Bürgerwehr in Kreuzberg

Antifa 23.05.2012 16:50 Themen: Antifa Freiräume Repression
Seit es wärmer ist nehmen die rassistischen Polizeikontrollen im Görlitzer Park (Berlin-Kreuzberg) wieder zu. Weiße Männer und Frauen, sportlich und leger gekleidet sprinten plötzlich schwarzen Menschen hinterher, manchmal auch mit Fahrrad. Wer erwischt wird bekommt es übelst. Besucher des Görli kennen diese Menschenjagd seit Jahren. Begleitet von Pressekampagnen wird regelmäßig gegen Afrikaner gehetzt und geprügelt.
Neu ist, das die Polizisten manchmal von Anwohnern begleitet werden. Diese Anwohner behaupten Dealer identifizieren zu können, legen sogar manchmal selbst gefertigte Fotos von Schwarzen "Dealern" und "Kunden" vor. Diese Anwohner haben eine Bürgerwehr gegründet, die sich "Unser Görli" nennt und sind jetzt mit ihren Forderungen an die Presse gegangen,
 http://www.bz-berlin.de/bezirk/kreuzberg/anti-drogen-pavillon-fuer-goerlitzer-park-article1464497.html

Dieser Verein will einen ständigen Anlaufpunkt im Görli errichten und zusammen mit Behörden eine neue Parkordnung erlassen. Sprecher der Bürgerwehr ist Andreas Teuchert, ein bekannter
Filmproduzent aus der nahen Ratiborstr.4.  http://www.film-fernsehen.de/anzeige/filmfernsehen.php?ziel=prodfirma_anschrift&id=5860&sparte=produktionsfirma&subsparte=&firmenname=Andreas%20Teuchert%20Filmproduktion

Andreas Teuchert hat ein sektenähnliches Logo,  http://de-de.facebook.com/people/Andreas-Teuchert/100002654415380 und ist Aktivist in der Transitionbewegung  http://www.blog.andrea-hofmann.de/tag/andreas-teuchert/
Diese Bewegung scheint von ihren Zielen her nicht total falsch zu sein  http://www.transitiontown-friedrichshain-kreuzberg.de/so36/ , setzt sich jedoch aus einer Bildungselite zusammen, der ein gewisser Sozialdarwinismus nicht fremd ist. Andreas Teuchert auf Vimeo  http://vimeo.com/appleandeye

Das sozialdarwinistische spricht schon aus dem Namen der Initiative "Unser Görli". Der Verein von Teuchert beansprucht ein Recht zu bestimmen was im Görlitzer Park passiert und was nicht, wer sich dort aufhalten darf und wer nicht. Die angeblichen Dealer aus Afrika haben eine lange und gefährliche Flucht hinter sich; sie haben oftmals Residenzpflicht in Brandenburger oder anderen Lagern. Sie dürfen nicht arbeiten. Manche verkaufen Grass im geringen Bereich, ihre Kunden sind die weißen Menschen die den Park nutzen. Diese Haltung, den schwarzen Menschen den Aufenthalt an bestimmten Orten zu verwehren, hat in Hamburg und Bremen schon zu Todesopfern durch Brechmittel geführt, bis deren Einsatz vom Europäischen Gerichtshof verboten wurde.
Im Görlitzer Park wurde schon Grass verkauft als Andreas Teuchert und seine Mitstreiter noch nicht hier wohnten. Jetzt ist der Park auf einmal ihr Besitz glauben sie, erkauft mit ihrem höheren Einkommen und sozialem Status.

Die Polizei hat einen speziellen Einsatztrupp gegründet, bestehend aus Fahndern der Direktion 5 und dem Rauschgiftdezernat des LKA. Ihre Einsätze werden von Hundertschaften unterstützt. Mit ihrer Begleitung dieser Beamten und der informellen Zuarbeit macht sich "Unser Görli" zur Bürgerwehr.

