Neues von Waldbesetzung Hambacher Forst

Baumhäuser statt Harvester 26.04.2012 10:38 Themen: Atom Freiräume Soziale Kämpfe Ökologie

+++ Neues von der Waldbesetzung im Hambacher Forst +++ Ausbau der Infrastruktur kommt voran +++ Besetzung wird von Polizei und RWE erstmal geduldet +++ Viel Zuspruch von Anwohner_innen +++ RWE will den Ball flach halten und die lokale RWE-finanzierte Presse schweigt sich aus +++ Unterstützung wird nach wie vor benötigt +++

Die Besetzung im Hambacher Forst, gegenWaldrodung für Braunkohletagebau besteht nun seit 10 Tagen und eshat sich einiges getan. Neben den 4 Plattformen in den besetztenBäumen sind mittlerweile eine Küche, eine Solardusche, einUmsonstladen und ein provisorisches Kompostklo nutzbar. WeitereKompostklos und ein keltisches Rundhaus als Gemeinschaftsraumbefinden sich im Aufbau. Weitere Bauwerke sind in Planung.

 

Doch nicht nur der Aufbau einer gutenInfrastruktur hat Fortschritte gemacht; die Besetzung findet auchviel Zuspruch in der Bevölkerung. Es gibt viel positives feed-back,aber es zeigt sich auch, wie eingeschüchtert Menschen hier von derBesatzungsmacht RWE sind. So trauen sich viele nur hintervorgehaltener Hand uns Zuspruch zu geben, oder geben anderenGeldspenden mit in den Wald, weil sie sich selber nicht hin trauen.

 

Die Besetzer_innen hatten auch dieGelegenheit „diplomatische Beziehnungen“ zu RWE, der Polizei unddem hiesigen Förster zu knüpfen.

So waren einige Mitarbeiter_innen vonRWE Power zu Besuch und sehr besorgt, dass sich wer in Gefahr bringenkönnte und ins Loch (wie der Tagebau genannt wird) fallen könnte.Zudem erzählten sie, dass die Besetzung quasi „geduldet“ sei, solange „der Ball flach gehalten würde“. Daran scheint ihrInteresse sehr zu liegen, und zu diesem Zwecke wurdenRWE-Mitarbeiter_innen sogar angewiesen uns ja in Ruhe zu lassen undnicht zu provozieren.

Auch hatten die RWE_Mitarbeiter_innensehr interessante Theorien woher die hohe Luftbelastung in derUmgebung des Tagebaus stammt; nämlich aus dem Hambacher Forst.

 

Sehr interessant war auch das Gesprächmit Vertreter_innen der Polizei. Diese wünschten sich ebenfalls keineEsekalation und wollen vorest nicht räumen, zumindest nicht „solangesich alles friedlich verhalte“. Sie würden sich weder von RWE nochvon RWE-Gegner_innen „vor den Karren spannen lassen“. Malschauen ob das noch aktuell ist, wenn RWE den Wald wirklich brauchtund etwas höhere Polizeistellen verantwortlich sind...

Für die lokale Polizeistelle stelltdie Waldbesetzung bisher bloß eine Ordnungswiedrigkleit dar, nämlich„wild zelten“. Und das reiche nicht aus um ernstlicheinzugreifen.

 

Zum Schluss gibt es noch eine kleineAnekdote vom Gespräch mit dem Förster, der meinte, dass wir wohlFlora und Fauno „verrückt machen“ würden. Wirklichverwunderlich, dass wir solche Äußerungen zu den Machenschaften vonRWE Power nicht zu hören bekommen. Wie sagt das alte Sprichwort?„Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing“. Dazu passt auch ganzgut, dass die komplette Lokalpresse noch gar nicht über dieBesetzung geschrieben hatt, obwohl sie schon vor Ort waren. Klar,sonst gibt es halt keine Anzeigen mehr von RWE.

 

 

Unterstützung in jeder Form wir weiterhin gebraucht. Am besten ihr kommt vorbei, oder macht eigene Aktionen gegen Braunkohleabbau. Ansonsten könnt ihr uns auch durch Spenden unterstützen. Eine Materialliste was gebraucht wird gibt es hier, ein Spendenkonto hier.

 

Ein Video zur Besetzung gibt es hier und die Erklärung zur Besetzung hier.

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