Fü: Erneuter Naziübergriff

Solidaritätskomitee Freiheit für Deniz & ALF 15.06.2012 18:21 Themen: Antifa Repression
Am heutigen Freitag, den 15. Juni 2012 fand in Fürth am „Dreiherren-Brunnen“ eine Kundgebung der Gruppe „Young Struggle Nürnberg“ im Rahmen der von Ihr veranstalteten europaweiten Aktionswoche für die Freiheit von politischen Gefangenen statt. Im Zuge der Kundgebung wurden zwei Aktivist_Innen von Neonazis des bayernweit agierenden Neonazidachverbands "Freies Netz Süd" angegriffen.
Kurz vor Ende der Kundgebung fielen den Aktivist_Innen zwei Männer mit professioneller Kameraausrüstung auf. Aufgrund der bekannten „Anti-Antifa“ Aktivitäten der Fürther Neonaziszene beschlossen die Aktivst_Innen die beiden Männer auf ihr Treiben anzusprechen. Diese setzten vorerst ihren Weg unbeachtet fort, jedoch nur um nach kurzer Zeit eine Straßenecke weiter aufzutauchen, um weiter Fotos der Aktivist_Innen anzufertigen. Bei dem Fotografen handelte es sich um den bekannten Fürther Neonazi Kai Zimmermann, der erst diese Woche wegen eines Körperverletzungsdelikts in Nürnberg vor Gericht stand. Nach wiederholter Aufforderung der Aktivist_Innen, das Fotografieren der Kundgebungsteilnehmer_Innen zu unterlassen, zog einer der beiden Neonazis eine Flasche hervor, brach diese auf dem Asphalt ab und stieß ohne zu zögern nach dem Gesicht eines Kundgebungsteilnehmers. Dieser konnte dem potentiell lebensgefährlichen Stich knapp ausweichen. Im darauf entstehenden Chaos trat derselbe Neonazi einer jungen Frau, die an der Kundgebung teilgenommen hatte, zwei Mal in den Bauchbereich. Die Aktivist_Innen konnten die beiden Neonazis an der Flucht hindern, bis die eintreffende Polizei die beiden Fürther Neonazis vorerst in Gewahrsam nahm. Die junge Aktivistin wurde aufgrund ihrer Verletzungen von einem Rettungswagen in das Fürther Klinikum gebracht.

Benedikt Gärtner, ein Sprecher des Solidaritätkomitees „Freiheit für Deniz“ äußert sich zu dem Geschehen wie folgt: „Wir sind schockiert über das Ausmaß an Gewalt, dass von den Neonazis des „Freien Netz Süd“ am hellichten Tag in einer belebten Straße ausgeht. Wer mit einer abgebrochenen Flasche auf Gesichtshöhe zusticht nimmt bewusst schwerste Verletzungen in Kauf. Selbiges gilt für Tritte in den Magen. Unsere Gedanken sind bei der Genossin die zur Stunde noch im Fürther Klinikum behandelt wird.“

Miriam Rüttler, Sprecherin der Antifaschistischen Linken Fürth kommentiert den Angriff folgendermaßen: „Wieder einmal haben die Neonazis des FNS klargemacht dass sie in Ihrem Terror gegen linke Aktivist_Innen bereit sind Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Vor allem Kai Andreas Zimmermann, der einschlägig vorbestrafte Neonazi, trat in der Vergangenheit in Fürth regelmäßig durch Übergriffe auf Andersdenkende auf. Dieser Angriff am hellichten Tag stellt für uns eine kaum fassbare Dreistigkeit dar. Mehr denn je sehen wir es als absolut unumgänglich an, entschlossen und offensiv gegen das FNS und seine Nazis vorzugehen.“
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Ergänzungen

Krass: die Nbg/Fü-Verhältnisse

Reiner Troubleshooter 15.06.2012 - 23:19
Es nimmt sich schon übel an, was derzeit im Großraum der „Metropolregion“ Nürnberg passiert:
ca. 75 Jahre nach Verabschiedung der „Rassengesetze“ ist es wieder gefährlich, antifaschistisch zu handeln. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth greift ein – und dies sogar, wenn ein Antifaschist namens Deniz K. In Ludwigshafen demonstriert. Gleichzeitig dürfen stadtbekannte Totschläger wie der FSN-Kader Kai Zimmermann, der fast monatlich wegen Körperverletzung Verhandlungen hat, weiter schlägern und Deniz sitzt. War er überhaupt damals in Nürnberg?

Das scheint den Strafverfolgungsbehörden Nürnbergs fast egal zu sein. Sie stehen in der Tradition einer Ideologie, nach der Übeltäter osmanisch (früher semitisch, und die Rassisten bezeichnen sowohl Juden als auch Palästinenser als „Semiten“) sein müssen. Und da richtet eine „Soko Bosporus“ eher eine Imbissbude ein und prellt den Fleischlieferanten, um endlich den Dönerlieferanten zu verhaften, wenn er renitent wird als den offensichtlichen Spuren ins Nazimillieu zu folgen, obwohl sie der eigene Innenminister, damals Günther Beckstein aus (sic) Nürnberg, auch kennt und teilt.

Das ist kein Zufall. Wir fränkischen AntifaschistInnen müssen leider damit leben, dass unsere Obrigkeit weiterhin stereotype, rassistische Feindbilder, früher den hakennasigen Juden, heute den Osmanen verfolgt und Nazischläger sowie Polizeischläger gegen uns in Stellung bringt und schützt.

Hiergegen müssen wir eine demokratische Gegenöffentlichkeit der Zivilgesellschaft aufbauen, die uns schützt.

Der Stein, den sie erhoben haben, wird auf ihre eigenen Füße fallen!
Wo es Unterdrückung gibt, gibt es auch Widerstand!
Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!

Versuchter Totschlag

xy 16.06.2012 - 10:15
Das AAB äußert: "Wer mit einer abgebrochenen Flasche auf Gesichtshöhe zusticht nimmt bewusst schwerste Verletzungen in Kauf."
Tatsächlich nimmt jemand, der mit einer abgebrochenen Flasche oder einem Messer im Bereich Kopf/Hals zusticht den Tod des anderen in Kauf.

Korrektur versuchter Totschlag

xy 16.06.2012 - 10:56
Sorry. Nicht AAB, sondern Solidaritätkomitee „Freiheit für Deniz“ muss es heißen. mc

places to be...

x 16.06.2012 - 15:39
Zitat:
„(…) ruft das AAB dazu auf sich nach einem Vor­fall spon­tan zwei (Werk-)Tage da­nach zu ver­sam­meln um Ge­schlos­sen­heit in der je­wei­li­gen Stadt zu de­mons­trie­ren und so Öf­fent­lich­keit zu schaf­fen. (…)
Bei einem Vor­fall in Fürth, ist der Treff­punkt am Koh­len­markt (…) je­weils um 18 Uhr.
An­ti­fa­schis­ti­sches Ak­ti­ons­bünd­nis, 17. Ja­nu­ar 2012″
z.B. Tag X = Frei­tag, zwei (Werk-)Tage da­nach = Mon­tag

mehr Infos: antifa-fuerth.de.vu

Frau und Bauch

x,x 17.06.2012 - 19:13
Tritte in den Bauch einer Frau gehen definitiv in dieselbe Richtung wie abgebrochene Flasche in Kopfhöhe- Frauen können durchaus Schwanger sein, da kann ein Tritt in den Bauch durchaus das Leben des Kindes beenden... Wer sowas macht, der sticht auch Männern ne Flasche ins Gesicht.

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xz — xz

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Im Ernst? — :emaN