Einige Fakten haben diese militanten Parkschützer jedoch nicht verstanden.
Selbst in repressivsten Staaten mit Todesstrafe für Drogenbesitz, wird mit Drogen gehandelt.
Die Afrikaner aus dem Görli werden sich nicht wieder in ihre Boote setzen und nach Afrika rudern.
Touristen und Kreuzberger werden weiter kiffen, selbst wenn alle Afrikaner im Knast sitzen.
Und die Antifa wird diesem Treiben nicht tatenlos zuschauen.
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Ergänzungen

Diskussion auf linksunten

anonym 23.05.2012 - 17:07
Das Thema wird auch auf Linksunten diskutiert
 https://linksunten.indymedia.org/de/node/60966

Mit Nazis und Bullen muss man nicht

diskutieren 23.05.2012 - 20:59
Für alle denkende Menschen nochmal der Floratext
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/texte/zwergenflugblatt.html
Im Übrigen ist die Situation nicht mit der damaligen rund um die Flora zu vergleichen. Es gibt keine gehäufte Beschaffungskriminalität noch eine agressive Stimmung. Ich bezweifle das dort überhaupt harte Drogen verkauft werden.
Wer Dealer im Görli loswerden will sollte sich lieber für die Legalisierung weicher Drogen einsetzen.
Hetzkommentare wie ".. es hat schon Tote gegeben.." und ähnliches zeigen eindeutig wer da versucht Hass zu schüren.

Danke

denunziant 23.05.2012 - 22:53

Diese Hetzkampangen haben sie genauso am Weinbergspark in der Nähe Rosenthaler Platz durchgeführt. Dabei wurde dann gleich der Park umgestaltet damit sich die "Verbrecher" nicht in den Büschen verstecken können. Es ist doch ganz klar was hier läuft. Die Polizei arbeitet mit dem Quartiersmanagment zusammen und die erarbeiten einen Plan. Dann wird in diesen Zusammenhang eine Hetzkampange mit einer "Anwohnerinitiative" in den Medien platziert. Mithilfe der Artikel wird Stimmung erzeugt um die neue Parkordnung durchzukloppen und den die subermacher "Unser Görli" sind der Identifikationspunkt für den letzten Vollklopi um es allen schmackhaft zu machen. Alle haben null Ahnung vom Thema streiten sich aber bis zur Todesdrohung, die Bulen freuts- kein Wiederstand bei neuer Parkordnung.

Ey danke für den Artikel. Habs heute schon im U-Bahn fernsehen gesehen von der BZ gesehen. Es soll scheinbar wieder Stimmung gemacht werden um jede Form des "anderen" Erwerbs zu unterbinden. Ich finde nicht das der Artikel irgenjemand denunziert, weil dieser Saubermann Andreas seine Adressse frei ins Netz gestellt hat. Wer mit den BZ faschos zusammenarbeitet kann gleich zur Henkel persönlich rennen, also bleibt mal auf dem Teppich.

Artikel in der B.Z. ist totale Verfälschung

Andreas Teuchert 24.05.2012 - 00:38
Liebe Leute,

mit Bestürzung habe ich heute den Artikel in der B.Z. gelesen, der unsere Ideen total verfälscht und mich komplett falsch zitiert. Das Ziel des Beteiligungsverfahrens "UNSER GÖRLI - einer für alle..." ist es vielmehr an einem Görlitzer Park für ALLE mitzuwirken, die NutzerInnen und AnwohnerInnen des Parks zur Mitwirkung an der Gestaltung des Parks zu ermutigen. Begriffe wie "clean machen", "kaputt machen" und rassistische Äußerungen widersprechen komplett dem Geist dieses Projekts, bei dem wir, meine Lebensgefährtin und ich, in einem Werkvertrag mit dem Grünflächenamt arbeiten (www.unsergoerli.de). Sie widerspricht auch den Zielen der BürgerInneninitiative KIEZWANDLER (www.kiezwandler.de), in der wir uns seit Jahren ehrenamtlich im Kiez für nachhaltige und gemeinschaftsbildende Ziele einsetzen.

Ich habe schon überlegt, ob ich rechtliche Schritte gegen die B.Z. unternehme, aber eigentlich mache ich mir über den Erfolg wenig Illusionen, da es sich um den Apparat der Springer-Presse handelt.

Ich werde auf jeden Fall morgen über unsere Verteiler und hier eine Richtigstellung veröffentlichen, bis dahin bitte ich alle, sich auf den genannten Webseiten zu informieren, worum es sich bei diesen Projekten wirklich handelt. Ich bitte alle, zuerst mit uns ins Gespräch zu kommen und sich nicht eine Meinung aufgrund dieses Springer-Artikels zu bilden, der droht unsere Arbeit kaputt zu machen.

