Autonomer 1.Mai in Oldenburg
Nachdem ja bekanntlich im letzten Jahr zu Gunsten der antifaschistischen Mobilisierung gegen einen NPD-Aufmarsch in Bremen die autonome 1. Mai-Demo in Oldenburg ausfiel, wurde 2012 wieder an die schöne Tradition angeknüpft. Unter dem Motto »Solidarisieren, organisieren, aneignen – weltweit! So radikal wie die Wirklichkeit!« versammelten sich um 13 Uhr über 500 Leute im Alter zwischen 4 Monaten und 70 Jahren bei bestem Demo-Wetter in der Kaiserstraße am Bahnhof. Die mit wohl 200 BeamtInnen und diversen Hunden angetretene Polizei verhinderte anfänglich den Start der wie immer unangemeldeten Demo und erzwang an diesere Stelle letztlich eine kleine Routenänderung. Schon hier zeigte sich, dass die Oldenburger Polizei eine Eskalation beabsichtigte – nicht nur durch das martialische Aufgebot und die Nerverei am Anfang, sondern vor allem durch die rückwärts vor der Demo laufende, sichtlich nervöse und überforderte Polizeikette, welche das Tempo der Demo immer wieder drosselte (ein Novum in Oldenburg). Aber dazu später.
Der Aufzug setzte sich also gegen 13.30 Uhr gutgelaunt in Bewegung und erreichte wenig später die Lappan-Kreuzung, wo es einen Redebeitrag zur Finanzkrise und zwei Live-Tracks eines Oldenburger Rappers gab. Als die Demo wieder losging und nach einem kleinen Sprint auf die nervige, vorweglaufende Polizeikette traf, wurde es zum ersten Mal ein wenig hitzig. Nach etwas rabiatem Geschubse und Gehaue ging es aber schließlich relaxt weiter.
Am Pferdemarkt gab es dann einen in deutsch und französisch gehaltenen Redebeitrag zum rassistischen Gutscheinsystem, sowie einen Beitrag zur aktuellen Situation des Oldenburger Wagenplatzes. Wie vor Beginn der Demo angekündigt ging es nun zur Peterstraße, was die polizeiliche Einsatzleitung aber wohl nicht wahrhaben wollte. Und so kam es zu einer erneuten Auseinandersetzung an der Demo-Spitze, in deren Verlauf mindestens drei TeilnehmerInnen durch einen Pfefferspray-Einsatz der besagten, total überforderten und wohl ziemlich unerfahrenen Vorwegreihe der Polizei verletzt wurden. Dass heute in der NWZ zu lesen war, dass Leute aus der Demo »am Pferdemarkt Reizgas gegen Polizisten sprühten« in selbst für Polizei-Verhältnisse an Peinlichkeit kaum zu überbieten.
Naja, die Demo ging dann also doch durch die Peterstraße. Vor dem PFL gab es einen Redebeitrag zur antifaschistischen Politik in der Stadt nach dem Einzug eines NPD-Mandatsträgers in den Stadtrat, gefolgt von einer Kurzvorstellung des neugegründeten Bündnis gegen Rechts. Anschließend gab ein Duo noch vier nette Songs mit Gitarrenbegleitung zum Besten, bevor es dann weiter zum Julius-Mosen-Platz ging. Auf der dortigen Kreuzung, wo die Polizei so ziemlich alles was sie zu bieten hatte präsentierte, zeigten drei junge Frauen eine Akrobatik-Performenz für den Erhalt des tropischen Regenwaldes. Der dortige Kontrast – martialische, vermummte Schlägerpolizei mit bellenden Kampfhunden vs. nette Theaterdarbietung und eisessende autonome Demo – war wohl der eindeutigste Ausdruck der diesjährigen Demo-Verhältnisse.
Es ging weiter über dem Theaterwall, wo es logischerweise vor dem seit fast einem Jahr besetzten »Haus Friedensbruch« die nächste Zwischenkundgebung gab. Von ihrem Balkon aus präsentierten die BesetzerInnen in bester Punk-Rock-Qualität die Szenehits »Polizeiboot Norbert«, »Bullenwagen klauen« und einen alten Slime-Klassiker. Ebenfalls dort meldete sich mal wieder das »Kollektiv Leerstand« zu Wort, welches u.a. für mehr Hausbesetzungen plädierte.
Mit bester Laune ging es nun weiter zum Pulverturm, wo es einen ausführlichen Redebeitrag zum NSU-Terror und den rassistischen Verhältnissen in Deutschland gab. Eigentlich wäre es nun zum traditionellen Abschlusskundgebungsort auf dem Rathausmarkt gegangen, doch die Polizei hatte was dagegen und blockierte mit ihrem Fuhrpark den Zugang. So fand die Abschluss-Kundgebung dann auf der Straße am Schlossplatz statt, auf welcher neben den Unerträglichkeiten des Lebens im Kapitalismus auch auf das Bundeswehrkonzert am 6. Mai auf dem Rathausmarkt hingewiesen wurde. Dann gings weiter zum Alhambra.
