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Naziaufmarsch in Erfurt am 23.06.!!!

afa ef 22.06.2012 21:34
Für Sams­tag, den 23. Juni haben die neo­na­zis­ti­schen „Frei­en Kräf­te Er­furt“ er­neut eine Kund­ge­bung in Er­furt an­ge­kün­digt. Auch wei­te­re Na­zi­grup­pen aus Thü­rin­gen be­wer­ben den Ter­min. Der Auf­marsch soll von 14 bis 16 Uhr auf dem Markt­platz am Roten Berg durch­ge­führt wer­den. Die Nazis gehen von 50 Teil­neh­mern aus. Po­pu­lis­tisch schla­gen sich die no­to­ri­schen Ge­walt­tä­ter mit ihrem Motto ihrer Kund­ge­bung auf die Seite von Op­fern se­xu­el­ler Ge­walt. Zuvor wol­len sich die Nazis um 12.​30 Uhr auf dem Er­fur­ter Bahn­hofs­vor­platz tref­fen.
Uschi Klein, Spre­che­rin der „an­ti­fa­schis­ti­schen ko­or­di­na­ti­on er­furt [ake]“ sagt: „Er­furt hat sich mitt­ler­wei­le zum Pa­ra­dies für Na­zi­auf­mär­sche ent­wi­ckelt. In den letz­ten zwei Jah­ren gab es min­des­tens 10 Kund­ge­bun­gen, öf­fent­li­che Ver­an­stal­tun­gen und Auf­mär­sche in der Stadt. Die Ord­nungs­be­hör­de tut aber of­fen­bar alles, um einen stö­rungs­frei­en Ver­lauf der Ver­an­stal­tun­gen zu ge­währ­leis­ten. Was man im Um­gang mit rech­ten Auf­mär­schen falsch ma­chen kann, die Stadt tut es. Wäh­rend an­ders­wo die Ord­nungs­be­hör­de ihre recht­li­chen Mög­lich­kei­ten voll aus­schöpft, um Auf­mär­sche zu ver­hin­dern, und die Stadt­obe­ren zum Pros­test auf­ru­fen, herrscht in Er­furt To­ten­ru­he. Kein Wun­der, dass Thü­rin­gens Nazis sich bei der Stadt Er­furt öf­fent­lich be­dan­ken!“

Aus­drück­lich be­ton­te zum Bei­spiel die „Ak­ti­ons­grup­pe Wei­ma­rer Land“, dass ihre Kund­ge­bung am 1. Mai 2012 auf dem Er­fur­ter Bahn­hofs­vor­platz „ohne Pro­ble­me von der Ver­samm­lungs­be­hör­de ge­neh­migt wurde.“ Nach­dem in Wei­mar die dor­ti­gen Be­hör­den und der Ober­bür­ger­meis­ter einen Auf­marsch noch vor Ort un­ter­sagt hat­ten, da es dem Ver­an­stal­ter nicht mög­lich war, aus­rei­chend ge­eig­ne­te Ord­ner zu stel­len, zeig­ten sich die Nazis er­staunt, dass „die glei­chen Ord­ner, die in Wei­mar ab­ge­lehnt wur­den“ in Er­furt „über­prüft und an­ge­nom­men wur­den“. Uschi Klein kri­ti­siert: „Er­furt hätte die Na­zi-​Het­ze am 1. Mai un­ter­sa­gen kön­nen. Die Stadt hat es nicht ein­mal pro­biert, ob­wohl die Ord­nungs­be­hör­de dar­auf vor Ort hin­ge­wie­sen wurde.“


Eben­so wie in der Ver­gan­gen­heit hat auch dies­mal die Stadt Er­furt die Öf­fent­lich­keit im Vor­feld des 23. Juni nicht über den neu­er­li­chen Auf­marsch in­for­miert. Pro­test gegen Nazis wird so un­mög­lich ge­macht. Auch hält sich die Stadt­füh­rung in Er­furt immer wie­der selt­sam be­deckt. In den ver­gan­gen zwei Jah­ren hat es in Er­furt min­des­tens 10 Kund­ge­bun­gen und Auf­mär­sche, ein Fuß­ball­tur­nier von rech­ten Hoo­lig­an­grup­pen, zwei „Kin­der­fes­te“ sowie zahl­rei­che Pla­kat-​ und Flug­blatt­ak­ti­on und Ge­walt­ta­ten ge­ge­ben.

Uschi Klein kom­men­tiert: „Die fol­gen­lo­se Ap­pel­le für To­le­ranz, ein bun­tes Er­furt und Zi­vil­cou­ra­ge rei­chen nicht. So tritt man Nazis nicht ent­ge­gen. Wir for­dern von der Stadt die kon­se­quen­te Aus­schöp­fung ihrer Mit­tel gegen Na­zi-​Auf­mär­sche, die Her­stel­lung von Öf­fent­lich­keit und tat­säch­li­ches Ein­tre­ten gegen die Prä­senz der Nazis auf den Stra­ßen.“
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Ergänzungen

40 Nazis

LKJ 23.06.2012 - 14:41
40 Nazis trafen sich ab ca 12 Uhr am Erfurter Hbf. der größter Teil waren Männer im Autonomenlook, ein paar Frauen 2-3 Kinder.

Auf der anderen Seite des Platzes standen ca. 30 Leute vom Antifaspektrum und irgendwo am Rande noch 7-8 Streifenhörnchen von der Bullerei.

Nix passiert außer dumm rumstehen und fotografieren, bis sie nach über einer Stunde geschlossen in die Straßenbahn Richtung Rieth gestiegen sind.

Wie es auf dem Roten berg weiterging weiß ich nicht, weil ich keinen Bock hatte wegen der Spacken mir den ganzen Tag zu versauen.

war auch da

macht es auch nicht besser 24.06.2012 - 00:27
Der Erfurter Infoladen Sabotnik meldet dies

Ca. 50 Nazis haben heute am Roten Berg (Plat­ten­bau­vier­tel) in Er­furt gegen häus­li­che Ge­walt de­mons­triert. Was aus­ge­rech­net breit­bei­ni­ge, mus­ku­lö­se junge Män­ner aus einer Szene, die für ihre Ge­walt­be­reit­schaft be­kannt ist, dazu bringt, dies zu tun, er­schloss sich nicht. Daher blie­ben die Ka­me­ra­den weit­ge­hend unter sich. Die we­ni­gen Ge­gen­de­mons­tran­t_in­nen be­schränk­ten sich aufs Zu­se­hen.


Leider kommt Mensch in Erfurt bei sowas nicht mehr aus dem Arsch, was auch an den ständigen internen Streiterien liegt.