Andreas Teuchert, www.unsergoerli.de

Grütze!

ross@ 24.05.2012 - 11:11
Mensch hätte das Ganze auch einfach unter dem Titel "Keine Zusammenarbeit mit den Repressionsorganen!" abhandeln können. Das ist ein wirklich spannendes und wichtiges Thema! Aber nein; scheinbar war das den Autor*innen nicht genug, weshalb sie kurzerhand noch einen ganzen Haufen wüsten Unfugs zur Sachlage hinzukonstruiert haben.

Das fängt an mit der Bewertung des Slogans "Unser Görli!" als 'sozialdarwinistisch'.
Die nachfolgenden Ausführungen handeln aber überhaupt nicht von Vorgängen, welche das label 'sozialdarwinistisch' rechtfertigen würden. Beschrieben wird vielmehr eine Variante der allseits beliebten Kiezpolitik (wir sind schon länger hier als die da; das ist unser Viertel; der Kiez gehört denen, die drin wohnen; etc). Der Begriff ist einfach falsch.
Andererseits hört sich 'Sozialdarwinismus' natürlich um einiges fieser an als 'Kiezpolitik', nicht wahr?!

Beim Projekt 'transition town' geht der Mist gleich weiter. Am Programm der Bewegung haben die Autor*inenn nichts weiter auszusetzen. "Nicht total falsch" lautet das nicht näher begründete Urteil; was wohl in etwa so viel bedeutet wie "Wir haben uns nicht so genau damit beschäftigt"). Da muss dann eben der Vorwurf herhalten, die Bewegung setze sich aus einer Bildungelite zusammen, der ein "gewisser" "Sozialdarwinismus" "nicht fremd" sei.
Woher die Autor*innen wissen wollen, welche Bildingsabschlüsse die transitioner haben, erklären sie nicht. Bei den zahlreichen ungenauen und relativierenden Ausdrücken wird zudem schnell klar: Hierbei handelt es sich nicht um eine Begründung des Urteils über das Projekt und seine Mitglieder, sondern um den kläglichen Versuch, die haltlosen Vorwürfe und Unterstellungen noch irgendwie zu retten.
Wie schon im ersten Abschnitt geht es den Autor*innen nicht um Analyse und Bewertung, sondern vor allem um Diffamierung und Beleidigung.

Zuletzt konnten die Autor*innen auch über A. Teuchert nichts herausfinden, was sie zur Stützung ihre kruden Theorien hätten verwerten können; außer, dass auf Teucherts facebook ein "sektenähnliches Logo" (etwas in der Art einer Weltkugel mit einem Auge) zu sehen sei. Natürlich ist damit nicht gemeint, dass das Logo tatsächlich einer bestimmten Sekte zuzuordnen sei, nein! Allerdings: Mit etwas Wohwollen und viel Phantasie könnte es tatsächlich irgendwie ein bisschen so aussehen wie etwas, was irgendeine erfundene Sekte als ihr Zeichen gwählt haben könnte.

Den letzten Absatz kommentiere ich lieber garnicht erst.

Ich verbleibe mit einem: Bravo! Habe lange nicht so eine kongenialen Mist gelesen!

Richtigstellungen zum Artikel in der B.Z. am

Andreas Teuchert 24.05.2012 - 16:49
Auf http://www. unsergoerli.de stehen jetzt die detaillierten Richtigstellungen des Artikels in der B.Z., auf dem obiger Artikel basiert.
Fragen, versuchen wir so gut es geht zu beantworten.
Andreas Teuchert

RICHTIGSTELLUNG und ...

Nanna B. 24.05.2012 - 18:43
die richtigstellung von "unser görli" ist lesenswert und entkräftet viele vorwürfe die hier zum teil gepostet wurden. die kritik, die fragen und zweifel sind jedoch hilfreich für alle beteiligten. sie sind ein potentielles korrektiv in der verändereung des görlis. und diese passiert so oder so - die mieten steigen - neue bewohner kommen hinzu...
wir bleiben dran am görli. vor allem die integration der prekaeren dealer in das projekt görli wird von uns allen viel verlangen. die lebensrealitäten der unterschiedlichsten parknutzer_innen und die damit verbundenen wertigkeiten sind logischerweise verschieden. das wird also nicht einfach. aber es ist das einzig richtige wenn kreuzberg ein wenig kreuzberg bleiben will und nicht zu einem bio-weissen-mittelschichts ghetto werden soll.

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