BLOCKUPY 16-19 MAI VIDEOBERICHT

ADGH - Demokratische Jugendbewegung in Europa 22.05.2012 11:24 Themen: Antifa Globalisierung Militarismus Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Vom 16-19 Mai 2012 fanden im Rahmen der Blockupy Proteste in Frankfurt antikapitalistische Aktionstage statt. Trotz der Besatzung der Stadt Frankfurt und eines 3 tägigen Verbots sämtlicher Protestaktionen, Aufenthaltsverbote und Stadtverbote durch die Polizei, gelang es den AntikapitalistenInnen durch Flashmobs und spontanen Demonstrationen bzw. Platzbesetzungen Ihren Protest auf die Straße zu tragen.
LINK ZUM VIDEOBERICHT:

 http://www.dailymotion.com/video/xqz5q5_blockupy-frankfurt-16-17-mai-video-zusammenfassung_news

FOTOS:

 http://avrupadgh.com/German/index.php/en/anasayfa/179-ob-athen-oder-frankfurt-die-strassen-gehoeren-uns-video-bericht.html

“An diesem Samstagabend kommt eine Woche an ihr Ende, in der die Stadt von Paranoia regiert wurde, in der im Bankenviertel eine postkapitalistische Endzeitstimmung herrschte, so gespenstisch, dass sich nicht nur aus Italien Zugereiste auf einem Todesstern von Darth Vader wähnten. Und am Ende dieser Woche, in der so vieles ins Absurde abzudriften scheint, geben die Aktivisten des Blockupy-Bündnisses eine Antwort auf all das, die subversiver kaum sein könnte: Sie singen und tanzen und lachen. Hätte man mal Würstchenbuden aufgestellt statt Verbote.“ (Frankfurter Rundschau)

Als Auftakt der drei tägigen Proteste war eine Ravedemo in der Innenstadt Frankfurts geplant. Für den 16.05.2012 wurde die geplante Ravedemo an der Hauptwache durch ein riesen Aufgebot der Polizei gehindert. Trotz eines Kessels gelang es den Protestlern sich zu organisieren und eine Kundgebung zu veranstalten. Nach einigen Stunden wurde die Kundgebung durch die Polizei aufgelöst. In Folge dessen versammelte sich der größte Teil der Kundgebungsteilnehmer an der Universität Frankfurt. Später am Abend sollte eine Spontandemo realisiert werden die aber Anfangs durch Provokateure, die der rechten Szenen zuzuordnen waren, gehindert wurde. Ca. 5 Provokateure griffen mit Sandhandschuhen die Protestler an. Infolgedessen griff die Polizei ein und verhaftete die von den Provokateuren angegriffenen Personen und geleitete die Provokateure selber von dem Vorplatz der Universität.

Am Folgetag dem 17.05.2012, wurde durch die Polizei eine Spontandemonstration vom Unicampus aus ca. nach 200m eingekesselt. Binnen kürzester Zeit zog die Polizei dreimal so viele Beamten zusammen, um im Anschluss an allen eingekesselten Personen erkennungsdienstliche Maßnahmen durchzuführen. Parallel dazu hielt die Polizei auf Autobahnen Busse aus anderen Städten, sogar aus dem Ausland, an um sie an der Einreise nach Frankfurt zu hindern. Einige Busse aus Italien und Griechenland wurden dazu aufgefordert wieder zurück zu fahren. Busse aus Berlin wurden nähe Bad Homburg stundenlang festgehalten. Die Begründung der Repression seitens der Polizei lautete „ ...passive Bewaffnung gefunden... wie z.B. Helme und Handschuhe..“ (Alexander Kießling - Pressesprecher Polizei Frankfurt). Nach stundenlanger Durchsuchung der Busse, erhielten alle Anreisenden Stadtverbote und wurden in Gewahrsam genommen. Trotz Kessel und in Gewahrsam nehmen, gelang es den AntikapitalistenInnen nach Frankfurt einzureisen. Gegen Mittag gelang es mehr als 1000 AntikapitalistenInnen trotz eines unverhältnismäßigen Polizeiaufgebots den Römer in der Frankfurter Innenstadt zu besetzen und Zelte aufzuschlagen. Während der Besetzung des Römers solidarisierte sich die Musik Band „Grup Yorum“ mit den AntikapitalistenInnen und gab ein spontanes Konzert. Wenige Stunden später begann die Polizei mit der Räumung des Platzes. Mit Vollmontur griff die Polizei brutal gegen die passiv Widerstand leistenden Besetzer ein. Während der Räumung des Platzes, wurde ein Aktivist brutal von der Polizei geschlagen und festgenommen. Eine ältere Frau wurde ohnmächtig, ein Besetzer erlitt Verletzungen an der Brust, während er von der Polizei mit nacktem Körper auf dem Boden geschliffen wurde. Mehrere Personen erlitten Verletzungen sowie Schürfwunden.

