Spontane Ivi-Soli-Demo in Mainz

Julia Berg 22.05.2012 22:02 Themen: Antifa Freiräume Gender Kultur Soziale Kämpfe
Spontane Demonstration durch die Mainzer Innenstadt am Dienstag Abend

Aktivist_innen nehmen Bedrohung ihrer sozialen Zentren nicht weiter hin!
Am Abend des 22.05.2012 gegen 20 Uhr versammelten sich auf dem Schillerplatz in Mainz mindestens 60 Menschen, die anschließend als Demonstrationszug durch die Stadt zogen. Die Demo-Route verlief am Höfchen vorbei, zum Neubrunnenplatz, danach am Rhein entlang und abschließend zum Hauptbahnhof, wo sich die Versammlung nach ca. 1 ½ Stunden auflöste. Durch laute Sprechchöre, Transparente und Infomaterial machten Die Demonstrant_innen auf ihr Anliegen aufmerksam. Sie wollten sich für den Erhalt selbstverwalteter Zentren einsetzen. „Freiräume erkämpfen und verteidigen – überall!“ war dort z.B. zu lesen. Vornehmlich bezogen sie sich auf den Vorfall, der sich am Morgen des selben Tages in Frankfurt ereignete. Hier brachen Mitarbeiter der Franconofurt AG die Eingangstür zum Institut für vergleichende Irrelevanz/centro sociale (Ivi) auf. Sie stellten Strom und Wasser ab und begannen im Haus befindliche Personen abzufilmen. Eine Sitzblockade konnte ein weiteres Vordringen allerdings vorerst stoppen.
Das Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt hat das Gebäude unter dubiosen Umständen an die Franconofurt AG verkauft.

Mit einer Räumung des Ivis durch die Polizei wird in den nächsten 2 Wochen gerechnet.

Das Ivi versteht sich als selbstorganisierter Raum, welcher Menschen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihres Alters oder Sexualität die Möglichkeit gibt, sich so frei wie möglich von gesellschaftlichen Zwängen selbstbestimmt zu bewegen.

„Wir wollen nicht zulassen, dass uns immer mehr Freiräume genommen werden und es immer weniger Raum für kritisches Denken und emanzipatorische Lebensentwürfe geben soll!“, kommentierte eine Demo-Teilnehmerin in Mainz.

Auch die Zukunft des Haus Mainusch, einem bis jetzt ebenfalls selbstverwalteten Zentrum, auf dem Campus der Johannes Gutenberg Universität Mainz sei zur Zeit bedroht. Der Mietvertrag wurde dem Verein, über den das selbstverwaltete Zentrum getragen wird, von Seiten der Uni zum Jahresende 2012 gekündigt. Man stehe zwar in Verhandlungen mit der Universität, doch ob es überhaupt eine Zukunft als emanzipatorisches Projekt in Form eines Freiraums geben wird sei weiter ungewiss.
„Auch hier müssen wir gerade um den Erhalt des einzigen existierenden Freiraums in Mainz kämpfen! Das Haus Mainusch ist hier in der Region bereits der letzte Raum dieser Art.“ erklärte ein Aktivist aus Mainz.

Diese Umstände nahmen die Demonstrant_innen zum Anlass, dem Ivi, über die Demo am Abend des 22. Mai, ihre Solidarität auszudrücken.
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Ergänzungen

Präsi rastet aus

all präsis are crazy 24.05.2012 - 12:01

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yeah — mümmelmü