Nachdem die Polizei bereits am Fusse der Amalienbrücke das Weite suchte, war der Weg ins rote Osternburg noch um Einiges schöner. Beim Alhambra angekommen startete das Straßenfest mit riesiger Hüpfburg, Kinderbespaßung, leckerem Büffet und ein bißchen Kultür.
Mal wieder ein wirklich gelungener autonomer 1. Mai bei bestem Wetter, auch wenn die Demo mit einer Dauer von über 4 Stunden wohl etwas zu lang geraten war. Die TeilnehmerInnenzahl war ganz okay, das Verhalten der Polizei hingegen unterirdisch. Wie dem auch sei: Heraus zum autonomen 1. Mai 2013! Her mit dem schönen Leben!
Am Pferdemarkt gab es dann einen in deutsch und französisch gehaltenen Redebeitrag zum rassistischen Gutscheinsystem, sowie einen Beitrag zur aktuellen Situation des Oldenburger Wagenplatzes. Wie vor Beginn der Demo angekündigt ging es nun zur Peterstraße, was die polizeiliche Einsatzleitung aber wohl nicht wahrhaben wollte. Und so kam es zu einer erneuten Auseinandersetzung an der Demo-Spitze, in deren Verlauf mindestens drei TeilnehmerInnen durch einen Pfefferspray-Einsatz der besagten, total überforderten und wohl ziemlich unerfahrenen Vorwegreihe der Polizei verletzt wurden. Dass heute in der NWZ zu lesen war, dass Leute aus der Demo »am Pferdemarkt Reizgas gegen Polizisten sprühten« in selbst für Polizei-Verhältnisse an Peinlichkeit kaum zu überbieten.
Naja, die Demo ging dann also doch durch die Peterstraße. Vor dem PFL gab es einen Redebeitrag zur antifaschistischen Politik in der Stadt nach dem Einzug eines NPD-Mandatsträgers in den Stadtrat, gefolgt von einer Kurzvorstellung des neugegründeten Bündnis gegen Rechts. Anschließend gab ein Duo noch vier nette Songs mit Gitarrenbegleitung zum Besten, bevor es dann weiter zum Julius-Mosen-Platz ging. Auf der dortigen Kreuzung, wo die Polizei so ziemlich alles was sie zu bieten hatte präsentierte, zeigten drei junge Frauen eine Akrobatik-Performenz für den Erhalt des tropischen Regenwaldes. Der dortige Kontrast – martialische, vermummte Schlägerpolizei mit bellenden Kampfhunden vs. nette Theaterdarbietung und eisessende autonome Demo – war wohl der eindeutigste Ausdruck der diesjährigen Demo-Verhältnisse.
Es ging weiter über dem Theaterwall, wo es logischerweise vor dem seit fast einem Jahr besetzten »Haus Friedensbruch« die nächste Zwischenkundgebung gab. Von ihrem Balkon aus präsentierten die BesetzerInnen in bester Punk-Rock-Qualität die Szenehits »Polizeiboot Norbert«, »Bullenwagen klauen« und einen alten Slime-Klassiker. Ebenfalls dort meldete sich mal wieder das »Kollektiv Leerstand« zu Wort, welches u.a. für mehr Hausbesetzungen plädierte.
Mit bester Laune ging es nun weiter zum Pulverturm, wo es einen ausführlichen Redebeitrag zum NSU-Terror und den rassistischen Verhältnissen in Deutschland gab. Eigentlich wäre es nun zum traditionellen Abschlusskundgebungsort auf dem Rathausmarkt gegangen, doch die Polizei hatte was dagegen und blockierte mit ihrem Fuhrpark den Zugang. So fand die Abschluss-Kundgebung dann auf der Straße am Schlossplatz statt, auf welcher neben den Unerträglichkeiten des Lebens im Kapitalismus auch auf das Bundeswehrkonzert am 6. Mai auf dem Rathausmarkt hingewiesen wurde. Dann gings weiter zum Alhambra.
Nachdem die Polizei bereits am Fusse der Amalienbrücke das Weite suchte, war der Weg ins rote Osternburg noch um Einiges schöner. Beim Alhambra angekommen startete das Straßenfest mit riesiger Hüpfburg, Kinderbespaßung, leckerem Büffet und ein bißchen Kultür.
Mal wieder ein wirklich gelungener autonomer 1. Mai bei bestem Wetter, auch wenn die Demo mit einer Dauer von über 4 Stunden wohl etwas zu lang geraten war. Die TeilnehmerInnenzahl war ganz okay, das Verhalten der Polizei hingegen unterirdisch. Wie dem auch sei: Heraus zum autonomen 1. Mai 2013! Her mit dem schönen Leben!
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Ergänzungen
Achtung! Wieder Naziaufmarsch in Neumünster
Am 1.Mai konnten die Nazis schon nicht Laufen, am 5.5. erst recht nicht!
Bilder aus dem brandenburgischen Wittstock
Bilder aus Wittstock?
Bilder aus Nürnberg
http://www.flickr.com/photos/wildebilder/sets/72157629963748323/