(B) Rummelplatz akut räumungsbedroht!

Liselotte Rummel 15.06.2012 11:32 Themen: Freiräume
+++ vertrag endet zum 30 .06. +++ keine verlängerung möglich lt. LiFo +++ verhandlungen über ersatzgelände laufen z. zt. mit liegenschaftsfonds und den bezirken pankow/p´berg, f´hain/ x-berg, sowie lichtenberg +++ bisher keine perspektive +++ postkarten aktion bei den anwohner_innen gestartet +++ supporter_innengruppe gegründet
Zur Geschichte

Herbst 2010: Die Stadt fühlt sich mies an.
Es ist nasskalt, die Yuppimeile Simon-Dach-Straße breitet sich aus, die Mieten steigen rapide und das linke Hausprojekt Liebig14 steht kurz vor der Räumung.
In der Liebigstraße passieren allerdings auch andere interessante Sachen:
Im Mai 2010 finden sich hier, eher zufällig, ein paar LKW´s zusammen, in denen Menschen wohnen.
Na klar kommt mensch ins Gespräch, teilt hier und da mal den Wasserkanister.
Aus dieser Begegnung formiert sich eine feste Gruppe,
die sich schon zu Oktober 2010 einen Pachtvertrag in der Nöldnerstraße in Lichtenberg erarbeiten konnte.
Das ist ein kleines Gelände, direkt an den S-Bahn-Schienen gegenüber vom Bahnhof Rummelsburg.
Seitdem auch der Name: Rummelplatz!
Ein Jahr Atempause wird den Leuten gegönnt.
Doch dann, Ende 2011, ist die Kündigung da.
Der Platz wird zurückgelassen. Am 29.11.11 wird dann die Hauptstraße 3 auf der anderen Seite des Bahnhofs besetzt. Keine 300m vom ehemaligen Platz entfernt.
Doch hier dauert die Sache nicht lang.
Die Besetzung wird nach 9 Tagen abgebrochen, da die polizeiliche Räumung droht.
Und die WagenbewohnerInnen stehen wieder auf der Straße.
Kurz vor Weihnachten tut sich wieder was.
Zähe Verhandlungen führen zu einem Erfolg.
Mit auf sechs Monate befristeten Pachtvertrag und Option auf Verlängerung zieht der Rummelplatz in die Friedenstraße 85-88 in Friedrichshain.
Schöner Platz und nette NachbarInnen. Bis auf einen, der sich über die vom Platz ausgehende „Wertminderung“ seiner Eigentumswohnung beschwert.
Also, was für Probleme manche Leute haben...

Heute

Im März diesen Jahres gab es einen "Runden Tisch".
Anwesend unter anderem: Vertreter vom Liegenschaftsfonds (dem das Gelände gehört) und der Bürgermeister von Friedrichshain.
Hier wird dem Rummelplatz mitgeteilt, dass das Pachtverhältnis wegen angeblicher Verkaufsabsichten definitiv Ende Juni enden wird.
Die Schlüsselübergabe hat nun bis zum 2.7.12 zu erfolgen.
Die Zeit seither ist geprägt von Gesprächen mit derm Liegenschaftsfonds, den Bezirken Prenzelberg, Pankow, Friedrichshain, Kreuzberg, Lichtenberg, Anwaltsbesuche und Papierkram.
Eine eindeutige Perspektive ist nicht zu sehen.
Verantwortliche in Bezirken und Liegenschaftsfonds entziehen sich jeglicher Auseinandersetzung mit der Wagengruppe.
Sicher ist: Das Wagenkollektiv wird es weiter geben.
Ob nun in der Friedenstraße oder sonst wo.
Wir werden uns mit Sicherheit nicht auseinanderräumen lassen.


Taten
Wir möchten euch mit diesem Text bitten, uns in dieser Situation unter die Arme zu greifen.
Seid solidarisch und kreativ und helft, wo und wie ihr könnt.
In Berlin und sonstwo.

