiße Phase. Wer sich zeit nehmen kann dann in denWald zu kommen, sollte das schon jetzt einplanen.

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