(EF) Konzert auf dem ehem. T&S Gelände

zuhörer_in 18.05.2012 22:48 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Heute, am 18.05.2012 zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr, gab es in Erfurt auf dem ehemals besetzten Teil des Topf & Söhne Geländes ein unangemeldetes Konzert der Rotzfrechen Asphaltkultur (RAK) ( http://rak-treffen.de/). Ca. 120 Menschen nahmen spontan an dem politischen Straßenkonzert teil.
Die verschiedenen Straßenmusikprojekte, wie zum Beispiel "Karl Heinz Feuermelder", "Faulenzer" oder "Revolte Springen" haben sich gezielt auf diesem Gelände zusammen gefunden, weil vor 3 Jahren und 1 Monat das besetzte Haus Erfurt durch SEK Einheiten geräumt wurde und es seitdem in Erfurt eine riesige Lücke in Bezug auf emanzipative politische und kulturelle Räume existiert. Weiterhin wurde kritisiert, dass der jetzt auf dem Gelände vorhandene Gedenkort viele Aspekte der Auseinandersetzung der Besetzer_innen mit der Geschichte des Geländes (Krematoriumsbau für KZs im NS) nicht umfasst, da er nur der Vergangenheit gedenkt ohne die heutige Gesellschaft zu kritisieren. Auf diese unzumutbaren Zustände wollte die Aktion aufmerksam machen, Solidarität zeigen und Mut machen, nicht aufzugeben und weiter um ein neues selbstverwaltetes Zentrum zu kämpfen.
Dies ist meiner Meinung nach auch gelungen schon allein deshalb, weil es die erste größte gelungene öffentliche Aktion auf dem Gelände seit der Räumung im April 2009 war.
Gegen Ende der Aktion wurde sogar seit langer Zeit mal wieder auf diesem Teil des Geländes getanzt und die Bullen kamen auch erst nach zwei Stunden vorbei, als die Musiker_innen ihr Programm gerade beendeten.
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Ergänzungen

Bullenheli zu Beginn

habicht 19.05.2012 - 00:24
Zu Beginn kreiste kurz der in EF stationierte Bullenheli in der Nähe.
Zwar spielte heute kein SEK "Mission Impossible" aber neben der Errinnerung an das allgegenwärtige Aufklärungsinstrument stellt das Prestigeobjekt der Thüringer Polzei auch eine enorme Lärmbelästigung dar.
Zwar können die Pigs sonst wie oft versuchen die Teile mit der Suche vermisster in Flüssen usw. zu legitimieren, doch bleibt klar, dass auch solche Militärtechnik nix in den Händen der schießwütigen Thüringer Bullen zu suchen hat.

noch ein paar Fotos

zuhörer_in 19.05.2012 - 08:13
Leider sind die Fotos nicht mit geladen worden. Hier nun deshalb als Ergänzung ein paar Bilder.

eindruck

... 19.05.2012 - 12:13
Als Nutzer_inn des Besetzten Geländes musste man sich unweigerlich, über kurz oder lang, mit dem Täterort Topf & Söhne auseinander setzten. Es gab nicht nur die sichtbaren Auseinandersetzungen die sich in Veranstaltungen, Rundgänge und Kundgebungen ausdrückten. Mit Baggern wurden nicht nur die Gedenktafeln abgerissen und das Industrielle am Gelände unkenntlich gemacht. Die alltägliche Auseinandersetzung für viele Menschen die das emanzipatorische Projekt nutzten wurde zerstört. Der bunte Bonbon, die 2 Stockwerke Verwaltungsgebäude in dem "deutsche/erfurter_innen" mit stolz geschwellter Brust Erfurt Heimatschutz betreiben, erklären können wie toll Erfurt doch ist, löst Brechreiz aus. Wenn man jedoch dahinter sieht was der der Förderkreis zum Ende der Besetzung bewegt hat um die militärische Räumung des aktiven Auseinandersetzungs-Ort und emanzipatorischen Projekt zu legitimieren wunder einen dies nicht. Von Lügen (Die Besetzter_innen verhindern das Geschichtsgelände – ha ha) bis hin zu Sabotageakten(Versuchte Sprengung einer Pressekonferenz, Öffentliche Aufforderung das Gelände zu verlassen) war ihnen nichts zu billig.

Unter anderem dies machten die zwei Stunden Konzert der RAK sichtbar. Mal Traurig mal Lustig, mal selbstkritisch mal offensiv wurde sich mit sich, der Gesellschaft und dem Täterort und der Geschichte um das Besetzte Haus auseinander gesetzt. Völlig unperfekt haben die „assozialen faulen dreckigen chaotischen gewalttäter“ 2 stunden an die Besetzung gehängt.

Falls ihr den Chef der Veranstaltung gefunden wird fragt mal nach ob der den Chef des Besetzten Hauses kennt. Der wird noch vom VS, von der Bullerei und von einem ex Naziladen Besitzer gesucht.