Achtet auf Ankündigungen und aktuelle Entwicklungen. Es wird in der nächsten Zeit Veranstaltungen geben.
Die Termine dazu findet ihr unter: rummelplatz.blogsport.de oder stressfaktor.squat.net
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Ergänzungen

Ergänzung

Kontado 15.06.2012 - 12:40
Die Veranstaltungen hier nochmal als Ergänzung:

Am Donnerstag den 21.06.2012 um 14 Uhr Findet auf dem Rummelplatz die "Musik braucht Freiräume" Fete statt:
Info dazu ->  http://musikbrauchtfreiraeume.blogsport.de/
-------------------------------------------------------------------------------------
Am Samstag den 23.06.2012 um 19 Uhr gibt es ein Solikonzert:
Es spielen auf: Yok(Pocketpunk) und Konny(Liedermacher)

Kommt vorbei habt Spaß und helft mit!

die nächsten termine

rummelsupport 15.06.2012 - 13:29
19.06.2012 Rummelplatz – SOLI VEGAN BBQ…
ab 19.30 Uhr

21.06.2012 Rummelplatz – Alternative „Fête de la Musique“
ab 14:00 „Musik braucht Freiräume“. Alternative „Fête de la musique“ für frei zugängliche Musik und Kultur in den Straßen, Häusern und Clubs jeden Tag, überall und für alle. Gegen kommerzielle Vereinnahmung, Verdrängung alternativer Projekte, Anmeldepflichten, Ruhestörungsgesetze und diese sogenannte GEMA!
Ab 14.00 Uhr Bühne: Psycheldelic Orchestra, Go-Go Goldfisch, Schläger und Fersengeld, Uranus Front, B&K (Das Department), Feo und Special Guests.
Ab 22.00 Uhr Nachttanzdemo „Musik schafft Freiräume“.
Ab 00.00 Uhr After-Fête-Fete mit Sound und Tech by Cyberrise, Monotonsystem und Kaometry.

23.06.2012 Rummelplatz – Brunch & Konzert
ab 15:00 Beginnt der leckere Vegane Brunch und ab 19:00 geht es los
mit dem Konzert. Es spielen: „Yok“ (Pocketpunk) und „Konny“ (Liedermacher)


dazu zum 21.6.

mbf 2012 16.06.2012 - 19:33

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

und wieder...

uwe b. 16.06.2012 - 12:45
wird in friedrichshain ein linkes projekt platt gemacht, es sind echt beschissene zeiten, von den kleinen hoffnungsschimmern abgesehen. Wieder werden Kollektive Strukturen zerschlagen, menschen verdrängt... Mensch kann nicht so viel essen wie man kotzen möchte. Schließt euch am besten mit anderen gruppen zusammen und lasst es krachen... Kotti camp ist zb ne gute adresse... Holt euch solidarität bei anderen wagenplätzen ab! GEMEINT SIND WIR ALLE! Wir bleiben ALLE!

Versteigerung

egal 18.06.2012 - 11:27
Wieso denn "angebliche Verkaufsabsichten"?
Es ist doch allseits bekannt, dass der LiFo seine Grundstücke verkauft und zur Zeit Bionade-Borgeousie-Baugruppen und Immobilienhaie Schlange stehen, um solche Flächen bebauen zu können. Es herrscht akuter Wohnungsmangel, da ist Wohnungsbau die logische Konsequenz. Auf so ein Grundstück wie das in der Friedenstr. mit über 2000m2 kannst du locker 40-50 Wohnungen bauen, d.h. Wohnraum für 150-200 Personen. Das ist ein bisschen mehr als eine Hand voll Dauercamper. Bei den astronomischen Preisen, die momentan für Baulücken gezahlt werden, ist die Fläche Gold wert für die Stadt. Mit der Kohle aus dem Verkauf können die locker 2-3 neue Kitas finanzieren. Warum also "angeblich"? Natürlich werden die verkaufen.

Die gute Nachricht für die Camper: Es findet eine für jedermann/frau offene Versteigerung der Fläche statt. Der Meistbietende gewinnt. Bis 08.08. können Gebote abgegeben werden.
Hier das Exposé und das Formular zur Abgabe von Geboten:  http://www.liegenschaftsfonds.de/ff_webserver/pic.obj/l1880-doc1%23friedenstr.pdf

Nach dem schon seit Jahrhunderten geltenden Motto: "Es ist nur wirklich frei, wer auf seinem eigenen Grund und Boden lebt und arbeitet" gibt es eigentlich nur eine sinnvole Lösung: Kauft das Ding! Sollte doch eigentlich ein Kinderspiel sein mit ein wenig szeneinterner Solidarität. Zum 1. Mai kommen jedes Jahr 10.000 Menschen, um Revolution zu spielen. Wenn jede_r von denen nur 100 EUR in eine Stiftung einzahlt, kommt locker eine Mio. zusammen. Damit sollte die Stiftung bei der Versteigerung ziemlich weit vorne liegen.