Am dritten Tag der Proteste, dem 18.05.2012, sammelten sich in den frühen Stunden mehrere hundert Personen, um den Vorplatz des EZB Gebäudes zu besetzen. Aufgrund der Tatsache, dass die Polizei um den Bankenviertel in Frankfurt seine Kräfte zusammengezogen hatte, gelang die Besetzung des Platzes nicht beim ersten Anlauf. Nach dem ca. 50 Personen aus dem Polizeikessel in der Kaiserstr. auf Druck der Menschen um den Kessel herum freigelassen wurden, bewegte sich eine Spontandemonstration vom Hauptbahnhof mit ca. 500 Personen in Richtung Mainzer Landstr., auf der sich Banken befinden. Die Spontandemo zog mit antikapitalistischen und internationalen Parolen in Richtung Messe. An der Messe in Richtung Universität angekommen, wurde die Spontandemo versucht von der Polizei anzuhalten. Während eine Gruppe es schaffte durch das Polizeiaufgebot durchzubrechen, wurden mehrere Kleingruppen eingekesselt. Wider einmal zog die überforderte Polizei für ca. 200 eingekesselte AntikapitalistenInnen ca. 40-50 Wannen zusammen (Video von der Spontandemo) (Bild des Kessels). Nach einigen Stunden wurden die AktivistenInnen, nachdem Ihre Personalien aufgenommen wurden, in die GESA abgeführt. Um die „potenzielle Gefahr“ kontrollieren bzw. sie von den Protesten fern zu halten, mussten die festgenommenen AktivistenInnen bis zu vier Stunden in den Polizeibussen ausharren. Im Polizeipräsidium Frankfurt angekommen, zeigte sich der Repressionsapparat, weit weg von der Presse, in seiner vollen Pracht. Einige Aktivistinnen wurden auf dem Toilettengang von der Polizei aufgefordert, während ihrer Anwesenheit sich zu entblößen und unter Ihren „wachsamen“ Augen zu Urinieren. Des Weiteren musste die Polizei ca. 15 Wannen BFE Einheiten zum Polizeipräsidium beordern, als AktivistenInnen sich während der zweiten Personalien Aufnahme in der GESA weigerten, ablichten zu lassen. Später am Nachmittag gelang es einigen AktivistenInnen die zahlreichen Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und besetzten einen Teil des Vorplatzes der Alten Oper, das genau gegenüber der EZB liegt.

Am Abschlusstag der vier tägigen Aktionstage, fand am 19.05.2012 die europaweite antikapitalistische Demonstration statt. Die Demonstration startete vom Baseler Platz, lief am Mainufer entlang über die Konstablerwache zur Alten Oper und endete mit einer Kundgebung von ca. 30.000 Menschen vor dem EZB Gebäude. Während der gesamten Demonstration versuchte die Polizei durch Provokationen eine Eskalation herbeizuführen. Besonders auffallend war die hohe Polizeipräsenz an dem Antikapitalistischen Block, geführt von dem 3a* Revolutionäres Bündnis. Der Block wurde teils mit 6´er Reihen (auf beiden Seiten) von der Polizei begleitet. Höhe AOK (an der Konstablerwache) versuchte die Polizei Transparente zu entfernen um somit eine Eskalation herbeizuführen. An der Alten Oper angekommen (nähe EZB Gebäude) wurde erst das Ausmaß bzw. die hohe Zahl der Polizei deutlich als sich die Einheiten vor der Alten Oper versammelten, die um einiges höher lag als die offizielle Zahl der Polizei: 5.000.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Ingewahrsamnahmen vs. Beteiligung

° 22.05.2012 - 13:22
Zu den 1420 vom EA gezählten Ingewahrsamnahmen kam's an den Aktionstagen. Kann das sein, dass damit mindestens jede zweite Person, die sich beteiligte betroffen war?

Schöner Zusammenschnitt

hgwshedfb34 22.05.2012 - 14:03
Ab Minute 19 wird klar, dass die Polizei eine Eskalation um jeden Preis wollte. Hut ab vor den Demonstranten, die sich nicht provozieren ließen.
Dennoch sollte über einen wirksamen Demoschutz nachgedacht werden.

zum Kessel am Do an der Bockenheimer Warte

Dariusz 22.05.2012 - 23:35
Ergänzungen zur Demonstration bzw zum Kessel am Donnerstag an der Bockenheimer Warte:

gegen 13 Uhr wollten sich etwa 200 Personen gemeinsam auf den Weg zur (genehmigten) Versammmlung auf dem Paulsplatz machen, der Großteil der Menschen waren Aktivist_innen aus Italien, einige auch aus Griechenland und Finnland.

Noch bevor die Gruppe den Uni Campus verlassen hatte wurde sie von mehreren Reihen Polizisten aufgehalten - Die Menschen liefen mit erhobenen Händen auf die Polizei zu und forderte diese auf, den Weg frei zu machen. Als dies nicht geschah suchten sich die Menschen einen anderen Weg und gelangten (nur) bis zur U-Bahnstation Bockenheimer Warte / Senkenberganlage. Dor wurden sie erneut von einem riesigen Polizeiaufgebot gestoppt und eingekesselt.

Nach einiger Zeit machte die Polizei zwei "Angebote":
1. die Gruppe teilt sich in 10er-Grüppchen auf und darf weitergehen
2. die Versammlung wird aufgelöst und "alle gehen wieder nach Hause"
Es verging etwa eine halbe Stunde in der für die nicht-deutschsprachigen Menschen übersetzt und eine für alle tragbare Entscheidung gefunden war, bis die Menschen beschlossen auf das Angebot einzugehen in 10er Gruppen zu gehen.
Dann beschloss die Polizei jedoch urplötzlich, das das jetzt keine Option mehr sei und versperrte den Menschen erneut den Weg einer "polizeiliche Anweisung Folge zu leisten".
Die Polizei hielt die 200 Menschen über Stunden in der Sonne an der Bockenheimer Warte fest.

Nach mehreren Stunden wurden einige nach Personalienkontrollen, Durchsuchungen und Fotos aus dem Kessel gelassen - viele erhielten Stadtverbot.

Der Großteil (ca 120) jedoch wurden - völlig willkürlich - in Gewahrsam genommen, mit Stadtbussen der VGF ins Polizeipräsidum Miguel/Adickesalle gefahren und dort bis ca 23:30 Uhr in ca 4x4 Meter großen Gitterkäfigen auf Betonboden auf dem Hof der GESA gefangen gehalten. Die Polizei machte keinerlei Anstalten einen Übersetzer für die nicht-deutschsprechenden Menschen zur Verfügung zu stellen. All das wurde von den Aktivist_innen vor Ort übernommen.
Es gab lediglich Knäckebrot, Wasser und ein paar Decken. Es gab keine Anhörung, keine Vorwürfe und auch kein Recht auf Telefonate - erst recht nicht auf einen ungestörten Klobesuch. Dagegen regte sich auch immer wieder Widerstand und die Eingesperrten ließen sich den Mut nicht nehmen ihre Rechte einzufordern oder - hauptächlich italienische - Arbeiter- und Kampflieder (die Internationale, Bella Ciao etc.) zu singen. Ab ca 22:00 wurden Menschen aus den Zellen heraus und in einen Gefangenentransportbus - mit 4er Zellen - "verladen" mit der Ansage, dass sie zum Gericht fahren, also dem Haftrichter vorgeführt werden sollten.
Nachdem alle Zellen voll waren fuhr der Bus los - einmal ums Polzeipräsidium und wieder in den Hof hinein. Insgesamt verbrachten viele der Menschen über eine Stunde in den engen Zellen. Danach wurden die Gefangengenommenen der Reihe nach freigelassen - gegen 0:00 Uhr waren die meisten Menschen wieder draußen - natürlich alle mit einem bis Samstag geltenden "Platzverweis" für die gesamte Frankfurter "Innenstadt" - bis nach Bockenheim etc.

Insgesamt also über 150 Festnahmen, unwürdige Zustände und konstruierte "Tatvorwürfe" - wenn überhaupt waren es Ordnungswidrigkeiten!

Danke Polizei!

Police partout , justice nulle part!

Wir würden uns freuen wenn auch diese Repressionsfälle mehr an die Öffentlichkeit gelangen.

- einige die dabei gewesen sind -

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 24.05.2012 - 00:06

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

hmmmm — berliner

@berliner — jo

video futsch — schaulustige_r

video geht nicht — haha